11.01.2019 Von Tupiza nach Humahuaca

Um 06:00 Uhr klingelte schon mein Handy, ich war mit meiner Tochter verabredet. Sie war in meiner Wohnung und sichtete meine Post und wir besprachen was womit zu machen ist. Es gibt ja immer irgendwelche Rechnungen die eintrudeln wenn man unterwegs ist.  Um 07:00 Uhr war das nächste Telefonat an der Reihe. Diesmal war das Reisebüro Reiselust in Kiel dran. Ich hatte gestern Abend noch eine Mail dorthin zu dem Mitarbeiter Tayfun gesendet. Er sollte für mich eine Umbuchung meines Rückflugs prüfen. Ich habe mich gestern Abend entschieden noch bis Mitte März hier zu bleiben. Pünktlich wie angekündigt rief ich bei ihm an und er war schon tätig geworden und hatte mir Flügge herausgesucht. So buchte ich um auf den 13. März und kann direkt von Santiago de Chile nach Amsterdam fliegen, ohne in Sao Paulo umsteigen zu müssen. Das Umbuchen kostet zwar auch Geld, aber so kann ich wenigstens noch etwas hier bleiben, denn der Motorradtransport kostet das Gleiche, ob ich Ende Januar oder Mitte März das Motorrad abgebe. So fiel die Entscheidung, auch wie schon mal zuvor zu hause überlegt, recht einfach. An dieser Stelle möchte ich mich bei Tayfun recht herzlich bedanken, so einen unkomplizierten Service kann man sich nur wünschen.
Nach dem Frühstück habe ich erstmal das Motorrad aus der etwas entfernten Garage geholt. Um kurz nach 09:00 Uhr waren wir schon unterwegs. Die Strecke zur Grenze war eher unspektakulär. An der Grenze wurden wir auf der bolivianischen stumpf an den Autos vorbei gewunken. Da denke ich nicht lange nach und fahre. Vor einem Migrationshäuschen blieb ich stehen, holte meine Papiere raus und ging sofort zu einem freien Schalter. Dort fragte ich nach Migration por la Moto und bekam ein Si zu hören. Gut denke ich, gebe meine Papiere hin, gebe auch den Einreiseschein Bolivien vom Motorrad hin und die Papiere vom Motorrad. Wenige Minuten später bekomme ich einen argentinischen Mopedeinreiseschein und meinen Paß mit einem Einreisestempel für Argentinien zurück. Mit dem Einreiseschein vom Motorrad muß ich noch etwas weiter, dort wird wieder etwas in den Computer eingegeben. Ein Mann kommt mit raus, wir öffnen die Rolltaschen, er schaut hinein und unterschreibt den Zettel und stempelt ihn ab. Dann fragen wir ihn, ob wir nicht noch irgendeinen anderen Stempel von Bolivien brauchen? Er antwortet einfach nur mit listo, also fertig! Wir schauen uns einen Moment an und Sabine sagt so, nach Bolivien komme ich die nächsten Jahre nicht mehr, und fahren nach Argentinien rein. An den Geldautomaten stehen Schlangen mit bestimmt je 30 Leuten davor. Das dauert uns zu lange und so fahren wir zur Tankstelle und fragen ob wir auch mit der Visakarte zahlen können. Der Tankwart sagt, mit Visa kein Problem. Wir tanken und können nicht damit bezahlen. Nach der Frage wo man hier Geld tauschen kann, sagt er an der Grenze, das Motorrad müsse aber als Pfand stehen bleiben. Sabine machte sich sofort zur etwa 300m entfernten Grenze zum Geldtausch auf den Weg. Nach 10 Minuten kam sie erfolglos zurück, denn die Bank befindet sich auf bolivianischer Seite. Also wieder zum Tankwart und gefragt wie wir denn sonst bezahlen können. Dann wurde es doch mit bolivianischem Geld möglich gemacht, natürlich mit gehörigem Aufschlag. Danach brachen wir Richtung Humahuaca auf ohne Landeswährung. Benzin hatten wir ja nun genug und Geld tauschen wollten wir im nächsten Ort. Es kamen aber nur winzigste Orte ohne jegliche ersichtliche Infrastruktur. Aber dann kam ein Ort in dem es einen Marktplatz gab. Ich drehte um und wir fuhren auf den Rundweg um den Platz. Hier sahen wir tatsächlich 5 Personen vor einem Haus anstehen und ich hielt an. Es war eine Bank und ein Passant verriet mir, dass ich hier Geld mit der Visa-Karte bekomme. Also nichts wie anstellen. Wenig später hielten wir die Landeswährung, 8000 Peso in der Hand. Es war ein riesen Bündel, von 80 Scheinen a 100 Peso. Dann sagte Sabine so, wir reisen doch wieder nach Bolivien ein, ich schaute sie an, überlegte und auch bei mir fiel der Groschen. Natürlich müssen wir nach Bolivien rein, von San Pedro de Atacama mit dem Reiseveranstalter. Wenn wir da dann an der Grenze nicht reingelassen werden und mit mehreren Leuten im Auto sitzen wird es mehr als spannend oder ggf. sehr ärgerlich für uns. Die Witterung läßt es aber nicht zu gleich wieder zu, zurück zur Grenze zu fahren, so setzen wir unseren Weg nach Humahuaca fort. Die letzten 25 Kilometer schwitzen wir, denn der Himmel ist wieder total schwarz und es tröpfelt immer wieder. Ungefähr 5 Kilometer vor unserem Zielort kommen uns die Autos mit Scheibenwischer entgegen und die Straße wird total naß. Die Gischt der uns überholenden Autos ist mächtig, soviel Wasser steht hier auf der Straße. Wir kommen in Humahuaca an und werden vom Navi wieder mal tolle Wege geführt. Im Ort auf der Hauptstraße, die links und rechts an den Seiten höher als in der Mitte ist, kommt uns ein richtiger Bach entgegen. Das Navi sagt, wir müssen hier entlang. Ich halte dann irgendwann an, es  hier soll unsere Unterkunft sein. Sehen können wir sie nicht. Ich frage einen Passanten, der kennt das Hostel auch nicht. Sabine geht die Straße zurück und fragt dort. Die Wassertiefe hier in der Mitte der Fahrbahn betrug bestimmt 15-20 cm. Ich machte das Navibild weiter auf und siehe da, wir hätten vor 70m rechts ab gemußt. Mit diesem Ergebnis kam Sabine auch zurück. Ich fuhr die paar Meter einfach entgegen der Einbahnstraße zurück. Dort fanden wir dann tatsächlich unser Hostel. Die Unterkunft wurde bezogen und wir  wechselten dann gleich die Bremsbeläge der Hinterradbremse. Der innere Belag sah schon im eingebauten Zustand nicht mehr so gut aus. Im ausgebauten Zustand entpuppte er sich als leicht schräg abgenutzt. So hatte er hinten noch zwei Millimeter und vorn war er fast an der Verschleißgrenze. Ich hatte die Beläge  vor gut 30000 km erneuert und nun bauten wir  meine Ersatzbeläge ein. Es folgte nun der obligatorische Stadtrundgang. Etwas Verpflegung wurde auch schnell gefunden und einen leckeren Kaffee gab es auch. Dann gingen wir zur Unterkunft zurück. Wir haben uns entschieden die Unterkunft um einen Tag zu verlängern und morgen zur Grenze zurück zufahren um die Ausreisestempel zu bekommen. Doch leider ist unsere derzeitige  Unterkunft total ausgebucht. Also Jacke wieder an und zu Fuß los eine andere Unterkunft suchen, die auch einen Motorradparkplatz hat. Nach 10 Minuten haben wir die im Netz  ausgesuchte Unterkunft erreicht und können dort tatsächlich morgen übernachten und sogar um 09:00 Uhr schon unser Gepäck abstellen. Dann müssen wir dieses zumindest nicht nochmal mitschleppen und haben anschließend auch wieder ein festes Bett. Die Entscheidung zurück zufahren erscheint uns besser als später an der Grenze in der Atacama abgewiesen zu werden, schmecken tut es uns beiden nicht.

