26.04.2018 Von Floss nach Braunschweig bzw. Wennigsen

Heute ging es ohne zögern gleich auf die Autobahn. Auf Höhe Leipzig ging es dann auf die B6, die hier auch wie eine Autobahn ausgebaut ist. So kamen wir sehr gut voran.  Gegen 13:00 Uhr machten wir an einer Raststätte nochmal kurz Pause und verabschiedeten uns. Uli wollte weiter Richtung Hildesheim und dann nach Wennigsen und Arno direkt nach Hause bis Lamme. Ja, ich wollte auch nach Hause, bzw. zu Sabine nach Braunschweig. Zuvor kam ich aber an Wolfenbüttel vorbei und dort gibt es einen Reifenhändler der auch Motorradreifen vulkanisieren kann, zumindest meine. Denn ich wollte nun endlich den Nagel den ich schon gut 3000 km im Hinterrad stecken hatte endlich los werden. Zumal ich seid Tagen morgens immer erstmal den Luftdruck nachfüllen mußte. Da das Profil noch gut ist und er noch vielleicht 8000 km halten könnte, war es mir die Investition der Reparatur wert. Alle sind trocken an ihren Wohnorten angekommen. Nur ich habe von Wolfenbüttel bis Braunschweig einen richtig heftigen Schauer abbekommen und fuhr gegen 16:00 Uhr bei Sabine zu Hause vor. Am 01.05.2018 erreichte ich dann Neumünster nach 7214 km. Vom Sachsenwald bis Neumünster hatte ich natürlich wieder strömenden Regen der erst am Ortsschild aufhörte. Der ganze Hof vor meiner Garage stand förmlich unter Wasser, hier muß es noch stärker geregnet haben. Mein Anzug war dicht geblieben, so brauchte ich ihn nur zum Abtrocknen aufzuhängen.
Zusammenfassend hatten wir  großes Glück. Es gab nur wenige Stunden Regen, also fahren mit Regenzeug. Bis auf den Ausfall meines ABS Sensors und dem Nagel, der aber nicht gestört hat, sind wir ohne Pannen die gut 7000 Kilometer gefahren. Günstig war der Urlaub auch. Insgesamt habe ich ohne Verschleißteile und Reparatur 1400,-€ ausgegeben. Für 25 Tage in festen Unterkünften inkl. Verpflegung und Benzin ergibt das einen Schnitt von 56,-€ pro Tag.

Vielen Dank an meine beiden Mitreisenden Arno und Uli, es hat mir viel Spaß gemacht mit Euch zu reisen!

ENDE

Sauber und startklar für die nächste Reise!

25.04.2018 Von Obdach nach Floss

Zuerst ging es wieder durch traumhafte Landschaft bis wir wieder in Deutschland waren. Dann waren leider die schönen Berge nicht mehr das Panorama. Es ging in die Oberpfalz nach Floss. Passau haben wir über ein Stück Autobahn umfahren. Da es hier auch schon einige Tage trocken war erlebten wir ein Wunderwerk der Natur. Die Sicht war teilweise durch extrem starken Pollenflug sogar nur eingeschränkt möglich. Unvorstellbar was hier an Pollen von den Fichten durch die Luft flog. Das Visier mußte ich geschlossen halten, die Augen brannten und juckten, obwohl ich eigentlich nicht allergisch gegen Pollen bin. Bis 17:00 Uhr waren wir wieder von 09:00 Uhr morgens gefahren und hatten um 450 Kilometer Landstraße hinter uns gelassen. Es war der letzte gemeinsame Abend dieser Reise. Zum Abschied gönnten wir uns alle ein hervorragendes Steak und ließen den Abend in unserer Unterkunft, der Raststätte Floss ausklingen. Als Resümee waren wir uns einig, dass es eine gelungene Tour war! 









Es wird Zeit, dass wir die Mopeds mal wieder reinigen können!

