04.01.2019 Von Puno nach Copacabana

Gegen 09:00 Uhr war das Motorrad wieder fertig gepackt. Seit einigen Tagen macht sich die Höhe beim Starten im kalten Zustand scheinbar bemerkbar. Ich muß beim Starten erstmal etwas Gas geben und sie auch einen kleinen Moment am Leben halten, erst dann läuft sie von allein. Es ist wirklich nur ein kleiner Moment und macht auch kein Problem. Bei der Fahrt heute  ging plötzlich das Bremssymbol an. Ich hatte natürlich angehalten um zu schauen wo denn der Fehler liegt, konnte aber nichts finden. Im hinteren Behälter ist zwar etwas wenig, aber noch über Minimum Bremsflüssigkeit im Behälter. Den Ölfilter muß ich auch im Auge behalten. Scheinbar schwitzt er doch etwas, ggf. muß ich ihn bei einer richtigen BMW-Werkstatt in La Paz nochmal nachziehen lassen. Die Straße von Puno nach Copacabana in Bolivien war nicht ganz so schön wie die anderen bisherigen geteerten Straßen. Teilweise Spurrillen und etwas holpriger machten das Fahren nicht entspannt. Nach ca. 40  von 148 Kilometern mußten wir das Regenzeug tatsächlich mal wider rausholen. Kaum hatten wir es an, ließ der Regen für wenige Kilometer nach um dann etwas später wieder heftiger und sogar wieder mit etwas Hagel auf uns einzuprasseln. So fuhren wir durch eine uns schon von unserer ersten Reise bekannten Strecke. Auch den Grenzübergang kannten wir schon. Vor ihm haben wir damals im Dunkeln gestanden und wären fast auf die Kette, bzw. dagegen gefahren. Damals hatte uns das Navi mit der Unterkunft einen Streich gespielt und wollte uns nach Bolivien schicken, obwohl wir in Peru eine Unterkunft gesucht hatten. Gegen 12:00 Uhr erreichten wir heute wieder den kleinen Grenzübergang mit der Kette. Dort stand eine ganze Reihe von Motorradfahrern aus einigen Ländern, wie z.B. Peru, Columbien, Deutschland und den USA. Drei Deutsche saßen vor der Fahrzeugeinreise nach Peru und hatten keine Versicherung. Der Zöllner sah meine Versicherung, die ich in der Hand hielt, nahm diese und zeigte dann den Dreien meine Versicherung, die für mehrere Länder gilt. Ich ging erstmal mit dem Zöllner mit und war nach zwei Minuten auch mit der Fahrzeugausreise fertig, genauso schnell verlief die Ausreise am Personenschalter. Als ich wieder rauskam von der Fahrzeugausreise schnackten wir erstmal über die Versicherung, wo ich die her habe und wie ich dazu gekommen bin. Dann schnackten wir über den Fahrzeugtransport nach Südamerika. Ich fragte ob sie auch mit intime verschifft haben. Als Antwort kam nein, ich schaute erstmal mit großen Augen. Unter einfach-losfahren.de , muß es auch Transporte geben. Laut ihrer Aussage kostete der Transport von Göppingen nach Valparaiso und zurück nur 1600,-Euro inkl. Zoll und allem was dazu gehört. Irgendwo beim überfliegen habe ich dann später im Netz nur einen Kommentar gesehen, in dem auf Sternchen hingewiesen wurde, weil der Preis wohl abhängig von der Breite des Motorrads ist. Jede 10cm mehr sollen wohl 150,-€ mehr kosten. Hier bitte ich aber selbst zu recherchieren. Als Name viel noch Klaus Demel im Bezug auf einfach-losfahren.de! Der Zöllner kam auf einmal wieder auf mich zu, obwohl wir eigentlich schon fertig waren und ging mit mir zu meinem Motorrad. Er zeigte aufs Kennzeichen und sah wieder auf meinen Einfuhrzettel, den ich schon abgeben mußte. Hierrauf standen nur die Buchstaben vom Kennzeichen aber nicht die vom Kreis. Somit wurde ich nochmals mit hineingebeten. Das Problem bestand darin, dass die mein Motorrad mit den zwei Buchstaben und der Nummer ohne die Buchstaben des Kreises nicht im Rechner-system finden konnten. Ich holte meinen Fahrzeugschein heraus, zeigte mein komplettes Kennzeichen, damit wurde mein Motorrad sofort gefunden und konnte ausgetragen werden. Der andere Zettel wurde von ihm korrigiert und ich konnte  los. Wie die anderen Drei das Problem nun mit der Versicherung klären konnten weiß ich nicht. Ich hatte ihnen nur geraten die Maschinen einfach vor der Kette stehen zu lassen und mit einem TuckTuck in den nächsten Ort in Peru zu fahren und dort die Versicherung abzuschließen. Denn als Person konnten sie ja schon einreisen. Eine Versicherung sollte es dort laut Zoll auch geben. Der Zöllner wollte ihnen irgendwie helfen. 
