18.02.2019 Von Rio de Janeiro nach Curitiba

Es ist 07:00 Uhr ich bin wach und gehe zur Dusche. Ich wundere mich schon, Terrys Tür steht offen, er ist aber nicht im Zimmer und seine Toilettenartikel hängen noch im Bad. Ich drehe den Wasserhahn auf, kein Wasser. So einfach erklären sich manchmal die Sachen. Terry habe ich auf dem Balkon gefunden, er wartete schon auf Hilfe fürs Wasser. So ging ich wieder in mein Zimmer, Sachen packen. Kurz vor 08:00 Uhr sagte Sid, der Vermieter, dass es ein Problem mit dem Wasser gegeben hat, das nun behoben ist. Ich also schnell aus den Sachen wieder raus und noch schnell geduscht. Zum Glück stellte Elisha einen Ventilator beim Frühstück an, sonst wäre ich wahrscheinlich gleich wieder total naß gewesen. Ich hoffe es wird die nächsten Tage etwas kühler. Sonst komme ich mit dem Waschen der Bekleidung nicht mehr hinterher. Gegen 08:45 Uhr bin ich dann los gefahren. Es hat eigentlich auch gut angefangen, doch dann habe ich eine Abzweigung verpaßt und bin irgendwo nach ganz weit draußen auf eine vorgelagerte Insel über eine Brücke gefahren. Beim Umdrehen auf der anderen Seite , ca. 8km weiter habe ich dann prompt eine Kurve zu wenig gefahren und mußte dort auch nochmal umdrehen. Es war fürchterlich viel Verkehr hier unterwegs, klar, die wollten alle in die Stadt. Ich hatte vor raus zu fahren und nun reihte ich mich in die Reihen der Reinfahrenden ein. Dann erwischte ich aber die richtige Abzweigung und das Navi zeigte 4:03 an. Es wurde aber erst nicht weniger. Dann zeigte es 4:02 an und mir wurde klar, dass ich richtig bin. Die nächste Abzweigung kommt in 4 Stunden und 2 Minuten, wahrscheinlich vor Sao Paulo. Auf der Landkarte sah Sao Paulo schon schlimm aus, in Wirklichkeit bin ich fast verzweifelt an der Straßenführung. Zum Glück wußte ich, dass ich auf die 116  kommen muß. Die war aber so extrem klein und spät ausgeschildert, dass es mega anstrengend war, alle Schilder danach abzusuchen. In der Realität waren es teilweise mit Abbiegespuren bis zu 8 oder mehr Fahrstreifen. Meine Sorge war wirklich, wieder eine Abbiegung zu verpassen und noch eine Stunde später anzukommen. Für heute hatte ich mir ja nach Tagen der Erholung ein riesiges Stück von letztendlich knapp 900 km vorgenommen. Es hat aber funktioniert. Sao Paulo habe ich ohne Patzer hinbekommen, mußte aber anschließend erstmal tief durchatmen. Zwischendurch fing es nun auch mal an zu regnen, aber recht heftig. Ach, auch Autofahren kann Vorteile haben. Allerdings freue ich mich riesig auf mein Moped, endlich Gas geben und es passiert etwas. Dieses Auto ist so untermotorisiert, dass ich teilweise echt gedacht habe, gleich steht das Ding. Die Straße heute führte mich wieder stetig bergauf und bergab. Die Lkws hatten teilweise mehr Geschwindigkeit als ich die Berge hinauf. Die Landschaft war echt traumhaft und mega abwechslungsreich durch die vielen vielen Kurven. So mußte ich die ganze Zeit auch konzentriert aufpassen und es kam keine lange Weile auf. Die Unterkunft heute finden, ein Haus der Diakonie, war nicht ganz einfach, hat nach etwas suchen aber auch geklappt. Gegen 19:30 Uhr war ich dann endlich am Ziel für heute. Den Preis konnte ich auch noch etwas verhandeln, weil es bei Booking con billiger gewesen ist, als der genannte Preis vor Ort. Es gab sogar etwas zu Essen. Für umgerechnet 5,50€ habe ich Rindergulasch mit Reis und Möhrengemüse und einen Nachtisch bekommen. Eine riesige Portion, ich war der Letzte zum Essen und es gab noch reichlich. Nun schreibe ich noch schnell den Blog und dann geht’s ins Bett. Morgen will ich bis Cascavel, 510 km, und ggf. das Auto noch abgeben und das Moped von BMW abholen. Mal sehen was davon geht. Sonst regele ich alles Mittwochmorgen und fahre Donnerstag erst weiter.

Der Blick von der Brücke auf Rio de Janeiro.
Links der Zuckerhut und rechts, wie immer im Nebel, die Christus Statue.

Ich habe zuvor noch nie so viele Schiffe irgendwo vor einem Hafen liegen sehen, wie hier in Rio de Janeiro.

Der Ausblick vom Motorrad wäre viel schöner gewesen, man kann auch viel besser davon fotografieren.