28.02.2019 Aufenthalt Montevideo Tag 2

Ich wohne ja am Rand vom Stadtteil Malvin, von Montevideo! Somit ist es bis in die Stadt, also das Centrum oder den Platz de Independencia sehr weit. Schnurgerade sind es knapp 11 Kilometer. Mit dem Bus waren es 48 Minuten, 12 Haltestellen inkl. der Zeit zum Platz und zur Bushaltestelle. Daher war wieder zeitgerechtes Aufstehen angesagt. Für 10:30 Uhr hatte ich mich bei einer Free Walking Tour angemeldet. Ich hatte die Buslinie mit Google Maps gefunden und hoffte, das es auch klappt und ging frohen Mutes zur Bushaltestelle einige hundert Meter entfernt. Als ich dort ankomme rollt gerade der Bus auf der anderen Straßenseite an die Haltestelle. Ampel wie immer auf rot, viel Verkehr , egal ich spurte rüber. Ich hatte beim Beobachten des Verkehrs aber schon Blickkontakt mit dem Fahrer und per Fingerzeig auch schon signalisiert, dass ich auch mit will. Absolut toll, er hat gewartet bis ich eine Lücke durch den fließenden Verkehr bekam und mich mitgenommen. Die Fahrt hat mich dann ca. 1,25€ gekostet. Im Handy habe ich verfolgt ob er denn auch in die richtige Richtung fährt. Alles war prima und ich bin pünktlich angekommen. Es ist schon prima, mit den vielen kleinen Helferlein die man heute so nutzen kann. Handy mit Stadtplan, Internet wo man es braucht. Ich habe erst an der falschen Stelle vom Platzgewartet aber dann doch die Guides gesehen. Allerdings auch Massen von Menschen drum herum. Für den Teil in spanisch waren es nur -6- Leute, ich war echt am überlegen, denn für den englisch sprachigen Teil waren es locker 25 Teilnehmer. Aber in spanisch hätte ich noch weniger verstanden. So ging es halbwegs und der Guide hat eine sehr aufgelockerte Tour gemacht. Für meine Begriffe hat er etwas zu viel Geschichte gebracht. Ansonsten war die Tour nicht schlecht, aber auch räumlich so begrenzt, dass ich sie nicht nochmal machen würde. Viele Highlights gab es somit nicht zu sehen. Nach den gut 2,5 Stunden habe ich erstmal zwei Empanadas gekauft und unten am Wasser genüßlich verputzt. Dann mußte ich wieder hoch ins Getümmel. Als weiteres Ziel hatte ich mir das Rathaus ausgesucht. Das Gebäude ist 256 Fuß hoch und hat 26 Stockwerke. Oben gibt es eine Dachterrasse, einen sogenannten Mirador= Aussichtspunkt. Der ist kostenlos und man kann mit dem Fahrstuhl nach oben fahren. Von hier hat man einen gigantischen Blick über die ganze Stadt. Inzwischen war es schon 15:00 Uhr und ich mußte ja auch noch zurück fahren. Zuerst wieder die richtige Bushaltestelle finden, ohne Handy mit Karte unmöglich, da jegliche Beschriftung fehlt. Dann habe ich gewartet und gewartet. Es waren bestimmt schon 30 Busse an mir vorbei gefahren und ich stand hier schon gute 20 Minuten. Laut meinem Plan im Handy hätte schon ein Bus dabei sein müssen, nun gut, warte ich halt noch. Dann kamen Busse die wohl auch in die Richtung fahren und ich überlegte schon. Dann kam der auf den ich gewartet hatte, die Nummer 7E7R, nur funktionierte die Anzeige nicht genau, so dass ich de Busfahrer zur Vorsicht nochmal fragte. Aber er bestätigte mir nach Malvin zu fahren und so ging es ohne Probleme für 1,25€ zurück zum Hotel. Nun aber erstmal ab in die Dusche und anschließend wieder Wäsche waschen. Nun konnte ich mich erstmal ausruhen, denn später soll es noch mit Harry und Begleitung in die Stadt gehen. Mal sehen ob es was wird und vor allem wie es wird, ich werde berichten.



Unglaubliche Architektur.
Bis 1935 war es das höchste Gebäude Südamerikas mit 105m.















Ein schöner Ausblick hier vom Rathaus.




Einfach auch eine riesige Stadt!

Um kurz nach 20:00 Uhr stand Harry unten an der Rezeption und holte mich ab. Wir haben dann Cristina und Silvia abgeholt und sind ins Zentrum gefahren. Dort wo sonst die Bands spielen war es aber sehr ruhig. Dann haben wir aber doch noch ein Lokal gefunden, es war allerdings komplett reserviert bis auf einen keinen Stehtisch. Um diesen wurden dann schnell ein paar Hocker besorgt und schon hatten wir auch einen Platz. Wir setzten uns etwas unglücklich in den Raum und bekamen so den Tisch nach oben, wo wesentlich mehr Platz dafür war. Später spielte dann eine Rockband deren Namen ich leider nicht weiß. Die fangen hier aber immer erst gegen 22-23:00 Uhr an. Die haben dann hervorragende Musik gemacht, etwas laut aber absolut gigantisch. Der Gitarrist hat seine Instrument in absoluter Vollkommenheit beherrscht. Die haben dann mal eben so in eins durch gute 20 Minuten ein Stück gespielt und danach in eins durch noch eine gute Stunde. Der Gitarrist konnte die Seiten in unvorstellbarer Geschwindigkeit zupfen, es war wirklich sehr beeindruckend. Cristinas Freundin Silvia spricht deutsch. So hatten wir dann eine Dolmetscherin dabei und ich mußte mir nicht total einen abbrechen mit meinem bißchen spanisch. Einiges nach Mitternacht ging es dann zurück in die Unterkunft. Ein gelungener Abend. 

