18.12.2017 Südl. Sevilla nach Tarifa

Die Uhr zeigt 10:00 und ich fahre los wie gewohnt. Heute geht es zum letzten Standort in Europa für mich nach Tarifa. Morgen gehts dann mit der Fähre um 09:00 Uhr rüber. Gebucht habe ich online gestern Abend noch. Die Strecke stand eigentlich fest, die ich heute fahren wollte. Unterwegs sah ich dann aber eine Straße die total nach Osten abging aber traumhafte Kurven auf dem Navi hatte. Also nichts wie hin, Blinker links und ab die Post. Das war eine sehr gute Entscheidung, erstens vom Hauptverkehr weg und tatsächlich traumhafte Kurven. Aber man müßte höllisch aufpassen, einige Kurven zogen sich total zu. Die Landschaft zu gestern und der Algarve total anders. Berge im saftigen grün, linke Straßenseite heller sandiger Boden, rechte Seite dunkler lehmiger Boden. Das sah total komisch aus, teilweise wie angemalt. Ungewohnt waren dann auch saftige Wiesen dazwischen. Dörfer die oben auf den Bergen tronten wie Perlen auf einem Ring. Später dann bis etwa auf 1000 m Höhe in die Berge. Eine Ausicht von hier oben, einfach prima. Mittags kehrte ich dann in einer Bar/ Restaurant ein. Ich sah lauter Autos draußen stehen und dachte, da ist was los, da geht’s du auch rein. Ich also hungrig in die gute Stube und nichts mit Leuten. Kein Mensch bzw. Gast war drin. Aber im Tresen waren Speisen ausgestellt. Ich teilte dem Wirt mit, dass ich Hunger habe und etwas essen möchte. Er brachte mir gleich die große Karte. Die wollte ich aber nicht und fragte dann nach dem Menü de die, dem Tagesgericht. Schwubbs bekam ich die Karte für die Tagesgerichte. Ich wählte eine Suppe und Anschließend Hähnchenfillets mit Pommes und nen Kaffe hinten dran. Ich hatte fast den Eindruck als wenn der Wirt sich gefreut hat, als ich die andere Karte gewählt habe. Es hat sehr gut geschmeckt und war mit 8,95€ zu dem auch noch preiswert. Gegen 15:30 Uhr erreichte ich Tarifa be sehr bedecktem Himmel. Ichbefürchtete schon einen nassen Hintern zu bekommen auf die letzten Meter. Zuerst fuhr ich noch schnell zum Hafen um zu sehen wo ich denn morgen früh hin muß. Dann kaufte ich ein und holte noch ein paar Euros, was man hat, dass hat man, dachte ich so.  Die Unterkunft die vorgebucht war, liegt etwas außerhalb und war auch schnell gefunden.  Da ich aber das Wasser für den Kaffee morgen früh vergessen hatte fuhr ich nochmal los. Beim Ortseingang sah ich dann ein Büro der Reederei bei der ich gebucht habe. Nichts wie hin und Farben ob die mir das Ticket schon ausdrücken können. Leider war es nur das Büro für die Administration wie man mir erklärte. Die Erklärung erfolgte erst in englisch und als die Frau merkte, dass ich aus Deiztschland bin, sagte sie, wir können auch gern in Deutsch sprechen. Sie sagte mir dann wo der Hafen ist, ich erwiderte Teile ihrer Beschreibung und sie sagte mir dann wo das Büro vor der Hafeneinfahrt ist. Das hatte ich nicht gesehen und hätte es morgen früh bestimmt auch nicht sofort gefunden. Somit ist die erste Streßhürde für morgen schon mal weg. Zu meinem Ticket bekam ich gleich noch den Zettel für den Personenzoll für die Anmeldung. Den konnte ich auch schon in Ruhe ausfüllen und brauch morgen dann drüben wohl nur noch die Maschine anmelden. Ich bin gespannt, wie dass dann läuft. Eine Unterkunft buche ich mir auch gleich noch, dann kann eigentlich erstmal nichts schief gehen. Wie und wann ich mich wieder melden kann, hängt vom Netz in Marokko ab. Somit melde ich mich erstmal aus Europa nach Afrika ab. 

Statistik: 300 km gefahren, meist sonnig, zum Schluß bedeckt bei 13-18’C.

