30.11.2015 Ankunft der Motorräder

Heute Morgen war es soweit, kurz vor 08:00 Uhr sind Simone, Jörg und ich als Vorkommando mit dem Taxi zum Hafen vor gefahren. Nachdem klar war wohin wir müssen, haben wir die Anderen per SMS nachgeholt. Es hat dann zwar etwas länger gedauert aber lief total unkompliziert. Die Mopeds waren sehr gut auf Metallträgern verstaut, absolut spitze. Der Spediteur hatte noch zwei weitere in Kisten mit hineingestellt. Unsere Maschinen waren alle samt unbeschädigt und sind auch alle ohne Probleme angesprungen. Der Zoll hat uns überhaupt nicht kontrolliert. Anschließend waren wir gleich zum Tanken. An der Unterkunft wieder angekommen fanden wir das Gepäck von Stefan vor, es wurde tatsächlich angeliefert. Nun fehlt leider immer noch das Gepäck von Sabine, mehr als ärgerlich. Die Fluggesellschaft weiß nicht wo es ist und bewegt sich auch nur sehr unbefriedigend. Ansonsten haben wir Sonnenschein, ich habe mir die Platte total verbrannt, bei dem Wind überhaupt nicht mit so einer Wirkung der Sonne gerechnet. Wie es sich für gute Mopedfahrer gehört haben wir nach dem Tanken einen Regenschauer abgegriffen. Ich habe dann mein neues Navi schnell noch angeschlossen und die letzten Sachen umgepackt. Mal sehen wie wir morgen weiter fahren, es werden wohl knapp 240 km Schotter und eine Fähre werden, von Punta Arenas bis Rio Grande.

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27.11. bis 29.11.2015 Ankunft und erste Stunden

So, es ist tatsächlich soweit, 27.11.2015 die Reise geht los. Ich stehe in der Tür und warte, dass meine Frau von der Arbeit kommt und mich zum Flughafen bringt. Es ist Freitagmittag der 27.11.2015, 12:20 Uhr. Das Erste was ich von Ihr in die Hand bekomme ist der Autoschlüssel. So aufgeregt wie Du bist, fahr mal lieber selber und ich sitze daneben, dann bist Du wenigstens schon mal beschäftigt. Recht hat sie, denn die Ungeduld ist schon da. Simone, Jörg und Sabine, nebst Carsten sind gerade schon am Flughafen angekommen und ich bin noch zu Hause. Gut ich habe wohl den schnellsten Weg zum Flieger. Abfahrt, die Autobahn normal gefüllt, alles scheinbar kein Problem. Ich muß dazu sagen, in Schleswig-Holstein und Hamburg ist die BAB A7, eine einzige Baustelle. Und so kam dann auch 15 km vor dem Ziel, an einem erneuten Baustellenbeginn von hinten die Polizei mit Blaulicht und Martinshorn. Alles bremste wie verrückt und die Stauung war da. Dann 1 km vor der Abfahrt zum Flughafen “Stillstand“, alles steht! Erste Überlegung, es sind noch 2,5 Stunden bis zum Abflug: Wenn ich jetzt die Taschen nehme und mich zu Fuß auf den Weg mache, könnte ich nicht nur die Abfahrt erreichen sondern auch den Flughafen. Zum Glück ging es aber sehr schnell im Schritttempo weiter und wir erreichten den Flughafen ohne Probleme. Sabine hatte schon eine Nachricht geschrieben, daß Sie draußen auf uns wartet. Erstes Ziel erreicht, durchatmen und entspannen. Es folgte eine herzliche Begrüßung, wir hatten uns ja bereits einige Wochen nicht gesehen. Ich verabschiedete mich von meiner Frau für die nächsten 9 Wochen und beide waren wir froh, daß es endlich losgeht. Es drehte sich bei mir natürlich alles nur um die Reise, daß nervt irgendwann wenn man oder in diesem Fall meine Frau, selber nicht mitfährt. Simone, Jörg und Sabine hatten bereits Online eingecheckt.