24.04.2018 Von Korenica nach Obdach

Das Wetter ist wieder wunderschön und wir kommen an den Plitvicer Seen vorbei. Hier und da kann man einen Blick erhaschen, auf einen Besuch verzichten wir. Trotz der frühen Stunde, nicht mal 10:00 Uhr stehen hier schon wieder die Busse mit Gästen aus Fernost die die Seen förmlich überschwemmen. Es geht auf guten Straßen bis nach Österreich in den Ort Obdach. Ja, er heißt tatsächlich so. Es gibt hier Otrstnamen die auf Vieles schließen lassen. Die Unterkunft im Groggerhof ist einfach aber zweckmäßig.
Das Highlight des Tages war heute ein Lkw-Fahrer. Wir fuhren schon eine ganze Strecke hinter ihm auf einer Landstraße hinterher, als es dann recht weit überschaubar für den Fahrer wurde. Er winkte als Zeichen, dass wir ihn überholen können mit dem Arm eindeutig aus dem Fahrerfenster. Uli hatte gerade angesetzt zum Überholen, weil er sich auf den winkenden Lkw-Fahrer verlassen hat. Ich sah von oben schon den Gegenverkehr kommen und bremste sofort ab. Als Uli genau neben dem Lkw ist erreichte auch der Pkw den Scheitelpunkt der Kurve. Ich hätte nie damit gerechnet, dass Lkw, Motorrad und Pkw (SUV) dort aneinander vorbei kommen, aber es ging gut. Der Autofahrer hielt kurz an um zu sehen ob Uli es auch geschafft hat. Ich bedankte mich mit einer Geeste bei ihm. eigentlich hätte man den Lkw anhalten und den Fahrer zur Rede stellen müssen, aber was hätte es geholfen. Den ganzen Tag hatten wir immer wieder die Kameras zum Filmen der Strecke an, aber genau hier war der Akku wieder mal alle. Der Schreck saß uns Drei aber noch einige Zeit in den Knochen.






Gigantische Brückenbauwerke!
Strandkorb im tiefsten Österreich!

Niedersächsische Frostbeule!

23.04.2018 Von Makarska nach Korenica

Früh um 09:00 Uhr sitzen wir wie immer auf den Motorrädern und fahren nun der Heimat entgegen. Es geht an der Kroatischen Küste bis zur Hafenstadt Sibenik und anschließend ins Landesinnere. Auf der Strecke bis Sibenik kommen wir am Adriatik Auto Kamp vorbei und machen kurz einen Halt. Ich stehe an einem Ort an dem ich fast auf den Tag genau vor 22 Jahren das letzte Mal gestanden habe. Damals ging mein erster Einsatz mit der Bundeswehr hier zu Ende. Auf diesem Platz hatten wir damals unseren Stützpunkt. Es war schon ergreifend wieder hier zu stehen und zu wissen, das heute wieder Frieden herrscht in diesem zwar geteilten aber so schönen Land. Ich habe gleich Bilder mit dem Handy verschickt an den alten Spieß von damals. Die Rezeption von damals, war unser Geschäftszimmer und heute ist es wieder die Rezeption (Recepcija). Es hat sich einiges verändert. Ich glaube ganz früher war es mal ein recht schöner Platz, heute etwas vor der eigentlichen Saison wirkt es hier eher verlassen auch wenn an einigen Stellen Bautätigkeiten stattfinden. Es geht in Sibenik rechts ab Richtung Knin wo wir kurz hinter der Abfahrt zu den Krka-Wasserfällen Pause machen. Hier treffen wir zwei Österreicher die mit Motocrossmaschinen unterwegs und teilweise querfeldein fahren. Sie haben ihr Lager auf dem Campingplatz wo wir zuvor Halt gemacht haben und wollen in den nächsten Tagen neben anderen ca. 400 Teilnehmern die Saison in Kroatien eröffnen. Meine Frage nach der Strecke querfeldein und Minenfeldern beantworten sie mit: “ Es gibt schon ein paar Stellen, an denen soll man die Strecke nicht verlassen, dort sollen noch welche liegen!“ Ich erinnere mich gut an diese Hauptstraße auf der wir Richtung Kin fahren, genau hier wo wir Rast machen waren links und rechts Minenfelder bis an den Straßenrand. Alte Erinnerungen und Bilder sind wieder voll präsent. Auch heute noch stehen ausgebombte bzw. gesprengte Häuser entlang der Straße. Das Wetter ist wieder grandios, wir haben bis 27°C und schwitzen teilweise recht heftig. In Korenica haben wir eine Ferienwohnung für 36,-€ gemietet. Ein absolut toller Preis und eine hervorragende Unterkunft das Apartment Sara. 


