31.01.2018 von Ijjoukak nach Essaouira

Der Schnee von gestern sitzt mir immer noch in den Knochen. Die Unterkunft als solches absolut einfach aber prima, nur für diese Jahreszeit einfach zu kalt. Eine Heizung gab es natürlich nicht, wie fast nirgendwo hier in Marokko. Gut in den Hotels gibt es Klimaanlagen mit denen man versuchen kann zu heizen. Ich habe mir gestern Abend mit meiner Wasserflasche und der Unterstützung meines Tauchsieders eine Wärmflasche gebastelt um das Bett in einen erträglichen Rahmen zu bekommen. Nein die lange Unterwäsche wollte ich noch nicht anbehalten, man muß ja auch noch etwas in der Reserve haben. Es war eine sehr gute Idee, das Bett war schnell warm und dann mit den Decken auch gut auszuhalten. Meine Befürchtung morgens eine kalte Dusche zu haben wurde aber nicht bestätigt. Kochend heiß kam es aus der Leitung und so war der Anfang des Tages schon mal prima. Das Frühstück war auch klasse, es gab sogar ein gekochtes Ei, Argan-Nutella, zwei verschiedene Sorten Honig, Marmelade und Käse, was will man mehr. Ich habe dann wieder nur 250 Dirham für die Übernachtung mit Abendessen und Frühstück bezahlt und war damit absolut zufrieden. Es ging dann ein kleines Stück zurück, weil man dort angeblich etwas besichtigen kann, aber wohl nur zu anderen Zeiten oder im Sommer, heute war alles zu. Ich habe mir dann grobe Richtung Norden, unterwegs die Wetterkarte der nächsten Tage angesehen und entschieden wieder an die Küste zu fahren. Bei Ouirgane bin ich dann links nach Amizmiz abgebogen, dort dann etwas gen Norden und wieder links nach Guermassa und dann über Chichaoua auf der R 207 nach Essaouira gefahren. Anfangs war es wieder ein absolutes Abenteuer, die Straße führte oben durchs Gebirge auf einer geteerten Straße, erst mit Schotterflicken, anschließend nur mit Teerresten, bis es dann auf einer Lehmpiste durch ein zum Glück trockenes Flußbett ging. Ich bin dann aber prima, auf der oft geraden Landstraße, fast ohne Verkehr, vorangekommen. In Essaouira mußte ich etwas suchen bis ich die Unterkunft, die ich mir ansehen wollte, gefunden hatte. Die Straße bei Booking com paßte nicht mit der vor Ort. Zum Glück schaute oben jemand aus dem Fenster und fragte was ich suche, ich rief ihm den ungefähren Namen, aussprechen kann ich diese Worte teilweise nur recht schwer, und er nickte und kam herunter. Er begrüßte mich freundlich und bestätigte mir, dass ich richtig sei. Als erstes fragte ich nach der Garage und siehe da, es gab eine direkt im Haus, absolut nagelneu gefliest und blitzeblank. Die Wohnung ganz oben im Haus riesen groß, so wie angekündigt, mit Schlafzimmer, Küche und einem riesen Wohnzimmer sowie einem eigenen Bad mit WC, dieses allerdings  vor der Wohnung über den Flur. Bettwäsche und Küchenausstattung waren vorhanden und vor allen Dingen sehr sauber die ganze Wohnung. Ich brauchte diesmal nicht wieder putzen. Ich mietete erstmal für drei Nächte mit der Option zu verlängern. Als ich nickte fragte die Matrone des Hauses sofort nach Geld, sah dann aber in mein Gesicht und mein Erstaunen, ich hatte noch nichts mit hochgebracht. Dann sagte sie, wir können es auch später machen nur den Paß den bräuchte sie schon mal. Kein Problem, den hatte ich ja dabei, das Geld auch, aber so schnell wollte bisher keiner die Kohle haben. Als ich mit meinen Sachen dann oben war wurde mir auch sofort Tee und Kekse gereicht. Nachdem ich mich eingerichtet hatte nahm ich das Teegeschirr und brachte es hinunter. Ich zahlte dann auch einen absolut fairen Preis von umgerechnet 81,-€ für drei Nächte, bei der Größe mit Garage und einer Dachterrasse mit sehr schönen Ausblick über die Dächer von Essaouira auch in Ordnung. Das letzte mal war ich hier in einem Hotel in einem kleinen Zimmer zu zweit untergebracht, dass sollte diesmal mit Frühstück pro Nacht 50,- Euro kosten. Da paßte das Verhältnis überhaupt nicht, so war ich mit dieser Unterkunft, auch noch in Stadt nähe, nur 200 Meter von der letzten Unterkunft entfernt, absolut zu frieden. Dann war ich Einkaufen und habe sogar endlich einen Laden gefunden in dem es auch mal Wein gab. Alkohol ist in Marokko nicht überall erhältlich und manchmal reine Glückssache. 
Im Sommer muß es hier herrlich sein, jetzt war es etwas kalt!
Der Ausblick zur anderen Seite des Tals.
Der Schnee ist die Nacht noch fast bis zur Unterkunft herunter gefallen.
Traumhafte Bilder heute morgen!
Die Felsnase stand scheinbar so fest, dass man sie stehen lassen hat.
Mondtal ähnliche Gebilde!
Für jeden Waschgang einen Kübel. Das rote mit Steinen beschwerte Hemd im Wasser befindet sich wohl imVorwaschgang!
Ganz einsam stand er da in einer Kurve!
Ein Bauernhof wie es einfacher nicht sein kann!

30.01.2018 Von ICHT nach Ijjoukak

VIELEN DANK an Alle die mir auf allen möglichen Wegen und Kanälen zum Fehler E 32 berichtet haben bzw. Hilfen und Rat gesendet haben. Es wird wohl tatsächlich der Dreck sein, der die Kamera behindert. Vielen lieben Dank an Alle, noch läuft sie!