17.12.2017 Figueira bis kurz vor Utrera

Ja, heute Morgen hieß es Abschied nehmen von Karla und Jürgen. Diese Woche war wirklich mal Erholung. Gestern Abend hat der Chefkoch Jürgen noch ein Glühweinhühnchen gezaubert. Wobei Hühnchen es nicht trifft, wir sind zu dritt davon satt geworden. Es war wieder sehr lecker, vom Kochen versteht er was. An dieser Stelle an Karla und Jürgen nochmal herzlichen Dank, für den sehr angenehmen Aufenthalt und die nette Betreuung. Wenn es mal wieder paßt, komme ich gern wieder.
Die letzten Tage ist nicht sehr viel passiert. Am 13.12. stellte ich abends fest, dass ein Nagel im Hinterradreifen steckte. Ich hatte mich schon gewundert warum im Display plötzlich 0,3 bar weniger angezeigt wurden. So ging mein erster Weg am 14.12. gleich zum Reifenhändler am zweiten Kreisel in Lagos. Jürgen hatte ihn mir empfohlen. Es hat keine drei Minuten gedauert, da war der Reifen geflickt und ich mit 10 €  dabei, absolut in Ordnung. Er hat den 60er Nagel rausgezogen, was gar nicht so einfach war. Anschließend das Loch aufgeweitet und den getränkten Reperaturstreifen eingesetzt, fertig. Ich kannte dieses System schon und hoffte, dass es auch diesmal funktioniert.
Am 14. hatten wir dann ohne Ankündigung und am 15. mit Ankündigung sehr durchwachsenes Wetter. Nieselregen, strömenden Regen, Sonnenschein, mal Wind mal keinen und so hatte ich Zeit mich um das Netbook zu kümmern. Denn auch diese Homepage will ich später ggf. ausdrucken und bereite es schon vor. Am 16. schien wie gewohnt die Sonne bei strahlend blauem Himmel. Ich besuchte nochmal Lagos und bin durch die Altstadt gebummelt.
Laut Navi brauchte ich wieder mal eine Stunde mehr und wunderte mich schon. Dann sah ich, dass ich wieder in die heimische Zeitzone gekommen war und somit die Uhr wieder eine Stunde vorgestellt werden mußte.
Diese Unterkunft heute zu finden war nicht so einfach. Ich hatte zwar die richtige Straße und auch den richtigen Punkt markiert, aber das Navi hat mich auf der Autobahn einfach daran vorbei geführt. Also nächste Abfahrt runter, rechts und nochmal rechts dann sollte ich eigentlich über Straßen wieder auf die parallel zur Autobahn verlaufende Straße kommen. Es waren aber dann keine Straßen sondern unbefestigte Wege. Diese waren stellenweise durch den Regen der letzten Tage noch sehr matschig. Außerdem ging es hier nur durch eine extrem sozialschwache Gegend. Dann kam wieder eine Einbahnstraße und ich mußte tatsächlich wieder auf die Autobahn und ein Stück zurück fahren um dann endlich auf die richtige Straße zu kommen. Die Unterkunft selbst war nicht sonderlich schön. So wie man die amerikanischen Motels aus den Filmen kennt. Mit dem Auto vor die Zimmertür fahren, eine Zimmertür, daneben ein Fenster. In diesem Raum das Schlafzimmer und dahinter das Bad. Eigentlich recht zweckmäßig, nur durch Milchglasscheiben kann man nicht nach draußen sehen. Neben der Klimaanlage kam Licht von draußen rein und unter der Tür war der Spalt so groß, dass auch über Nacht genügend Frischluftversorgung sichergestellt war. Zum Glück nur eine Nacht, denn irgendwie ist die Anlage inzwischen recht gut gefüllt.  Morgen geht es nach Tarifa, meine letzte Station in Europa.

11.12. und 12.12.2017 Aufenthalt in Figueira

Gestern, also am 11.12. war erstmal Ruhetag . Ich bin dann noch eine gute Stunde bis zum Strand und zurückgelaufen. Nach gut 200 m hatte ich das Gefühl um 5cm gewachsen zu sein. Es hatte in der Nacht schon heftig geregnet und gestürmt. Richtung Klippe bzw. Strand ist überall dieser rote Lehmboden den ich auf der ACT-Tour auch schon hatte. Nur dieser war feucht und blieb ständig unter den Schuhsohlen kleben. Ich mag mir gar nicht vorstellen was das mit dem Motorrad auf den Waldwegen der ACT-Tour geworden wäre. Es hat mich auf jeden Fall bestätigt, die richtige Entscheidung mit dem Abbruch der Tour gemacht zu haben. Der Weg ging relativ stark bergab, wobei Weg reichlich übertrieben ist. Trampelpfad wäre richtiger. Der Ausblick und die Kraft  des Wassers wie es hier auf Strand und Küstenklippe trieft ist gewaltig. Ich sitze oben auf der Klippe, ca. 30-40m über dem Wasser und bekomme trotzdem noch Gischt ab. Der Wind hier an der Klippe ist heftig. Man kann von hier fast zum Ende Europas schauen, eine kleine Landzunge liegt nur dazwischen. Ich schaue ins Landesinnere und glaube am Horizont zu sehen wie es dort regnet. Somit mache ich mich auf den Weg nach. Gerade noch ein Bild vom Motorrad konnte ich machen und die Wäsche abnehmen, da regnet es wieder in Strömen und stürmte auch wieder. Den Rest des Tages blieb ich drin.

Das Domizil von Karla und Jürgen, traumhaft!

Schuhsohlen mit Zuwachs!

Einsame Buchten


Ja, das Moped ist sauber!

 