Primosten, die Perle der Adria!

Die Recepcija, damals und heute!
Das war damals mein SanBereich, nach rechts schloß sich die Bettenstation an.

Blick auf das Restaurant, damals Truppenküche!


Überreste der Vertreibung!

22.04.2018 Ruhetag in Makarska (Blogpause)

So, von hier aus geht es nun nach dem heutigen Ruhetag in Makarska am morgigen Montag in max. fünf Tagen wieder bis Braunschweig. Wenn wir wieder in Deutschland angekommen sind, haben wir insgesamt die zwölf folgenden Länder besucht:

Tschechien, Slowakei, Ungarn, Serbien, Mazedonien, Griechenland, Albanien, Montenegro, Bosnien u. Herzogowina, Kroatien, Slowenien und Österreich

(Der Blog wird bis zur Rückkehr nicht weiter gepflegt.)

 





21.04.2018 Von Bar nach Makarska

Heute sind wir von Montenegro nach Kroatien aufgebrochen und mußten dabei auch ein Stück durch Bosnien u. Herzegowina. Es war wieder sehr warm. Gleich zu Beginn hatten wir schon 23°C um kurz nach 09:00 Uhr. Im Laufe des Tages wurde es natürlich noch etwas mehr. Ein erster Halt erfolgte bei einem Reifenhändler um Luft für mein Hinterrad zu tanken. Der Nage läßt nun doch etwas mehr Luft raus als gehofft. Wenn es gut geht fahre ich noch weiter damit. In Deutschland würde ich auch das reparieren selber versuchen, wenn es dort scheitert, kann ich ggf. einfach einen neuen kaufen. Die Küstenstraße gestsaltete sich sehr umständlich in den ersten zwei Stunden. Zwischen Kotor und Josice zieht sich eine Bucht ins Landesinnere die sehr nervig war. Teilweise ging es nur im Schritttempo durch den Ort. Weiterhin wurde an diesem Stück der Fahrbahnbelag erneuert und abgefräst. Davon blieb Staub usw. liegen der nun durch vorausfahrende Lkw´s aufgewirbelt wurde, sehr unangenehm. Die Lkw´s fahren hier wie verrückt, einer trieb förmlich einen Pkw vor sich her, bis er ihn dann sogar auf einer Landstraße überholt hat. Die Grenzübertritte waren recht einfach. In Montenegro hatten wir bei der Einreise noch einen Stempel in den Paß bekommen und bei der Ausreise auch. An den anderen wurden wir als sie den deutschen Paß gesehen haben einfach durch gewunken. In Makarska haben wir wieder eine tolle Unterkunft mit Blick über die Stadt erhalten und dass nur 100m vom Zentrum und Hafen entfernt. 



Ein riesen Schiff in Kotor!

Dubrovnik
Das Verkehrschild mit dem Wildschwein paßt zum Lkw-Fahrer!
Die Makarska-Küste


Blick vom Balkon der Unterkunft

 

20.04.2018 Ruhetag in Bar

Heute haben wir ausgeschlafen und erst um 09:00 Uhr gefrühstückt. Anschließend sind wir in die traumhaften Berge gefahren. Die Landschaft ist wunderschön hier in Montenegro. Schlangen und Schildkröten gibt es hier auch in großer Zahl. Leider hat die Schlange oder Natter die Straße nicht überlebt. Wir waren gute 3,5 Stunden unterwegs  und haben eine lange Strecke entlang des Skadarsko Jezero, einem riesigen See zurück gelegt. Nun wird an der Unterkunft relaxt! 



Ich glaube es sind uralte riesige Weidenbäume.