Das Treppenhaus in Tupiza!

Gewaltige Flußbetten
Teilweise unendliche Weiten!
Tolle Formationen!
Reklame eines Reifenhändlers an der Straße!

Gut gekleidet gehts zum Markt.
Wieder ein unfassbar breites Flußbett, hier kann man erahnen welche Wassermassen hier gelegentlich Platz finden müssen.
Bunte Berge gibt es hier viele.
Die Straße  geht heute manchmal sehr lange gerade aus.
Hier sieht man das schlechte Wetter aufziehen, wir hatten aber wieder Glück und sind trocken geblieben.
Ein Platz in Humahuaca.

 

10.01.2019 Von Sucre nach Tupiza

Um 09:00 Uhr sind wir schon gestartet, es lagen 410 Kilometer vor uns. Die ersten 200 davon kannten wir ja schon, von der Fahrt nach Sucre. Wobei uns diese Richtung, vielleicht auch wegen der Sonne besser gefallen hat. Potosi ist ein absoluter Molloch, zumindest die Teile die wir sehen konnten. Einige Kilometer zog sich diese durch den Bergbau gezeichnete Landschaft dann noch Richtung Tupiza. Pause machten wir heute einmal im Nirgendwo, direkt an der Straße, es gab weit und breit nichts. Eine weitere Pause im ersten Ort in dem es überhaupt etwas gab. Dort hielten aber auch alle an. Dann hatten wir noch ca. 100 km zu fahren und man konnte aus der Entfernung schon sehen, dass am Horizont die Welt untergeht. Blitze zuckten unentwegt zu Boden. Die letzten 20 Kilometer habe ich dann noch richtig Gas gegeben. Wir haben es dann tatsächlich trocken nach Tupiza geschafft. Eigentlich wollte ich, dass bereits gebuchte Hotel schon absagen. Die hatten mir auf die Parkplatzreservierung für das Moped mitgeteilt, dass obwohl anders beschrieben, nur öffentliche Parkplätze am Hotel vorhanden sind. Ich das Motorrad aber etwas entfernt in einer privaten Garage unterstellen kann. Als wir im Hostel angekommen sind, sah das Zimmer und der Rest aber so gut aus, dass ich der entfernten Garage zustimmte. Den Mann mit dem Schlüssel für die Garage, typisches Stockmaß von 150 cm, (hier in Bolivien) nahm ich auf dem Motorrad bis zur Garage mit. Er war schon lebensälter, freute sich riesig mitzufahren und hatte dann aber doch Mühe wieder runter zu klettern. Letztes Mal haben wir 50 m weiter im Hotel gewohnt. Es sollte aber  20 € mehr kosten und in den Pool wollten wir eh nicht, also wurde die Sparfuchsvariante genommen. Die 410 km haben wir heute in gut 6 Stunden geschafft und die Landschaft war recht schön mit Kurven über Kurven durchzogen. Morgen geht es nach Argentinien rein für zwei Tage Durchreise.


Kurz hinter Sucre Richtung Potosi.





Mittagspause  an der Straße.

Potosi
Wieder eine Schweinerei!!!!!
Das Stadttor von Potosi.
Fahrt durch Potosi.
Nochmal Potosi
Bunte Teiche vom Bergbau, wer weiß was da drin ist.



Die Straße zieht sich in der Mitte bis zum Horizont.
Oh,oh,oh, ob wir es wohl schaffen?


Das Flußbett von Tupiza, hiervon gibt es Bilder einer Dakar-Rallye wo das ganze Flußbett mit Fahrzeugen und Wasser gefüllt ist.