Der Himmel war wie erwartet bedeckt, die Temperatur lag bei der Abfahrt in ICHT bei ca. 14°C. Es ging zuerst die N12 gen Osten bis kurz vor Tata. Leider war so viel Sand in der Luft, dass ich von der Gegend überhaupt nichts sehen konnte. Laut Karte und Navi bin ich viele Kilometer parallel zur Algerischen Grenze gefahren. Leider konnte ich einen Felsenkamm der genauso parallel verlief, immer nur schemenhaft erkennen, auf einem Foto hätte man wohl nichts erkannt. Dieser Felsenkamm ragte fast wie ein Grenzzaun aus dem Boden. An der Kreuzung, wo es rechts nach Tata geht, bin ich links die R 109 bis Taroudannt gefahren. Hier gab es wieder Kurven und Kurven und Kurven, absolut toll. Die Mandelblüte hat auch in einigen Bereichen begonnen. Dann bin ich nach  rechts die N10 gefahren, bis es dann auf die R 203 nach links in den Atlas ging. Die eben gekaufte Abblendlichtbirne bekam ich ums Verrecken nicht eingesetzt und dann hatte ich auch noch den Klemmbügel in der Hand, trotz meiner Modifizierung mit einer größeren Unterlegscheibe. Habe nur den Staubschutzkappe drauf gedreht und bin nur mit den Zusatzscheinwerfern weiter gefahren. Sofort an der Abzweigung ging eine Baustelle los. Leider zog diese sich viele Kilometer hin, der Himmel wurde schon seit geraumer Zeit dunkler und schließlich fing der Regen an. Zum Glück immer nur ein paar Tropfen. In der Baustelle fast nur Schotter, teilweise nicht richtig festgefahren, also ordentlich Gas gegeben, langsam ging es einfach nicht. Mußte auch noch Autos überholen, die nur im schnelleren Schritttempo gefahren sind. Als der Schotter vorbei war regnete es dann etwas mehr. Da es stetig berghoch ging wurde aus Regen dann feiner Hagel und etwas später sogar richtig Schnee. Zum Glück habe ich es dann doch noch geschafft über den Paß auf 2100m Höhe zu kommen. Oben auf dem Paß wurde ich mit großen Augen angesehen. Bn kurz vom Moped abgestiegen Handy raus Foto gemacht, schnell einem Jungen das Handy in die Hand gedrückt um ein Foto von mir zu machen. Dann gleich weder drauf und weiter. Der Junge meinte zwar ich solle einen Kaffee trinken aber den wollte ich erst beim nächsten Besuch dort trinken. Die vor mir fahrenden Autos haben nicht schlecht geschaut, als ich gehupt habe um endlich an ihnen vorbei zu kommen. Ich mußte mich beeilen. Die Schneeflocken hier oben wurden immer mehr und immer dicker und die Autos schliefen förmlich ein, obwohl die Teerdecke meistens noch frei war. Dann kamen mir auch mal Autos entgegen. Eines muß einen mir vorausfahrenden Mopedfahrer mit seiner Frau so in Bedrängnis gebracht haben, dass die Beiden gefallen sind. Es war ihnen aber nichts passiert. Das Thermometer zeigte nur noch 0°Celsius an. Irgendwann hing ich wieder hinter zwei Autos fest und hinter mir fuhr ein Allrad SUV, den habe ich dann durch gelassen. Der hat dann richtig gedrängelt bei den Vorausfahrenden, die haben dann Platz gemacht und ich bin gleich hinten dran geblieben, an dem SUV. Wir haben dann gute 30 Kilometer zusammen mit zügigem Tempo den Weg nach unten gemeistert. Es hatte noch etwas geregnet, dann aber zum Glück aufgehört. Kurz vor meiner geplanten Unterkunft kaufte ich noch schnell eine Fanta und eine Flasche Wasser. Als ich wieder aufstieg ging der Regen richtig los. Schöne Sauerei, auf die letzten zwei Kilometer regnete es dann richtig heftig. Zum Glück hatte man in der Auberge Tigmmi N´Tamazirte ein Zimmer für mich, ich war der einzige Gast. Nachdem ich das Zimmer bezogen hatte, habe ich meine Regenjacke rausgeholt und die Abblendlichtbirne endlich gewechselt, bzw. wieder alles richtig in strömendem Regen zusammen gebaut. Da nicht raus ist ob es morgen auch noch hier oben regnet und ich leider kein WLAN bzw. überhaupt ein Netz habe, mache ich es lieber heute Abend, bevor ich morgen Früh mit so einer bescheidenen Arbeit starten muß. Verpflegung gab es wieder vom Allerfeinsten. Eine leckere Suppe vorab, dann eine Tajine und zum Abschluß Obst. Es hat wieder köstlich geschmeckt. Wo ich morgen bleibe wie ich noch nicht.
Nachtrag zu der Strecke von ICHT bis Taraudannt, die Autos die mir da auf den bestimmt 250 Kilometern begegnet sind konnte ich an beiden Händen abzählen. Ich dachte manchmal, ich bin ganz allen unterwegs.

Tolle Steinformationen unterwegs!

Und immer wieder Sand in der Luft und wohl auch in der Kamera!

Die ersten Mandelbäume blühen schon!

Da ist er, der hohe Atlas und der Winter, sau kalt hier oben!
War ich froh, dass es dann nur noch runter ging!
Eine sehr leckere Tajine!

Apfelsine mal anders aufgeschnitten, konnte man so prima essen!
Das Frühstücksbuffet vom nächsten Morgen, für diese Herberge gigantisch!

