30.12.2017 Essaouira nach Marrakesch und 31.12.2017

30.12.2017
Die Fahrt war total langweilig über die N8 nach Marrakesch. Dort sind wir auch schon 13:40 Uhr angekommen. Das Hotel war auch schnell gefunden und unser Zimmer leider noch nicht fertig. So mußten wir tatsächlich eine gute halbe Stunde warten. Dann war es nicht mit Balkon, keine Kleiderbügel, die Duschtür klemmte wie verrückt, kein Hotel, das wir weiterempfehlen würden. Anschließend ging es zu Fuß in die Medina (Altstadt). Ein Weg von gut 1,5 Stunden, mit Leute ansehen und staunen oder auch nicht. Mit Marrakesch verbindet man 1001 Nacht, den Orient, so geht es mir zumindest. Und dann kommt man hier an und geht durch die sogenannte Neustadt Richtung Medina. Straßenverkehr gibt es hier ohne Ende, Abgase natürlich auch. Die Abgase waren abends deutlich mehr, da scheinbar auch alles was fahren und laufen konnte hier unterwegs war. Die Medina war dann genau so wie ich es mir erhofft hatte. Ein quirliger Ameisenhaufen beschreibt es wohl am besten. Unvorstellbar viele Menschen liefen hier herum. Die vielseitigen Gerüche,  die Klänge der Musik sowie die Rauchschwaden der Grillwagen und Buden waren genauso unbeschreiblich wie die Atmosphäre hier auf dem Platz. Ich hatte aber nie das Gefühl hier belästigt zu werden von irgendwelchen Verkäufern. Natürlich wollen alle etwas verkaufen, ich empfand es als unaufdringlich. Irgendwie muß mein Bart zu lang sein. Viele sprachen mich mit Alibaba an und freuten sich dabei über die eigene Wortwahl sehr und lächelten. Wir schauten uns das Restaurant an, in dem wir uns am nächsten Tag, mit Norbert einem alten Bekannten von Sabine, treffen wollten. Die Speisekarte sah auch gut aus und so blieben wir gleich zum Abendessen dort, eine gute Wahl. Zu Fuß ging es dann auch später wieder zur Unterkunft. Im Zimmer angekommen qualmten uns förmlich die Socken.

31.12.2017 Sylvester in Marrakesch
Das Frühstück war sehr vielseitig, leider war zur Stoßzeit so ein großer Andrang das weder Plätze noch Nachschub schnell genug vorhanden waren. Der Service im Hotel hat noch Nachsteuerungsbedarf, vor allem an der Rezeption. Auf den angebotenen Zimmerwechsel haben wir aus Bequemlichkeit und aus Zeitgründen verzichtet. Wer weiß wie lange die gebraucht hätten, bis das Zimmer fertig gewesen wäre, Kleiderbügel hatte man uns sofort gebracht und das Zimmer war bis auf die Duschtür auch nicht schlecht. Das Motorrad konnte ich direkt im Haus in der Tiefgarage, wo sonst nur Mopeds der Bediensteten standen kostenfrei abstellen. Die Einfahrt war sehr steil und ging stufig hinab und hinauf. Aber beide Richtungen waren unproblematisch zu fahren. Gegen 11:30 haben wir uns dann wieder zu Fuß Richtung Medina auf den Weg gemacht. Wir wollten uns zwar ganz bestimmte Sachen ansehen, die wir aber in dem Gewusel nicht gefunden haben, bzw. eins war wegen Renovierung geschlossen. Um 14:30 Uhr trafen wir uns wie vereinbart mit Norbert und später kam auch seine Frau dazu. Es war ein sehr informatives Treffen, Norbert lebt seit 10 Jahren in Marokko und hatte so viele Infos für uns. Die Unterhaltung mit den Beiden erfolgte in Englisch. Gegen 22:00 Uhr machten wir uns durch die Massen von Menschen, es waren wirklich Massen, auf den Weg Richtung Hotel. Die letzten 10 Minuten hatten wir dann kein Gedränge mehr um uns herum, zuvor war es stellenweise sehr anstrengend. Da es hier auch kein Feuerwerk gibt wie bei uns, haben wir ganz in aller Ruhe das neue Jahr in unsrem Zimmer empfangen.

Die lassen die alten Bäume weiter leben!
Verkehr ohne Ende!
Tolle Lichter überall!
Eine riesen Dunstglocke über dem Markt!
Unser Treffpunkt mit Norbert!

 

 

 

29.12.2017 Ein Tag in Essaouira

Heute sind wir in der Stadt geblieben und haben diese am Tage erkundet. In der Medina tobt das Leben. Nicht nur Touristen auch Einheimische tummeln sich hier in den kleinen Gassen. Im Sommer muß es hier sehr voll sein. Es folgen noch Impressionen des Tages. Morgen geht es nach Marrakesch weiter.

Unser Riad








27.12. bis 28.12.2017 Aourir bis Essaouira

Am 26.12. habe ich Sabine vom Flughafen abgeholt. Der Flieger kam recht pünktlich aber die Abfertigung durch den Zoll hat sich dann erheblich hingezogen. So sind wir nach den 40 Minuten Fahrzeit erst gegen 20.45 Uhr an der Unterkunft angekommen. Hier erwartete man uns schon. Ich sollte, weil man den Schlüssel von der Abstellmöglichkeit der letzten Tage verlegt hatte, ggf. hatte ihn auch ein Mitarbeiter mitgenommen, mal wieder im Restauranteingang parken. Erneut gab ich das Gewicht der Maschine als Ausschlusskriterium an und es wurde auch sofort akzeptiert. Dann wurden Schlüssel gesucht und eine gute viertel Stunde später hatte man dann für eine Tiefgarage neben an einen gefunden. Anschließend waren wir noch zum Essen. Wieder auf dem Zimmer hat es nicht mehr lange gedauert, da mußte Sabine spucken wie verrückt. Das ging dann die Nacht so weiter.

Auch der 27.12.2012 blieb leider von der Übelkeit bestimm. t. Es stellte sich dann heraus, dass auch Ihr Bruder zu Hause spucken mußte, somit war das Essen hier als Ursache schon mal ausgeschlossen Ich holte sogar noch andere Medikamente aus der Apotheke. Diese schafften es dann im Laufe des späten Nachmittags und des Abends endlich Linderung und Besserung zu verschaffen.

Am 28.12.2017 konnten wir dann zum Glück weiter nach Essaouira reisen. Wir verpackten erstmals das Gepäck von uns Beiden auf der Maschine und fuhren gegen 11:00 Uhr in Aourir ab. Es ging genau die Strecke nach Essaouira die ich die Tage zuvor schon runter gefahren war. Wir hielten unterwegs bei den Surfern an und bestaunten die riesigen Wellen. Gegen 16:30 Uhr kamen wir ohne Probleme an der Unterkunft einem Riad an. Anschließend ging es dann gleich noch in die Stadt. Dort erfreuten wir uns an dem abendlichen Trubel. Den Weg in die Stadt und zurück konnten wir bequem zu Fuß zurück legen.