IMG_0620                           Die norddeutsche Truppe

Beim Einchecken ließ sich das Gepäck von Sabine  an ihrem Schalter nicht durchbuchen bis Punta Arenas. Unser Flug ging ja von Hamburg nach Santiago über Madrid, sowie anschließend weiter nach Punta Arenas. Unsere Eincheckschalter waren direkt nebeneinander, aber der gute Mann war nicht dazu in der Lage. Seine Augen wurden groß als er sah, dass es bei uns geht. Er hatte aber bereits den Aufkleber angebracht und schwupp, war das Gepäck auf dem Band unterwegs. Zurückholen geht nicht sagte er, als wir alle interveniert haben. Somit war Sabine zurecht sauer, ausgerechnet in Santiago de Chile, auf einem riesen Flughafen, dann ihr Gepäck suchen zu müssen und dann erneut wieder einzuchecken. Schade, somit war natürlich schon ein Problem von vorn herein da, was nicht hätte sein müssen, aus unserer Sicht. In Santiago sollten wir ja auch nur max. 2,5 Stunden Aufenthalt haben, also eine sportliche Leistung, wenn man sein Gepäck holen soll und dann durch den Zoll raus und anschließend komplett wieder einchecken muß! Fortsetzung folgt!

Der Flug nach Madrid verlief ohne Probleme! Hier erwartete uns ein etwas größerer Flughafen mit vielen Buchstaben auf unserem Ticket und den Anzeigetafeln. Es gab auch zwei Terminals die mit einer S-Bahn verbunden sind. Zu den unterschiedlichen Buchstaben gab es Minutenangaben für die Wegstrecke, unsere sollte 24 Min. betragen. Skepsis machte sich breit, aber wir hatten ja genügend Zeit den richtigen Platz zu finden. Im anderen Terminal angekommen suchten wir eine Info, die erste Herausforderung. Dort erhielten wir die Auskunft, dass der Abflugbereich erst zwei Stunden später frühestens bekannt gegeben wird. In dem richtigen Bereich waren wir zumindest schon. Auf der Fahrt von einem zum anderen Terminal tauchte dann plötzlich Christian auf. Er mußte aber schon recht bald wieder los weil er andere Flüge gebucht hatte. Stefan und Conny tauchten auch irgendwann auf und mußten auch noch vor uns wieder los. Für die Raucher war der Weg in die Raucherecke etwas länger, Zeitansatz ca. 45 Minuten, daß ist kein Witz. Um Rauchen zu können mußte man ganz aus dem Flughafengebäude raus.  

In Santiago angekommen stand erstmal wieder das Gepäck von Sabine oben auf der Liste. Kurze Zeit später, steht Sabine vor mir und sagt mir, daß Kudret und mein Gepäck gerade unten auf dem Gepäckband vorbei gekommen sind. Wir nichts wie und erstmal sichergestellt. Das Ende vom Lied war, daß wir unser Gepäck wie eigentlich nur für Sabine geplant war neu einchecken müßen. Aber Sabine ihr Gepäck war gar nicht vor Ort. Es war aus Madrid nicht mitgekommen! Bis wir dieses geklärt hatten war unsere Aufenthaltszeit in Santiago schon fast um, so daß wir dringend wieder einchecken mußten. Kudret hat zum Glück einen Herrn mit Sicherheitsanhänger angesprochen der sofort unsere Lage erkannt hatte. Er brachte uns im Sauseschritt zum Checkinschalter, vorbei an ca. 150 in der Schlange stehenden anderen Fluggästen direkt vorn an einen Schalter. Er regelte unseren Checkinn, so daß wir binnen weniger Minuten fertig waren. Dann kam sein wahres Gesicht durch, Deutsch prima, Alemange gut Freund, Trinkgeld! Ich habe überhaupt nicht überlegt, dem guten Mann 5 Euro in die Hand gedrückt und mich bedankt. Hätten wir normal einchecken müssen, hätten wir unseren Flug nicht bekommen und bestimmt 2 Stunden angestanden. Flieger erreicht und nach weiteren vier Stunden glücklich endlich in Punta Arenas angekommen. Mit dem Taxi sind wir dann recht schnell an unserer hervorragenden Unterkunft angekommen.

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                    vor der Unterkunft in Punta Arenas

Dort wurde uns dann der Weg zum nächsten Supermarkt erklärt und ein Restaurant empfohlen, was sich als sehr gut erwiesen hat. Mit einem festlichen Mahl endete dann der Abend.