29.01.2018 Sidi R´Bat nach ICHT

Die Sachen sind gepackt, gefrühstückt und bezahlt habe ich auch. Letzte Kontrolle alles dabei und los. Unten vor der Ausfahrt vom la Dune springt Abdul winkend vor das Motorrad. Er gibt Zeichen zum Anhalten, sofort bremse ich ab und schaue in den Rückspiegel, ob ich etwas verloren habe oder auf dem schmalen Weg umgefahren habe. Da sehe ich winkend Barbara hinter mir gelaufen kommen. Ursprünglich hatte ich gesagt, dass ich bei der Abfahrt hupe, aber ich wollte dann doch niemanden stören und habe darauf verzichtet. Auch Andreas kam einige Augenblicke später noch dazu. Die Beiden wollten sich nochmal verabschieden und bedankten sich für die Erwähnung ihrer Homepage www.marokko-erfahren.de was ich natürlich gern gemacht habe. Selten sind mir im Leben so freundliche Menschen begegnet, die mir von Anfang an sehr sympathisch, sonst bin ich mit solchen Äußerungen sehr zurückhaltend. Wir verabschiedeten uns und wollen weiter den Kontakt halten. Die Empfehlung nach ICHT m Süden zu fahren war wirklich sehr gut. Die R 107 von Norden südlich Tafraout nach Icht lohnt sich auf jeden Fall. Man muß zwar etwas Piste fahren, weil gebaut wird, aber es bieten sich hier grandiose Aussichten und tolle Landschaften. Einen Bildband hätten allein die Bilder von heute gefüllt. Ja, es ist etwas übertrieben, aber Motive gab es hier mehr als genug. Auch die empfohlene Unterkunft ist ausreichend. Kein Luxus, kein Schnickschnack, KEIN WLAN, aber für das Zimmer habe ich einen guten Preis bekommen. Zimmer mit WC und Dusche inkl. Frühstück und drei Gänge Abendessen für 260 Dirham = 22,90€, da kann ich mit leben. Die Unterkunft befindet sich am südlichen Rand von ICHT und hat auch Camping mit dabei. Der Name ist Auberge und Camping Amerdoul und ist zu dem Platz und der Unterkunft am nördlichen Rand ein Schnäppchen. Angeblich soll das Essen bei dem anderen Hotel genauso viel kosten wie das Zimmer. Vielleicht selber ausprobieren, ich fahre wenn wieder zu diesem. Heute hat mein Fotoapparat angefangen Zicken zu machen. Fehler E 32 bei einer Canon SX 710 HS, für Tipps bin ich zu haben. Noch kann ich wohl immer mal ein Bild machen aber dann schaltet sie ab und muß neu gestartet werden. Akkus getauscht genauso wie die Speicherkarten. In der Bedienungsanleitung sowie mit meinen eingeschränkten Möglichkeiten im Netz auch noch nicht weitergekommen. Nun denn, wir werden sehen oder auch nicht. Falls sie ganz den Geist aufgibt kaufe ich ggf. in Portugal oder Spanien etwas Neues. Ich war nach meiner Ankunft natürlich gleich noch zu Fuß im Dorf. Unglaublich alte Gebäude stehen hier noch und sind teilweise auch noch in Benutzung. Das Straßenbild ist großartig, ein Lehmhaus neben einem Neubau aus Stein und die Straße gepflastert. Um die Ecke geht ein Trampelpfad aus Sand durch die Lehmhäuser. Dann gibt es wieder Bewässerungssysteme aus uralten Zeiten, die immer noch funktionieren und natürlich auch genutzt werden.




Mit dem Foto ist die Gegebenheit nicht wieder zu geben!


Der Höhenunterschiede von 10m vor und hinter der Kurve ist riesig!



Erinnerungen an Südamerika, Waschbrettpiste!
Mutter mit Kind!

Hier sieht man Palmenzweige als Dach mit Steinen beschwert auf den Lehmmauern!






24.01.2018 bis 28.01.2018 Sidi Ifni bis Sidi R`Bat

24.01.2018 // So, nach dem gestrigen langen Ausflug lasse ich es heute etwas entspannter angehen. Ich bummele etwas erstmal zum Strand hinunter und gehe dann Richtung Norden um dort später in die Stadt zu kommen. Der Atlantik ist hier in seiner ganzen Kraft zu erleben. Die Wellen hier, wenn man sonst nur das Geplätscher von Nordsee und Ostsee kennt, sind dagegen richtige Wellen. Man spürt förmlich die riesige Kraft des Wassers. Der Lärm, bzw. das Getöse der Wellen ist recht laut und nervt zu Weilen sogar. Der Lautstärkepegel nimmt überhaupt nicht ab. Viele sagen immer, oh schön das Wellenrauschen muß so schön sein, auf Dauer finde ich es sogar unangenehm. Irgendwann hatte ich am Strand das Gefühl, dass es dunkel wird über mir. Mein Gefühl hatte nicht getäuscht, es war ein riesiger Schatten der über mich hinweg huschte. Gleitschirmflieger kamen hier von oben runtergeflogen. Zur Erklärung, der Strand liegt zwischen 30 und 50m tiefer als die Häuser. Später habe ich gesehen wo die oben im Ort abspringen und habe es mir etwas genauer angesehen.  Es war kaum zu fassen, was ich da beobachten konnte. Die Flieger stellten mit der Hilfe einiger Leute den Schirm aufrecht, der Wind kam vom Meer und blies ihn auf. Dann liefen sie los, teilweise mit Hilfe um den Schirm gegen den Wind ziehen zu können, sprangen kurz auf die Mauer dort oben und stürzten sich dann am Schirm hängend in die Tiefe. Manch einer brauchte auch einige versuche mehr. Ein Anderer kam noch auf die Mauer, fand dann aber den richtigen Absprung nicht und sprang dann zwar los, landete aber direkt vor der Mauer am Abhang und konnten gerade noch so den Schirm zusammen ziehen ohne den Hang hinab zu stürzen. Ein echtes Schauspiel, was sich hier dem Zuschauer und es waren einige, geboten hat. auch Ich habe mich entschieden noch eine Nacht länger zu bleiben und informiere Hossain, damit er alles dafür regelt. Natürlich hätte ich es auch selber gekonnt, aber er hat den Kontakt hergestellt und soll auch gern den Rest regeln. Er kam 15 Minute später sogar vorbei. Er sah grauenvoll aus, irgendwie muß er eine Zahnentzündung bekommen haben, seine rechte Wange war locker 5cm angeschwollen. Sprechen viel ihn sichtlich schwer. Zum Glück hatte ich IBU dabei und konnte dem armen Kerl wenigsten mit Schmerzmittel etwas Linderung verschaffen.