09.01.2019 Aufenthalt in Sucre

Nach dem Frühstück haben wir erstmal technischen Dienst am Motorrad gemacht. Ich hatte endlich eine Stelle gefunden die sich immer hörbar bemerkbar gemacht hat, wenn wir über die Straßenbopper gefahren sind. Es hörte sich immer wie ein Knacken von Kunststoff an. Wahrscheinlich ist es aber mein zusätzlicher Werkzeugkasten neben dem rechten Koffer gewesen. Scheinbar geht die Maschine soweit nach unten, dass der Werkzeugkasten bis runter an den hinteren Bremssattel kommt. Dort sind Spuren zu sehen und am Koffer ganz deutliche. Also haben wir den Werkzeugkoffer schlicht etwas weiter nach außen gesetzt, so dass der rechte normale Koffer gerade noch abzunehmen geht. Nun muß man zwar etwas Kraft ausüben um den Deckel vom Werkzeugkoffer wieder verschließen zu können, aber dass geht schon. Anschließend sind wir Stunden durch Sucre gegangen. Ich hatte irgendwann keinen Spaß mehr und bin in die Unterkunft zurück. Sabine hat sich derweil den Friedhof angesehen. Dieser wurde uns zuvor bei einem Parkbankgespräch von einem bolivianischen Lehrer sehr empfohlen. Ich hatte aus welchem Grund auch immer, eine andere Vorstellung von Sucre! Die obere Stadt, wo wir auch gewohnt haben war sehr ordentlich und sauber. Viele schöne alte Gebäude, aber alles recht übersichtlich. Hier nun noch ein paar Eindrücke aus der Stadt.




Das Trouble Team mit Hund.



Der Park de Bolivar.


 

08.01.2019 Von Challapata nach Sucre

Die Unterkunft war für den Preis ganz OK. Das Frühstück am Morgen recht übersichtlich, aber wir hatten ja sowieso noch einen Plan. Wir wollten am Morgen schauen ob die Dame wieder da ist am Busbahnhof und ihre leckeren Krapfenkuchen verkauft. Ich wollte schon an den Ständen vorbei fahren, da kam von hinten die Order anzuhalten. Habe ich sofort umgesetzt und wir sind zu den Ständen. Ich fand an einem Stand, dass mir der Kochtopf bekannt vor kommt, dort gingen wir hin. Wir bestellten uns je einen der leckeren Kuchenteilchen und waren um drei Jahre zurückversetzt. Die Kuchen schmeckten genauso wie erwartet und nebenan wurde auch wieder der Bus nach Oruro ausgerufen. Ich suchte dann das Bild von vor drei Jahren im Handy, schaute es an und sah, dass die junge Frau die heute hier den Stand machts auch vor drei Jahren schon dabei war. Als ich ihr das Bild zeigte lachte sie sofort und sagte, dass sie es sei mit ihrer Cousine, die heute leider krank sei. Wir verabschiedeten uns anschließend und ließen der Cousine Grüße ausrichten. Ein tolles Erlebnis hier nochmal solche Kuchen zu essen. Dann ging es durch die Berge Richtung Potosi. Die Landschaft war atemberaubend und durch riesige Wassermassen gezeichnet. Um Potosi führte dann zum Glück eine Umgehungsstraße herum, so dass wir nicht durch den ganzen Ort durch mußten. Das kommt dann in zwei Tagen auf dem Weg nach Tupiza. Auch von Potosi nach Sucre war die Landschaft recht interessant. Am Ortseingang haben wir gleich wieder vollgetankt. Durch die Stadt ging es dann nach oben zur Unterkunft. Diese liegt genau richtig in der Altstadt. Genau gegenüber befindet sich eine Wäscherei, so können wir wieder Wäsche waschen lassen. Meine Jeans und Innenjacke vom Motorradanzug hatte es auch nötig und so kamen dann schnell 3,5 Kilo zusammen. Dann ging es noch in die Stadt, ein Kaffee mußte erstmal her und ein paar Kekse. Dann schlenderten wir so durch die Gassen und Märkte. Das Abendessen gab es heute an kleinen Ständen, absolut lecker. Ich war mit 9 Bolivianos satt, dass sind etwa 1,14 €. So kann man auch gut und kostengünstig satt werden. Auf dem Heimweg trafen wir noch einen jungen Argentinier der eine Unterkunft suchte. Unsere scheint ausgebucht und war außerdem zu teuer für ihn. ich suchte daraufhin in Hostelworld und fand gleich das, welches er eigentlich auch suchte, wohl aber nicht gefunden hatte. Er freute sich riesig, den dort wohnen wohl auch zwei Norwegerinnen die er kennt. Wir hatten ein kleines Stück gemeinsamen Weg, dabei erzählte er von ungemein vielen Travelerbekanntschaften unter anderem war er auch schon mal in der Nähe von Hamburg. Heute morgen sind wir auf ca. 3600 m üNN. gestartet, dann über 4400 m Höhe gefahren und nun auf 2800 m üNN. angekommen. das Atmen fällt tatsächlich leichter. Es waren 350 km  die wir locker in 5 Stunden abspulen konnten. 

Der Stand wie vor drei Jahren.
Die sind soooo lecker!

Nach wo gehen wir heute hin.
Was ist das denn für eine Schweinerei!






Tolle Farben.


Wieder Kurven ohne Ende!

Markttreiben in Sucre.
Sucre bei Nacht!