Heute 12.12.2017 setze ich mich nach einem späten Frühstück aufs Moped und fahre zum Ende Europas nach Sagres zur Festung und zum Leuchtturm. Kurz vor Sagres in einer Bucht sehe ich Lemminge im Wasser. Man könnte zumindest denken es wären welche. Es waren aber lauter Surfer oder Wellenreiter mit ihren Brettern die auf die perfekte Welle warteten.  Die letzten vier Wochen habe ich kaum Deutsche gesehen und hier stehen sie an jeder Ecke mit dem Wohnmobil. An der Festung sehe ich sogar eine Honda mit Oldesloher Kennzeichen stehen, fahre aber weiter zum Leuchtturm und zur Letzten Bratwurst vor Amerika, eine Pommesbude. Dort mache ich Aufnahmen von der Kraft der Wellen. Ich gehe gerade wieder zum Motorrad zurück, da fährt die Oldesloher Honda vor. Wir kommen natürlich ausgiebig ins Gespräch, es ist für mich der erste deutsche Motorradfahrer mit dem ich hier seit 4 Wochen ins Gespräch komme. Er heißt Henning kommt aus Großhansdorf und ist seit 4 Monaten unterwegs. Henning hat die letzten drei Monate nicht einen deutschen Mopedfahrer auf den kleinen Straßen getroffen, die er immer fährt. So haben wir beide etwas über Wege, Straßen und Vorhaben zu berichten. Henning hatte eine Drohne dabei und flog mal eben damit vor die Küste und machte von dort tolle Aufnahmen. Kaum zu glauben wie klein, wendig und stark die Drohnen sind. Es stürmte hier wirklich doll und trotzdem flog das kleine Ding ohne Probleme. Wenig später wir sprachen immer noch über Ziele und Vorhaben die man noch anfahren müsse, kam doch tatsächlich noch ein Motorradfahrer dazu. Ein Youngster aus Österreich, er war seit 7 Wochen unterwegs und schon drüben in Marokko. Nun war er auf dem Weg Richtung Heimat. Alles in allem haben wir bestimmt eine Stunde sehr nett geplaudert. Vielleicht trifft man sich mal wieder und fährt noch ein Stück zusammen. Anschließend bin ich noch etwas über die Feldwege der näheren Umgebung gefahren. Es ist sehr angenehm hier bei Karla und Jürgen untergekommen  zu sein. Man hat sein eigenes Appartement und trotzdem Anschluß. Hier noch der Versuch für einen Link, aber macht den Ton aus der ist grauenvoll: 
https://www.dropbox.com/s/dx7wmomn7lylcrq/100_0297.MP4?dl=0

Und hier noch ein paar Bilder:


Hier die kleinen schwarzen Punkte sind die Surfer!

Hier gibt es die letzte Bratwurst vor Amerika!

So und nun zu einzigartigen Bildern. Hier ist das Besondere die Perspektive. Es sind die Drohnen-Bilder von Henning S. aus Großhansdorf, der mir erlaubt hat diese in meinem Blog zu verwenden. Das Copyright bleibt bei ihm. Vielen Dank Henning!

 

10.12.2017 Loule nach Figueira

So, nun heißt es Abschied nehmen vom täglichen News Letter. Wie gestern bereits angekündigt werde ich nun etwas weniger zu berichten haben und somit dann ggf. auch Tage zusammen fassen. Für die Zeit in Afrika bzw. Marokko, werde ich wohl auch nicht täglich berichten. Dort will ich mich dann aber bemühen zumindest Orte und vielleicht ein paar Bilder hochzuladen.

Heute aber nochmal schnell ein kleiner Bericht.
Ich bin gut gestärkt an der Küste die kleinen Straßen Richtung Figueria gerollt. Habe in Praja da LUZ geschaut ob das Hotel noch steht, wo wir mal verpflegt worden sind und bin gegen 14:00 Uhr bei Karla und Jürgen gut angekommen. Nach einer herzlichen Begrüßung wurde ich gleich zum Mittagessen eingeladen. Da kommt schon ein bißchen Neid auf, wenn man sieht was sich die Beiden hier schönes aufgebaut haben. Von der Terrasse Blick auf den  Atlantik, ein wunderschönes Haus, ja die Beiden haben es auch richtig gemacht. Nun werde ich mal richtig ausspannen und den Süden so genießen wie ich es wollte.
Statistik: 20°C blauer Himmel und mal nur 125 km mit vielen Umwegen!

Bei Gelegenheit berichte ich dann auch wieder!

Endlich in Sicht der Atlantik!
Eine imposante Brücke in der Nähe von Lagos!

Nachtrag: Das Moped ist wieder sauber! Und bisher bin ich knappe 7000 km gefahren und bin den 30sten Tag unterwegs.