25.01.2018 // Mein erster Gang führte mich zum Hotel, wo mein Motorrad in der Tiefgarage stand. Erst bin ich runter und habe geschaut ob es noch unversehrt da steht. Dann bin ich zur Rezeption und habe dort Bescheid gesagt, dass ich noch eine Nacht länger bleiben will in der Garage. Es war eine andere Frau vor Ort, die mich mit großen Augen ansah, als ich sagte ich parke dort schon, wohne aber nicht hier. Zum Glück saß eine andere Frau, die beim Ersten Kontakt auch vor Ort war in der Nähe. Diese versuchte dann ihr zu erklären wie die Sache gelaufen ist. Die neue Frau an der Rezeption war völlig überfordert mit der Situation, so war es wohl noch nie gelaufen. Ich hatte die 15 Dirham für die weitere Nacht aber schon in der Hand, gab sie ihr und die Andere nickte zustimmend. Ich verabschiedete mich schnell mit einem freundlichen Merci und ging ganz schnell. Mir war es letztendlich egal, wie die alles später verrechnet haben oder in die eigen Tasche gesteckt haben, mein Motorrad stand eine weitere Nacht sicher in der Garage. Anschließend habe ich mit Friedel und Hossain noch Kaffee in der Stadt getrunken. Etwas später habe ich dann noch Kaktusöl gekauft, den Auftrag hatte ich aus der Heimat bekommen. Per Mail fragte ich im La Dune an, ob die Zimmer oder zelte frei haben für die nächsten zwei Tage. Ich wollte dort nochmals übernachten und mich im Ort dort mit Barbara und Andreas aus Dresden treffen. Die Antwortmail kam von Peter, einem Hamburger umgehend mit positiver Nachricht.

 

26.01.2018 // Ich frühstückte zuerst ging dann zur Tiefgarage und holte das Motorrad vor die Tür. Die Sachen waren schnell verstaut und mein erster Weg ging an die Zapfsäule. Danach ging es gleich zum Abschied ins übliche Cafe. Dieses Cafe war mein Lieblingsplatz, es war an einer Straßenkreuzung gelegen und  man hatte hier richtig viel zu sehen. Der Verkehr hier ist immer wieder ein modernes Abenteuer. Fußgänger bleiben bei grün stehen und gehen dann erst bei rot los. Andere schauen überhaupt nicht und laufen einfach los. Nun denn Friedel und Hossain hatte es auch geschafft und so konnten wir uns ordentlich verabschieden. Ich bedankte mich bei ihnen für die eine oder andere Info und Unterstützung und fuhr ab. Unterwegs sollte es einen Gleitschirmabflugplatz weit oberhalb der Küstenstraße geben, hier wollte ich zuerst hin. Friedel hatte mir gesagt, den kannst du nicht verfehlen, es steht auch ein Schild an der Straße und der Weg dort hoch ist deutlich am Hang erkennbar. Er hatte natürlich Recht, es war alles unübersehbar. Auch der ganze Himmel hing voller Gleitschirmflieger. Die starten hier am Hang Richtung Meer und steigen durch die Thermik gleich nach oben hoch. So können sie anschließend wieder hier landen ohne irgendwelche weiteren Hilfsmittel, ein tolles Schauspiel. Diesmal bin ich nicht über Tiznit gefahren sondern habe den Weg an der Küste eine ganze Zeit genommen und bin später parallel zwischen Hauptstraße und Küste nach Sidi R´Bat gefahren. Dort angekommen, habe ich mir nach einem Kaffee ein Zelt angeschaut und umgehend entschieden, ich nehme das Zimmer. Die Berberzelte sind toll und günstig, aber aufrecht stehen konnte ich nur in der Mitte. Das Bett war nur 25 cm hoch und auf dem Boden wollte ich nicht rumkrabbeln müssen. Ich bestellte Abdul wie aufgetragen Grüße von Barbara und Andreas, die heute aus Dresden wieder ankommen wollten. Abdul sagte ganz cool, die sind schon da. Ich habe in dem Moment so gedacht, gute Informationswege haben die hier. Als mir einer der Herren mein Zimmer dann gezeigt hatte, fragte ich ihn ob er denn Barbara und Andreas kennen würde und ob er wisse wo die wohnen! Etwas verwundert schaut er mich an, ich dachte im ersten Moment, er habe mich nicht verstanden. Er zeigte nach oben, da war aber auch mein Zimmer im obersten Stockwerk mit tollem Ausblick und sehr schöner Einrichtung. Ich war mit dem Zimmer einverstanden, folgte dem Herren die Treppe wieder runter, auch um meine Sachen zu holen, da winkte er mich hinter sich her. Wir gingen 15 Meter den Weg neben dem Gebäude hoch und er zeigte dahinter auf ein Auto welches ich schon kannte. Er sagte, das ist das Auto von Barbara und Andreas und das ist das Haus wo sie wohnen. Es war keine 10 Meter von meinem Hotel entfernt, Abdul wohnt auch hier oben auf der anderen Seite vom Platz und bekommt natürlich mit, wenn seine Nachbarn wieder da sind. Prima, ich bestelle Grüße und die sind Nachbarn. Ich weiß nicht was Abdul über meine Grüße gedacht hat.

Ich habe dann erstmal mein super tolles Zimmer bezogen und mich auf meine Terrasse mit schönem Ausblick gesetzt. Etwas später sah ich unten Barbara die gerade zum Joggen am Strand lief. Sie hat mich zum Abendessen bei den Beiden zu Hause eingeladen. Ich ging später hinüber und wir hatten einen sehr kurzweiligen Abend. Es gab Spagetti mit einer sehr sehr leckeren Soße, absolut klasse. Wir hatten uns wirklich sehr viel zu erzählen. Unter anderem haben Sabine und Barbara wahrscheinlich früher sogar Volleyball gegeneinander gespielt. Barbara hat früher ganz in der Nähe von Braunschweig gewohnt und Andreas sogar in Braunschweig mal gearbeitet. Viel Gesprächsstoff hat natürlich Marokko geboten. Ich bzw. wir hatten ja schon recht viel gesehen, aber wie sich herausstellte nur oberflächlich. Andreas möchte ich schon als Kenner des Landes südlich des Atlasgebirges bezeichnen. Er verfolgt seit langer Zeit ein Projekt, kulturelle Karten von Marokko zu erstellen. Mit der TU Dresden nimmt dieses Projekt nun auch Richtig Fahrt auf, so dass die ersten Karten wohl noch dieses Jahr erscheinen werden. Er hat außerdem eine tolle Homepage:
www.Marokko-erfahren.de
die ich nur jedem empfehlen kann. Hier findet man dann auch die Hinweise auf sein Heft:
GPS Waypoints,   mit vielen interessanten Punkten in Marokko. Das interessante an diesen Punkten sind die genauen Ortsangaben, die findet somit jeder. Ob nun jeder auch mit diesen Punkten etwas anfangen kann, bleibt jedem selber überlassen. Sicher ist, sie sind alle etwas Besonderes und haben eine Geschichte. Die Karte, die es bald gibt hat mit Sicherheit Informationen über Marokko, die es so noch von Niemandem gegeben hat. Ich bin sehr sicher, dass die Karten ein Erfolg werden.  