07.01.2019 Von La Paz nach Challapata

Heute Morgen wurden wir vom Sonnenschein in unserem Zimmer geweckt. Ich mußte das Motorrad schon vor dem Frühstück aus der Garage fahren. Ich stand ganz hinten in dem Schlauch und ein anderer Gast wollte sein Auto reinfahren. Ich fuhr raus er rein und ich auch vorerst, damit ich nicht auf der Straße stehen mußte. An der Rezeption wollte ich dann das Zimmer zahlen, der gute Mann rief aber einen anderen Preis auf als ich mir ausgerechnet hatte. Ich zeigte ihm den Preis von booking com und dann meinen errechneten Betrag, er stimmte zu und so zahlte ich umgerechnet 7,50€ weniger als gefordert. Die Fahrt durch La Paz war dann wieder ein richtiges Abenteuer. Heute fuhren die Autofahrer noch früher los als sonst. Hier gibt es Sekundenanzeigen neben den Ampeln, wie lange die Rot oder Grünphase noch dauert. Normalerweise fahren sie alles bei 1-2 Sekunden Restzeit schon langsam an, heute teilweise schon bei 5 Sekunden Restzeit. So war es auf den Kreuzungen manchmal etwas kuschelig. Es ging bergauf und bergab, um spitze Straßenecken und immer das Problem, wenn ein Kleinbus vor einem ist, dass dieser abrupt stehen bleiben könnte. Denn wenn irgendwo am Straßenrand ein Passant winkt, bleiben diese Busse in der Regel sofort stehen, um ihn noch mitzunehmen. Das Navi machte einen guten Job bis es durch eine Marktstraße fahren wollte, da streikte ich. So fuhr ich erstmal gerade aus weiter, dass Navi suchte einen neuen Weg der dann in eine Einbahnstraße führte. Auch hier weigerte ich mich und fuhr einen andere Weg. Das Navi sprang um und ich folgte ihm. Die Straße wurde enger, es ging um eine Ecke, es wurde steiler, es folgte die nächste Ecke und es wurde noch steiler. Ich folgte der Straße weiter und weiter und dann kam der Punkt wo ich mich erst etwas und dann soweit nach vorn legte, dass ich auf dem Tankrucksack auflag und Sabine auf meinem Rücken. Die Straße war schon steil am Anfang, hatte sich dann aber noch gravierend verschärft. An Anhalten war hier nicht zu denken, ein Ende konnte ich auch nicht gleich sehen. Die Motordrehzahl wurde langsam weniger und ich fuhr schon im ersten Gang. Ich überlegte was wohl passiert, wenn ich mal etwas die Kupplung ziehe, damit die Drehzahl wieder hochgeht. Es sind ja Sekunden in denen dieser Film abläuft. Ich malte mir aus, wenn die Kupplung wieder greifen würde, mit einem kleinen Ruck, dass wir uns nach hinten überschlagen würden. Zum Anhalten fehlte mir dann auch der Mut. Selbst in eine Einfahrt nach links oder rechts reinfahren wäre ein modernes Abenteuer geworden. So blieb nur eine Möglichkeit alles auf eine Karte bis nichts mehr geht. Zum Glück ist der Motor nicht abgestorben und ich konnte oben nach rechts auf einen kleinen Platz vor einem Haus fahren und anhalten. Mir zitterten alle Glieder vor Anspannung. Dann überlegte ich, wieder runter oder noch weiter nach oben. Wir fuhren weiter rauf und landeten wenig später wieder auf einer Straße mit Lkw. Ich hätte nie gedacht mich zu freuen wenn ich diese Stinker sehe, aber hier und heute dachte ich nur, wo der fährt komme auch ich hoch. Die Steigung haben wir nachgerechnet und sind auf ca. 40 % gekommen. Grundlage waren 7,5 m Hauslänge und 3m Höhenunterschied bei der Länge. Der weiter Weg aus La Paz zog sich unendlich hin. Nach knapp 40 Kilometern war es dann geschafft und der dichte Verkehr legt sich langsam. Ich hatte noch in Erinnerung, dass man in Bolivien nicht überall Benzin an jeder Tankstelle als Ausländer kaufen kann. Laut Anzeige sollte ich noch für knapp 200 Kilometer Sprit haben. Trotzdem fuhr ich die erste Tankstelle an. Neben der Säule hielt ich an. Der Tankwart sah uns bediente aber noch einen anderen Kunden. Wir stiegen ab, der Tankwart schaute schon immer mal, kassierte den anderen Kunden in aller Ruhe ab und erzählte noch ein bisschen mit ihm. Auf der anderen Seite war inzwischen noch ein weiteres Auto vorgefahren und wurde prompt bedient. Ich dachte schon im falschen Film zu sein, da kam er auch zu uns. Er gab uns nun endlich zu verstehen, dass wir hier kein Benzin kaufen können. da ist mir fast der Kragen geplatzt, dass hätte er mir mit einem Fingerzeig auch schon Minuten vorher zeigen können. Nun denn, weiter zur nächsten Tankstelle. An der nächsten Tankstelle wurde uns gleich gesagt, dass er nicht an uns verkaufen darf und eine Weitere hatte kein Benzin mehr. Dann endlich Glück, die Dame nannte einen Preis den wir nicht verstanden, er war auch egal, wir brauchten das Benzin. Der Tank wurde randvoll gemacht und ich zahlte. Als ich nach der Fraktura, der Rechnung fragte, schüttelte sie mit dem Kopf, gut dann halt ohne Rechnung. Da war mir klar, dass sie die Differenz in die eigene Tasche steckt. Für das nächste Tanken hatte ich schon einen Plan. Wenn ich das nächste mal zahlen soll frage ich vor der Geldübergabe nach der Rechnung, dann könnte ich zur Not noch verhandeln und mir die Differenz zwischen dem bolivianischen und dem internationalen Preis teilen. Ich nehme es hier schon mal vor  weg! Nach 300 Kilometern bin ich an unserem Zielort gleich wieder an die Säule gefahren und bekam auch Benzin und sogar mit Rechnung und Kennzeichen und allem was dazu gehört.
Die Strecke ansonsten war total öde und langweilig. Oruro hatten wir immer von der Buslinie in Challapata im Ohr und eine angenehme Verknüpfung. Heute haben wir Oruro dann richtig gesehen. Wir können uns an keine Stadt erinnern die so dreckig und staubig an der Ortsumgehung war. Müll und riesige Wasserlachen zwischen den Werkstätten und Wohnhäusern, wirklich schrecklich anzusehen. Ach bevor ich es vergesse, wir brauchen scheinbar auch in Bolivien keine Straßengebühr bezahlen, wir wurden überall durchgewunken.
Am Ortseingang hatten wir ja wie oben schon beschrieben getankt. Von dort hatten wir nur noch wenige Meter zu fahren und kamen in einer Parallelstraße zu der von vor drei Jahren an. Gebucht hatten wir nicht, so fragten wir nach einer Unterkunft für die Nacht und bekamen ein Zimmer für umgerechnet 15,-€ inkl. Frühstück und Gemeinschaftsbad. Das Motorrad steht gegenüber auf einem verschlossenem Hof mit Überdachung. Nach dem Bezug der Unterkunft sind wir noch durch den Ort geschlendert und uns gefreut, Stellen von vor drei Jahren wieder zu finden. Die Unterkunft ist recht einfach, bei dem Preis aber sehr sauber. Leider hat das Zimmer nur ein Fenster zum Hausinneren, wie hier oft so üblich.  Insgesamt waren es heute fast 350 km und Temperaturen von 12-18°C. 