09.12.2017 Belver nach (Moura) Loule

Ja, das Wetter war nicht ganz so toll, als ich die Vorhänge heute morgen aufgezogen habe. Es ist bedeckt und nebelig. Das Motorrad steht draußen und ist total naß. Die Straße sieht naß aus beim Beladen der Maschine. Nun denn, erstmal Frühstück mit Rührei und Speck, Wurst und Käse, halt so wie ich es auch mag. Danach 09:15 Uhr Abfahrt in die Tour Tag 4. Oben auf dem Berg, das Hotel lag tief unten am Tejo einem Fluß (der fließt bis Lissabon), war ich doch etwas enttäuscht. Ich hatte noch gehofft, der Nebel wäre hier oben weg, aber nein alles wie unten. Kein Stück blauer Himmel zusehen oder zu erahnen. Kurz hinter dem Ort ging es gleich auf Sandpiste, nicht schön zu fahren teilweise sehr aufgewühlt. Wenig später ein anderes Offroad Stück, ist auf einmal eine Absperrung mit Flatterband, mitten in der Pampa. Zusätzlich auch Schildchen, die mich zu der Vermutung veranlassen, hier könnte ggf. auch eine Rally durch gehen. Eine Ausweichmöglichkeit kann ich auch um die Kurve nicht finden, also gut 5km zurück zur festen Straße. Nach ungefähr 2 Minuten Fahrzeit, ich war gerade wieder heile durch zwei große Wasserlöcher gefahren, kommen mir doch tatsächlich auf den gerade mal 2,5m breiten Sandmatschweg ca. 30 Jeeps entgegen. Mit dem ersten klappt der sprachliche Kontakt nicht, der zweite winkt gleich ab und der dritte begrüßt mich mit guten Morgen, kommen sie aus Deutschland? Er hatte wohl meine Flagge vorn auf der Scheibe sofort erkannt. Wir unterhielten uns kurz und er sagte, kein Problem fahren sie einfach der Kolonne hinterher. Gesagt getan, wollte ich aber eigentlich nicht. Die ersten Wagen waren schon durch, da winkte mich einer dazwischen. Ich denke gut so, also den anderen hinterher bis zu der Stelle wo das Flatterband war. Dort sind die alle um die Kurve nach rechts, gerade aus bin ich unter dem Flatterband durch und ordentlich Gas gegeben. Bis zur nächsten festen Straße waren es hier entlang höchstens 2 km. So langsam wie die mit den Wagen hier durch gefahren sind konnten die mir also nicht entgegen kommen. So bin ich dann auch gut wieder auf der Straße angekommen. Das nächste Stück war dann wieder Südamerika pur. Der Weg mit gelblichem Sand und Kies schön festgefahren, ca, 4 m breit, richtig toll zu fahren.  Ja, ich bin zwischen 40 und 70km/h gefahren, dass war hier überhaupt kein Problem. Die Kurven immer etwas langsamer und dann wieder stehend mit 60-70 km/h. Da schaue ich in den Rückspiegel, man weiß ja nie und sehe ein Auto. Den lasse ich durch, der kennt den Weg der weiß was kommt und fahre anschließend hinter ihm noch gut 5 km her. Es regnet mittlerweile immer mal wieder etwas. Der Himmel da hinten sieht ganz böse aus, kurze Zeit später regnet es richtig. Wenige Kilometer weiter ist es wieder vorbei, aber überall auf den Seitenwegen steht Wasser. Hier scheint es schon mehr und heftiger geregnet zu haben. Eigentlich sollte morgen erst der Regen hier beginnen. Ich breche hier den Geländeteil ab und fahre auf direktem Weg nach Moura zum Zielpunkt des heutigen Tages. Es ist zwar richtig warm geworden 15°C, aber der Himmel sieht immer noch böse aus. Immer wieder kommen kleine, aber dann heftige Schauer runter. In der Wettervorhersage gestern Abend haben sie auch noch Sturm angekündigt. Da auch hier in Moura die Feldwege aufgeweicht sind breche ich die gesamte Tour hier ab. Schade, aber allein ist das Risiko einfach zu groß und ich will ja noch zwei Monate weiter unterwegs sein. In Moura kaufe ich noch schnell etwas zu Essen ein und und trinke beim Bäcker noch einen Kaffee. Dabei suche ich mir einen Ort in Küstennähe der aber auch Hotels hat und nicht nur Tourihochburgen mit 5 und mehr Stockwerken. In Loule finde ich dann das Loule Jardim Hotel für 40,-€ inkl. Frühstück, dass paßt. Das Navi zeigt 2 Stunden Fahrt an, das paßt auch also buchen. Die Fahrt geht erst noch ein ganzes Stück über die Landstraße. Rechts sehe ich irgendwann eine alte Eisenbahnbrücke und denke so, die könntest du auch schon mal gesehen haben. Gut 100 m weiter sehe ich dann den Platz an dem ich auf dem Weg von Sevilla nach Lissabon Pause gemacht habe. Hat mich meine Erinnerung nicht getäuscht, hier kreuzten sich tatsächlich die Wege. In Loule angekommen holte ich erstmal schnell einen Lappen aus dem Gepäck und wischte den dicksten Dreck von den Stiefeln. Ich ging hinein zur Rezeption und war erstmal erstaunt wie großzügig hier alles angelegt war. Ich hatte nur gelesen, Bewertung 9,0 und den Preis, meine Filter sollten passen und mehr überhaupt nicht angesehen. Ich wurde freundlichst begrüßt, die Reservierung war schnell gefunden, man erklärte mir wie ich zur Tiefgarage komme um mein Motorrad unterzustellen, das wäre im Preis natürlich enthalten. Weiterhin sagte man mir das auf meiner Etage im dritten Stock auch der Pool ist, von dem man einen wunderbaren Blick auf die Stadt und die Küste habe. Gut dachte ich für mich, deshalb die  Sterne über der Tür. Das Zimmer nett eingerichtet und der Blick vom Pool bzw. der Terrasse war wirklich schön, nur eine Wolke hatte sich zwischen mich und die Sonne gedrängelt, leider. 
Morgen geht es weiter Richtung letzte Bratwurst vor Amerika, also die Nähe von Sagres. Dort leben Karla und Jürgen, alte Bekannte und vermieten ein Apartment. Ja, es sind die Beiden, die früher auch auf unserem Bikertreffen in Neumünster waren und in Hamburg lebten. Ich habe vorhin kurz angerufen und gefragt, ob es überhaupt passt, weil es ja doch etwas kurzfristig ist. Glück gehabt, es sind noch keine neuen Gäste vor Ort, so dass ich erstmal einziehen kann. So werde ich morgen in aller Ruhe an der Küste entlang die letzten Sonnenstrahlen  genießen, denn auch hier wird es morgen Abend und Montag wohl Regen geben. Meine Ziele hier in Europa sind erstmal abgearbeitet, nun folgt die Erholungsphase. 

Statistik: 460 km, 13-19°C heute, ca. 300 km nasse Straße,

Ich bin ganz langsam durch die Wasserlöcher gefahren!
Viel besser habe ich auch nicht ausgesehen, aber hier kennt mich ja keiner! Bei der Ankunft in Loule war auch nicht mehr ganz so viel Dreck dran, auch Regen kann hilfreich sein!
Nasses Kopfsteinpflaster, ich liebe es darauf zu fahren.

Und endlich mal Bilder mit Störchen

In echt konnte man erkennen wie es da hinten geregnet hat.
Hier steht noch das Wasser vom letzten Schauer!
Schöne Aussicht bei 18°C,
Er ist geheizt, man könnte wenn man wollte!