19.04.2018 Von Berat nach Bar in Montenegro

Die Unterkunft und die Verpflegung in Berat waren prima. Das Zimmer für drei zwar etwas klein aber eigentlich ausreichend zum Schlafen. Der Preis war sehr gut, wir zahlten für die Übernachtung nur 35,- € inkl. Frühstück und für das Abendessen inkl. Getränke auch nur 25,-€. Und alles hat hervorragend geschmeckt. Hotel Klea in Berat. oben auf dem Berg, ist die Empfehlung. Die Motorräder waren wie immer schnell gepackt. Unten in der Stadt habe ich dann etwas Luft auf den Hinterreifen nachgefüllt. Der Nagel steckt immer noch drin und wenn er so wenig Luft raus läßt bleibt er auch drin. Es ging dann auf großen Straßen für albanische Verhältnisse Richtung Montenegro. Gestern begeisterte uns das Land noch mit grandioser Landschaft, hier unten war davon nichts mehr zu sehen. Irgendwann muß ich hier noch mal her und mir das Hinterland ansehen. Für diese Reise muß es so erstmal mit einer Stippvisite ausreichen. Die Sonne gibt wieder alles, so schwitzen wir wieder nicht schlecht. Alle Reisverschlüsse sind schon offen und trotzdem ist es noch recht warm. Kurz vor der Grenze, nach einer Kaffeepause, versuchen Ulli und Arno das restliche albanische Geld beim Einkaufen auszugeben. Es fällt wirklich schwer die 17,-€ für Lebensmittel, die wir auch schaffen können auszugeben. An der Grenze von Albanien nach Montenegro angekommen der Schreck. Eine bestimmt 150m lange Schlange und brütende Hitze. Wir haben kaum angehalten taucht neben uns ein Mann auf und winkt wir sollen ihm folgen. Er läuft langsam voraus und wir folgen ihm links an der Schlange der Autos vorbei. Vorn am Kontrollbereich angekommen geht er zwischen den Containern und dem festen Gebäude einen recht schmalen gang entlang, vielleicht 1,5 Meter breit. Wir folgen ihm mit lautstarkem Getöse. Unsere Motorräder sind in dieser engen Gasse recht laut. Dann bleibt er an einem kleinen Fenster im Container stehen und sagt hier ist die albanische Abfertigung und zeigt zwei Meter weiter und erklärt, dass dort die Abfertigung von Montenegro sei. Etwas unwohl ist mir hier schon mit dem Motorrad anzustehen, wir sind nicht mal abgestiegen. Ein freundlicher Herr nimmt meine Papiere entgegen kontrolliert sie und reicht sie durch eine Luke in der Wand an seine Kollegen aus Montenegro weiter. Dieser haut tatsächlich einen Stempel in den Reisepaß und reicht ihn wieder heraus. Das war alles, ohne in der Hitze stehen zu müssen. Ähnliche hilfsbereite Herren kannte ich auch schon von anderen Grenzübergängen und so bekam der hilfsbereite Herr natürlich auch ein paar Euro in die Hand gedrückt. Er bedankte sich vielmals und wünschte uns weiterhin eine gute Fahrt. Bis zur Unterkunft war es nicht mehr weit. Unterwegs tankten wir noch und versorgten uns wieder mit Bargeld in Euro. Ja, in Montenegro zahlt man mit Euro. An der Unterkunft angekommen, hatte ich absolute Zweifel ob wir hier das Richtige gebucht haben. Von Oben, die Unterkunft liegt an einem Hang zum Meer hinter, sah es nicht sehr schön und einladend aus. Die Vermieterin erwartete uns bereits. Ich hatte ihr unsere Ankunftszeit mit 15-16:00 Uhr angekündigt und es war nun 15:25 Uhr, also waren wir gut in der Zeit. Arno und Ulli blieben erstmal oben stehen und ich ging mit der frau hinunter um die beiden Appartements in Augenschein zu nehmen. Anschließend ging ich wieder hoch und sagte zu den Wartenden, dass ich nicht wisse ob es alles so richtig sei, was wir  bzw. ich hier gebucht habe. Große Augen schauten mich an und wir gingen gemeinsam hinunter. Als die Beiden dann die Zimmer sahen waren sie sehr beruhigt. Wir wohnen mit traumhaftem Ausblick in ganz einfachen Appartements direkt am Meer. das Meer ist gerade mal 10 Meter entfernt und 5 Meter tiefer über eine Treppe direkt von der Terrasse zu erreichen. Die Unterkunft mit einem Preis von 22,50€ pro Nacht und Appartement überzeugt uns und so sagten wir der Vermieterin gleich für eine weitere Nacht zu. Hier wollen wir uns etwas von den Strapazen der Reise erholen. Ich bin wenig später mit Arno gleich erstmal ins Mittelmeer. Es war sehr angenehm und eine tolle Erfrischung nach der warmen Fahrt.