Stadtverkehr in La Paz!
Märkte am Straßenrand.

Straßenlage manchmal auch schräg.
Da ist sie die absolut steilste Straße die ich/wir je gefahren sind, ca. 40% Steigung!
Unglaublich, wer soll hier nur rauf fahren können.

Schneebedeckte Berge um La Paz.
Stau zwischen den Bussen.
Ein Großmarkt direkt an der vierspurigen Einfallstraße nach La Paz.


Und wieder mal ein Stinker für fast zwei Kilometer.
Kreisverkehr in Oruro, mal sauber!!!!
Sonst sah es soh aus neben der Straße in Oruro.

Zwischen Oruro und Challapata.

Benzinpreise in Challapata!

06.01.2018 Aufenthalt in La Paz

Ich muß als erstes meinen Eindruck von La Paz aus der ersten Reise 2016 revidieren. Wir sind nun schon den zweiten Tag hier, wohnen in der Nähe des Stadions, also relativ zentral aber absolut ruhig. Wir hoffen, dass auch morgen früh hier nicht wieder ein Streik mit Demonstration  wie beim letzten Besuch hier ausbricht. Wir sind heute wieder fast 6 Stunden zu Fuß unterwegs gewesen, Hexenmarkt usw. und nur einen Teil zurück mit der Seilbahn gefahren. Wir haben eine tolle Stadt erlebt, in der Altes und Neues direkt vereint sind. La Paz hat uns sehr gut gefallen und ist allein für die Seilbahn und die Ausblicke von dort schon fast eine Reise wert. Viele schwärmen genauso wie wir damals auch von der Death Road, ich weiß gar nicht ob man sie noch mit dem Motorrad befahren kann. Hier in La Paz wird sie als Mountainbike Tour überall angepriesen. Somit dürfte sie mit verrückten Radlern übervölkert sein. Fahrt abseits der Straßen in der Nähe von Huaraz oder den Bogen dort über die 106 und 107, da habt ihr genauso viel Spaß und grandiose Aussichten dazu.
Wir haben heute morgen die Karten und das Internet studiert und unsere Route der Witterung (der See soll unter Wasser stehen) in Uyuni angepaßt. Uyuni haben wir beide schon gesehen und waren auch schon mal ein kleines Stück mit dem eigenen Moped auf dem Salzsee. Somit ist der Plan Uyuni erneut anzufahren gestrichen worden. Dafür planen wir nun eine Jeep-Tour von San Pedro de Atacama in die Richtung Uyuni und zurück. Mal sehen was wir dort umgesetzt bekommen.

Unsere Unterkunft, ganz einfach aber ruhig!

Hexenmarkt



Tolle Wandbemalungen überall.



Altes und Neues nebeneinander!



Kunstvolles beim Konditor!




Kabelsalat


05.01.2019 Von Copacabana nach La Paz

Die Nacht über hat es wieder fürchterlich geregnet. So dass wir am Morgen mit Regensachen starten mußten. Zuvor haben wir aber unser aller bestes Frühstück in Südamerika in Buffetform genossen. Unsere Unterkunft war sowieso sehr schön, nur leider etwas kalt. Den Weg von der Unterkunft runter auf die Teerstraße haben wir zum Glück trotz Schlammanteil gut gemeistert. Nach ca. 30 Kilometern wurde die Straße zum Glück trocken. Der Titicacasee hat uns fast bis La Paz begleitet. Seine Größe ist wirklich riesig. Heute hatten wir noch eine Herausforderung, die Fährboote die eine Engstelle  überbrücken. Es waren so richtige Seelenverkäufer. Drauf fahren war überhaupt kein Problem, aber rückwärts wieder runter bei den grauenvollen Anlegestellen. Außerdem stand das Motorrad so schief auf dem Kahn, dass ich sitzen geblieben bin. Bin Hilfe des Bootsführers gelang es uns dann aber zu dritt das Motorrad rückwärts von Bord zu bekommen. Das Wetter blieb heute zwar fast trocken aber stets bedeckt. Nach einen sehr langen Baustelle, mit teilweise vier oder fünf Fahrspuren, jeder fuhr dort wo er wollte, hielten wir um Mittag zu essen. Wir ließen uns Forellenfilets zubereiten und etwas Ziegenkäse dazu. Der Käse  paßte zwar nicht ganz so dazu,  sah sehr lecker aus und war es auch. Der Fisch war absolute Spitze und wir freuten uns hier angehalten zu haben. La Paz war dann auch bald erreicht. Gut 20 km vor unserem Ziel nahm der Verkehr gravierend zu. Zuvor war er eher übersichtlich bis kaum vorhanden. In La Paz das übliche Chaos. Das Navi hat sogar den richtigen Weg genommen. Ein paar Straßen waren wieder extrem steil und es wurde einem etwas mulmig beim Befahren selbiger.  Die Unterkunft liegt genau vier Minuten zu Fuß von der Unterkunft vor drei Jahren entfernt. Gegen 16:00 Uhr beschlossen wir noch etwas Seilbahn zu fahren. Die Seilbahn ist nur fünf Minuten vom Hotel entfernt und war schnell erreicht. Dort ließen wir uns erklären wie es funktioniert und sind gestartet. das Seilbahnnetz von La Paz soll eins der Größten der Welt sein. Wir haben nach knapp vier Stunden aufgehört. Sie hat unterschiedliche Fahrstrecken die nach Farben getrennt sind. Die Aussicht ist toll von hier oben und man ist rasend schnell unterwegs zu sehr guten Preisen. Wir haben ca. 5 Euro zusammen für die fast vier Stunden bezahlt. Man verliert irgendwann den Überblick in welchem Stadtteil man denn nun eigentlich ist. Auf einem kleinen Markt haben wir uns dann noch etwas gestärkt und sind dann zu Fuß zurück zum Hotel. Morgen bleiben wir noch hier und wollen zum Hexenmarkt.