27.02.2019 Aufenthalt Montevideo Tag 1

Um 08:00 Uhr bin ich aufgestanden und habe gefrühstückt, es hätte nicht viel schlechter sein können, war aber im Gegensatz zum Hostel, einen Tag zuvor, wiederum besser. Ich hatte mit vorgenommen in Richtung Centrum zu gehen, weil dort eine Telefongesellschaft ein Geschäft betreibt. Normalerweise wollte ich für diese paar Tage keine Karte kaufen, aber ich brauche ständig irgendwelche Onlineinfos, so dass ich für 7,-€ dann ein Sonderangebot, welches für 10 Tage ist, bekommen konnte. Dort sind 30 GB Datenvolumen enthalten, ich weiß nicht wie ich die in 2 Monaten hätte weg bekommen sollen. Nun denn, so bin ich frei beweglich, habe immer Zugang zu den wichtigen Sachen in der Stadt. Dann habe ich in dem Einkaufscentrum noch eine neue Mütze gekauft.  Anschließend bin ich noch am Hard Rock Cafe Montevideo vorbeigegangen. Die Lage und das Gebäude erklären die Preise, zum Glück war es zu und ich kam gar nicht erst in Versuchung. Von dort ging es dann auch wieder zu Fuß zurück zur Unterkunft. Alles in allem waren es knapp 10 km. Als ich meinem Bekannten Harry am Telefon sagte, dass ich zu Fuß unterwegs bin und wo ich war, konnte ich mir seine weitaufgerissenen Augen gut vorstellen. Ich hatte ihm auch schon geschrieben, dass ich für Donnerstag ein Free Walking Tour machen will. Er fragte nur wie lange die denn geht, als ich sagte, 2,5 Stunden war er bedient. Später stellte sich heraus, er kannte diese Touren nicht und dachte ich wolle 2,5 Stunden stramm Walken gehen. Ich machte in meiner Unterkunft nur eine kleine Pause und bin dann zu Harry und Cristina auch wieder zu Fuß gegangen. Cristina mußte als Oma heute Nachmittag Kinder bei der Tochter hüten, so haben Harry und ich viel Zeit zum schnacken gehabt. Wir waren dann noch etwas essen und gegen 19:30 Uhr hab ich mich auf den Rückweg zum Hotel gemacht. Ich hatte inzwischen mehrere Anfragen, ob alles gut ist, weil von gestern kein Blog im Netz war.

An dieser Stelle vielen Dank an meine treuen Leser vom Blog. Max uns Sabine aus Mexico, Birgit, Alex, Arno, sowie Sabine und einige andere mehr haben mir dann mitgeteilt, dass es Wasserschweine vorgestern waren. Ich habe auch noch einen Kaiman hinzugefügt, der ist mir beim Blog schreiben durchgerutscht. Hier nun einige Bilder von heute. 






Diese Ecke um das Einkaufscentrum heißt World Trade Center Montevideo, deshalb das Schild als Foto.

Sie sind etwas kleiner als die anderen, aber diese stehen zum Glück noch.


Temperaturen heute zwischen 20 und 27°C, gut auszuhalten.


Das ist Harry, ein absolut netter Mensch und es macht Spaß mit ihm über die Dinge des Lebens zu schnacken.

26.02.2019 Von Punta de Diabolo nach Montevideo

Morgens habe ich noch mit dem Italiener zusammen gefrühstückt. Für den Zimmerpreis war es mehr als bescheiden und selber abwaschen, weil Hostel, kam auch noch dazu. Diese Unterkunft war der erste richtige Reinfall während meiner gesamten letzten Touren. Es war sowieso nicht mein Tag in diesem Hostel, es ging noch mehr schief, aber dass erfahren nicht alle.
Die Fahrt nach Montevideo ging bei strahlendem Sonnenschein los. Ja, der Wetterbericht hatte Wind und Regen angesagt. Der Wind kam wesentlich stärker als geahnt. Ich fühlte mich an Patagonien erinnert, es war wirklich heftig. Der Himmel wurde dann dunkler und dunkler. Alle Autos kamen mit Licht und ich hielt schon mal an einer Bushaltestelle an und packte den Fotoapparat wieder ein und machte den Tankrucksack regenfest. Dort habe ich dann 5 Minuten einen heftigen Schauer, der fast waagerecht ankam, abgewartet und bin dann trocken bis Montevideo gekommen. Die Strecke war nicht gerade aufregend. Das Hotel habe ich auf anhieb gefunden. Ein sehr einfaches, auch nicht sonderlich bewertetes, aber im Gegensatz zu anderen wieder preiswert. Irgendwie sind die Preise zum Wochenende fast doppelt so hoch und ich wollte ja auch in Strandnähe und einem bestimmten Bereich unterkommen. So kosten 5 Nächte mal eben 8900 Peso, knappe 279 USD. Das erste Zimmer was mir der Herr von der Rezeption angeboten hat, lehnte ich vehement ab, das zweite akzeptierte ich, weil ich in den anderen Hotels noch mehr hätte zahlen müssen und dann wesentlich mehr Fahrkosten gehabt hätte. Normalerweise wäre ich hier nicht geblieben. Nun denn, gegenüber ist ein Einkaufsmarkt, nebenan ein guter Bäcker und der Strand 200m entfernt. Das Motorrad muß ich noch fotografieren, es steht im Eingangsbereich des Hotels. Das hatte der Manager, meinem Bekannten Harry aus Pforzheim, schon gesagt, als der angefragt hatte, ob man hier ein Moped sicher parken kann. Der Herr von der Rezeption wollte es draußen stehen lassen, der wollte mir ja auch ein grauenvolles Zimmer anbieten. Umso mehr freute ich mich, dass das Moped nun drinnen steht. Der Manager war beim Einchecken dazu gekommen und er fragte irgendwann einmal heftig nach, bei der Zimmerauswahl des anderen Herren und da war ich hellhörig geworden. Der Manager half mir auch meine Sachen rein zu bringen. Er sagte oben am Zimmer nur, dass er das andere Zimmer auch nicht genommen hätte. Für eine Nacht wäre es vielleicht gegangen, aber für 5 Nächte und so viel Geld, da wollte ich etwas mehr Tageslicht haben.

