29.01.2019 Von Santigao nach Lavalle

Um 10:00 Uhr stand das Taxi für Sabine schon eine halbe Stunde zu früh vor der Tür. Gut wir haben drauf gepocht, dass die Uhrzeit wichtig ist, aber eine halbe Stunde zu früh fanden wir doch etwas übertrieben. Nun denn, wer weiß wozu es gut ist. Gegen 10:15 Uhr hatte Sabine sich dann von allen anderen Gästen verabschiedet und ich habe sie dann ins Taxi verfrachtet. Ich hoffe auf dem Flughafen klappt alles. Denn der Online-Check-In bei KLM war eine Zumutung. Man wurde zu einem Partner von KLM weitergeleitet und dann ging nichts mehr. Auf der eigentlichen KLM-Seite kam  man dann wenigstens bis zu den Persönlichen Daten und dem Flug Dort stand dann zumindest, dass der Online-Check-In geschlossen ist, obwohl er laut Nachricht von KLM geöffnet sein soll. So mußte Sabine das Einchecken dann wohl auf dem Flughafen machen. Ich hoffe es hat alles geklappt. Wir werden wohl erst Morgen, wenn sie in Deutschland ankommt, wieder Kontakt haben. Ich habe dann auch den Rest meiner Sachen aufs Moped geschnallt und bin nach einer herzlichen Verabschiedung durch die Familie aus Alaska auch aufgebrochen. Noch vor Los Andes habe ich dann eine Tankstelle eingegeben, da ich nicht genau sehen konnte wann die nächste kommt. Die letzte Stunde war keine an der Strecke. Leider war die angesteuerte wieder nur über kleinste Straßen erreichbar. Also 5 km echte Gurkerei durchs nichts. Mit dem vollen Tank machte ich mich dann auf Richtung Mendoza. Irgendwann  kam dann zum wiederholten Male ein Schild, dass das Ende eines Überholverbots anzeigte. das Auto vor mir schlief wirklich ein. Ich also Blinker raus und denke noch so, komisch, zwei durchgezogenen gelbe Linien und gebe Gas. Schere dann gleich wieder ein, weil wieder ein Schild ein Überholverbot anzeigt. Da kam der  Polizist schon links aus dem Schatten auf die Straße und winkte mich an den Straßenrand. Er schaute recht komisch weil ich i den Schatten gefahren bin, aber bei 37°C bleibe ich nicht in der Sonne wenn es auch Schatten gibt. Er wollte meinen Führerschein sehen, mit der Kopie war er nicht zu frieden. Als er das Original in Händen hatte durfte ich absteigen und mußte mit ins Wachlokal direkt neben der Straße. Dort malte er mir dann die Fahrbahn auf und wie ich die gelben Linien überfahren habe. Ich zögerte kein bisschen und stimmte ihm zu. Er fing an und zeigte auf seinen Anzeigenblock und meinte ich müsse nach Los Andes zurückfahren und dort die Strafe bezahlen, dann würde ich meinen Führerschein wieder bekommen. Ich nicht feige und nehme ihn mit auch die Straße und zeige auf die zurückliegenden Schilder. Gehe wieder mit ihm rein male die Schilder auf seine Zeichnung und frage ihn was denn nun gilt. So tat ich auf total dumm und hatte wohl sin Mitgefühl erweckt. Er wollte nochmals, dass ich nach Los Andes fahre, das verweigerte ich aber nicht massiv. ich sagte wenn ich zahlen muß für Schilder die nicht zur Straße passen dann nur hier zurückfahren würde ich nicht. Er schaute mich mit riesen Augen an, ich  zog die Schultern fragend hoch und er sagte ich solle fahren aber nun aufpassen, die Linien seien das Maßgebende. Ich bedankte mich für die Erklärung und konnte weiterfahren. Puh, da hatte ich nochmal Glück gehabt, eine Radarpistole hatte er auch noch in der Hand. Zu schnell fahre ich eigentlich kaum noch, die stehen hier überall mit den Radarpistolen. Die Grenze war schnell erreicht und ich konnte nirgendwo auch chilenischer Seite anhalten. So stoppte ich einfach bei den ankommenden Fahrzeuge aus Argentinien. Der Beamte erklärte mir, dass alles auf argentinischer Seite erfolgen würde. Es gäbe jeweils nur eine Abfertigung je Richtung und meine für Ausreise von Chile und Einreise nach Argentinien sei erst viele Kilometer weiter. So war es dann auch. Ich kam an und reihte mich in eine der drei Warteschlangen ein. Dort kommt man dann an ein Häuschen und reist scheinbar aus Chile aus. Dann ging es im Bogen gute 100m weiter in eine große Halle. Natürlich wieder mit drei Warteschlangen für Autos und eine extra Schlange inkl. Abfertigung