08.12.2017 Von Paul nach Belver

Ja, meine Unterkunft in Belver war wieder spitze. Frühstück war auch prima und die Wirtin absolut freundlich und äußerst zuvorkommend. Für 25,-€ echt der Hammerpreis. Es ging um 09:45 Uhr los, Wetter 8,5°C, leicht bedeckt mit der Tendenz zu mehr. Blauer Himmel bzw. Sonnenstrahlen waren ab und zu in der ersten Stunde nochmal zu sehen, aber nur am Horizont oder anderen Stellen. Ich bin nach wenigen Metern dann in die Tour Tag 3 eingestiegen und habe wohl 10-15km ausgelassen, weil ich später eingestiegen bin. Absolut geniale Aussichten die ich die ersten Kilometer noch gehabt habe. Nach kurzer Zeit zweifelte ich an meinem Plan, die Berge ausgelassen zu haben. Ich bin schon wieder irgendwo zwischen 600 und 850m Höhe und die Wolken kommen tiefer. An einigen Stellen sind sie heute soweit unten, dass ich durch den Nebel bzw. die Wolken muß. Teilweise ist die Sicht unter 3m, so daß ich mich frage wie ich am besten nach unten komme. Aber 50m weiter ist die Wolke wieder weg. So geht es nu eine ganze Zeit weiter. Ich komme sehr gut voran. Nach 1,5 Stunden habe ich tatsächlich schon 50 km fast ausschließlich Offroad hinter mir. Ja, ich habe auch an einigen Stellen tief durchgeatmet, da waren wie man so schön sagt einige haarige Stellen dabei. Leider hat mich heute auf den gesamten knapp 200 km die ganze Zeit verbranntes Gelände begleitet. Es waren vielleicht 40 Kilometer die nicht abgebrannt oder verbrannt waren.  In einem Teilstück hatten die Waldarbeiter mit ihren Maschinen so viele neue Wege gefahren, dass der eigentliche für mich nicht mehr erkennbar war, so daß ich dort abbrechen mußte. Nach einigen Kilometern dann ein erneuter Versuch, aber hier war auch nur noch alles verbrannt und so etwas muß ich nicht Offroad durchfahren. Also ab auf die Teerdecke. Nach wenigen Kilometern wieder grüner Wald und ab die Post. Hoffentlich hält der Lenker, so doll wie ich her an einigen Stelle  an ihm hänge, ist es wirklich ein Wunder, dass er tatsächlich hält. Einige Abfahrten treiben mir wirklich den Adrenalinspiegel hoch. Das solche Wege mit diesem  Motorrad fahrbar sind hätte ich nicht gedacht. Ja, natürlich, es gibt Leute die können alles die springen auch über Häuser und und und. Für mich als eigentlich normalen Straßenmotoradfahrer ist es immer wieder erstaunlich was da geht. Die Waage bei der Abfahrt hat 455 kg angezeigt, dass ist bis heute nicht wesentlich weniger geworden. Und mit dieser Masse auf zwei Rädern durch solch ein Gelände, ich bin einfach nur begeistert. Einige Stellen heute gingen an großen Windkraftparks entlang, so genanten Spargelwäldern, wo die Wege breit und gut geschottert waren. Dort kamen mir sogar mal zwei Autos entgegen, so dass ich nun öfter auch mal in den Spiegel geschaut habe. Die breiten Wege waren dann aber auch wieder zum Waschbrett ausgefahren, Erinnerungen an den Südamerika-Trip wurden wieder wach. An einer Stelle habe ich heute auch gekniffen, da hat der Mut nicht gereicht oder der Verstand hat gesagt, laß es sein. Kurz nach eine Linkskurve im Wald, enge Wegführung ging es direkt steil nach rechts oben in eine Kurve, den Berg hinauf. Da bin ich erstmal dran vorbei gefahren habe es mir angeschaut und dann entschieden, nein, das mache ich nicht. Das Wetter blieb leider bedeckt, aber richtigen Regen habe ich zum Glück nicht abbekommen. In Belver bin ich tatsächlich bis zum Endpunkt der Tour von Tag 3 gefahren und habe mich dann entschlossen hier im Almal River Club nach einem Zimmer zu fragen. Siehe da, es war das Hotel welches Touratech mit seinen Reisenden auch immer bucht. Ich hatte nicht gebucht, weil ich nicht wußte wo ich denn überhaupt lande und bekam so einen wesentlich besseren Preis als wenn ich gebucht hätte. Ich zahle so nur 40€, hätte sonst mit Frühstück unter Umständen sogar 62€ zahlen müssen, war mir ganz recht so. 

So und nun die Überraschung des Tages, es gibt heute kein einziges Bild. Verbrannte Erde zeigen ist für keinen etwas aufregendes und  lohnt einfach auch nicht. Ich arbeite an einer Verlinkung von Filmmaterial, ob mir das allerdings gelingt wird sich zeigen. Morgen geht es in die Tour von Tag 4, mal sehen was kommt.