In Albanien fahren 70% Mercedes Benz unglaublich!


Hundehütten gab es hier öfter zu kaufen!


Die Beiden ziehen mit ihrem Mischer am Rand der Hauptstraße entlang!


So kann auch ein Hotel aussehen.




Der Blick aus meinem Zimmer, einfach schön!
Der Blick von der unteren Terrasse! 

18.04.2018 Von Ano Pedina nach Berat in Albanien

Am gestrigen Abend fand ich dann auch den Grund warum mein hinterer Reifendruck etwas abgesackt war. Mal wieder ein Nagel, ich ließ ihn einfach drin und habe beschlossen erstmal so weiter zu fahren. Er ist auch recht dünn, mal sehen was passiert. Die Grenze erreichten wir wie immer über sehr kurvige Straßen. Die Formalitäten waren schnell erledigt und wir waren alle zum ersten Mal in Albanien. Die Straße war am Anfang recht durchwachsen, aber hoch interessant an einem riesigen Flußbett entlang. Wir hielten an um zu Tanken und konnten erstaunlicher Weise mit Euro bezahlen und bekamen albanisches Wechselgeld. Der Liter Benzin liegt bei 1,30 €. Danach hielten wir um einen Kaffee zu trinken. Ich habe schon an vielen Orten und Ländern Kaffee bestellt, aber so schwierig wie hier war es noch nie. Der gute man erzählte mir etwas von den unterschiedlichsten Arten der Zubereitung soviel verstand ich von den Worten und Gesten. Schließlich bekamen wir drei türkische Kaffee, besser als nichts. Wenige Kilometer später hielten wir erneut um uns mit albanischem Geld zu versorgen, denn in abgelegenen Orten dürfte es schwierig werden mit Euro als Bezahlung. Ich holte allerdings nur umgerechnet für 40,-€ albanisches Geld. Der Routefinder hatte sich für die SHA 74 entschieden, wir stimmten zu und so folgten wir ihm und seinem Navi.  Es ging dann von der Hauptstraße runter. Die ersten 10 Kilometer waren auch immer noch Teeranteile als ehemaliger Straßenbelag erkennbar. Dann wurde es zum Kiesweg mit Löchern und letztendlich zu einer grandiosen Offrad-Piste. Anders kann man diesen Weg, der angeblich die SHA 74 sein soll nicht bezeichnen. Wir folgen diesem Weg Stunde um Stunde. Können dabei unbeschreibliche Aussichten in den kurzen Stopps genießen.  Während der fahrt gebührt unsere ganze Aufmerksamkeit den grauenvollen Wegverhältnissen. Es geht Steigungen hoch und durch holperige Spitzkehren sowie auch gelegentlich wieder bergab. Ein paar mal sind wir sogar an Häusern oder besser an zwei Ansammlungen von Häusern, die ggf. Orte sei sollten entlang. Große Augen schauten uns in dem einen an. An den unübersichtlichen Stellen bin ich dann mal vorgefahren um den Weg zu erkunden. Als wir alle Drei oben waren, fuhr der Routefinder mit seiner BMW F 700 GS mit normaler Straßenbereifung wieder voran. Es war mega anstrengend und die Abstände der Pausen kürzer. Teilweise zweifelten wir fast auf dem richtigen Weg zu sein. Dann geschah das Unglaubliche! Ein Mercedes Bus mit 16 Sitzplätzen kam uns auf dieser Straße entgegen. Wo er her kam und wo er hin fuhr war uns ein Rätsel. Der Fahrer grüßte freundlich mit Lichthupe und Hand und fuhr ganz langsam den Weg, den wir gerade gekommen waren. Nun fing es auch noch zu regnen an. Schnell verpackten wir die Kameras, leider weit ins trockene Gepäck. Wir bogen irgendwo mal wieder rechts ab und verließen den Weg auf dem wohl tatsächlich ab und an mal Verkehr durch kommt. Nach einer steilen Abfahrt und einigen sehr engen Serpentienen auf diesem nun etwas besseren Eselpfad war klar, hier müssen