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         Das erste Festmahl

Zum Einkauf gibt es noch einen kleinen Nachtrag. Es gibt alles, wie bei uns in der Heimat, nur an den Tresen mit Bedienung muß man hier eine Nummer wie sonst im Verkehrsamt ziehen. An der Kasse ist es genauso wichtig wie zu Hause, daß die richtige Geheimnummer eingegeben wird. Einer von uns wollte mit Karte zahlen, hat dick rum getönt, zum Schluß habe ich bar bezahlt, nachdem er dreimal die falsche Nummer eigegeben hatte und die Kasse dann gesagt hat, ich nehme nur noch Bargeld.  Egal, bis auf das fehlende Gepäck von Sabine und von Stefan, welches auch nicht mit nach Santiago gekommen war, lief es sonst recht gut. Der erste Abend in Patagonien war gelungen und auch das Frühstück am ersten Morgen, mit gekochten Eiern und allem was so dazu gehörte war prima. Von Abenteuer noch keine Spur. Die Motorräder bekommen wir hoffentlich Morgen und können alles vernünftig verpacken, was wir noch im Handgepäck mitgenommen hatten. Heute nach dem Frühstück sind wir einige Kilometer durch Punta Arenas gelaufen.

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                  Das erste Frühstück in Südamerika

Unterwegs haben wir dann einen grauenvollen Kaffee getrunken und ein leckeres Stück Kuchen gegessen. Bisher sind alle, bis auf die Problemchen mit dem Gepäck ganz zufrieden. Geld holen, hat auch schon am Automaten funktioniert. Der heimische Rotwein ist ein Gedicht!

 

 

 

 

 

24.11.2015 , Ungeduld

Ja, langsam steigt die Spannung. Gestern hat der Spediteur noch einen neuen Ansprechpartner im Hafen von Punta Arenas (Chile), unserem Startpunkt benannt.
Ich habe mit meinen hervorragenden Englisch-Kenntnissen sofort in Chile angerufen. Und siehe da, man, bzw. in diesem Telefonat war es eine Frau, hat mich verstanden. Unsere Motorräder sollen tatsächlich angekommen sein. Sie teilte mir die Öffnungszeiten mit und den Terminal für die Abholung. Ich teilte der freundlichen Dame dann mit, dass wir wenn 08:30 Uhr geöffnet wird, pünktlich vor der Tür stehen werden. Mal sehen wie es dann tatsächlich wird. 
Gestern kam in den Nachrichten mal wieder eine Ankündigung von Streiks bei der Lufthansa. Zum Glück fliegen wir nicht mit Lufthansa! Bei dieser Streikpolitik des Personals muß man sich wirklich überlegen, mit wem man zukünftig fliegen will.

In 72 Stunden sitzen wir schon in Madrid, zumindest Teile von uns. Christian muß Freitag schon ganz früh morgens bei 05:00 Uhr los! Conny ist dann bestimmt schon bei Stefan und Carsten aus der Nähe von Berlin macht sich auch bald auf den Weg! Die Harzer, Simone und Jörg werden wohl dann um und bei 08:00 Uhr aufbrechen, Sabine in Braunschweig einsammeln und gen Hamburg reisen! Kudret aus dem direkten Hamburgerumland und ich, aus der Nähe von Neumünster, werden erst gegen Mittag aufbrechen. 
Es wird nun tatsächlich ernst, der Abflugtermin rückt in greifbare Nähe!

 

15.11.2015 // Beitrag von Jörg

So, wieder ist ne anstrengende Wartezeit rum, ich gebe zu, dass ich auch zu den „Schlechtschlafern“ gehöre. Es ist der 15.11.2015, heute habe ich die Navis von mir und Sabine mit den neuesten Karten von OSM bestückt. Die letzten Kabel für Headset, Handy, Camera, Navi, Tablett und sonstige Spielereien habe ich auch konfektioniert. Ebenso liegen hier jetzt fast 500 Gb SD- Karten für Video- und Cameraaufnahmen. Wenn das nicht reicht kann ich mir auch nicht helfen. Das Wetter in Punta Arenas ist alles andere als hübsch, zur Zeit 8 Grad, hoffentlich ändert sich das noch innerhalb der nächsten anderthalb Wochen. Freue mich aber schon auf morgen auf das übliche Telefongespräch mit Michael, da jammern wir uns gegenseitig voll das es doch langsam losgehen möge.

12.11.2015 Endspurt

Seit Wochen sende ich fast täglich in unserer WhatsApp-Gruppe die Tageszahl die es noch bis zum Start der großen Reise dauert. Heute sind es noch 15 x Sandmännchen! Aufgeregt bin ich noch nicht, trotzdem kann ich,  sowie einige der Mitreisenden nicht durchschlafen. Unsere Maschinen sind schon seit geraumer Zeit unterwegs. Das Schiff hat den Container schon in oder in der Nähe von Valparaiso entladen. Wie er von dort weiter kommt ist uns leider nicht bekannt. Morgen in einer Woche sollen sie nach Planung des Spediteurs in Punta Arenas ankommen.