07.12.2017 Algoso nach Paul

Die letzte Unterkunft war wirklich prima. Habe heute morgen sogar noch einen Kaffee  und ein kleines Frühstück bekommen. Ich bin dann die ACT-Tour Tag 1 noch bis zum Ende gefahren. Absolut grandios die Aussichten die ich dort gehabt habe. Anspruchsvoll ist die Tour auf jeden Fall. Ohne Hechlingen und das dort Erlernte wäre ich bestimmt nicht klar gekommen, bzw. hätte ich den Mut für einige Teile nicht gehabt. Die Bilder sprechen wohl für sich. Letzte Nacht konnte ich nicht richtig schlafen und habe mir das Wetter und die Tour vom 2. und 3. Tag der Tour angesehen und entschieden wie ich nun weiter fahren will. Die Tour von Tag 2 habe ich komplett gestrichen und den Anfang von Tag 3 lasse ich auch aus. Im Netz gibt es auch  einen schönen Beitrag:
http://www.just-for-fun-tours.de/Gerd/ACT-Portugal-2017

Die haben am Morgen von Tag 3 Schnee vor der Tür gehabt und ich bin heute bei 0,5 °C los gefahren, das Risiko ganz allein, ist es mir nicht wert. Da ich heute Vormittag schon gut 50km Offroad gefahren bin und weder Menschen noch irgend einen Verkehr dort in der Nähe gesehen habe, der vielleicht auch diesen Weg entlang gekommen wäre, war mir schlicht weg zu gefährlich. Für Paul habe ich mich entschieden, weil ich sehen konnte, dass die Tour dort in der Nähe vorbei geht. Am Ende von Tag 1, ca. 35km westlich von Torre de Moncorvo bin ich Richtung Süden die 221 gefahren. Kurven und Kurven und Kurven, total prima bis Guarda. Von dort bin ich dann eine weiße Straße bis Covilha und anschließend  nach Südwesten nach Paul gefahren. Unvorstellbar was hier in der Gegend die Erde verbrannt ist. Ich habe die Gegend gesehen wo der Tag 2 der Tour durch gehen muß und mich gefragt, ob sich das dann lohnt. In Lissabon hatte man mir ja gesagt Probleme gebe es nicht, ob es da dann schön ist kann ich nicht sagen, ich bin dort nicht gefahren. Mir haben meine Eindrücke aber teilweise auch voll und ganz gereicht, die Bilder sagen genug. So Temperatur heute von 0,5°C bis 16°C alles dabei gewesen. Die Höchsttemperatur war aber erst kurz vor Paul. Die 0.5°C waren gar nicht schlimm, bei so viel Adrenalin im Blut bei den Offroad-Anteilen. Schön war es später dann trotzdem, als die Temperaturen um die 10°C waren. Ich habe mich dann den ganzen Tag über gefragt, wann denn wohl die beste Zeit ist um diese Tour zu fahren. Ich glaube im Oktober ist noch kein Frost die  Wege sind trocken und es regnet mit Glück noch nicht.  Ich bin da eindeutig 4 Wochen zu spät. In Paul habe ich die Unterkunft von Booking com gewählt, allerdings nicht darüber gebucht. Absolut spitze, das Zimmer mußte noch schnell hergerichtet werden, aber für 25€ mit Frühstück wieder eine gute Unterkunft. den einstieg für Morgen in die Tour habe ich tatsächlich in 2km Entfernung gefunden.

Total verschlafene Dörfer durch die einen die Tour führt.
Unterwegs im Tiefkühler bei 0,5°C!

Da war vor mir noch keiner hochgefahren!

Aussicht ohne Ende, nur leider diesig!


Vom Berg ging es so bestimmt 1,5km, später mit engen Serpentienen bergab. Unten war erstmal durchatmen angesagt!

Das war schon holperig!
Bäume die mit Stricksachen angezogen sind, wie in Südamerika!
Da ging es steil bergab über zwei Kilometer.