27.01.2018 //  Tagsüber habe ich zuerst einen Ausflug zu Fuß und dann mit dem Motorrad über Sandwege gemacht. Ich bin heute, an einem ganz besonderen Tag für Andreas, nochmals zum Abendessen eingeladen. Einfach toll was Barbara wieder gezaubert hat. Wir verbringen erneut einen sehr kurzweiligen Abend und ich komme erneut erst nach Mitternacht ins Bett. Andreas und Barbara haben mir von einer Gegend südlich Tafraout vorgeschwärmt, so dass ich erneut in dieses Gebiet reisen werde.

 

28.01.2018 // Nachdem Frühstück war ich nochmals bei Barbara und Andreas drüben. Wir waren nochmals verabredet um bei Tageslicht auf die Karten zu schauen. Dabei hat mir Andreas auch nochmal einen Plotterausdruck seiner zukünftigen Karte gezeigt, ich bin wirklich beeindruckt davon. Wir haben dann nochmals festgestellt, dass auf meiner Karte von Reise NowHow, 2017 Ausgabe; viele Straßen nicht vorhanden sind und sehr viele Straßenbeläge falsch angezeigt sind. Trotzdem bin ich mit der Karte und Navi bisher gut klar gekommen. An dieser Stelle möchte ich mich bei Barbara und Andreas mal ganz herzlich für die sehr nette Betreuung und Versorgung bedanken. Wir bleiben in Verbindung und wer die Homepage nicht mitbekommen hat, hier ist sie nochmal.
www.Marokko-erfahren.de
Morgen fahre ich vom La Dune, an dem im Übrigen ein Hamburger beteiligt ist, wieder weiter. Das La Dune in Sidi R´Bat (www.ladune.de) ist für alle Reisenden empfehlenswert, außer man sucht HalliGalli. Wohnmobile können genau gegenüber vom La Dune stehen oder weiter runter fahren bis oberhalb vom Strand mit freiem Blick aufs Meer. Die Frauen in der Küche kochen hervorragendes Essen, sehr empfehlenswert.

Leider ist das Netz die letzten Tage so schlecht, dass ich nichts hochgeladen bekomme, daher nur alles in Kurzform, da ich es übers Handy hoch lade. Bilder folgen hoffentlich später.

23.01.2018 Von Sidi Ifni Tour in die Wüste

Nun denn, es ist kurz nach 07:00 Uhr und der Wecker klingelt, 10 Minuten gehen noch. Ja, ich will früh hoch, da meine ausgesuchte Strecke für heute 385km lang ist. Es geht von Sidi Ifni über Guelmim und Fask gen Süden nach Tadalt, weiter gen Süden im Bogen, nur weiße Straßen nach Assa. Von Assa aus über Targoumait wieder Fask und Guelmim nach Sidi Ifni. Eigentlich hatte ich gehofft etwas mehr Wüste zu sehen, Wüste mit Sand meine ich. Denn Steine hatte ich viele. Ein Teilstück, vielleicht 30 Kilometer, war dann auch nur Schotter. Dieser war aber gut befestigt und ließ sich problemlos fahren. Gestartet bin ich in Sidi Ifni bei 12°C, etwas bedeckter Himmel. Kaum aus der Stadt ging es in die Berge und Nebel bzw. Frühtau der in der Luft stand. Die Feuchtigkeit schlug sich sofort auf der Scheibe, Visier und der Kleidung nieder. Wenig später kam dann die Sonne durch, eine Baustelle fing an, dort staubte es wie verrückt und ich ärgerte mich, den Wagen vor mir nicht überholt zu haben. Ja, feuchte Kleidung und Staub, richtig gedacht, teeren und federn kann nicht besser aussehen. Meine Ärmel bekamen langsam eine braunrote Färbung von dem Staub. An der Scheibe lief rotbraunes Wasser herunter. Zum Glück war die Baustelle bald vorbei und es wurde ein grandios schöner Sonnentag. Das Thermometer schafte es sogar kurzfristig auf 27°C, so daß ich alle Lüftungen am Anzug öffnete. Absolut klasse, seit 11:00 Uhr war es nicht kälter als 22°C. Die Landschaft war, wenn auch keine Sandwüste, absolut interessant. Zusammenfassend hat sich die Tour auf jeden Fall gelohnt. In Guelmim hat mich heute sogar mal die Polizei kontrolliert. Mehrfach haben sie mich nach meiner Fahrstrecke gefragt, wahrscheinlich konnten sie nicht verstehen, daß jemand nur so, eine Tour fährt. Unterwegs habe ich heute Echsen und Dromedare gesehen. Für die Echsen war ich zu langsam mit dem Fotoapparat. Abends bin ich noch auf ein Glas Wein in die Stadt gegangen und habe mich mit Bekannten getroffen. Die Bilder sind alle heute in Marokko gemacht, die Ähnlichkeit zu Südamerika ist aber nicht von der Hand zu weisen!

Der Nebel der sich sofort überall niedergeschlagen hat.
Das Stadttor Guelmim
Hier ist aufpassen angesagt, denn ab und zu kommen auch Kurven!



Südamerikafeeling kommt wieder auf, im Stehen dahin sausen!


Unendliche Weite


Tolle Steinformationen und weit und breit über Stunden kein Mensch!

Da bin ich mal auf einen Hügel gestiegen!
 




Ortsein.- oder Ausgang wie man will, mit zwei Pferden flankiert.
Mutter mit Kind!