24.12.2017 Heiligabend in Afrika

Für heute habe ich mir einen Ausflug ins Paradies Valley in gut 15km Entfernung ausgesucht. Zumindest die Straße dort hoch will ich mal fahren. Das eigentliche Valley ist nur zu Fuß zu erreichen und führt zu dieser Jahreszeit auch bestimmt nicht das Wasser, was es dann sehr sehenswert macht. Es geht gleich an der nächsten Kreuzung  ab in die Berge. Überall wo ich entlang komme grüße ich die Leute, außerhalb der Städte, mit einem Lächeln auf dem Gesicht grüßen fast alle zurück oder winken sogar. Das ausgesuchte Ziel ist recht schnell erreicht, zumindest der Beginn des Tales von dem das Valley abgeht. Die Straße führt von oben runter in eine Art Oase. Hier fließt ein Fluß durch und Palmen säumen dessen Ufer. Da heute Sonntag ist, sind überall Familien mit Picknick-Sachen unterwegs. Von Weihnachten merkt hier keiner etwas, im Hotel steht zwar ein Weihnachtsbaum aber die machen hier keinen Aufriß davon. Das Tal wird enger und die Felswände höher. Der Fluß muß wenn es geregnet hat oder vielleicht sogar im Frühjahr, gigantische Wassermassen mit sich führen, heute ist er nur ein großes Rinnsal. An vielen Stellen stehen wieder Palmen an den Ufern und kleine Bars haben sich an einigen exponierten Plätzen niedergelassen. Eine hat sogar eine natürliche Klimaanlage, dort stehen die Stühle im Bachbett, so dass man gleich die Füße umspült hat. An dem Einstieg ins Valley der übliche Ansturm von Touristen. Unterwegs sind mir schon immer wieder Kleinbusse mit selbigen begegnet. Dann mußte ich oder die Busse kurz an die Seite fahren und warten, denn an vielen Stellen paßt man nicht nebeneinander durch. Hinter dem Valley geht es dann stramm in die Berge hoch. Für die Kurven sowie die Aussicht hat sich die Fahrt hier hoch absolut gelohnt. So fahre ich einfach weiter und genieße die Landschaft und die Fahrt. Inzwischen merke ich wie es kühl wird und schalte aufs Thermometer um, 12°C werden angezeigt, ich schalte am Navi die Höhenangabe ein und bin erstaunt, 800m Höhe. Die Straße führt weiter nach oben und ich folge ihr in der Hoffnung einen schönen Ausblick zu erhaschen. Dann habe ich das Gefühl ich bin ganz oben und sehe auf der Anzeige 1380m Höhe. Der Ausblick ist herrlich, ganz hinten sieht man die etwas schneebedeckten Ausläufer vom Atlas. Die Straße führt nur über Serpentienen wieder hinunter ins nächste Tal mit einem verträumten Dorf. Anschließend geht es wieder steil hinauf und es wird wieder sehr frisch, kein Wunder nun bin ich auf knapp 1700m Höhe. Im nächsten Tal ist dann eine Grotte Wintimduine ausgeschildert. Ich habe ja Zeit, also biege ich ab und nehme Kurs auf die Grotte. Es geht wieder steil bergauf bis der Teer vorbei ist und es auf Schotter bis zum Parkplatz geht. Dort kommt ein junger Mann zu mir und ich rechne mit der üblichen Parkgebühr. Er begrüßt mich freundlich und ich frage ihn wo denn die Grotte sein. Er zeigt den Berg hinauf und deutet eine Entfernung von einem Kilometer an. Ich erahne den Platz der Grotte, der ca. 150-200m höher liegen muß. Zu Fuß mit den dicken Klamotten hier in der Sonne nicht machbar, es sei denn man will im eigenen Saft baden. Der Schotterweg zur Grotte ist durch eine Kette abgesperrt. Der Parkplatzwächter deutet mir aber an, daß ich da auch hochfahren könne, ich schaue ihn ungläubig an und frage nach. Er bestätigt erneut, dass es möglich sei, auch mit der großen Maschine. Also Mut zur Lücke und los. Neben der Kette ist genug Platz für mich und schon fahre ich stehend den steilen schmalen Schotterweg hinauf. Einige Leute die sich zu Fuß hier hoch quälen schauen mir neidisch hinterher. Auf dem Weg steht seit Stunden die Sonne, so ist es hier recht warm. Nach wenigen Minuten bin ich an der Grotte bzw. dem Platz davor angekommen. Und ich traue meinen Augen nicht, hier stehen sogar Autos. Ich glaube die heißen Berlingo, sind recht schmal und haben irgendwie auch den schmalen Weg hier hoch geschafft. Vor der Grotte ist ein Wasserbecken und überall drumherum sitzen Familien und viele junge Leute und genießen den Ausblick und den Ort. In die Grotte bin ich nur wenige Meter hineingegangen, es ist einfach zu dunkel hier drin. Mit der Taschenlampe vom Handy sehe ich rein garnichts und die Lampen der anderen Leute hier drin sind auch so schwach, dass alle mehr oder weniger im Allradmodus hier lang kriechen und stolpern. So gehe ich wieder hinaus, allzu tief scheint es auch nicht hinein zu gehen. So, mein Navi hat bei der Fahrt vom Parkplatz hier hoch angezeigt, dass es noch weiter nach oben gehen soll, an der Abzweigung wenige Meter vor dem Platz der Grotte. Ich folge dem Weg weiter nach oben, wobei der Begriff Weg absolut übertrieben ist. Eselpfad wäre treffender, es geht über Schotter und teilweise blanken Felsen in Serpentienen weiter und weiter nach oben. Traumhafte Ausblicke bieten sich mir hier. Dann bin ich auf einem Hochplateau und es ist plötzlich kein Weg oder Pfad mehr erkennbar. Kurz zuvor sah es auf dem Navi noch so aus als würde der Weg wieder auf eine Hauptstraße führen. Nun war davon nichts mehr zu sehen. Irgendwo sah ich einen Bauern der mit seinem Esel sein Feld pflügte, dort fuhr ich über die Ebene hin. Ich stellte den Motor ab, nahm Blickverbindung zum Bauern auf und deutete fragend in die Richtung wo ich eine Straßenanbindung vermutete. Er winkte und zeigte auch in die Richtung. So fuhr ich einfach weiter über das Plateau und siehe da, so etwas wie ein Pfad war wieder erkennbar. Wenige Meter später auch wieder nicht mehr. Langsam fragte ich mich, was denn sein würde, wenn ich hier jetzt Probleme hätte. Unbehagen überkommt mich da schon etwas. Den Bauern zurück kann ich schon einige Zeit nicht mehr sehen und nun geht es auch noch gut bergab. Ich glaube richtig zu sein und will noch um den Hügel herum fahren und zur Not anschließend umdrehen, wenn kein Weg erkennbar ist. Seit der Grotte sind gut 20 Minuten vergangen in denen ich immer gefahren bin. Das Navi zeigte keinen Weg an, die Hauptstraße muß irgendwo hinter dem nächsten Tal verlaufen. Als ich um den Hügel herum komme sehe ich einen Hof hier mitten im Nichts. Sogar ein Telegraphenmasten steht hier und versorgt den Hof wohl mit Strom. Jemand transportiert dort auch Steine und ich fahre hin. Der Mann kommt sofort zu mir und begrüßt mich freundlich per Handschlag. Ich frage ihn mit Gesten und Händen und Füßen ob es denn einen Weg hier raus gibt. Er zeigt in die Richtung in die auch schon mein Motorrad steht und deutet an, immer weiter und weiter. Ich bedanke mich, er winkt nochmal freundlich und schon geht es über losen Untergrund recht steil bergab. Nach weiteren 5 Minuten erkenne ich ein Dorf und finde sogar wieder einen Schotterweg. Auch das Navi zeigt nun wieder etwas an, Erleichterung macht sich breit. Ich sehe Menschen und Autos und atme erstmal tief durch. Die Autos scheinen hier aber nur zu Besuch zu sein. Eines hat den Kofferraum auf und es stehen lauter Kinder drumherum, es sieht fast wie Bescherung aus, jedes Kind geht mit einer Tüte davon. Ich folge nun dem Weg noch gute 10 Minuten mit zügiger Fahrt bis zur Hauptstraße. Nun kann ich endlich auf dem Navi sehen wo ich tatsächlich bin. Nach weiteren 25 Minuten fahre ich wieder an der Stelle vorbei, wo ich vor fast zwei Stunden zur Grotte abgebogen bin. Diesmal folge ich der Straße und komme über Agadir wieder zu meiner Unterkunft zurück. Aus den ursprünglich angezeigten 15 km sind dann doch 200 km geworden. Gestartet war ich kurz nach 10:00, nun war es 16:30 Uhr und ich auch geschafft. Als Weihnachtsbraten gab es bei mir eine Tajine mit Hühnchen, absolut lecker. Dann habe ich noch Weihnachtsgrüße verschickt telefoniert und bin irgendwann zufrieden ins Bett gegangen. Ein schöner Heilgabend geht zu Ende.