06.12.2017 Porto nach Braganca bzw. Algoso

In Porto nach einem ordentlichen Frühstück gegen 09:45 los gekommen. Ich hatte mich dazu entschlossen Landstraße zu fahren. Nach einer Stunde und nur Straßen durch bewohntes Gebiet hatte ich dann die Nase voll und will auf die Autobahn. Da führt mich das Navi erstmal im Kreis, dann zur Autobahn. Mautpflichtig, gut Ticket gezogen und los. Zwei Möglichkeiten, das Navi zeigt rechts an und ich kann nicht sehen wie der Straßenverlauf wird. Und schon verloren, einmal in eigentlich die falsche Richtung. Heute Morgen ist irgendwie der Wurm drin. Nun muß ich erstmal der Autobahn folgen, Abfahrten haben die hier nicht so oft. Dann zeigt das Navi an, dass ich auch hier weiter fahren kann, also gut, fahre ich weiter. In einem großen Bogen führte es mich dann auf eine andere Autobahn die auch nach Braganca führte. Den ganzen Tag konnte die Sonne erst wegen Nebel und Rauch durch Lagerfeuer die hier überall zu Hauf brannten durch kommen, später wegen Wolken. Es stank überall fürchterlich nach Qualm von den Feuern, teilweide bekam ich fast Würgreize, echt ekelig. Die Straße führt in die Berge, ab 600m kam die Sonne. Da waren die Wolken unter mir. Es war sau kalt heute. Am Anfang mit 7°C in Porto noch warm, dann mal mehr mal weniger. Später bin ich ca. 90km bei 1-3°C gefahren, Heizgriffe Stufe 2, und nur Nebel der sich schon am Moped und mir niederschlägt. Als ich dann mal für einen Kaffee zum Aufwärmen angehalten habe, dachte ich, ich würde mir die Finger an der Tasse verbrennen. Die Wärme tat richtig gut. Seit Tagen sehe ich außerhalb der Städte auch keine Mopedfahrer mehr.  Kurz vor Braganca klart es dann auf, die Sonne kommt sogar mal durch. Es ist 13:40 als ich Braganca Süd erreiche. Das ist zu früh fürs Hotel, jetzt ist es doch gerade etwas warm. So steige ich einfach schon mal in die Tour ein. Der Anfang war umständlich. Ich wählte die Tour Tag 1 und drückte auf los und als Ziel auswählen. Es ging sofort ganz kleine Straßen durch ein Dorf und dann wollte das Ding wieder auf die Autobahn und zeigte in 2 Stunden bin ich am Ziel. Nein, das kann nicht richtig sein, also umdrehen. Ich lösche die Tour und wähle sie erneut, sehe wo sie lang führt und folge ihr einfach ohne die Navigation zu starten. Irgendwann wollte dieses dann auch nicht mehr. Also wieder von vorn, löschen, neu auswählen und diesmal als Zwischenziel gewählt und siehe da es geht. Man muß nun nur noch höllisch aufpassen, den richtigen Weg zu finden. Ich fuhr einmal gerade weiter weil ich unbedingt Tanken wollte. Sofort zeigte das Navi eine andere Strecke an. Nach dem Tanken bi ich wieder an die Stelle gefahren wo ich ins Gelände sollte und abgebogen. Und siehe da es klappte und ich fuhr mal durchs Gelände und dann wieder Straßen. Sehr schön, es gefällt mir recht gut. Nur langsam fahren muß man, sonst wird es manchmal eng. Einige Stellen waren auch schon matschig, was meine Befürchtung mit der Befahrbahrkeit der Strecke bestätigt. In dem roten total klebrigen Matsch geht fast nichts mehr. Ich bin heute aber problemlos durch gekommen. Es ist 16:00 Uhr und ich weiß nicht wo die Strecke noch genau lang kommt und will eine Unterkunft suchen. Handy raus und suchen! Ihr Standort kann nicht genau bestimmt werden, somit sind keine Hotels in 5km zu finden, wollen sie trotzdem suchen, na klar. Denkste, nichts mit suchen ging überhaupt nicht mit dem Handy. Die Suche per Navi lief etwas besser, nur in dem Dorf wo ich jetzt war wollte ich kein Zimmer. So fuhr ich weiter, nach 5km sollte wieder irgendwas kommen. Am Ortsschild Algoso halte ich an und suche erneut im Navi, 200m entfernt soll etwas sein. Kaum losgerollt zeigt es die Unterkunft recht an, nun gut fahren wir mal drauf. Steht zwar nur Restaurant dran, sieht auch verdammt leer aus aber fragen kostet ja nichts. Ich also rein, mit Händen und Füßen erklärt was ich denn möchte. Die gute Frau verstand dann auch, zeigte mir das Zimmer, groß, sauber und mit eigenem Bad. Ich fragte dann nach dem Preis, konnte ihre Angaben aber nicht verstehen. Also Treppe wieder runter und Zettel. Sie schrieb 20€ auf und ich stimmte sofort zu. Denn weiter fahren wollte ich nicht. Ob ich hier nun auch was zu essen bekommen kann konnten wir noch nicht ganz klären. Das versuche ich jetzt, es ist 18:00 Uhr und ich habe Hunger! Und Glück gehabt, Bier bekommen, drei Koteletts mit Pommes und Reis sowie einen Schoppen Roten für 11,50€ und das wirklich gut zurecht gemacht. Nun wird es Zeit fürs Bett, mir ist sau kalt, die Heizung läuft zwar voll, aber das Zimmer ist einfach zu groß. Morgen früh um 09:00 Uhr soll ich sogar noch einen Kaffee bekommen können bevor ich los fahre. Wenn denn überhaupt an los fahren zu denken ist bei den Temperaturen. Diese Zeilen habe ich Off-Line erstellt und werde sie später ins Net stellen, also nicht wundern. Bilder gibt es heute keine nur Filme für MICH!

05.12.2017 Lissabon nach Porto

So heute morgen ging es aus meiner schönen Unterkunft leider weiter. Ab auf die Autobahn, alles andere dauert sonst zu lange. So war ich gegen 15:00 Uhr ohne Zwischenfälle in Porto. Moped schnell in die Garage, die Sachen aufs Zimmer und ab in die Stadt so lange wie es noch hell ist. Bei der Einfahrt nach Porto bin ich über eine große Betonbrücke über den Fluß gefahren und habe die Stahlbrücken schon von oben gesehen. Diese Brücken wollte ich aber auch von unten sehen und bin sofort immer nur die Straßen runter gelaufen, weil dort irgendwo ja Wasser sein muß. Kurz vor dem Wasser habe ich mir dann in einem Touristenbüro noch schnell eine Karte von Porto geholt. Das Wasser habe ich schnell erreicht und konnte noch ein paar schöne Bilder machen. Die Stahlbrücke habe ich von unten und von oben besichtigt. Ich wohne wieder mitten in der Stadt, so dass alles fußläufig zu erreichen ist. Renovierungsstau gibt es in Porto noch erheblich, man arbeitet aber wohl da dran.
Zur Fahrt hier her gibt es doch noch etwas nachzutragen. Hier gibt es Strommasten die sich nach oben hin aufzweigen in zwei Spitzen. Somit haben die auch Querverbindungen und wesentlich mehr Streben. Diese Strommasten werden hier als Storchenhochhäuser genutzt. Unvorstellbar, in einem Masten habe ich 15 Nester gezählt, teilweise auch immer noch bewohnt. Leider kamen keine mehr als der Fotoapparat draußen war. Wetter war wieder schön, Temperaturen vo 9-18°C, der Himmel oft strahlend blau aber es sind schon die ersten Anzeichen von Wölkchen zu sehen. Das Wetter ändert sich.
Morgen gehts nach Braganca zum Einstieg in die ACT-Tour. Ich bin echt gespannt wie die so wird!
