Das Thermometer bei 26°C, da fühlt man sich wohl.
Hier kommt das Grün durch, welches vor einer Woche wenn überhaupt nur in Ansätzen zu sehen war.
Die Zielflagge zeigt den südlichsten Punkt meiner Reise. Ich habe mich entschieden nicht weiter Richtung Mauretanien zu fahren. Dieser Punkt liegt 3962 Kilometer Luftlinie von meiner Wohnung entfernt. Bis heute bin knapp 13000 Kilometer gefahren, von nun an geht es wieder Richtung Norden, der Heimat entgegen.

 

22.01.2018 Zweiter Tag Aufenthalt in Sidi Ifni

Ich habe nach dem guten Abendessen und dem Rotwein sehr gut geschlafen. Heute morgen klopft es an meiner Tür. Mein Vermieter, er hat einen Meldezettel in der Hand den ich noch ausfüllen muß. Leider muß ich den Parkplatz vom Moped räumen und nun doch noch zum Hotel ausweichen. Das mit dem Hotel hatte ich auf abends verschoben, da dann wohl auch der Aufpasser vor Ort ist. Im Moment lebe ich mal einfach so in den Tag hinein. Ich habe das Moped waschen lassen, da es beim letzten Stellplatz doch erheblich Zementstaub abbekommen hatte. Dann war war ich zum täglichen Kaffee in der City, wenn man das so nennen kann. Da mein Internetguthaben dem Ende zu geht habe ich es auch gleich aufladen lassen, damit ich wenn ich es mobil brauche auch funktioniert. Und dann bin ich noch eine Runde durch die Stadt oder Ort gefahren. Diese Angabe bei meinem Standort den ich per Handy gesendet habe, mit dem Flugplatz hat mir keine Ruhe gelassen. Es gibt hier zwar noch einen alten Tower, aber ob der noch für Hubschrauber in Betrieb ist, kann ich mir nicht vorstellen. Eine Landebahn gibt es jedenfalls nicht. Auf einem kleinen Stück der freien Fläche gibt es wohl eine Gleitschirmschule. Dort habe ich zumindest Leute bei Trockenübungen gesehen. Der Hafen von Sidi Ifni hat wohl zu spanischer Besatzungszeit auch mal wesentlich anders ausgesehen als heute. Einige Kranbauten zeugen heute noch davon. In dem Ort müssen viele schwerhörige wohnen, der Muezzin wird hier extrem Laut über den Ort gespielt, so daß ich mich jedesmal erschrecke. So die Parkplatzproblematik hat sich hoffentlich auch erledigt. Ich war eben gegen 18:30 Uhr beim  Restaurant an der Ecke, ca. 200 m entfernt und habe nach einem Parkplatz gefragt. Die haben mich nach neben an zum Supermarkt geschickt. Dort bin ich zum Chef und habe ihn gefragt ob er helfen kann. Er sagt kein Problem, der Wachmann kommt aber erst gegen 20:30 Uhr. Als ich ihn frage ob ich das Motorrad gleich stehe lassen kann kommt er mit nach draußen und fragt den nächsten. Der übernimmt mich gleich und geht mit mir in einen Tiefgarage. Ich erkläre ihm, dass ich nicht im Hotel schlafe, weil die Garage dazu gehört. Er zeigt mir wo ich das Motorrad hinstellen kann und bringt mich dann zur Rezeption, weil die englisch sprechen und ich hn wohl zu viel damit vollgetextet habe. Der junge Mann von der Rezeption versteht mich, fragt wie lange ich denn parken will und nennt dann den Preis von 15 Dirham pro Nacht. Nachts ist die Garage dann auch verschlossen. Ich bezahle sofort und hoffe morgen auch noch ein Motorrad vorzufinden. Morgen soll es nicht bedeckt sein, war für heute zwar angekündigt , aber ist dann doch fast durchgehend sonnig gewesen. Denn morgen will ich eine große Tour Richtung Wüste machen, Fahrzeit laut Navi knappe 6 Stunden, da gehe ich von gut 7-8 Stunden aus, wenn denn alles zu befahren ist.
Nachtrag: Gestern Abend habe ich erfahren, dass es keine Krahnanlage war am Hafen sondern eine Seilbahn. Die Spanier bauten eine gigantische Seilbahn von einem Anleger draußen im Meer zum Land. Die Stahlseile sollen 15 cm dick gewesen sein. Mit dieser Seilbahn wurden Container, Fahrzeuge  und alles andere was man für die Enklave Sidi Ifni brauchte vom Schiff an Land gebracht. Als Sidi Ifni von den Spanien nicht mehr beliefert wurde fehlte das Geld für den Unterhalt der Seilbahn und so wurde der Betrieb eingestellt. 

In Reih und Glied die WOMOS!
Der WOMO Strickclub!


Riesige Überreste der Seilbahn.
Hinter der Straße ist das ehemalige Flugplatzgelände!
Sonnenuntergang hinter meiner Unterkunft!

21.01.2018 Aufenthalt in Sidi Ifni

Ja, die erste Nacht habe ich tatsächlich in meiner neuen Unterkunft überlebt. Vor dem Frühstück wird kurzfristig die Hütte geputzt. So konnte ich dann mein Frühstück in einem Rahmen einnehmen, von dem ich nun auch wußte, dass es halbwegs sauber ist. Ich hatte mit wesentlich mehr Dreck gerechnet, aber es hielt sich tatsächlich in Grenzen. Dann bin ich in die Stadt gegangen und habe im Cafe auch Hossaine getroffen. Wir sind anschließend noch über den Sonntagsmarkt gegangen. ich habe dann noch ein halbes Kilo Bananen für nicht mal 40 Eurocent gekauft. Für Abends haben wir uns zum Essen verabredet. Gegen 18:30 Uhr trafen wir uns wie üblich am Cafe. Wir kauften Fisch auf dem Fischmarkt, ja auch noch um diese Zeit auf einem Sonntag. Dann holte wir noch etwas Brot und Oliven und gingen in eine Bar. Hier gab es sogar Bier und Wein sowie eine Küche. Mein Begleiter regelte mit dem Koch die Zubereitung unserer mitgebrachten Fische und wir bestellten einen guten Rotwein. Nach einiger Zeit war der Fisch dann fertig und schmeckte hervorragend. Ein Fisch mußte etwas gekürzt werden, da war die Katze schneller an der Tüte als der Koch. Gegen 21:30 Uhr Ortszeit war ich wieder satt und zufrieden in meiner Unterkunft.  