Natürliche Klimaanlage








Ein Stück vom Eselpfad
Wilde Bestien sind mir auch begegnet!

23.12.2017 Aufenthalt in Aourir

So, die Unterkunft hat sich als ganz brauchbar herausgestellt. Gestern habe ich noch gar nicht über den Parkplatz vom Motorrad berichtet. Von Freunden wußte ich zwar schon, dass es immer mal geheißen hat, das Motorrad wurde in der Lobby vom Hotel abgestellt, oder über den Hof im Küchentrakt.  Aber selber erlebt hatte ich es noch nicht. Nun gestern fragte ich, wo ich denn das Motorrad sicher abstellen kann. Hiam ging von der Lobby des Hotels mit mir direkt nach neben an in den Eingang zum Restaurant und sagte hier. Ich schaute ihn ungläubig an und fragte:  hier im Eingangsflur zum Restaurant. Er versicherte mir, dass es ernst gemeint war. Die Stufen, an der Zahl drei, mit einer Höhe von je knapp 30 Zentimetern, ein Ding was absolut nicht machbar, ist ohne eine perfekte Rampe oder ein dickes Brett und vier Mann. Das wollte ich mir aber keine 5 Tage täglich antun. Ich fragte nach einer Alternative und siehe da, neben an gab es noch für den Sommer eine Art Grill-Lokal mit Zugang zum Pool über ein großes Eingangstor. Ich nickte und fuhr dort vor. Das Tor öffnete sich ich schaute und sah schon wieder Stufen. Diese erschienen mir aber nicht allzu hoch und ich fuhr einfach hinein und die Stufen runter. Unten angekommen stellte ich das Motorrad gleich um eine Hausecke , so dass es vom Gitter neben dem Tor aus nicht zu sehen ist. Ruckzuck hatte der Angestellte vom Hotel das Tor auch schon wieder zu, ohne dass ich mir die Stufe nochmal ansehen konnte. Es hatte schon ganz schön gerumpelt beim Hineinfahren, aber ich konnte es wirklich nicht einschätzen wie hoch es denn nun war und ob ich da morgen einfach wieder raus fahren kann. Dieses Problem beschäftigte mich dann auch heute morgen. Ich fragte nach dem Frühstück ob mir jemand das Tor öffnen könne oder ich den Schlüssel bekomme, damit ich es heraus holen kann. Sofort ging der Angestellte von gestern Abend mit mir wieder zum Tor von der Innenseite. Auf dem Weg dorthin holte er gleich einen Regaleinlegeboden aus Metal aus einer Ecke und einen Streifen Spanplatte. Das beruhigte mich schon mal, jemand der mitdenkt. Das Tor öffnete sich und ich sah endlich die Stufen. Es war nur die Unterste die etwas höher war, die anderen beiden  kann man zur Not vernachlässigen. Wir legten erst den Blechboden hin und darauf die Spanplatte. Moped an und Gas und schon stand ich draußen. Die Spanplatte hatte es gleich in mehrere Teile zerbröselt, das Blech blieb unversehrt. Er wollte die Spanplattenstücke gleich entsorgen. Ich legte sie aber neben das Tor von innen. Jetzt hatten die Stücke genau die richtige Höhe übereinander gelegt um sie vor die erste hohe Stufe zu legen um dann hinaus fahren zu können. Dieses System hat sich auch in den Folgetagen bewährt. Manch einer denkt oder hat auch schon gefragt, warum beschreibst du manche Sachen so intensiv. Ich bin einfach der Überzeugung, dass es auch Menschen gibt die den Blog vielleicht lesen und genau für solche Tipps manchmal dankbar sind. Draußen bin ich dann wieder vor das Hotel gefahren und habe es direkt vor der Tür abgestellt. Ruckzuck war ein Herr mit Warnweste bei mir und hielt die Hand auf. Zwei Dirham sagte er, würde das Parken hier kosten, 20 Cent pro Tag, dafür achten sie dann auch drauf. Ich zahlte und er bewunderte meine Maschine und freute sich sichtlich, dass ich hier stand. Als er dann merkte, dass ich auch noch hier im Hotel wohnte freute er sich nochmals. Später bekam ich dann mit, dass er hier in der Unterkunft auch gern gesehen war. Anschließend wurde ich immer mit und ohne Motorrad äußerst freundlich von ihm begrüßt. Wenn er nah genug an mir dran war, kam er extra und gab mir die Hand. 