Zum Glück gab es nur eine Schauer!

Direkt am Strand der Blick nach rechts Richtung Centrum.



Knappe 200m von hier bis zur Unterkunft, optimale Lage.
Tolle Temperatur hier und schöner Ausblick!

25.02.2019 Von Cassino nach Punta de Diabolo

Es ging fast 3 Stunden nur gerade aus von Rio Grande Richtung Süden. Aber es gab dort so viele Tiere zu sehen, dass es mir nicht langweilig wurde. Von Papageien, die allerdings für den Fotoapparat zu schnell waren bis zum Kaiman der sich in der Sonnen aufwärmte. Die Grenze war dann recht unproblematisch. Der brasilianische Beamte war wohl sauer, dass er arbeiten mußte. Er fragte mich dreimal etwas wegen meinem Motorrad, ich sagte ihm dann, dass das Motorrad nicht abgefertigt werden muß und zeigte ihm den Zollzettel wo es drauf stand. Er verstand es nicht und gab mir meine Sachen dann schon sehr lässig, mit Schwung zurück. An meinem Gesichtsausdruck dürfte auch er gemerkt haben, dass ich nicht begeistert war von seinem Verhalten. Also ab auf die andere Seite. Nach vier Kilometern soll dann die Einreise und der Zoll fürs Moped sein. Zwischendurch kam noch eine Tankstelle, dort konnte ich wenigstens nochmal ein paar Real los werden. Den Rest muß ich dann irgendwo an einer Wechselstube zurück tauschen. Der angekündigte Regen blieb aus, bzw. er zog wohl geradeso an mir vorbei, denn stürmisch wurde es kurzfristig und dunkel auch. An der Grenzseite Uruguay ging alles problemlos. Beim Zoll mußte ich doch tatsächlich wieder ans Motorrad zurück und meine Versicherungspolice holen. Die wollten die sehen und notierten sogar die Nummer und einiges mehr. Wie gut, dass wir vorgesorgt hatten. Mein Zielort war dann auch schnell erreicht. Hier war aber erstmal Geld holen angesagt. Die Freude über die spanische Sprache war dann schnell getrübt. In einem Supermarkt fragte ich nach einem Geldautomaten, weil bei mir hier auch einer eingezeichnet war, aber den guten Mann verstand ich nicht mal im Ansatz. Mit Händen und Füßen verständigten wir uns dann. Den Geldautomaten fand ich dann tatsächlich zwischen ein paar Verkaufsläden  in Holzhütten. Ich habe sogar Geld rausbekommen. Dann bin ich zu meinem angepeiltem Hotel gefahren und gleich weiter wieder Richtung Wasser. Denn das Hotel hätte nicht weiter entfernt vom Wasser sein können. Dort wollte ich nicht hin. Teuer wäre es auch noch gewesen. Ich fragte an der Touristeninformation nach einer günstigen Unterkunft. Ein Hostel wurde mir empfohlen, mit privaten Zimmern. Das günstig hatte sie wohl überhört, 80 Dollar hat die Hütte dann gekostet. Ich hatte aber, da die Suche schon fast eine halbe Stunde dauerte, keine Lust weiter zu suchen bzw. zu fahren und habe es genommen. Der Ort als solches war absolut toll, nur warum hier alles so extrem teuer ist an Unterkünften konnte ich nicht verstehen. Hier liefen nur Rucksacktouristen rum und selbst in einem Schlafsaal 16,-€ ist mehr als happig. Ich bin gespannt wie es in Uruguay weiter geht. Zur Ehrenrettung des Hostels muß ich aber sagen, es hätten noch zwei Leute mehr hier mit schlafen können. Ich ging dann noch etwas durch den Ort und anschließend etwas Essen. Dort traf ich dann noch einen Italiener der sein Moped hier in Uruguay geparkt hatte und nun mal wieder eine Stippvisite hier macht. Wir haben dann noch nett geplaudert. Er wohnt auch in meinem Hostel. 
Meine Reise geht im übrigen nicht mehr über Nacht nach Valparaiso, ich bleibe in Santiago und werde dort wieder im Hostel Casa Matte wohnen. 