04.12.2017 Aufenthalt in Lissabon

Ja, ich hatte sogar eine Heizung letzte Nacht und trotzdem hat die es nicht geschafft, das Zimmer mit einer Temperatur zu versorgen, die kuschelig ist. Das Bett war etwas kurz und so war ich dann schon wieder früh wach. Die Vorboten der Sonne erschienen noch gerade hinterm bzw. am Horizont. Also Foto raus und aufgepaßt. Die Bilder können wie auf vielen anderen auch, die Natur in keinster Weise wieder geben. Wenn man so ein Schauspiel in Natur sieht oder gesehen hat, weiß man, daß ein Bild so etwas nicht schafft. Anschließend ging es zu Touratech, nur wenige Kilometer, aber trotzdem in voller Montur. Erstens ist es kalt, wie bereits seit Tagen morgens 6°C und zweitens wollte ich noch etwas durch die Stadt fahren. Das mit dem durch die Stadt fahren klappt schon ganz gut hier im Süden. Die Tage in Granada fuhr immer ein Auto komisch hinter mir her. An einer Ampel stand es dann neben mir und die Beifahrerin fragte mich auf spanisch nach dem Weg. Als sie dann merkte, dass ich aus Deutschland war, lachte sie nur noch und winkte entschuldigend ab. Eine Bremse im Straßenverkehr bin ich also nicht. So, nun aber zum Thema Touratech zurück. Der Laden war schnell gefunden, ich hatte mich im Netz schon schlau gemacht. Ich ging hinein sagte wer ich bin, woher ich komme und was ich vorhabe. Der gute Mann hinterm Tresen beantwortete mir dann auch völlig problemlos alle meine Fragen zu der Strecke. Die im Internet zum Downloaden ist wohl aktualisiert,  so dass die Stellen die von den Waldbränden betroffen waren wohl raus genommen sind. Es waren aber wohl auch nur zwei kleine Bereiche. Zu der Frage mit den Gattern und über den Privatbesitz fahren sagte er nur, kein Problem, Tor aufmachen, durch fahren, Tor zu machen und so fahren dass die Tiere nicht gejagt werden. Das sei an den Stellen erlaubt. Prima, einen Kaffee bekam ich auch noch gratis und kaufte mir noch eine Landkarte im Maßstab 1:350000, so groß oder klein hatte ich noch keine. Anschließend drehte ich noch eine Runde zur Orientierung durch die Stadt und stellte fest, meine Unterkunftswahl war wieder einmal perfekt gelaufen. Ich wechselte, zurück an der Unterkunft, dann doch die Bremsbelge vorn, es waren wohl noch die Ersten. Nach 85000km dürfen die auch raus. Beim Reifenwechsel schaute der bei BMW schon so, wir sprachen dann auch drüber. Ich sagte ihm auch, dass ich welche dabei hätte, dann können die gleich mit gewechselt werden, aber durch den Widerstand, dass ich kein Synthetiköl nehmen wollte, sind wir da drüber hinweg gekommen. Gut, ganz runter waren sie noch nicht, aber im Hinblick auf 1500km teils Offroad wollte ich kein Risiko eingehen. Der Wechsel war innerhalb von 5 Minuten gemacht, dass geht wirklich gut bei der Maschine. Für den Notfall, habe ich die alten Beläge natürlich nochmal eingepackt. In Südamerika hatte einer von uns neue Belege drauf und irgendwann war keine Bremswirkung mehr da. Da war der Bremsbelag stumpf von der Platte abgefallen. Und so etwas kann ja immer mal passieren. Später kann ich die immer noch entsorgen.

Nun war aber Lissabon an der Reihe. Ich habe mich entschlossen mir die Burg an zu sehen, war dann noch in ein paar Kirchen, habe die Straßenbahn beobachtet und einige andere Sehenswürdigkeiten aus der Sicht von der Burg herunter gesehen. So gravierend unterschiedlich sind die Städte ja nun auch nicht. Die Gassen hier und vor allem die Steigungen sind wirklich erheblich. Den ersten Berg geht man vielleicht noch strammen Schrittes hinauf, den zweiten aber garantiert gemütlich. Man hat schon Probleme zu Fuß manch eine Straße hoch zu gehen, aber wenn man die kleinen Tuk Tuks dann sieht und hört wie der Motor unter der Steigung fast abstirbt, abenteuerlich. Anders kann man es wohl nicht beschreiben. Mit dem Motorrad habe ich mich auch wie auf des Messersschneide gefühlt. So viele Gleise, die Straße auch nicht sonderlich breit und immer wieder die Gleise unter den Reifen. Das war an manchen Stellen schon ein schei.. Gefühl. Vor allem wenn es steil bergauf oder auch bergab um die engen Kurven geht. Zum Glück ist alles gut gegangen. Mein Bedarf an Kultur in Form von Stadterkundungen ist nun auch erstmal gedeckt. Morgen Nachmittag, bzw. Abend noch schnell Porto und dann ab auf die ACT-Tour. 

Das war 07:30 Uhr Portugalzeit, also eine Stunde zu Deutschland zurück.

Aus meinem Fenster aufgenommen!








Hier hört man selbst auf dem Bild den Motor kreischen!

Das alte Lissabon!
Blick in den neuen Teil von Lissabon.
Überall diese Gleise!

Diese Steigungen, schweißtreibend auf wenn es kühl ist!
Ich wußte doch, der Esel hatte doch zwei Räder!
Die haben mir so gut gefallen, da mußte ich ein Bild machen!


Größer können die Gegensätze von Alt und Neu nicht sein. Aber fast überall hier im Süden finden sie mit Masse einen harmonischen Übergang.