Bilder gibt es hier keine!

20.01.2018 Abschied von Sabine und Fahrt nach Sidi Infi über Agadir

Es klingelt ein Wecker, spätestens hier war klar, heute ist etwas anders! Die Uhr zeigt gerade mal 06:20 Uhr. Schnell machen wir uns fertig, denn um 07:00 Uhr wollen wir schon frühstücken. Die Maschine ist total naß, von der Nähe zum Meer un dem Morgentau. Das Personal hat extra früher für uns angefangen, damit wir ein Frühstück bekommen konnten. Ich wiederhole mich gern, das Personal ist hier absolute Spitze. Die Fahrt beginnt mit Nebel und teilweise gegen die Sonne mit recht wenig Sicht. Das Thermometer zeigt man gerade 10°C bei der Abfahrt. Nach knapp einer Stunde haben wir den Flughafen erreicht und Sabine unproblematisch eingecheckt. Zum Abschied gab es noch einen Kaffee und dann mußte Sabine durch die Sicherheitsschleuse rein.
Die Uhr zeigte irgendwas bei 09:55 Uhr und das Boarding war erst ab 10:20 Uhr angezeigt. Eigentlich alles mit ausreichend Zeit. Wie sich später dann herausstellte, war es ganz gut so früh durch den Sicherheitsbereich zu gehen. Denn als Sabine am Gate ankam, da war es man gerade 10:05 uhr, waren schon fast alle Passagiere eingestiegen und der Flieger ist sogar eine halbe Stunde früher gestartet. Von Deutschland hatte die Maschine soviel Rückenwind, dass sie eine gute halbe Stunde früher in Agadir gelandet war. Da man mit massivem Gegenwind gerechnet hatte wurde einfach früher gestartet, als alle Passagiere da waren. Letztendlich ist die Landung in Hannover auch eine halbe Stunde früher erfolgt. Sabine ist auch abends wieder wohlbehalten zu Hause angekommen.
Ich habe am Flughafen die Gelegenheit genutzt und die Maschine schnell mal abgespritzt, es gab dort eine SB-Waschanlage. Danach getankt und dann den Weg über Biougra, El-Borj, Tiznit, Boutatene, Mesti nach Sidi Infi ( 200km) angetreten. Das Wetter war absolut grandios. Ich bin Teile der Strecke, die ich mit Sabine bei bedecktem Himmel gefahren bin, zum Stausee heute entgegengesetzt gefahren. Eine völlig andere Landschaft präsentierte sich hier bei Sonnenschein. In der Nähe von Mesti hatte es Tage zuvor geregnet und nun war die Vegetation förmlich explodiert. Die Arganbäume hatten teilweise schon eine hellgrüne Farbe angenommen, ein sehr schöner Anblick. Das Thermometer kletterte heute sogar auf 24,5°C, sehr angenehm. Unterwegs habe ich dann auch noch drei Schildkröten gesehen und sogar ein Foto von eine gemacht.
In Sidi Ifni angekommen wollte ich Kontakt zu Hossaine aufnehmen, es scheiterte zuerst mal wieder an dem fehlenden Guthaben. Ja, da habe ich noch Lernbedarf. Das Guthaben sollte man ohne *2 eingeben, dann hält es wohl auch einen Monat und nicht nur 14 Tage, denn die waren heute wieder mal um. Also einen Laden suchen der die Karten zum Aufladen hat, aber die haben hier keine Karten. Hier sagt man seine Telefonnummer und die Summe die aufgeladen werden soll und schon lädt jemand das Guthaben mit seinem Telefon bei dir auf. Absolut vertrauenswürdig, da kommen einem überhaupt keine komischen Gedanken. Aber sofort nach dem Aufladen meldet sich eine SMS und es hat tatsächlich funktioniert. Ja, ohne die erforderlichen Sprachkenntnisse ist es manchmal auch ein Abenteuer der besonderen Art. Nun rief ich Hossaine an der sich gleich auf den Weg zum Treffpunkt machte. Ich nahm in kurzer Hand auf dem Motorrad mit bis zur Unterkunft, er hätte sonst laufen müssen. Er hat die Fahrt glaube ich sichtlich genossen. Er grüßte alle möglichen Leute und freute sich. Die Unterkunft war schnell erreicht und sah auf den ersten Blick auch fantastisch aus. ich stimmte zu und brachte meinen Mittelsmann wieder ins Centrum zurück. Ich kaufte gleich noch Brot und Wasser ein und fuhr zur Unterkunft zurück. Hier stellte sich dann heraus, dass das Thema Garage über Nacht nicht funktioniert. Nun denn, lasse ich die Maschine halt mit dickem Schloß an der Straße stehen. Wenig später hörte ich unten ein anderes Motorrad, es war Friedel. Es fragte ob alles klar sei und  hat mir angeboten die Maschine, wenn ich denn Sorgen an der Straße hätte, auch bei ihm unterstellen könne. ich dachte mir, es wird schon an der Straße gehen. Nun hatte ich endlich Zeit, mein neues Heim für die nächsten 5 Tage, genauer zu inspizieren. Nun denn, als Sanitäter hat man ja auch so seine eigenen Vorstellungen von Sauberkeit. Sabine sagte die Tage irgendwann, dass ich schon ganz schön tapfer sei, was die eine oder andere Hygienesituation anbetrifft. Heute hatte ich erstmals Bedenken, ob ich denn da die richtige Wahl getroffen haben. Nun denn, nach einer Nacht sieht es vielleicht morgen schon besser aus.

Spät abends klopft es an meiner Tür, es ist mein Vermieter. Es fragt ob ich das Motorrad tatsächlich an der Straße stehen lassen will, er würde es nicht für sicher befinden. ich solle es doch liebe oben am Anfang der Straße bei einem Hotel abstellen und dem Sicherheitsmann ein paar Dirham dafür geben, dass wäre auf jeden Fall besser. Nun, es ist 22:30 Uhr und um die Zeit kommt niemand und stört, wen es nicht tatsächlich wichtig ist. Ich stimme zu und hole meine Sachen. Unten auf der Straße, ich sitze gerade auf dem Motorrad, winkt er einige Häuser weiter. Er hat einen Nachbarn gefunden wo ich das Motorrad erstmal hinter einer Gartentür und Mauer abstellen kann. ich frage was der Nachbar bekommt, da sagt er alles gut, ist Nachbar kostet nichts. Beruhigt gehe ich zurück und bin etwas beruhigter.