Ich weiß im Moment nicht mal den Namen dieser Tiere!
Capybara sind es, auch als Wasserschweine bekannt und gehören zur Gruppe der Neerschweinchen. Von so einem Meerschweinchen wäre ich auch satt geworden.


Da haben sich zwei gefunden!

Es gibt aber auch komische Vögel!

Schweinchen, wo bleibst du? Den Kaiman habe ich so im Vorbeifahren auf der Wiese gesehen, der ist mir vorgestern beim Blog verlorengegangen, deshalb nun als Nachtrag.
Zwei Minuten später waren sie dann naß!

Surfer ohne Ende hier!
Eine recht alte Hütte!

24.02.2019 Aufenthalt Tag 2 in Cassino südl.Rio Grande

Heute Morgen hörte ich lautes Getöse von draußen und machte den Vorhang bei Seite. Der Innenhof war schon geflutet, so doll hat es geschüttet. Der Regen hielt noch gut 1,5 Stunden an. Zum Glück war es noch früh genug und ich konnte mich wieder hinlegen. Zum Frühstück um 09:00 Uhr war es dann schon fast wieder trocken draußen.
Nach dem Frühstück habe ich dann 2 Stunden den Strand erobert. Ich bin einfach eine Stunde rechts am Wasser hoch gelaufen und anschließend wieder zurück. Viele der Einheimischen, die hier morgens scheinbar spazieren gehen, sammeln Netzteile und Tauwerk, was in Mengen mit viel Plastik hier angespült wird und schmeißen es in die Mülleimer, die hier in recht großer Anzahl stehen. Da es geregnet hatte, habe ich den Strand fast für mich allein. Ich habe wieder ein paar schöne Muscheln gefunden und hoffe sie heile nach Hause zu bekommen. Am Strand liegen auch viel tote Krebse herum, ich schätze es wird eine starke Brandung gewesen sein. Ein kleiner toter Hammerhai lag auch hier rum. Ansonsten war es ein Strand wie überall, nur der Sand ist hier nicht ganz so hell. Dann sehe ich Papageien auf einer Leitung sitzen. Zuerst dachte ich es sind Tauben. Wenn nicht ein Auto gehalten hätte und längere Zeit nach oben geschaut hätte, die Papageien wären mir bestimmt nicht aufgefallen. Sonst machen die immer Krach ohne Ende, heute saßen sie einfach nur da und trockneten sich scheinbar ihr Gefieder.
Zwei Stunden habe ich nun schon wieder mit der Suche von Unterkünften verbracht und deshalb die Routenabschnitte erneut abändern müssen. Dort wo ich dachte, dass die Orte bestimmt Unterkünfte haben, waren keine zu finden oder unsagbar teuer. Nun werde ich gleich noch etwas meine Sachen neu packen, denn gestern habe ich hier mal einen ganzen Teil mit der Maschine waschen lassen. Mit der Hand hatte ich das Gefühl, dass die Kleidung einer gründlicheren Wäsche bedurfte. Morgen werde ich die  Grenze zu Uruguay überqueren, ich bin mal wieder gespannt, was mich dort so erwartet. 

Fast menschenleer der Strand, es war sehr angenehm!

Immer wieder sehr farbintensiv die Krebse.


Die Papageien gibt es hier wie bei uns die Spatzen, wobei es auch hier Spatzen gibt.

