12.02.2019 Von Cascavale nach Baura

So, ab heute geht es tatsächlich per Ford, ich glaube es ist ein KA weiter. Er hat noch nicht viel gelaufen, gerade 10000km und nun ist er in guten Händen und bekommt locker 3000 drauf, in gut eienr Woche. Schön ist, er fährt mit Ethanol, da kostet der Liter nur ca. 62 Cent. Das paßt mir ganz gut, denn die haben hier Straßengebühren, an jeder Ecke. Heute habe ich 11 x bezahlt, insgesamt fast 28,-€, dass ist mehr als mein Zimmer heute Nacht mit Frühstück kostet. Natürlich haben auch die anderen Länder Gebühren genommen, doch da bin ich mit dem Moped über die Mopedspur, fast immer kostenlos durchgekommen. Heute hätte ich hier auch mit dem Moped zahlen müssen, zwar nur etwas über die  Hälfte, aber immer noch zu viel für 650 Km. Dafür war ich heute gut 7 Stunden unterwegs. Es sollte ja auch durchs Landesinnere gehen. Schließlich wollte ich auch einen kleinen Eindruck vom Land bekommen. Die Landschaft ist recht hügelig und somit abwechslungsreich. Die Straßen sind auch hier trotz Gebühr, manchmal mit massiven Spurgräben, wie ich sie bereits aus Argentinien kenne, durchzogen. Unterwegs habe ich dann getankt, für 120 Real ca. 30,-€, etwa 44 Liter! Die Unterkunft die ich mir im Netz ausgesucht hatte, konnte mir auch wie gehofft ein Zimmer geben. Im Moment buche ich nichts, weil ich überhaupt noch nicht abschätzen kann wie weit ich hier über Land voran komme. Und ohne Buchung kann ich bleiben wo ich will. 

Motorradfahren ist natürlich schöner, aber hier im Auto kann man auch mal etwas mehr entspannen. So kommen einem dann auch mal wieder Gedanken oder Überlegungen über viele grundlegende Sachen. Vor allem freue ich mich, dass es mir gut geht. Ich kann durch die Welt reisen und sehe viele schöne Sachen. Ich kann mir auch mal zur Not für ein paar Tage einen Mietwagen nehmen um mir Rio de Janeiro anzusehen. Das sind so Sachen, die muß man sich auch immer mal wieder vor Augen führen, dass es mir verdammt gut geht. Das soll jetzt keine Selbstbeweihräucherung werden.  Aber wenn man hier das Elend von einigen anderen Menschen sieht, wird es offensichtlich, wie gut es mir, aber auch der Masse von uns geht. Hier leben ganze Familien auf Rasenflächen, mitten in der Stadt unter Planen über Dächer aus Pappkarton. Daneben Berge von Müll und 150 Meter weiter ist ein Shoppingcenter, mit den Schickeria Geschäften.  Diese sehr krassen Unterschiede zwischen arm und reich sind hier oft sehr deutlich.
Wenn ich hier abends etwas essen gehe ist mir auch immer etwas mulmig zu Mute. Zum Glück bin ich ja etwas stabiler gebaut und habe somit auch erstmal eine  abschreckende Wirkung auf böse Menschen. Zum Glück habe ich noch keine Probleme gehabt. 

Die Flüsse heute dürfen sich auch Fluß nennen. Da waren ein paar richtig breite bei.

Landschaftlich immer etwas Abwechslung.
Wie stellt man sich eigentlich Brasilien vor ?????

War sehr angenehm, knapp 200km Regen im Auto zu erleben.
Es ging teilweise richtig bergauf und bergab!
Blauer Himmel, es gab heute, s.o. auch schwarzen Himmel.
In Natur sieht es gigantisch aus, als wenn jemand Bleistifte gepflanzt hätte.

Der Boden hier ist meistens roter Lehmboden, der teilweise durch den Regen auch auf die Straße gespült oder geschwemmt wird. Ich habe heute einen Pickup gesehen der nach rechts  abgebogen ist und dort auf einen solchen Film vom roten Lehm gekommen ist. Der war erstmal nur am driften, es muß ein geübter Fahrer gewesen sein, sonst hätte er oder vielleicht auch sie, den Wagen nicht mehr in den Griff bekommen. War wieder eine Lektion für mich, wenn man in so eine Situation kommt sofort in die Bremsen, vor dem roten Zeug. Auf dem Film hat man mit dem schweren Motorrad in leichter Schräglage keine Chance.