Mein Tagesziel heute sollte allein der Flughafen in Agadir werden. Denn in einigen Tagen kommt hier Sabine an und ich muß sie abholen. Also mußte der Weg und die Lage auf dem Flugplatz erstmal erkundet werden. Ich hatte schon Sorgen, nachdem ich auch riesige Flugplätze in Südamerika erlebt hatte, dass wo möglich auch der von Agadir riesig sein könnte. Ich hatte beim Motoplaner zwei Flugplätze gesehen und war auch etwas verunsichert ob ich denn nun auch den richtigen habe. Die Fahrt dorthin war relativ einfach, fast nur gerade aus und zweimal abbiegen. Allerdings über gefühlte 50 Kreisel und genau so viele Bodenwellen an Übergangen, die die Geschwindigkeit natürlich begrenzen sollen. Die Straßenführung teilweise sechsspurig, in den Kreiseln max. zweispurig. So war immer ein bißchen Spannung dabei, wer denn nun der schnellere beim Einfahren oder auch Ausfahren ist. Hier wird auch im Kreisel geblinkt wenn man noch eine Ausfahrt weiter will. Genügend blinken aber überhaupt nicht. Alle fahren etwas bedacht zu, aber keiner besteht absolut auf sein Recht und das macht es wieder einfach. Man muß manchmal schon etwas beherzt zufahren sonst geht es einfach nicht. Den Flughafen habe ich problemlos gefunden. Als ich dann davor stand mußte ich doch etwas schmunzeln. Groß ist etwas anderes, er war klein und übersichtlich. Ein Gebäude von vielleicht 150 m Länge mit einem Eingangsbereich und einem Ausgangsbereich, einer rechts und einer  links, Abflug und Ankunft. Der Zutritt zum Ankunftsbereich wurde mir durch den Polizisten dort verwehrt. Er zeigte nur auf den Eingang. Etwa 30 m vor dem Ausgang standen die ganzen Leute die Ankommende abholen wollte. Ich stellte mich einen Moment dazu und sah ein Paar, welches mich zuvor auf dem Weg zum Flugplatz überholt hatte, mit deutschem Autokennzeichen. Wir kamen ins Gespräch und die Beiden konnten mir einiges zum Flughafen und etwas zu Agadir und seiner Umgebung sagen, sehr hilfreich solche Infos. Sie leben schon seit geraumer Zeit hier und genießen das Klima. Gelegentlich wird das Land verlassen um nicht einwandern zu müssen und somit den Touristenstatus zu erhalten. Sie kannten sich wirklich gut aus und sogar jemanden, den ich irgendwann im Laufe meiner Reise noch im Süden besuchen will. Manchmal ist die Welt doch recht klein. Wir tauschten noch die Visitenkarten aus, weil die Beiden auf dem Weg Richtung Süden in Marokko wohnen und sich somit ggf. ein erneutes Treffen vielleicht anbietet. Denn bessere Infos als aus erster Hand von Leuten, die hier fast dauerhaft leben, gibt es einfach nicht. So sind wir locker verblieben, dass ich mich Ende Januar mal per Mail melde.  Ich bin dann noch etwas ins Gebirge gefahren um mich schon mal etwas mit der Gegend vertraut zu machen. Abends habe ich dann wieder im Hotel gegessen und mir anschließend noch etwas die Stadt und das Gewusel in Aourir angesehen. An einigen Stellen habe gedacht, ich bin wieder am Hindukusch. Die Schlachter, bestimmt zwanzig Stück auf einer Länge von 100 Metern, bieten hier ihre Waren ohne große Kühlung direkt vom Haken oder dem Tresen an. Da gibt es keine Ladentür, die Verkaufsbude hat den Rolladen oder die Klappe auf und los geht es. Hier herrscht ein etwas anderes Hygieneverständnis, wobei ich nicht sagen will dass es schlechter ist. Die haben hier auch keine riesigen Mengen, alles überschaubar und klein. Halt so wie sie es wahrscheinlich auch alles an einem Tag verkaufen.  Ach und bevor ich es vergesse, heute war auch Waschtag. Ich habe heute morgen etwa 50 Meter vom Hotel entfernt eine Wäscherei gefunden und diverse Teile mal zum Waschen gegeben. Immer nur mit der Hand, da hatte ich doch das Bedürfnis, die Sachen mal richtig waschen zu lassen. Zuvor hatte ich an der Rezeption gefragt wie hier denn die Preise sind, damit man mich nicht total über den Teller ziehen kann. Es ist ganz einfach, es geht nach Gewicht und das Kilogramm ist preislich festgelegt. Ich hatte eine Plastiktüte gut gefüllt und habe dafür 34 Dirham bezahlt. Also gerade mal 3,10 Euro. Man fragte mich wann ich es denn wieder abholen wolle und sagte aber auch gleich dazu, dass Morgen, also Sonntag geschlossen sei. Ich bat darum die Wäsche heute noch wieder zu bekommen und sollte sie dann auch am Abend wieder abholen. Hat auch geklappt, Schwund war ein paar graue Socken, die er aber am Montag nicht  auffinden konnte. Ich werde es überleben. Eingekauft habe ich abends in dem Gewusel auch noch. Eine Flasche Fanta 1L für ganze 8 Dirham, also knapp 80 Cent. Hier in Marokko ist es nun mein Getränk neben Tee geworden, nur morgens, da gibt es noch Kaffee. 

Statistik: 100 km gefahren, 14-20´C ,nur Sonne!

Moderne Häuser kurz vor Agadir!
Überall wird in Agadir gebaut. Bis 2020 will man hier 30000 Gästebetten geschaffen haben. Das ist genauso schwindelerregend wie der Kerl oben auf der Leiter.

Hier sieht man deutlich die Auswaschungen, wenn es denn mal regnet.
Kurz bevor es nach Aourir runter geht, rechts in den Häusern sind teilweise auch Unterkünfte, die kosten das Dreifache pro Nacht was ich jetzt zahle.