23.02.2019 Aufenthalt in Cassino südl. Rio Grande

Es ist Wochenende und so lasse ich es heute ganz ruhig angehen. Zuerst werden alle Chats bedient und es mußten Geburtstagsgrüße zu Ingrid, es ist der ??zigste; per Skype übermittelt werden. Ja, so einfach kann es sein. Da sitzt man in Brasilien und telefoniert mit Deutschland, für ganze 0,02€ die Minute. Unglaublich, wenn man sich überlegt was uns die Anbieter in Deutschland teilweise abknöpfen wollen, wenn wir ins Ausland telefonieren. Dann habe ich erneut die Tagesplanung betrachtet und schon mal Verbindung mit dem Agenten in Santiago aufgenommen, der mein Moped in Valparaiso dann abfertigen soll. So steht der 11.03.2019 nun relativ fest, als Abgabetermin. Evtl. fahre ich auch gleich mit ihm nach Santiago de Chile, dann habe ich die Reise auch gleich hinter mir. 
Gestern hatte ich keinen Spaß mehr den Blog zu schreiben, so mußte ich heute ran.  Nachmittags war es dann mal etwas bedeckt, da habe ich die Chance gleich ergriffen und bin in den Atlantik gesprungen. Es ist echt eine Menge los hier am Strand. So weit das Auge sehen kann nur Menschen. Alle haben ihre Klappstühle und teilweise die Sonnenschirme dabei. Teilweise sitzen sie mit ihren Stühlen einfach im niedrigen Wasser und lassen die Beine immer wieder von den Wellen umspülen. Ab und zu kommt dann auch mal eine größere Welle, dann wird auch der Rest wieder naß. Der Mate-Tee-Becher wird dann einfach hochgehalten und mehr haben sie nicht dabei, im Wasser sitzend. Am erstaunlichsten ist was alles in einen Bikini paßt oder gesteckt wird. Bilder habe ich keine gemacht, ich wußte nicht wo ich die Kamera oder das Handy sicher verstauen sollte. Meinen Rucksack, mit der Bekleidung und Brille sowie etwas Geld, habe ich wenn ich ins Wasser gegangen bin, bei den Rettungsschwimmern an den Turm gehängt. Die habe ich gefragt ob sie so lange auch darauf ein Auge haben können. Sofort kam die Frage woher, wie und wohin. So kam die übliche Erklärung der Reise. Die Jungs freuten sich, dass sie einem Gringo helfen konnten und ich brauchte mir nicht so viel Sorgen um meine Brille und die Sachen zu machen. Denn nur den Rucksack, mit Handtuch, hier an den Strand legen, dann kann ich es auch gleich abschreiben. Ich wollte zumindest keine Möglichkeit bieten, einfach dran zu kommen.
Irgendwie fühlte ich mich auch immer von allen angestarrt. Ich dachte am Anfang, vielleicht liegt es an meiner merkwürdigen Farbgebung. Kopf und Arme bis etwas oberhalb der Ellenbogen gut gebräunt, die Füße und Beine bis Mitte der Oberschenkel in einem sanften minimal gebräuntem Zustand und der Rest fast schneeweiß. Irgendwann habe ich mir dann einen Calpirinia geholt und mir das Geschehen am Strand aus der Position des Beobachters angesehen. Nicht nur , dass ich wohl der Einzige war mit dieser Farbmischung der Haut, nein, ich schien auch der einzige Mann hier mit Körperbehaarung zu sein. Alles was hier rumlief war glatt wie Echse, wie eine alte Freundin aus Syrien immer zu sagen pflegte. Aber es war mir spätestens nach dem Calpi egal, denn so wie die hier alle rumlaufen, da kann ich mir noch nen Puschel an den Popo kleben und sehe fast immer noch besser aus als die Masse. Ja, es gab auch Ausnahmen, wenige aber es gab sie. 
Stunden später nahm ich dann das Moped, zu Fuß wäre es bei den Temperaturen viel zu warm gewesen und bin in den Ort hinein gefahren. Ich traute meinen Augen erst nicht.  Hier haben die in vielen Orten jeweils zwei Fahrspuren in jede Richtung und in den Städten teilweise auch mit einem !0-20 Meter breitem Grünstreifen mit Bäumen drauf. Dort saßen unzählig viele Menschen, wieder mit ihren Klappstühlen wie am Strand. Auch hier tranken sie ihren Matetee und beobachteten das Geschehen um sie herum. Hier und da spielten einige Musiker. Ich besuchte heute den Pub „Open Garage“, der mir gestern schon empfohlen wurde. Es war erst kurz nach 21:00 Uhr und zum Glück noch nicht ganz so viel los. Mangels Parkplatz habe ich mein Motorrad einfach auf den breiten gefliesten Streifen direkt neben dem Gebäude gestellt. Ich fand, so gehörte das Moped dort hin und stand relativ sicher. Beim Betreten fragte ich aber nach, ob es in Ordnung sei, dort zu stehen. Der Türsteher dachte erst ich wäre mit dem Fahrrad gekommen und meinte ich müsse es unbedingt abschließen. Da hielt ich den Helm hoch, den hatte er noch nicht sehen können. Er sagte laß uns mal sehen, befand meinen Parkplatz aber für gut und ließ mich hinein. Er sprach englisch und kümmerte sich sofort um mich. Ich fragte ihn ob es auch etwas zu essen gibt und er holte sofort die Karte. Ich habe mich für Entrecote entschieden, seine Empfehlung. Es war ein hervorragendes Stück Fleisch mit Kartoffelecken und etwas Salat. Ich hatte extra drum gebeten nicht so viele Kartoffelecken zu bekommen, weil die sonst immer Berge an Reis und Pommes hier auf die Teller machen. Wenn so ein überfüllter Teller oder auch ein separater Teller, mit so vielen Pommes vor mir steht, bin ich schon vorher satt. Hier paßte alles und ich war rundum glücklich. Gegen 22:00 Uhr gab es dann Live-Musik von einer Band. Die spielten Stücke aus den 80zigern und 90zigern. So spielten sie Genesis und Tina Turner und vieles mehr aus dieser Zeit. Nach gut einer Stunde dröhnten mir aber die Ohren und ich fuhr wieder in meine Unterkunft. Die Stadt war noch total voller Menschen und die Musik dröhnte noch bis nach 01:00 Uhr zur Unterkunft herüber. Ja, hier herrscht ein anders Lebensgefühl. Wenn ich ins Bett gehe, ziehen die hier erst los, mit Kind und Kegel. 

Bilder gibt es heute mal keine!