Unsere Unterkunft in Copacabana.
Sehr schön zurecht gemacht alles.
Traumhafte Aussicht, nur das Wetter spielte nicht mit.

Fährbetrieb von oben.
Das Abenteuer Fähre beginnt.
Unglaublich, dass auf so etwas Busse verladen werden.
Es hat sehr geschaukelt, mir war mulmig, weil die Maschine so sehr schräg stand.
Chaos beim Anlegen.

Der Titicacasee ist heute immer in Sichtweite.
Ja, hier setzen auch Busse an Stellen zum Überholen an, wo wir noch nicht mal ans Blinken denken würden.

Verkehrschaos wie immer, hier mußte ich mich nach ganz rechts außen manövrieren. 
Blick von ganz oben!
Und nun geht’s bergab!
Das die Häuser dort stehen bleiben ist verwunderlich.



Höhenunterschiede in der Stadt die gewaltig sind.
Häuser über Häuser
Eine Nebenstraße von unserer Unterkunft.
Von Oben gesehen, unendlich!
La Paz am Abend.

04.01.2019 Von Puno nach Copacabana

Gegen 09:00 Uhr war das Motorrad wieder fertig gepackt. Seit einigen Tagen macht sich die Höhe beim Starten im kalten Zustand scheinbar bemerkbar. Ich muß beim Starten erstmal etwas Gas geben und sie auch einen kleinen Moment am Leben halten, erst dann läuft sie von allein. Es ist wirklich nur ein kleiner Moment und macht auch kein Problem. Bei der Fahrt heute  ging plötzlich das Bremssymbol an. Ich hatte natürlich angehalten um zu schauen wo denn der Fehler liegt, konnte aber nichts finden. Im hinteren Behälter ist zwar etwas wenig, aber noch über Minimum Bremsflüssigkeit im Behälter. Den Ölfilter muß ich auch im Auge behalten. Scheinbar schwitzt er doch etwas, ggf. muß ich ihn bei einer richtigen BMW-Werkstatt in La Paz nochmal nachziehen lassen. Die Straße von Puno nach Copacabana in Bolivien war nicht ganz so schön wie die anderen bisherigen geteerten Straßen. Teilweise Spurrillen und etwas holpriger machten das Fahren nicht entspannt. Nach ca. 40  von 148 Kilometern mußten wir das Regenzeug tatsächlich mal wider rausholen. Kaum hatten wir es an, ließ der Regen für wenige Kilometer nach um dann etwas später wieder heftiger und sogar wieder mit etwas Hagel auf uns einzuprasseln. So fuhren wir durch eine uns schon von unserer ersten Reise bekannten Strecke. Auch den Grenzübergang kannten wir schon. Vor ihm haben wir damals im Dunkeln gestanden und wären fast auf die Kette, bzw. dagegen gefahren. Damals hatte uns das Navi mit der Unterkunft einen Streich gespielt und wollte uns nach Bolivien schicken, obwohl wir in Peru eine Unterkunft gesucht hatten. Gegen 12:00 Uhr erreichten wir heute wieder den kleinen Grenzübergang mit der Kette. Dort stand eine ganze Reihe von Motorradfahrern aus einigen Ländern, wie z.B. Peru, Columbien, Deutschland und den USA. Drei Deutsche saßen vor der Fahrzeugeinreise nach Peru und hatten keine Versicherung. Der Zöllner sah meine Versicherung, die ich in der Hand hielt, nahm diese und zeigte dann den Dreien meine Versicherung, die für mehrere Länder gilt. Ich ging erstmal mit dem Zöllner mit und war nach zwei Minuten auch mit der Fahrzeugausreise fertig, genauso schnell verlief die Ausreise am Personenschalter. Als ich wieder rauskam von der Fahrzeugausreise schnackten wir erstmal über die Versicherung, wo ich die her habe und wie ich dazu gekommen bin. Dann schnackten wir über den Fahrzeugtransport nach Südamerika. Ich fragte ob sie auch mit intime verschifft haben. Als Antwort kam nein, ich schaute erstmal mit großen Augen. Unter einfach-losfahren.de , muß es auch Transporte geben. Laut ihrer Aussage kostete der Transport von Göppingen nach Valparaiso und zurück nur 1600,-Euro inkl. Zoll und allem was dazu gehört. Irgendwo beim überfliegen habe ich dann später im Netz nur einen Kommentar gesehen, in dem auf Sternchen hingewiesen wurde, weil der Preis wohl abhängig von der Breite des Motorrads ist. Jede 10cm mehr sollen wohl 150,-€ mehr kosten. Hier bitte ich aber selbst zu recherchieren. Als Name viel noch Klaus Demel im Bezug auf einfach-losfahren.de! Der Zöllner kam auf einmal wieder auf mich zu, obwohl wir eigentlich schon fertig waren und ging mit mir zu meinem Motorrad. Er zeigte aufs Kennzeichen und sah wieder auf meinen Einfuhrzettel, den ich schon abgeben mußte. Hierrauf standen nur die Buchstaben vom Kennzeichen aber nicht die vom Kreis. Somit wurde ich nochmals mit hineingebeten. Das Problem bestand darin, dass die mein Motorrad mit den zwei Buchstaben und der Nummer ohne die Buchstaben des Kreises nicht im Rechner-system finden konnten. Ich holte meinen Fahrzeugschein heraus, zeigte mein komplettes Kennzeichen, damit wurde mein Motorrad sofort gefunden und konnte ausgetragen werden. Der andere Zettel wurde von ihm korrigiert und ich konnte  los. Wie die anderen Drei das Problem nun mit der Versicherung klären konnten weiß ich nicht. Ich hatte ihnen nur geraten die Maschinen einfach vor der Kette stehen zu lassen und mit einem TuckTuck in den nächsten Ort in Peru zu fahren und dort die Versicherung abzuschließen. Denn als Person konnten sie ja schon einreisen. Eine Versicherung sollte es dort laut Zoll auch geben. Der Zöllner wollte ihnen irgendwie helfen. 