22.12.2017 Sidi Kaouki nach Aourir

Morgens hat es noch etwas gedauert bis Fabian seine Hütte verstaut hatte, aber dann sind wir gegen 11.30 Uhr losgekommen.  Es ging zuerst noch etwas am Wasser lang, links lauter angefangene Bungalowbauten und dazwischen wieder Unmengen an Unrat und Müll, hier vor allem Glas. Ich weiß gar nicht wo die das viele Glas hernehmen, was hier überall rumliegt. Erstaunlich war heute eigentlich, wie viele Kinder wir gesehen haben die auf dem Weg von oder zur Schule waren. Die haben hier teilweise wirklich große Entfernungen zu Fuß zurück zu legen. Irgendwann haben wir  dann endlich auch die Kletterziegen mal gesehen. Es sah eigentlich erst aus wie Müll der im Baum hängt. Beim genaueren Hinsehen war dann aber erkennbar, dass es Ziegen waren die auch oben auf dem Baum standen. Natürlich haben wir ein Foto gemacht. Kurze Zeit später stieg dann mein Navi aus, warum kann ich nicht sagen. Ähnliche Probleme habe ich bereits in Norwegen und sogar in Südamerika gehabt. In Südamerika waren es wohl die Kartenübergänge, in Norwegen haben wir es auf den Polarkreis zurückgeführt. Hier und bereits in Portugal bei Lagos scheint es Frequenzprobleme zu geben. Ich weiß zwar nicht mit welchen, aber der Lautsprecher ist ausgestellt aber das Navi knistert und knackt aus dem Lautsprecher. Nun denn, mit einem Neustart und einer erneuten Kalibrierung ließ es sich wieder einschalten. Das hat sich dann noch ein paar Mal wiederholt. Unterwegs wollten wir eigentlich an der Küste mit Meerblick einen Tee trinken, aber es kam so wie immer. Wenn man etwas sucht kommt nichts und sonst sieht man ein schönes Lokal nach dem anderen. Dann endlich 15 km vor Aourir haben wir Tee getrunken. Er hat wieder sehr gut geschmeckt. Erstaunlich ist immer wie groß und hart die Zuckerwürfel sind. Die muß man zerteilen sonst passen die nirgends rein, aber dass ist leichter gesagt als getan. Unterwegs hatten wir auch einen kleinen Stop am Meer eingelegt, wunderschön ist es hier. Gigantische Wellen, daher ist es kein Wunder, dass hier ein Surfer oder Wellenreiter Eldorado ist. Zwischen Tarhazoute und Aourir ist ein gigantisches Baugebiet. Die machen hier die gleichen Fehler wie überall. Erst stampfen sie mit Macht Betonwüsten aus dem Boden und später verfallen sie wieder. Obwohl ich extra eine neue Karte für Marokko bei Garmin gekauft hatte, war die Straße hier nicht eingepflegt. Das Navi wollte immer wieder durch die gesperrten Straßen der Baustellen fahren. Ansonsten muß ich sagen passen die Strassen recht gut, wenn ich so an Tanger zurück denke. In Aourir hielt ich an und Fabian dachte wohl wegen der Tankstelle auf der anderen Straßenseite. Aber nein, ich stand vor dem Hotel, welches ich mir im Netz ausgesucht hatte. Fabian brauchte aber auch Benzin und so verabschiedeten wir uns, er fuhr tanken und anschließend weiter, ich ging ins Hotel. Wir beschlossen aber in Kontakt zu bleiben in Marokko und ggf. Ende Januar nochmal etwas zusammen zu fahren. Im Hotel ließ ich mir die Zimmer zeigen, ich hatte diesmal nicht gebucht. Da ich hier längere Zeit verbringen bleiben will, wollte ich mich vorher nicht festlegen. Denn manchmal sieht es vor Ort anders aus als auf den Bildern. So war es dann auch hier der Fall. Ich hatte vor der Besichtigung schon gesagt, das ich kein Einzelzimmer haben will und eigentlich auch nicht umziehen will wenn Sabine dazu kommt. So zeigte man mir gleich die Doppelzimmer mit separater Sitzecke und teilweise eine Art Küchenzeile, leider direkt zur vierspurigen Hauptstraße raus. Dann ein Zimmer mit Fenster, direkt vor eine Wand, da habe ich nur gelacht. Anschließend hat man mir dann ein Zimmer oder wie es hier so schön hieß Suite gezeigt, die Fenster nach hinten zum Garten hatte. Dem stimmte ich dann zu. Den Preisverhandlung war dann etwas schwieriger, so daß wir Verstärkung aus dem angegliederten Restaurant erhielten. Hiham sprach recht gut englisch, so daß wir dann unter Zuhilfenahme eines Zettels dann auch erfolgreich waren. Für die ersten vier Tage zahle ich nun 900 DHR mit Frühstück und anschließend 600 DHR für die zwei Tage mit Sabine. Umgerechnet sind das 20 Euro für die ersten Tage, bei der wirklich großen Zimmergröße durchaus akzeptabel. Abends gibt es hier im Restaurant die Tajine und A La Carte Gerichte. Bier gibt es hier leider keins, da hätte ich nun tatsächlich Appetit drauf.  Was ich in der Tajine für Fleisch hatte weiß ich nicht genau, es war aber total lecker. 
Einige Meter weiter als das Residence Bab  Aourir liegt auch das besser bewertete Hotel Inou. Erstens hatte ich aber keine große Lust weiter zu suchen und dann lag  das Inou auch noch auf der anderen Straßenseite. Von außen  sah es besser aus, von innen vielleicht auch. Aber die Fenster können nur zur Straße sein oder ggf. zur grauenvollen Hinterseite, läßt sich auf Grund der Örtlichkeiten erahnen. Nun denn bei mir im Hotel, höre ich von der Straße so gut wie überhaupt nichts und der Ausblick ist auch recht schön. Der Strand ist zu Fuß allerdings nicht gut erreichbar, da ich nicht baden will, auch nicht oberste Priorität. Mal sehen wie es so hier wird.

Statistik: Temperatur 13-18°C, nur Sonne etwas Wind.
Nachtrag noch zur Landschaft. Es ist erstaunlich wie hügelig es hier gleich wenige Kilometer vom Meer entfernt ist. Das Wasser ist noch fast in Sichtweite, aber wir sind schnell auf 300 m Höhe.

Der Ziegenbaum
Leider etwas im Schatten, Motoren werden hier direkt am Straßenrand geöffnet und repariert.


Erstaunliche Höhenunterschiede in kürzester Entfernung, trotz Küstennähe.

21.12.2017 Von El Jadida nach Sidi Kaouki

Aufregendes gibt es heute nicht zu berichten. Die Unterkunft letzte Nacht in der Medina war echt der Hammer. Ich bin heute morgen gerade so wieder durch die Gasse raus gekommen. Anschließend habe ich mich mit Fabian dem CX 500 Fahrer getroffen und wir sind den Tag dann zusammen die Küste runter gefahren. Er wollte erst eigentlich vor Essaouira auf einen Campingplatz gehen, kam später dann aber auf den in Sidi Kaouki. Wir haben dann noch etwas gegessen und uns nett unterhalten. Highlight des Tages war für uns Beide zwei Dromedare vor einem Pflug auf de Acker zu sehen und für Fabian seine erste freilebende und laufende Schildkröte. Wetter ist prima, immer zwischen 13-18°C, das läßt sich gut aushalten. Meine heutige Unterkunft liegt wieder direkt am Meer, ca. 150 m entfernt, der Atlantik ist deutlich zu hören.
Morgen fahren wir auch noch zusammen weiter bis kurz vor Agadir, so mein Plan. Da will ich die Unterkunft über Weihnachten suchen und auch ggf. für Sabines Ankunft, also die ersten zwei Tage. Mal sehen was sich da so ergibt.