22.02.2019 Von Santa Maria nach Cassino südl. Rio Grande

Die Unterbringung in Santa Maria war zweckmäßig, die Verpflegung beim Frühstück und der Abendsnack hingegen waren hervorragend. Ich bin so beim Packen vom Motorrad und es kommen wie so oft, von vorbeigehenden, anerkennende Daumen hoch oder so. Heute zückte jemand sein Handy, ich trat einen Schritt bei Seite um zu signalisieren, ok , mach dein Foto. Aber nein, der Herr kam auf mich zu, stellte sich neben mich, machte ein Foto von uns und bedankte sich. Die sind alle etwas anders als wir. An der Tankstelle heute Mittag, im übrigen die Erste nach fast 80 Kilometern von der davor entfernt, kamen auch viele bei mir an der Bank vor dem Gebäude vorbei und staunten über die Maschine und dass ich hier soweit durch Südamerika fahre. Scheinbar bin ich hier, im absolut ländlichen Bereich, ein Exot. Motorradfahrer, anderer Nationen, habe ich hier in Brasilien auch noch nicht gesehen. Als Unterkunft hatte ich mir Rio Grande ausgesucht und bin auch zu der von mir anvisierten Unterkunft gefahren. Etwas verwundert war ich mal wieder über den vom Navi ausgesuchten Weg. Er führte kurz vor dem Ort schon von der Hauptstraße runter und einige Kilometer durch sehr einfache Verhältnisse. Hier wollte ich eigentlich nicht hin. Im Ort selber wurde es dann aber besser. Die Unterkunft war recht einfach, aber akzeptabel. Nur Wasser hatte ich bisher noch nicht gesehen und zum Parken sollte ich irgendwo um die Ecke fahren. Als ich dann nach dem Strand fragte, schauten mich die großen braunen Augen der Vermieterin noch größer an. Zur Verständigung hatte ich inzwischen das Handy zur Hilfe genommen. Dort sprach sie dann etwas verzögert hinein. Zum Strand sind es so, 12, 15 ich glaube gute 20 Kilometer. Nun schaute ich sie mit großen Augen an, fragte nach ob ich denn hier in der Stadt irgendwo am Wasser baden könne. Dieses beantwortete sie mit sorry, wir sind hier im Centrum. Hier kann man nicht in dem Wasser baden. So hatte ich es mir nicht vorgestellt. Also bedankte ich mich vielmals und versprach wieder zu kommen, wenn ich am Strand nichts finde. Der Strand war dann tatsächlich 25 Kilometer entfernt. Aber hier habe ich dann eine bereits bei der Suche schon mal gesehene Unterkunft gewählt. Die liegt nun 200m vom befahrbaren Strand entfernt in dem Ort Cassino. Ich bin dann gleich noch im Ort einkaufen gefahren, Salami, Käse und Getränke. Heute war Selbstversorgung angesagt. Der Vermieter hat mir noch Tipps gegeben wo ich abends gut Essen oder auch Musik hören kann. Das will ich morgen ggf. mal ausprobieren.

Bevor ich es wieder vergesse, hier noch etwas zu den Wäldern die gelegentlich die Straße säumen. Ich glaube wenn man hier in die Wälder oder bewaldeten Bereiche hineingeht ist man gut beraten lange Kleidung und Stiefel zu tragen. Denn alle die ich in diesen Bereichen sehe, tragen Stiefel und meistens  auch lange Hosen. Und auf den Straßen sieht man alle möglichen Tiere die zu langsam waren für den Verkehr. Einige kenne ich andere nicht. So konnte ich zumindest Echsen, Schlangen, Gürteltiere und Füchse oder so erkennen. Außerdem glaube ich, dass diese Wälder wie Dschungel sind und total zugewuchert wirken. 

Diese Kirche steht auf einem Hügel und ist weithin sichtbar.
Alte Maschinen die hier oft in den Orten ausgestellt werden.

Die Brücke war echt der Hammer!
Mulmig war mir schon darüber zu fahren.

Er ist anschließend auch rüber gefahren.
Vertrauenswürdig sieht anders aus.

Hier wird sogar im Fluß gebadet.
Der Verlauf der Straße ist bis zum Horizont sichtbar.
Die rechte Brücke zerlegt sich schon langsam und ist gesperrt!


Meine Unterkunft.
Hinter der Düne ist der Strand.
Hier ist der Strand Kilometer weit befahrbar.
Aber alle fahren langsam.

 