Eine Speicherburg!

Kilometer lange Bewässerungsgräben!
Ein Stausee mit viel Platz!
Aussichten soweit man schauen kann!
Ein uralter Baum, er sieht in der Natur grandios aus!


Ein Provinztor!
Die nun hellgrünen Arganbäume!

19.01.2018 Ausflug von Sidi R´Bat nach Agadir

Heute sind wir schon mal zum Flughafen nach Agadir gefahren um zu sehen wie lange wir tatsächlich brauchen und um zu schauen ob ein Vorab einchecken möglich ist. Fahrzeit eine Stunde also auch kein Problem. Vorab geht hier nichts, eigentlich soll an auch schon drei Stunden vor Abflug da sein. Es gehen aber nur ganz wenige Flüge von Agadir, also sind die drei Stunden sehr fraglich. Anschließend haben wir uns dann endlich Agadir von Oben angesehen. Wir sind oben auf die alte Festung gefahren und haben die Aussicht über Agadir und die Umgebung genossen. Leider ist es etwas diesig gewesen, deshalb habe ich gleich auf Fotos verzichtet. Danach ging es ins Getümmel, in die Stadt hinein. Da wir im Norden von Agadir waren und nach Süden mußten, habe ich die Gelegenheit gleich genutzt in den Supermarkt MARJANE zu fahren. Hier soll es sogar Bier und Wein zu kaufen geben, was sonst nicht möglich ist in Marokko oder nur sehr selten. Der Markt war riesig und hatte alles wie in einem REAL oder Metro Markt. Hier gab es endlich auch mal wieder Käse und Salami zu kaufen. Bier habe ich zwar gefunden aber leider keinen Wein, so blieb es bei Margarine, Salami, Käse und einigen anderen Lebensmitteln. Denn die nächsten Tage, nach Sabines Abfahrt will ich mich wieder selber versorgen. Nach unserer Rückkehr haben wir noch einen ausgedehnten Spaziergang in das Naturschutzgebiet unternommen. 


18.01.2018 Von Mirleft nach Sidi R´Bat

Wie bereits die Tage zuvor, mußte das Motorrad erst mal wieder nach draußen bugsiert werden. Dann verstauten wir zum Vorletzten mal alles darauf und fuhren über Tiznit und den etwas nordöstlich gelegenen Stausee nach Sidi R´Bat. Das Wetter war immer noch bedeckt und es sah stellenweise sogar wieder nach Regen aus. Die Strecke war relativ öde bei dem bedeckten Himmel. Der Stausee sogar relativ leer und die Dörfer total abgeschieden wie verlassen. Einen Kaffee konnten wir hier nirgendwo trinken, es gab einfach nichts. In Tiznit holte ich noch Geld am Automaten. Gerade als ich wieder aufgestiegen war kommt ein Einheimischer auf uns zu und redet in allen möglichen Sprachen auf uns ein. Irgendwie kommt er mir vom Gesicht bekannt vor, aber es dauert bis ich ihn endlich erkenne. Als er Sabine dann auch herzlich begrüßt fällt bei mir endlich der sprichwörtliche Groschen. Es ist der Parkplatzwächter aus Aourir, der direkt vor dem Hotel die Parkplätze dort verwaltete, kassierte und ordnete. Ichglaube er war der Oberaufseher von diesem Bereich. Ich hatte dort täglich immer wieder netten Kontakt zu ihm. Oft auch nur visuell ein freundliches Nicken oder Winken. Nun steht er weit entfernt von Aourir vor uns und begrüßt uns aufs freundlichste in seiner Heimatstadt. Er deutet uns an, daß er hier mit seiner Familie um die Ecke lebt und ist sehr erfreut uns hier anzutreffen. Wir freuen uns ebenfalls sehr, dass er uns erkannt hat und so freundlich begrüßt hat. Er wünscht uns eine gute Reise, wir verabschieden uns mit herzlichen Gesten und Worten und fahren zu unserem neuen Ziel. Nach Sidi R´Bat geht es sehr weit nach draußen ins nirgendwo. Die Straße endet im Ort und geht nur noch als Piste weiter. Zum Glück ist des La Dune unsere neue Unterkunft gut ausgeschildert. Dort angekommen werden wir freundlichst begrüßt und können umgehend das reservierte Zimmer beziehen. Ein Eckzimmer mit traumhaftem Ausblick direkt auf den Atlantik. So sollte es sein zum Abschluß der letzten Tage für Sabine in Marokko. Denn in zwei Tagen ist ihr Rückflug nach Hannover von Agadir. Nach einem ordentlichen Ausflug Richtung Strand und Ort erfreuten wir uns wieder an gegrilltem Fisch. Wieder einmal hervorragend zubereitet. Das Essen im La Dune wird in einem großen Berberzelt gereicht, absolut schön. Das La Dune bietet eigentlich alles. Man kann feste Hotelzimmer bekommen, allerdings nur -7- und ansonsten Berberzelte mieten, hier ist auch Selbstversorgung möglich sowie wenige Zeltplätze und einige Wohnmobilstellplätze. Die Stellplätze sollen sehr günstig sein, eine Anfrage lohnt sich bestimmt. Der Preis für ein Wohnmobil inkl. Duschen und Strom soll unter 10,-€/Tag liegen. Der Kontakt zum La Dune per Mail erfolgte sogar in deutsch und wahr sehr unkompliziert und schnell!

Unten die Rezeption mit Küche, links davon das Restaurant im Berberzelt!


Auch gegenüber noch Stellplätze für Wohnmobile!
Hier sind auch die Miet-Berberzelte zu sehen.
Traumhafter Sonnenuntergang von unserer Zimmerterrasse!
Das Motorrad durfte ich sogar auf eine der Terrassen unterhalb vom Zimmer stellen.
Unser Abendessen, ein absoluter Gaumenschmaus!