Camele bei der Feldarbeit

Meine Unterkunft.Surfer in der Abendsonne

20.12.2017 Von Moulay Bosselham nach El Jadida

Ja, die erste Nacht in Marokko habe ich überlebt. Sau kalt war es in meinem Zimmer. Ich hatte noch etwas an den meinen Sachen gerichtet und rum gepusselt wie man so sagt und eiskalte Füße bekommen. Die wurden selbst im Bett erst nicht wieder warm. Da hilft der schönste Ausblick und das beste Abendessen nichts, wenn es kalt ist. Nun denn, morgens war dann auf kein warmes Wasser verfügbar, so hatte die Unterkunft dann einen etwas bitteren Beigeschmack. Das Frühstück war wieder gut und das Wetter auch, etwas windig, Temperatur 13-19°C und 360 km gefahren. Es ist wirklich abenteuerlich wie hier die Welten aufeinander prallen. Da fährt eben ein Pferdefuhrwerk neben einer elektrifizierten Eisenbahnstrecke auf der ein Schnellzug dahin sauste. Teilweise wohnen die Menschen hier sogar auf ihren Feldern, zumindest sehen die Hütten so aus und dann wieder in erbärmlichen Unterkünften vor und sogar teilweise in den Städten. Andere wohnen da in Prachtbauten, aber eines haben sie gemeinsam, eine Sat-Schüssel auf dem Dach. Neben der kostenpflichtigen Autobahn, also neben der Fahrbahn ist es total sauber, da laufen Leute und sammeln den Müll auf. Schilder fordern sogar auf, keinen Müll wegzuwerfen. Und direkt hinter der Abgrenzung der Autobahn ertrinkt die Landschaft teilweise förmlich im Müll. Es ist auch verwunderlich wo er überall liegt. Aber auch die Menschen, weit und breit weder Haus noch Feld oder so zu sehen, auch keine Tiere, da sitzen sie plötzlich mitten auf freier Pläne. Die Autobahn ist richtig mit Zäunen und Mauern abgetrennt, ist ja kostenpflichtig, die Menschen interessiert es aber nicht. Sie legen sich beidseits der Mauer Steinhaufen davor, klettern über die Mauer und überqueren die Autobahn. Die Feldarbeit und die Lkw´s erinnern mich total an Afghanistan. Das habe ich gestern schon so gedacht, als ich die ersten Ochsengespanne auf dem Feld gesehen habe. Heute dann Lkw´s total beladen, einer war bestimmt an die 5 m hoch. Ob der tatsächlich überall drunter durch kommt? In den 70ern und Anfang der 80er gab es immer wieder total überladene Ford Transits die Richtung Bosporus gefahren sind, heute habe ich gesehen, es geht auch mit den neueren Modellen noch genauso gut. Unvorstellbar wie hier die Fahrzeuge vollgeladen werden. Verkehrsregeln gibt es hier bestimmt auch, aber es geht meistens auch ohne und das außerordentlich gut. Heute habe ich nur die Autobahn gewählt, sonst hätte ich die Strecke nicht geschafft und gestern war es mir auf der Landstraße zu langweilig. Unterwegs überholte mich dann außer einer spanischen BMW noch ein Motorrad aus Starnberg. Der Fahrer grüßte freundlich, hielt den Daumen hoch. Ein deutscher Motorradfahrer, da schaun wir mal wo der so hin will. Er schaut auch immer mal in den Rückspiegel und fährt wenig später zum Tanken ran, ich hinter her. Es ist ein junger Kerl der Fabian heißt und ist schon seit ein paar Monaten mit einer echt alten CX 500 unterwegs. Wir schnacken ein bißchen woher, wohin und überhaupt. Dann fahren wir noch ca. 40 Kilometer zusammen weiter auf der Autobahn. Als die Abfahrt El Jadida kommt fahre ich rechts ran und wir tauschen die Telefonnummern aus. Wir fahren beide in die gleiche Richtung und wollen Morgen ggf. weiter zusammen fahren. Das haben wir später dann auch so über WhatsApp  beschlossen und treffen uns Morgen um 11:00 Uhr auf seinem Campingplatz. Ins IBIS bin ich nicht gegangen. Ich habe eine Unterkunft, ein Riad in der Medina von El Jadida gefunden. Das Riad hatte mir per Mail bestätigt, dass mein Motorrad dort sicher abgestellt werden kann. Ich muß laut Navi eigentlich direkt davor stehen, aber irgendwie braucht die Marokkokarte von Garmin immer etwas länger bis die heranzoomt. Ich frage an der Einfahrt zum Hafen, aber Fehlanzeige, also in die nächste Straße hinein. Dort ist eine Baustelle, ich frage den Vorarbeiter und zeige ihm mein Handy mit dem Riad. Er schaut mich fragend an, sieht sich um und hinter dem Hafenbecken in der Altstadt steht dick an einem Haus der Name meines gesuchten Riads. Wir freuen uns beide und die Odyssee nahm ihren Lauf. Die dicke Stadtmauer war nicht zu übersehen, das Riad mußte auch direkt daran liegen. Ich fuhr die Mauer entlang und fand auch einen Durchgang, dort stand Polizei. Warnblinklicht an und hin zum fragen. Er schaut mich groß an, kennt das Riad aber nicht. Ich frage ihn ob ich denn durch den Durchgang in die Medina fahren darf und er stimmt dem zu. Moped an und los, aber das es so eng werden würde hatte ich nicht gedacht. Links und rechts säumten kleine Verkaufsläden die kleinen Gassen. Eigentlich unvorstellbar hier durch zufahren, aber nun denn. Am Ende der Straße die geradeaus hinein führte fuhr ich rechts, landete in einem Hinterhof auf dem eine Obdachlose unter ihren Decken lag. ich wollte gerade drehen, da zeigte sie mir an, dass es hinten in der ecke wohl doch weiter gehen soll. Tatsächlich ich komme wieder auf die Gasse über de ich rein gefahren bin. Also langsam wieder zurück, irgendwo muß es noch abgehen. An einem Torbogen in einem Haus bleibe ich stehen und frage einen Jungen. der zeigt durch den Torbogen als Richtung zu dem Riad. Nun gut, ich nehme all meinen Mut zusammen und fahre durch, es ist höllisch laut in der kleinen Gasse. Am Ende, sehe ich ein Schild von dem Riad, stelle das Moped ab und gehe nun erstmal zu Fuß weiter. Eine Klingel gibt es hier an der Tür nicht, die Gase macht aber noch einen Bogen.  Hier ist dann wieder etwas mehr Platz, auch eine große Eingangstüre, aber auch keine Klingel. Inzwischen ist der Junge da, klopft an die Tür und ruft etwas. Dann macht er eine Geste, da kommt jetzt wer und schon ging die Tür auf. Ich war tatsächlich richtig, mein Motorrad sollte ich hier vor der großen Tür abstellen. Als ich wieder drauf saß habe ich mich gefragt, paßt du da überhaupt durch. An beiden Seiten der Spiegel waren wenn überhaupt jeweils nur 5 Zentimeter Platz. Aber die Dame des Hauses sagte, dass alles so in Ordnung sei. Ich wurde dann erstmal mit leckerem Tee versorgt und bekam als sie meine Taschen sah, gleich ein größeres Zimmer. Das Riad war sehr schön von innen, ich bekam den Mund erstmal nicht wieder zu. Es stellte sich dann heraus, dass ich für heute der einzige Gast in dem großen Haus war. Die Frau war also nur wegen mir da. Ich sagte auf mich muß niemand aufpassen, wenn ich einen Schlüssel bekomme, komme ich auch alleine klar. Das muß irgendwie ein genialer Einfall gewesen sein, sie freute sich riesig, erklärte mir wie und wo ich welche Tür nehmen soll. Ich ging dann in die Stadt, wurde natürlich vorn gleich abgegrffen und man wollte mir gleich jeder seinen Laden zeigen. Ich sagte dass ich erstmal noch Fotos machen wolle so lange wie es hell ist, die hatten aber gleich die Ausrede, später sei das licht viel besser usw. ! Verkaufstalente sind die hier alle, als ich sage, daß ich mit dem Motorrad fahre und nicht so viel Platz habe, geht er sofort vom Porzellan zum Schmuck! Das Städtchen gefällt mir sehr gut. In einem Straßencafe trinke ich einen Kaffee und später war ich dann noch leckeren Fisch essen für 8 Euro inkl. Getränk und Vorsuppe.