21.02.2019 Von Pinhalzinho nach Santa Maria

Mein Rücken hat heute morgen deutlich gemeckert. Nach einer heißen Dusche auf den verkrampften Rücken wurde es aber gleich besser. Das Frühstück war echt klasse. Dann ging es gleich zur Tankstelle, eine Shell da bekomme ich bestimmt auch guten Sprit. Ich mußte tatsächlich erst das Telefon herausholen, bis man dann endlich Octan verstanden hat, ja es heißt auch Octano. Dann haben wir uns mit dem Chef darauf geeinigt das V-Power dieses Kriterium wohl erfüllen dürfte. Gelaufen ist das Motorrad heute recht gut und hat weniger Geräusche gemacht. Es ist schon schlimm, wenn man weiß, es ist da etwas und man muß es einfach hinnehmen. Nun denn, ich habe heute Brasiliens Landstraßen das goldene Hufeisen verliehen. Das soll die Auszeichnung für die schlechtesten Landstraßen in ganz Südamerika sein. Gut einige wenige Länder habe ich nicht befahren, aber diese Landstraßen sind wirklich die Krönung. Heute sind selbst die großen Lkws Slalom gefahren. das sind hier riesen Geschütze, selten ist einer unter 30 m Länge. Die ersten 180 Kilometer verliefen oft durch Wälder und Alleen, doch dann kam wieder freies Land für den Ackerbau. Die Landschaft war toll anzusehen. Es ging wie immer etwas bergauf und bergab, dann mal wieder schnurgerade aus. Heute habe ich das erste Mal, nach über 100000 Kilometern mit meinem Anzug, auch die hinteren Reißverschlüße über Stunden mit aufgemacht. Sonst hatte ich immer das Gefühl es wird zu kalt in der Jacke oder es zieht. Heute war es zum ersten mal, gut auszuhalten bei 38°C und kein Schatten in Sicht. Ich habe einige Pausen eingelegt, an einer habe ich mir ein Eis gekauft. Ich habe es gerade so geschafft, es vor dem totalen Schmelzen aufzuessen. Ein riesiger Fluß wurde heute auch wieder per Brücke überquert, es müßte der Rio Uruguay gewesen sein. Auf der Karte wurde er mit „i“ am Ende geschrieben, aber dass ändert ja nichts an seiner Größe. Diesen Fluß kann man auch als Strom bezeichnen. 
An der Unterkunft habe ich dann wie immer um den Preis verhandelt, bin mir heute aber nicht so sicher, dass ich viel gespart habe. Für 30,-€ habe ich nun Halbpension. Mal sehen wie später das Abendessen wird und morgen das Frühstück. Das Internet wollte hier erst überhaupt nicht funktionieren und nun läuft es mal.

Ich habe nun doch meine Route an die Küste verlegt. Morgen geht es übers Wochenende nach Rio Grande ans Meer. Montag soll es dann über die Grenze gehen nach Uruguay gehen und mit einem Zwischenstopp am Dienstag nach Montevideo. Dort will ich dann Harry aus Pforzheim treffen. Den hatte ich vor einiger Zeit mal an einer Tankstelle getroffen. Wir waren dann noch ein paar Stunden zusammen gefahren und uns locker für Montevideo verabredet. Harry hat vor Ort schon mal die Hotels etwas sondiert, er wohnt dort privat.  

Ein Dudu geht übers Wasser, er hat Fässer drunter!
Linke Seite vom Fluß Uruguai!
Rechte Seite vom Fluß in Fahrtrichtung Süden.
Huch, habe ich mich verfahren? So heißt ein Adelsgeschlecht aus Deutschland.
Traumhafte Orte an kleinen Seen.
Die Getreidesilos haben hier eine etwas andere Dimension.
Immer noch ungewohnt, Palmen zwischen den Ackerflächen. Sonst könnte man an vielen Stellen auch denken, es ist Sommer und man fährt durch Deutschland.
Das heutige Ziel, Santa Maria!

20.02.2019 Von Cascavel nach Pinhalzinho

Nach dem Frühstück mußte ich erstmal wieder alles auf dem Moped verstauen. Dann kam der Versuch zu starten und siehe da, das Moped lief sofort. Es lag vielleicht doch am Benzin. Nun denn, die Strecke lies sich am Anfang recht gut fahren, ab und zu mal ein paar Tröpfchen von oben, aber nichts von Bedeutung. Ich bin den ganzen Tag um den Regen  herum gefahren und hatte später auch wieder volle Sonne und das Thermometer ging einmal sogar bis auf 36°C. Draußen an der frischen Luft ist besser als im Auto, aber bei der Hitze hatte auch eine Klimaanlage Vorteile. Nun gut, ich will nicht meckern und freue mich endlich wieder auf dem Moped unterwegs zu sein. Fotografieren ging gleich viel besser. Als ich eine Kaffeepause gemacht habe, schaute ich nochmal nach dem anvisiertem Hotel, es kam leider die Meldung ausgebucht. Eigentlich nicht möglich, soweit ab vom Schuß, aber dann fahre ich dort halt nicht hin. Stundenlanges Suchen hat dann auch mal den Vorteil, gleich zu wissen wo noch eins in der Nähe ist. Bin ich halt dorthin gefahren. Wie ich die Tage bereits berichtet habe, buche ich im Moment nichts im voraus, dann bin ich flexibler. Muß ggf. aber auch Pläne ändern, so wie heute, aber nur sehr selten. Die Landstraße entpuppte sich auf den letzten 100 Kilometern dann fast als Offroadstrecke, allerdings eine befestigte. Die Spurgräben aus Argentinien und Paraguay wurden heute getoppt. Es ist erstaunlich das normale Pkw, überhaupt auf diesen Straßen teilweise fahren können. Die Unterböden und Ölwannen müssen grauenvoll aussehen. Zwischen dem linken und rechten Rand, wohlgemerkt einer Fahrspur türmt sich die Mitte so stark auf, dass beim normalen Überfahren der Boden vom Auto eigentlich aufsetzen müßte. So fahren die hier alle immer etwas Slalom.
Heute habe ich dann endlich auch mal die Bäume, die ich hier so toll finde fotografiert.

Tolle Bäume.
Das Moped hält tapfer durch.
Diese Bohnen oder was es sein mag, werden hier auf großen Flächen angebaut.
Das sind diese Bäume, sie sind oft auch sehr hoch.


Landschaft wie in Deutschland.
Leider ist es nicht scharf geworden, es war ganz neu!