Auf der bolivianischen Seite eilten wir schnell runter zur Migration, weil zeitgleich eine ganze Busladung zu Fuß angekommen war. Wir trafen auch hier wieder zwei Deutsche und einen Amerikaner (natürlich mit Motorrädern, Afrika Twins), den sie als Anhalter (aber mit eigenem Motorrad) schon einige Zeit mitnahmen. Der Deutsche aus Mettmann sagte uns wir können uns ruhig Zeit lassen, die Fahrzeug Migration würde jetzt erstmal Mittag machen für eine Stunde. Wenn wir uns online schon angemeldet hätten, wollten sie uns noch dran nehmen. Da wir dieses aber nicht gemacht hatten, müßten wir dann wohl warten. Die Personeneinreise war ein Klacks und wir eilten einfach hoch zur Fahrzeuganmeldung. Dort stand ein Mann vor er Tür, dem drückte ich einfach schon mal die Versicherungspapiere in die Hand und er sagte seinem Kollegen „una mas“! Dieser kam gerade wieder und bat mich Platz zu nehmen und machte meine Mopedeinreise schnell fertig, ohne jegliche Wartezeit. Der Herr vor er Tür bat Sabine allerdings das Motorrad doch schon mal hinter die Schranke zu bringen, da er diese verschließen wollte. Sabine schnappte sich den Schlüssel und brachte die Maschine so schon mal ins Land. Als die Papiere fertig waren kam der Zöllner kurz mit, schaute aufs Kennzeichen und wünschte uns eine gute Fahrt. Für die Administration auf beiden Seiten allein haben wir höchstens 30 Minuten gebraucht, absolute Spitze. Es ist auch ein ganz kleiner Übergang, ich weiß nicht ob dort größere Fahrzeuge überhaupt rüber dürfen. Geld tauschte ich gleich noch an der Grenze. Ich bekam zwar laut meinem Kursrechner 2,15€ zu wenig(beim Tausch von 50,-€), aber dafür hatte ich erstmal Geld in der Hand um überhaupt etwas kaufen zu können. Von der Grenze zur Unterkunft war es nur ein Katzensprung. Die Unterkunft allerdings finden, gestaltete sich etwas schwierig. Wir fragten uns durch und standen dann vor verschlossenen Türen. Ich hatte schon einen dicken Hals weil niemand auf Sabines Klopfen reagierte und pochte nochmals sehr heftig an die Blechtür. es tat sich nichts. Ich wollte den Weg, wo ich mein Motorrad hatte stehen lassen noch etwas weiter fahren um zu sehen ob, da vielleicht doch noch etwas ist und siehe da, dort kam erst unsere Unterkunft, die der Ersten aber sehr ähnlich sah. Wir kamen im strömendem Regen dort an und gingen erstmal zum Zimmer hoch, drei Etagen, um die Regensachen loszuwerden. Dann schnallten wir das Gepäck ab, die Vermieter hatten bereits eine große Plane über das Motorrad gelegt und halfen uns beim Hochtragen der Taschen. Absolut freundlich und hilfsbereit, auch das Abdecken des Motorrads. Ich bekam noch eine Einweisung in den Ort mit Karte, inkl. Sim-Karten Provider TIGO , Geldautomaten, Fischrestaurants und anderen Attraktionen im Ort. Anschließend haben wir im Ort dann  zuerst Geld aus dem Automaten geholt (max. 1000 BOB) und eine Sim-Karte gekauft. Später haben wir Fisch und Pizza gegessen. Sabine hat einen Pisco Sour getrunken und ich ein Caipirinha der es mächtig in sich hatte. Dann ging wieder ein Wolkenbruch über dem Ort nieder, so dass wir ein Taxi zur Unterkunft nahmen. Unsere Unterkunft, einfach traumhaft ausgestattet und auch gelegen, mit Blick auf den Titicacasee, mit eigener Terrasse inkl. Liegestuhl und Hängematte. Leider ist die Zufahrt nur bis zur Hälfte richtig befestigt, dann folgen 200m Matsch(nur bei Regen) und weiteren 200m mit etwas befestigtem Weg. 
Im Moment überlegen wir den Uyuni Salzsee komplett zu streichen, alle die wir heute getroffen haben berichten, dass er 30 cm unter Wasser steht, somit kann man zwar eine Jeeptour machen, aber das Aussteigen wird dann schon schwierig. dafür dann ggf. auch noch viel Geld zu zahlen, sind wir eigentlich nicht bereit und überlegen daher ggf. eine Tour per Jepp von San Pedro de Atacama aus zu machen. Ich werde berichten, so ist es aber nie langweilig und man hat abends nach der Fahrt außer mit dem Blog immer noch etwas zu tun. 

Hier ist der Zug, der im Hintergrund noch zu sehen ist, gerade mitten durch Puno gefahren.

TuckTuck-Reparatur am Straßenrand.
Wieder einmal Luftanhalten!
Der Titicacasee hat uns lange begleitet heute.
Die Indigene-Maske habe ich aus der anderen Richtung vor drei Jahren schon mal fotografiert.

Ein Blick von oberhalb in die Bucht.
Eine witzige andere Unterkunft, aber teuer.
Die Promenade am Strand.
Für das leibliche Wohl wird hier ausreichend gesorgt.
Die Cathedrale von Copacabana.