Eine der schönsten Brücken auf meiner Tour!
Das Bild ist von der Autobahn. Der Pickup ist weit über die Fahrzeugbreite beladen und die Ladung ragt erheblich in den rechten Fahrstreifen hinein.


Der Durchgang durch die Stadtmauer!
Die lange gerade Straße, zuvor noch mit Menschen gefüllt.
Da mußte ich noch nach links um die Ecke!
Links ist die Ecke wo ich von recht gekommen bin!


Eine sehr schöne Unterkunft, oder?

Das Boot wird hier noch komplett in Handarbeit gefertigt!


Das Transportmittel Nummer eins in Marokko!

19.12.2017 Von Tarifa nach Moulay Bousselham

Der Wecker klingelte bereits um 06:30 Uhr und eigentlich wäre ich gern liegen geblieben. Denn richtig gut geschlafen habe ich nicht. So viele unterschiedliche Erzählungen was die Grenze zu Marokko betrifft,  von den  Verständigungsschwierigkeiten bis zur Schikane. Da kommt man schon etwas ins Grübeln, wenn man ganz allein reist. Nun denn, ich habe es mir ja so ausgesucht. Das war die beste Idee gestern schon das Ticket vom Schalter zu holen. So konnte ich ganz entspannt in den Hafen fahren und war pünktlich um 08:00 Uhr auch dort. Ich war der Zweite, die Ersten waren meine Mitbewohner im Hotel. Engländer die mit einem Mitsubischi Geländewagen sogar noch vor mir aufgebrochen waren. Man sah mich mit dem Motorrad auf die Schranke zu kommen und sofort kam eine junge Frau auf mich zu. Sie fragte ob ich ein Ticket habe und mit etwas Stolz verkündete ich, yes I have! Sie kontrollierte es und sagte, dass die Schranke in 15 Minuten öffnen würde. So brauchte ich nicht mehr losgehen und mich um irgendetwas anderes kümmern. Die Schranke öffnete sich und ich konnte bis zum Schiff vorfahren. Dann ging es gegen 08:30 Uhr los, ich fuhr als erster an Bord. Die Maschine wurde auf den Hauptständer gestellt, ein dickes Teppichstück wurde über den Sitz gelegt und ein richtig guter Spanngurt darüber befestigt. Das Moped stand bomben fest, da man hinten auch noch einen Keil hinter gelegt hatte. Ich ging nach oben schaute mich um und suchte mir einen Platz aus. Schade war, dass die Scheiben so dreckig waren und ich beim Umschauen den marokkanischen Zoll zuerst übersehen habe. Die Scheiben haben mich gestört weil ich kein vernünftiges Foto machen konnte. Ich sitze so gemütlich auf meinem Platz und habe mich gefragt wie denn der Zoll die Passagiere abfertigen will. Plötzlich wurde es laut wie verrückt, eine Horde von bestimmt 50 Jugendlichen, vielleicht 12 bis max. 15 Jahre alt stürzte herein. Unvorstellbar was das  für ein Lärm war. Du dann wunderte ich mich warum die auf der anderen Seite der Aufenthaltshalle in einer Reihe standen. Da es bestimmt nichts für umsonst gab, konnte es eigentlich nur die Zollabfertigung sein. Und richtig, sie stellten sich alle ordentlich an, zum Glück ließen sie etwas Platz zu einigen anderen Fahrgästen. Ich schnappte mir meine wichtigsten Sachen, habe Jacke, Helm und meine kleine Tasche einfach auf dem Sitz liegen lassen und mich ganz dreist zu den anderen vor der Horde gestellt. Der Lehrer schaute mich etwas komisch an, dass ich dort auf einmal stehen blieb. Ich tat so als wenn ich da schon mal gestanden hätte und kam zum Glück vor der Horde durch die Abfertigung. Zum Glück hatte ich auch den Zettel richtig ausgefüllt und wurde ohne Beanstandung abgefertigt. Die Überfahrt ging in Sekunden. Abfahrt 09:00 Uhr, Ankunft 09:00 Uhr, die Uhr wurde wieder um eine Stunde zurück gestellt, genau die Fahrzeit der Überfahrt. Drüben angekommen alles wie immer auf den Fähren, unten ist noch alles zu, aber die ersten stehen schon bei der Einfahrt in den Hafen im Niedergang. Ich komme ins Fahrzeugdeck und fahre dann tatsächlich als letzter von Bord. Fahrzeuge waren es wohl aber auch nicht so viele. Dann kaum vom der erste der den Pass sehen will, gut zeigen wir und dürfen weiter fahren. Überall stehen Männer in Warnwesten die mich bis zum Zoll winken. Dort kaum abgestiegen drückt mir schon ein Zollmitarbeiter die Zettel für die Fahrzeuganmeldung in die Hand. Auch so einen Zettel hatte ich schon einmal gesehen, so dass ich ihn fast richtig ausfüllte. Dann waren alle verschwunden und ich mußte suchen wo ich hin soll. Der Chef der Truppe schickte mich zur Polizei, die machte aber nichts mit mir, so ging ich wieder zu ihm. Er nahm mir die Zettel (fünfach, wie in Südamerika) ab und sagte ich solle warten. Gut warten, dann kam er wieder, ging vor mir aber nach rechts und schnappte sich erstmal einen Holländer den er an die Seite fahren ließ. Er dirigierte ihn ganz genau, mit Nachsetzen und Korrektur, da war schon klar die Beiden schließen keine Freundschaft. Dann kam er zu mir mit einem anderen Mitarbeiter, zeigte mir das Formular und zeigte mir wo die Zollnummer aus dem Pass reingesollt hätte. Ich gleich kleinlaut sorry, er nahm einfach meinen Stift ließ sich die Nummer vorlesen von seinem Mitarbeiter und schickte den dann zum Stempeln. Dieser kam wieder gab seinem Chef die Zettel, der gab sie mir und wünschte mir eine gute Fahrt. Dann drehte er sich um und wollte immer noch mit meinem Kugelschreiber in der Hand weg gehen. Ich fragte ob ich den denn zurück bekomme und er rückte ihn wieder raus, fragte aber ob ich denn nur den einen habe, ich sagte leider und die Sache war erledigt. Kontrolliert wurde ich überhaupt nicht, die wichtigste Frage war an uns alle, ob wir eine Drohne dabei hätten. Die will man in Marokko überhaupt nicht haben. Das Navi war schon programmiert, wollte aber nicht auf die Route gehen. Ich hatte aber auch das Hotel eingegeben und das hat das Navi akzeptiert. Es ging aus dem Hafen ca. 400 m nach links weg, Rabat war auch ausgeschildert, als mich das Navi nach rechts schickt. Ich habe irgendwann mal versucht anders zu fahren und es hat nicht funktioniert, also folgte ich der Anweisung nach rechts. Die Straße wurde kleiner, sie wurde enger und schließlich fuhr ich eine steile Straße hoch und landete mehr oder weniger auf dem Fischmarkt. Irgendwo vor mir fuhr noch ein Moped und dem bin ich hinter, das war auch die Richtung vom Navi. Nach einigen Metern durch die Verkaufsbuden wurde kam ein Kreisel in den mußte ich rein und schon war ich wieder auf einer normalen Straße. Manchmal muß man einfach Mut zur Lücke haben, geschaut haben die einheimischen jedenfalls nicht schlecht als ich da durchgefahren bin. Ich glaube da ist noch nie einer von außerhalb durchgefahren. Nach einigen Kilometern sah ich rechts einen Geldautomaten, nichts wie hin und erstmal marokkanisches Geld geholt. Nun konnte ich schon etwas durchatmen. Nun fehlte nur noch die Telefonkarte zum Aufladen. Mit der von meiner Bekannten konnte ich leider nichts anfangen und an der ersten Tankstelle hatten sie auch keine. So fuhr ich erstmal aus Tanger raus, was schon einige Zeit in Anspruch genommen hat. Ich nahm die Autobahn die mir allerdings schnell zu langweilig wurde. Die erste Abfahrt kam allerdings erst nach gefühlten 30 Kilometern und die habe ich auch genommen. Gleich erstmal rein in die Stadt die dort war, es muß irgendwo ja einen Laden geben mit Marokko-Telekom. Ich fand auch einen Laden, der hatte aber kein Marokko Telekom, also wieder aus und weiter. Da spricht mich natürlich jemand an, wir sprechen etwas über dieses und jenes auf miserablem Englisch. Ich frage ihn dann nach einem Telekom Laden und er sagt, kein Problem. Er zeigt mir einen Platz wo ich das Motorrad stehen lassen kann und organisiert gleich einen der ein Auge darauf hat. Anschließend laufen wir in die direkte Kernstadt, durch Gassen und Winkel. Nun gut abgeschlossen habe ich ja und der Rest ist unter Verschluß. Er ist in einer Tour in einem grausamen Englisch am reden und versucht mir die ganze Zeit irgendwelche Tarife zu erklären. Letztendlich bekomme ich alles was ich brauche und es funktioniert dann auch alles. Wie lange kann ich natürlich nicht sagen, aber ich glaube an einen ehrlichen Kerl geraten zu sein. Natürlich erklärt er mir wie gut er alles gemacht hat und bekommt dann auch seinen Obolus. Ohne ihn hätte ich das mit der Frau in dem Laden überhaupt nicht hinbekommen, geschweige den Laden erst gar nicht gefunden. Zufrieden verabschiede ich mich bei ihm, der die ganze Zeit erzählt was für ein toller Kerl er doch ist und dass er sich den Obolus doch wirklich redlich verdient hat. Ungläubig schaut er mich immer wieder an, ob ich das auch so sehe wie er und bekräftigt es abermals. Schließlich sitze ich drauf bedanke mich nochmals und kann endlich fahren. Erstmal raus aus der Stadt und dann durchatmen. Selten, dass mich Leute mit ihrem Redefluß so genervt haben. Als die Bebauung zu Ende ist halte ich erstmal an und muß was ausziehen. Denn während der Tour durch die Stadt hatte ich natürlich die volle Montur an und in der Stadt war es recht warm. So brauchte ich erstmal dringend Luft und mußte erstmal alles wieder so ordnen, dass ich später auch wieder mit meinen Sachen klar komme.