Mal etwas Farbe in die Natur bringen.
Auch zwischen den Fahrspuren dicke Aufwölbungen.
Der Himmel war wieder schön.

Absolute Aufmerksamkeit ist hier gefordert.

Mal sehen wie weit ich morgen komme, eigentlich will ich bis Santa Maria, knapp 400 km über Landstraße. Aber ich kann ja vorher anhalten, wenn die Straße so schlecht bleibt.

Da war ich eben etwas essen und habe mit dem jungen Kellner englisch gesprochen. Er hat sich riesig gefreut, dass wir uns etwas unterhalten haben. Dann stehe ich auf gehe zum zahlen, lege den Betrag auf den Tresen und bekomme, „Danke schön“ , als Antwort. dann habe ich mich mit zwei jungen Frauen noch etwas unterhalten. Die sprachen beide etwas gebrochenes Deutsch. Opa war aus Deutschland und sie gehören zu einer Minderheit hier die alles Deutsch sprechen. Den Akzent konnten wir leider nicht ergründen, sie wußten leider nicht woher Opa in Deutschland gekommen ist. Wir hatten echt Spaß daran. An der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Südamerikaner können wir uns alle noch eine Scheibe abschneiden, wie man so schön sagt. Jeden Tag  erlebe ich es wieder, wie man versucht mir hier etwas zu erläutern oder zu erklären. Auch wenn ich nicht immer alles verstehe, es kommt immer freundlich herüber.

19.02.2019 Von Curitiba nach Cascavel

Das Frühstück war recht ordentlich und meine gestern noch gewaschene Wäsche ist sogar trocken geworden. Durch die Stadt ging es recht lange hinaus. Ein großer Teil war heute Landstraße und recht anstrengend zu fahren. Die 510 km hatte ich gegen 15:30 Uhr absolviert. Auto gleich getankt, dann schnell nur ins Hotel eingecheckt. Dann ging es zu Hertz den Wagen abgeben. Alles kein Problem, nur als er sagte er schickt mir die Unterlagen auf meine Mailadresse wurde ich ungemütlich. Sofort war absolute Stille als ich äußerte, thats not korrekt! Der Mitarbeiter, der Einzige der englisch konnte, schaute mich mit großen Augen. Er hatte mich auch schon bei der Abholung bedient und war sehr freundlich. Nun reklamierte ich seine Angaben! Er hatte mir zugesagt alle schriftlichen Unterlagen wie Vertragsbedingungen usw. per Mail zuzusenden, ich wollte das Papier nicht mitschleppen. Doch bis heute war nichts angekommen bei mir. Er war dann doch etwas irritiert und nahm schließlich seinen Bildschirm und zeigte mir meine Mailadresse und dort war der Hund begraben, wie es so schön heißt. Er hatte Buchstaben im Nachnamen vertauscht. Dem jungen Kerl tat es sichtlich leid und ich sagte alles kein Problem, es ist ja zum Glück nichts passiert. Nur die Abrechnung usw. wollte ich dann schon erhalten. Diese wurde dann umgehend gesendet und ich habe sie auch noch vor Ort im Postfach gefunden. Gefahren bin ich 2866 Kilometer nach Rio und zurück. 
Dann bin ich zu Fuß zu BMW, es waren von dort genau 300 Meter und habe mein Moped endlich wieder geholt. Die Rechnung wollte man mir eigentlich per Mail zusenden, wurde aber irgendwie vergessen. Nun wurde wieder der Schrauber zum dolmetschen geholt. Die Rechnung haben die Beiden dann mal eben zusammengebastelt, rausgekommen sind 440,- ! Ich fragte wie ich bezahlen soll, Dollar oder Euro, nur in der Landeswährung konnte ich  nicht zahlen, dafür reichte es nicht mehr. Ach so, es waren 440,-Real umgerechnet 110 Euro. Dafür wurde drei Stunden geschraubt und das Getriebe und Endantrieböl gewechselt. Ein Preis mit dem ich absolut zufrieden war, ich hatte mit wesentlich mehr gerechnet.  
Als ich das Moped starten wollte muckte es doch tatsächlich. Es wollte erst gar nicht richtig laufen. Der Schrauber fragte gleich, wo hast Du beim letzten Mal getankt, ich schaute auf den Tageskilometerzähler und der verriet mir Paraguay. Er war sich absolut sicher, dass es am Sprit liegt. Somit habe ich sofort mit 97 Okt aufgetankt und hoffe, dass es morgen besser anspringt. Es werden morgen um die 300 Kilometer, aber teilweise über kleine Straßen. Das nächste große Ziel ist Montevideo. Den Plan ggf. bei Rio Grande noch etwas am Meer zu bleiben haben ich aus Unterkunftsgründen gestrichen. Alles was es dort gibt gefällt mir nicht für mehrere Tage. Somit will ich schauen in oder bei Montevideo ggf. etwas schönes für ein paar Tage zu finden. 

Meine Musik auf meinem IPOD hat im übrigen die gesamte Fahrt nach Rio und zurück gereicht. Es ist einfach gigantisch was auf s ein kleines Ding drauf paßt. 



So sieht es oft neben der Straße aus in Brasilien.
Ein Versuch die Berg und Talbahn festzuhalten, sie ging einige Kilometer so.

Mit dem Motorrad werde ich hoffentlich nochmal besser die Bäume fotografieren.