wir nun durch, komme was wolle. Ein Umdrehen wäre hier nicht mehr möglich gewesen. Den Berg wären wir wohl alle Drei nicht wieder hochgekommen. Der Weg näherte sich dem Tal. Hoffnung keimte auf. Wir kamen sogar wieder an vereinzelten Häusern vorbei. Konnten in der Nähe Leute bei der Feldarbeit sehen. Ungläubig schauten sie hinter uns her. Der Weg bekam ein paar matschiger Stellen dann größere und dann riesige Pfützen. Sogar Bachdurchfahrten mit erheblicher Strömung von drei bis vier Meter breite gesellten sich dazu. Die Bachdurchfahrt teste ich am linken Rand zu Fuß, von rechts kam die Strömung. Dort schien es auch erheblich tiefer zu sein. So fuhr ich vor und die Beiden folgten meiner Spur. Wenig später dann eine Pfütze von gut 30 Metern Länge. An eine Durchwarten dachte ich überhaupt nicht, dass wäre vergebene Mühe gewesen. Links daneben gab es einen Getreideacker mit einem mini Trampelpfad. Diesen nutzten wir dann und kamen nach ca. 5 Stunden und irgendwo zwischen 65-70 Kilometern wieder in der Zivilisation in Berat an. Ich glaube an mir war nicht ein Stück Stoff mehr trocken. Nein nicht wegen Regen sondern durch Schweiß. Inzwischen war die Sonne wieder herausgekommen und wir hatten irgendwo bei gut 20°C. Am ersten Kaufmannsladen deckten wir uns erstmal mit Getränken und etwas Verpflegung ein. Nun sollte es eigentlich unkompliziert zur Unterkunft gehen. Wir dachten sie würde in einem Vorort von Berat liegen. In Berat änderte das Navi kurzfristig die Richtung und es ging wieder in enge Gassen, dann recht gut hoch, dann steiler hoch bis der Routefinder am halben Hang rechts vor eine Einfahrt fuhr und anhielt. Ich folgte ihm schon stehend, sah, daß er in einer Sackgasse steckte und gab nochmal richtig Gas und fuhr den steilen Weg einfach weiter nach oben. Es ging nur noch ein Trampelpfad weiter, mit Fliesenscherben und anderem Bauschutt sowie Müll. Nach weiteren 15 Höhenmetern und ca. 100m Pfad hatte ich wieder eine Berggasse gefunden und angehalten. Ein Einheimischer saß dort auf einer Mauer und sah mich total erschrocken an, wie ich denn diesen Weg lang kommen konnte. Wir begrüßten uns kurz, ich ließ mein Motorrad stehen und ging zu den Beiden zurück. Die drehten schon die Motorräder um den Weg wieder nach unten zu fahren. Wir verabredeten uns  bei der Unterkunft und so fuhren wir getrennt weiter. Ich irrte dann durch diese steilen Berggassen die voll mit Häusern waren. Ich fuhr auch über den Berg hinüber. Oben drauf schien eine Art Burg zu sein, von dort kamen Besuchergruppen zu Fuß herunter.  Das Navi zeigte mir immer wieder den Weg in diese Burg oder Wallanlage. Nach weiteren 5 Minuten Fahrt teilweise durch grüne Trampelpfade am Hang faßte ich mir ein Herz und brauste einfach stehend diesen steilen Weg den zuvor Fußgänger genommen hatten Richtung Burg. Plötzlich steht Arno vor mir und winkt. Die Unterkunft soll oben in der Wallanlage sein, hatte er unten erfahren. So fuhren wir dort hinein wo zuvor Schaaren an Touristen her kamen. Es war tatsächlich richtig und wir hatten unsere absolut spitzen Unterkunft Hotel Klea gefunden. Erschöpft ließen wir den Tag beim hervorragenden albanischen Essen ausklingen.

Nachtrag: Die SH 74 wird neben einigen anderen im Netz auch als Deathroad von Albanien geführt. Das erklärt nun auch den Zustand. In sämtlichen Navis wurde sie allerdings als normale Straße angezeigt.