Von der Autobahn war ich ja bereits abgefahren und bin nun auf der Landstraße gelandet. Irgendwann halte ich an einer Art Parkplatz an und mache mir erstmal nen Kaffee und esse zwei süße Milchbrötchen vom gestrigen Einkauf. Auf so einen Platz fahre ich nie wieder, alles voller Glassplitter, Blechreste und anderem Unrat. Müll liegt in den bewohnten Gegenden überall in Unmengen herum. Auch in freie Wildbahn entledigen sich hier einige Leute einfach des Unrats und Hausmülls, von leeren Plastikflaschen ganz abgesehen. Mein Weg führt mich durch landwirtschaftlich genutzte Flächen bis zu meiner Unterkunft für heute Nacht. Diese mußte ich aber erstmal finden, beim ersten Vorbeifahren hatte ich diese glatt übersehen, bzw. die Schrift nicht gleich erkannt. Ich schaue mir das Zimmer an, nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich umwerfend. Dann das gemeinschaftlich genutzte Bad und WC, das ist soweit in Ordnung. Dann zeigt mir der Junior des Hauses den Gemeinschaftsraum mit offenem Kamin und allem was dazu gehört. Von hier aus gelangen wir über die Terrasse in den Garten. Dieser liegt ca. 40 m oberhalb vom Strand also mit freiem Blick auf den unten tosenden Atlantik. Eine geniale Aussicht, die ich hier so nicht erwartet hätte. Das Motorrad darf ich in der Garage unterstellen, draußen hätte ich auch wirklich Bedenken gehabt. Hier lungern überall Männer und junge Kerle rum denen ich nicht über den Weg traue. Soviel Armut wie hier draußen, durch diese ländliche Gegend, habe ich das letzte Mal wohl in Südamerika gesehen. Ich bin dann nochmal an den Strand runter gestiegen. Hier hat der Atlantik sich die unteren Betonstufen schon wieder zurückgeholt bei einem der letzten Stürme. Im Ort selber, dort wo ich bei der Einfahrt schon geschäftiges Treiben gesehen hatte ging ich auch noch vorbei. Es ist hier wirklich erstaunlich was die Leute hier an den Mann bringen wollen. Alles alte Sachen, gebrauchte Kleidung, Töpfe, Kühlschränke und anderen Hausrat. Und dann wieder überall diese rumlungernden Männer und Halbstarken. Abends würde ich hier nicht vor die Tür  gehen wollen. Mit meinem Motorrad muß ich hier etwas ganz seltenes sein, die schauen immer alle als wenn ich vom Mond komme. Morgen soll es nach El Jadida gehen, dort werde ich wohl das IBIS nehmen. 

Sonnenaufgang über Afrika von Tarifa aus aufgenommen.
Blick von der Terrasse der Unterkunft!