Ganz seltenes Bild, ein Indigener mit einer Marienstatue!
Hier werden mit viel Tamtam Autos und Lkw´s gesegnet!
Eine Blumenverkäuferin mit ihrem Stand.

03.01.2019 Aufenthalt in Puno am Titicacasee

Heute wurden wir an der Ecke zu unserem Hostel abgeholt und zum Hafen gefahren, ca. 500 m . Wir konnten die Frau nicht davon überzeugen dort hin zu Fuß zu gehen. Sie wiederholte nur, es sei im Preis inbegriffen. So stiegen wir in den Bus ein und zwei Minuten später wieder aus. Wir fuhren dann eine knappe halbe Stunde zu den schwimmenden Inseln auf den See hinaus. Dort wurde wir von einer Inselbelegschaft erwartet. Diese demonstrierten uns den Aufbau anschaulich mit Hilfsmittel praktisch. Auch wie die Inseln verankert sind. Anschließend bekam es einen Kaffeefahrtcharakter. Ist natürlich klar, die haben hier nur ihr Handwerk und das wollen sie auch verkaufen. Wir haben uns auch mal etwas gegönnt. Von dieser Insel ging es noch auf eine weitere mit einem Schilfboot. Dort wieder Aufenthalt um etwas zu kaufen. Anschließend ging es dann mit dem Motorboot wieder zurück. Insgesamt waren wir 3 Stunden für 15,-€ unterwegs. Zurück zur Unterkunft durften wir dann aber zu Fuß gehen. Danach sind wir zum Essen in die  Stadt. Sabine hatte einen ganz versteckten Eingang zu einem Restaurant gefunden. Ich bestellte Frikasse in der Hoffung etwas wie zu Hause mit Hühnchen und Reis zu bekommen. Es kam aber eine Schüssel mit Schweinefleisch und viel Suppe. Das Fleisch mußte ich mit Messer und Gabel noch zerlegen, so groß waren die Stücken. Außerdem waren schwarze Teile mit darin, es könnten Kartoffeln in dunkler Form gewesen sein, außerdem große Maiskörner sowie diverse Gewürze. Es war so gut gewürzt an Schärfe, dass ich beim Essen Schweißtropfen auf die Stirn bekam. Was es nun tatsächlich alles war kann ich nicht sagen, aber es war sehr lecker. Dann gab es den täglichen Regenschauer und die Fluten ergossen sich in der Straße Richtung See. In der Straße, weil die Bordsteine so hoch sind, dass die Regenmassen damit kanalisiert abgeführt werden. Zum Glück hörte es wieder auf und wir konnten fast trocken die Unterkunft erreichen. Unsere SOL gehen zu Ende genau wie unsere Zeit in Peru. Denn morgen geht es über die Grenze nach Bolivien, ich bin gespannt.

Die schwimmenden Inseln.
Das Mercedes Schilfboot, wurde so von den Einheimischen genannt.

Die boote werden nur durch zwei Paddel vorn links und rechts angetrieben.
Die Vorführung vom Inselbau.


Die Größe des Sees ist schon beeindruckend.
Im Hafenbereich dürfen Freizeitkapitäne auch mal Tretboot fahren.
Das Regenwasser wird von Straße zu Straße mehr Richtung See und ist unten fast wie ein Fluß.

02.01.2019 Vom Tinayani Cayon nach Puno

Die Nacht haben wir gut überstanden. Ich bin um kurz vor 07:00 Uhr schon raus und auf den Berg geklettert. Die Bilder sprechen für sich. Gegen 09:00 Uhr verabschiedeten wir uns von dem Bauern und wünschten ihm weiterhin gutes Gelingen mit seinen Hof, der Hospedaje und dem Museum. Wir wollten diesmal durch den Canyon ganz durchfahren und dann auf der anderen Seite über geteerte Straße nach Puno. Der Canyon war trotz Schotter, der sich noch auf fast 4600m üNN.  hoch schraubte recht gut zu fahren. Doch als wir an der Abzweigung zu der erhofften Hauptstraße ankamen war diese auch nur Schotter. Dieser Schotter war aber oft zu einem Waschbrett ausgefahren und so rappelte es fürchterlich. Der Versuch mit 60-80 km/h darüber zu rasen erschien erstens wenig hilfreich und zweitens zu gefährlich. So hatten wir mal wieder ein dickes Offroad Stück von ca. 80 Kilometern in 2,5 Stunden. Am Ende der Strecke lag auch nur ein Geisterdorf, so viel die ersehnte Pause wieder aus und wir fuhren bis Puno durch. Es waren insgesamt nur knappe 170 km aber die hatten es in sich. Das Hotel war schnell gefunden und bezogen. Dann buchten wir um die Ecke eine Tour für morgen zu den schwimmenden Inseln. Ich hatte von meiner morgendlichen Klettertour etwas durchgeschwitzt und noch etwas Wäsche der letzten Tag, so dass wir eine Wäscherei suchten. Diese solle hier aber nur in der Stadt im Zentrum sein. Also ab Richtung Zentrum. Sabine hatte irgendwann etwas Zweifel, ob wir denn richtig sind, wir diskutierten gerade. Da sprach uns eine Dame auf deutsch an, die aber absolut nach Peru gehörte. So fragten wir sie, wo wir eine Wäscherei find und auch das Zentrum finden würden. Sie bestätigte unseren bisherigen Weg. Wir bedankten uns und sie freute sich etwas deutsch zu sprechen und uns helfe zu können. 

Links die letzte Tür war unser Zimmer!
Aussicht von oben!
Der Vogel der im Berg hinter der Unterkunft lebt.


Mein treuer Begleiter bei der Klettertour!
Die Hospedaje von oben.

Diesmal bin auch ich durch den Fluß gefahren.

Viele der Bretter sind schon angeknackst!


Wir sind trocken geblieben!
Ein ganzer Hügel voller Palmen!


Erst neugierig und dann doch schreckhaft.

Teilweise erhebliche Ausspülungen.