für Busse. Als ich dann endlich dran kam, nahm mir ein junger Zöllner die Papiere ab und sagte ich soll das Motorrad an die Seite stellen und ihm folgen. Das habe ich natürlich sofort getan und er brachte mich dann zu einem extra Schalter und hat mich dort an eine Kollegin weitergegeben. Die Frau hat dann die erforderlichen Einreisepapiere fürs Moped fertig gemacht und mich zu dem Kollegen zurück geschickt. Der sagte nur alles ok, gute Fahrt. Die ganze Aktion Grenze hat nur eine knappe Stunde gedauert, bei den Schlangen hatte ich mit mindesten 2,5 Stunden gerechnet. Dann ging es auf Mendoza zu und ich war froh endlich wieder Wind durch die Öffnungen im Anzug zu bekommen. Das Thermometer schwankte immer zwischen 34 und 38°C. Die Landschaft war absolut grandios. Es gibt Tage da weiß ich nicht was ich fotografieren soll und dann gibt es Tage, da könnte man den ganzen Tag filmen. In Mendoza hielt ich an einer Tankstelle an und fragte wo ich eine SIM-Karte fürs Handy kaufen kann. Sofort wurden einige Leute mit eingebunden, weil meine Frage erst nicht richtig verstanden wurde und dann alle überlegten wo es denn der einfachste Weg sei. Letztendlich sollte ich zu einem großen Einkaufsmarkt fahren. Gelandet bin ich dann mitten in Mendoza an einem Kiosk, mit Claroreklame. Die Dame verkaufte mir auch eine SIM-Karte und meinte die könne man in meiner Sprache ganz einfach registrieren und dann auch aufladen. Sie könne es aber nicht für mich machen. Ich ging zu meinem Moped und mußte erstmal den Schweiß abwischen. Es waren hier nun knappe 40°C und ich in meinem Mopedanzug klitsche naß. Da kommt jemand auf mich zu und spricht mich auf deutsch an. Ein Mopedfahrer aus Deutschland, der hier um die Ecke im Hostel wohnt. Er fährt eine XT 660 war schon in Ushuaia und ist nun auf dem Weg Richtung Norden. Er will die PANAM bis Alsaka rauf. Er hatte seine Karte in Bariloche gekauft und dort hatte man ihm alles auch eingerichtet. Er wußte aber wo es hier einen Claro-Laden gibt. So fuhr ich dort hin, es gab dort aber nur eine Handywerkstatt. Irgendwie muß er sich um ein paar Blocks geirrt haben. Die Werkstatt schickte mich jedenfalls weiter. Bei den Temperaturen wußte ich langsam nicht mehr wohin mit dem Schweiß. Das Tuch triefte nun schon. Ich also weiter und habe den Claro-Laden tatsächlich gefunden. Eine sehr freundliche Mitarbeiterin hat dann alles ordnungsgemäß mit Kopie vom Paß angemeldet und Guthaben draufgeladen. Ein Service von dem die Telekom in Deutschland meilenweit entfernt ist. Kurz hinter Mendoza tankte ich zur Vorsicht schon mal voll. Die Straße über Lavalle ist nicht die größte und hier wollte ich morgen nicht mit Benzinmangel liegen bleiben. Zuerst suchte ich in Lavalle dann einen Geldautomaten und bekam auch das gewünschte Papier heraus. Danach sollte es einfach nur noch in das ausgesuchte und ins Navi eingegebene Hotel gehen. Es ging fast aus dem Ort heraus, ein Hotel war dort auch, aber nicht meins was ich ausgesucht hatte. So drehte ich um und fuhr ins Zentrum zurück. Mein Hotel sollte 50m vom Platz des Ortes entfernt sein, laut der Beschreibung, laut Booking com Karte war es da draußen. Direkt am Platz habe ich es dann aber umgehend gefunden. Für 22,-€ mit Frühstück und guten Parkplatz, war ich dann auch einverstanden. Diese Hitze hier ist unvorstellbar. Es soll die Tage noch mehr werden. Nachteil hier im Ort, ich habe nichts gutes zum Essen gefunden. So habe ich mich dann doch entschlossen mein Brötchen mit dem nun geschmolzenen Käse doch zu essen. Das restliche Studentenfutter reichte dann um über die Nacht zu kommen.
Es waren heute knapp 400 Kilometer bei echter Hitze.

Die Hängebrücke ist auch ein Abenteuer.
Die etwas dunkleren Stellen oder waagerechten Streifen sind die Kurven die sich hier am Hang hochschrauben!


Ganz oben auf den Bergen sind noch riesige Schneefelder, die habe ich leider nicht erwischt.
Das sind die Überreste der Bahnüberdachung. Die Strecke ist oft sogar total verschüttet.




Hier kann man vielleicht erahnen, welche Wassermassen hier bei Regen runter kommen.