Auf der bolivianischen Seite eilten wir schnell runter zur Migration, weil zeitgleich eine ganze Busladung zu Fuß angekommen war. Wir trafen auch hier wieder zwei Deutsche und einen Amerikaner (natürlich mit Motorrädern, Afrika Twins), den sie als Anhalter (aber mit eigenem Motorrad) schon einige Zeit mitnahmen. Der Deutsche aus Mettmann sagte uns wir können uns ruhig Zeit lassen, die Fahrzeug Migration würde jetzt erstmal Mittag machen für eine Stunde. Wenn wir uns online schon angemeldet hätten, wollten sie uns noch dran nehmen. Da wir dieses aber nicht gemacht hatten, müßten wir dann wohl warten. Die Personeneinreise war ein Klacks und wir eilten einfach hoch zur Fahrzeuganmeldung. Dort stand ein Mann vor er Tür, dem drückte ich einfach schon mal die Versicherungspapiere in die Hand und er sagte seinem Kollegen „una mas“! Dieser kam gerade wieder und bat mich Platz zu nehmen und machte meine Mopedeinreise schnell fertig, ohne jegliche Wartezeit. Der Herr vor er Tür bat Sabine allerdings das Motorrad doch schon mal hinter die Schranke zu bringen, da er diese verschließen wollte. Sabine schnappte sich den Schlüssel und brachte die Maschine so schon mal ins Land. Als die Papiere fertig waren kam der Zöllner kurz mit, schaute aufs Kennzeichen und wünschte uns eine gute Fahrt. Für die Administration auf beiden Seiten allein haben wir höchstens 30 Minuten gebraucht, absolute Spitze. Es ist auch ein ganz kleiner Übergang, ich weiß nicht ob dort größere Fahrzeuge überhaupt rüber dürfen. Geld tauschte ich gleich noch an der Grenze. Ich bekam zwar laut meinem Kursrechner 2,15€ zu wenig(beim Tausch von 50,-€), aber dafür hatte ich erstmal Geld in der Hand um überhaupt etwas kaufen zu können. Von der Grenze zur Unterkunft war es nur ein Katzensprung. Die Unterkunft allerdings finden, gestaltete sich etwas schwierig. Wir fragten uns durch und standen dann vor verschlossenen Türen. Ich hatte schon einen dicken Hals weil niemand auf Sabines Klopfen reagierte und pochte nochmals sehr heftig an die Blechtür. es tat sich nichts. Ich wollte den Weg, wo ich mein Motorrad hatte stehen lassen noch etwas weiter fahren um zu sehen ob, da vielleicht doch noch etwas ist und siehe da, dort kam erst unsere Unterkunft, die der Ersten aber sehr ähnlich sah. Wir kamen im strömendem Regen dort an und gingen erstmal zum Zimmer hoch, drei Etagen, um die Regensachen loszuwerden. Dann schnallten wir das Gepäck ab, die Vermieter hatten bereits eine große Plane über das Motorrad gelegt und halfen uns beim Hochtragen der Taschen. Absolut freundlich und hilfsbereit, auch das Abdecken des Motorrads. Ich bekam noch eine Einweisung in den Ort mit Karte, inkl. Sim-Karten Provider TIGO , Geldautomaten, Fischrestaurants und anderen Attraktionen im Ort. Anschließend haben wir im Ort dann  zuerst Geld aus dem Automaten geholt (max. 1000 BOB) und eine Sim-Karte gekauft. Später haben wir Fisch und Pizza gegessen. Sabine hat einen Pisco Sour getrunken und ich ein Caipirinha der es mächtig in sich hatte. Dann ging wieder ein Wolkenbruch über dem Ort nieder, so dass wir ein Taxi zur Unterkunft nahmen. Unsere Unterkunft, einfach traumhaft ausgestattet und auch gelegen, mit Blick auf den Titicacasee, mit eigener Terrasse inkl. Liegestuhl und Hängematte. Leider ist die Zufahrt nur bis zur Hälfte richtig befestigt, dann folgen 200m Matsch(nur bei Regen) und weiteren 200m mit etwas befestigtem Weg. 
Im Moment überlegen wir den Uyuni Salzsee komplett zu streichen, alle die wir heute getroffen haben berichten, dass er 30 cm unter Wasser steht, somit kann man zwar eine Jeeptour machen, aber das Aussteigen wird dann schon schwierig. dafür dann ggf. auch noch viel Geld zu zahlen, sind wir eigentlich nicht bereit und überlegen daher ggf. eine Tour per Jepp von San Pedro de Atacama aus zu machen. Ich werde berichten, so ist es aber nie langweilig und man hat abends nach der Fahrt außer mit dem Blog immer noch etwas zu tun. 

Hier ist der Zug, der im Hintergrund noch zu sehen ist, gerade mitten durch Puno gefahren.

TuckTuck-Reparatur am Straßenrand.
Wieder einmal Luftanhalten!
Der Titicacasee hat uns lange begleitet heute.
Die Indigene-Maske habe ich aus der anderen Richtung vor drei Jahren schon mal fotografiert.

Ein Blick von oberhalb in die Bucht.
Eine witzige andere Unterkunft, aber teuer.
Die Promenade am Strand.
Für das leibliche Wohl wird hier ausreichend gesorgt.
Die Cathedrale von Copacabana.


Ganz seltenes Bild, ein Indigener mit einer Marienstatue!
Hier werden mit viel Tamtam Autos und Lkw´s gesegnet!
Eine Blumenverkäuferin mit ihrem Stand.

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