17.04.2018 Von Kalabaka nach Ano Pedina

Es geht kaum aus dem Ort raus da heißt es schon wieder ab in die Kurven. Wir schrauben uns kurve um Kurve in die Höhe. Die Aussicht ist unbeschreiblich, die Temperatur geht von 16°C wieder in der Höhe auf 9°C runter. Die Abgeschiedenheit nimmt kein Ende. Teile der heutigen Strecke gehören auch zu Tag 5, von der ACT-Greece. Der Sprit wird irgendwann dann doch etwas knapp. Die Navis arbeiten hier total unterschiedlich, sowohl was die Strecke, die Entfernung zum Ziel, die Ankunftszeit als auch die Angaben für die nächste Tankstelle differieren erheblich. Irgend wann sind wir in Metsovo angekommen und dem Routefinder, (Ulli der fährt immer vorn) wie immer gefolgt. Die Straßen wurden kleiner und kleiner, steiler und steiler bis irgendwann Schluß war. Wir drehten, ich zuerst und somit fuhr ich nach meinem Navi die nächste Straße oder besser gesagt Gasse nach rechts. Ihren Verlauf folgte ich wieder nach oben, dann etwas gerade aus und dann um eine Kurve. Nach der Kurve ging es so steil bergauf, dass ich überhaupt keine Zeit mehr hatte groß zu überlegen, dafür war ich etwas zu schnell und so mußte ich ordentlich am Gas drehen und bin ein Stück den Berg hoch gefahren. An der ersten sich bietenden Möglichkeit bog ich einfach nach links ab. Weiter hoch war mir zu gefährlich, ich hatte so schon das Gefühl, dass das Vorderrad keinen richtigen Bodenkontakt hatte. Zum Glück ging es von dort recht unkompliziert wieder in Richtung Hauptstraße. Bisher hatten wir hier noch keine Menschenseele gesehen. Ulli hatte den Versuch unternommen mir folgen zu wollen, zum Glück tastete er sich in die Kurve vor der Steigung und hielt früh genug an. Arno wartete in gebührendem Abstand und half im dann beim Wenden. Die Beiden mußten die anderen Gassen wieder zurück fahren. Ich hatte die Zwei inzwischen wieder gefunden, war gar nicht so einfach in dem Gassenpuzzle. Ein paar Minuten später fuhren wir auf den Dorfplatz und es tat sich eine andere Welt auf. Was hier an Touristen rumlief, hatten wir vorher die ganzen Tage in Griechenland noch nicht gesehen. Der Platz war gerammelt voll mit Autos, Bussen und Touristen. Leider bekamen wir nur einen Kaffee, die Bratwurst die wir eigentlich bestellt hatten, wurde schlicht vergessen, sehr schade. Anschließend ging es über relativ breite Straßen einige Kilometer voran. Dann rechts ab und wieder Kurven über Kurven. Es sollt zur Vikos-Schlucht gehen. Unetrwegs treffen wir ein Schildkröte und helfen ihr über die Straße, vielleicht lebt sie so noch etwas länger. Die ACT-Tourplaner von Touratech hatten sie auch schon in ihrem Film(evtl.auch eine Artgenossin). Dann kamen wir an vielen Steinbogenbrücken vorbei. Eine von ihnen sogar mit drei Bögen. Wenn ich mir die hier so anschaue und dann in Schleswig-Holstein an die Rendsburgerhochbrücke der BAB A7 denke, die jetzt schon marode ist, stellt sich die Frage: „Warum halten diese uralten Brücken, trotz Erdbeben, ohne Versiegelung und der Gleichen und die Neuen nicht. Ja, natürlich wurden die anders belastet, aber erstaunlich finde ich es trotzdem. Nach der Brückeninspektion geht e hoch zum Aussichtspunkt der Vikos-Schlucht. Sie ist die tiefste Schlucht Griechenlands und wird zusammen mit Grand Canyon, sowie der Kolka-Schucht genannt, sie soll bis zu tausend Meter tief sein. Ich wage den Blick in die Tiefe und bin begeistert. Dieser Punkt ist der Endpunkt der ACT-Greece aber für uns nur ein Zwischenstopp. Leider ist es wie die Tage zuvor recht diesig, so bleiben die krönenden Bilder leider auf der Strecke. Übernachtet haben wir dann in Ano Pedina einem ganz kleinen Ort.