17.01.2018 Von Mirleft nach Mesti über Sidi Infi südlich

Heute war es tatsächlich bedeckt. Wir haben ausgeschlafen und haben dann das Motorrad wieder durch die Gartentür hinaus bugsiert. Das ist jedesmal ein kleines Geduldsspiel, wir werden aber mal zu mal besser. Das Motorrad paßt eigentlich mit den Sturzbügeln gerade so durch die Tür hindurch, die Pfosten sind aber höher als das Motorrad und somit paßt der Lenker nicht mit durch. So muß die Maschine immer etwas schräg in die Türbreite hineingerollt werden, dann der Lenker eingeschlagen werden und vorsichtig weiter geschoben werden. Anschließend das Motorrad wieder aufgerichtet und rein geschoben oder raus geschoben werden. Ein Unterfangen, was nur zu zweit machbar ist. Heute wollten wir uns ein Fischerdorf ansehen. Vor der Abfahrt versuchte ich erneut den Kontakt zu dem Bekannten in Sidi Ifni herzustellen und siehe da, es hat funktioniert. Er konnte sich am Vortag nicht melden, da er in der Wüste eine Panne mit dem Auto hatte und dort keinen Empfang hatte. Wir fuhren also zuerst nach Sidi Ifni wo wir Friedel trafen und auch Hossaine kennen lernten, einen guten Freund von Friedel. Wir sprachen bei Kaffee und Tee über unsere Reise und die Sachen die noch folgen sollen. Hossaine telefonierte gleich, als er hörte, dass ich einige Tage später hier in Sidi Ifni bleiben will und reservierte ein Appartement für mich für umgerechnet 17,-€ am Tag. Das ist zwar nicht ganz billig, aber dafür kann ich mich dort selber versorgen. Wir fuhren dann Richtung Süden, das Fischerdorf haben wir allerdings heute nicht gefunden. Irgendwo war die Straße, die die letzten 20 Kilometer auch schon mehr Baustelle als Straße war, zu Ende. Also mußten wir umdrehen, denn Schotter und Tiefsand wollten wir nicht fahren. Nach einigen Kilometern ging dann eine Straße ins Landesinnere. Dieser folgten wir dann und fuhren im großen Bogen nach Mesti. Dort in der Argan-Cooperative konnte Sabine dann endlich das Arganöl kaufen. Es war bewußt so gewollt, nicht irgendwo das Öl zu kaufen sondern direkt in einer Cooperative. Hier wurde uns auch noch kurz gezeigt wie die Frauen das Öl mit den Maschinen herstellen. Es gibt drei verschiedene Arten von Öl wenn ich alles richtig verstanden habe. Eins zum Braten und Kochen, eins zum Würze für Salate usw. und eines als Öl für die Haut, teilweise auch als Pumpspray.  Danach ging es wieder über Sidi Infi Richtung Mirleft. Wir hatten am Vortag gesehen, dass es in Legzira im Restaurant am Strand auch gegrillten Fisch gab, also fuhren wir zum Essen dort hin. Eine gute Entscheidung, der Fisch war hervorragend. Danach haben wir den Tag in Ruhe ausklingen lassen. 

Bilder gibt es heute mal keine!

16.01.2018 Ein Tag in Mirleft

Heute sind die Felsentore in Legzira dran gewesen, bzw. es ist ja leider nur noch eins. Trotzdem war es ein toller Anblick. Ich hatte etwas Zweifel ob wir gerade Flut oder ablaufendes Wasser hatten und wollte erst nicht so richtig in die Richtung um die Klippe gehen, das Wasser kam dieser oft sehr nahe. Wenn jetzt auflaufendes Wasser gewesen wäre, hätte es uns den Rückweg abgeschnitten. Aber wir hatten Glück und konnten sogar durch das Tor hindurch gehen. Anschließend sind wir noch nach Sidi Ifni gefahren, eigentlich wollten wir hier noch jemanden treffen, aber die Kommunikation funktionierte leider nicht. An Sidi Ifni haben wir nichts besonderes gefunden, außer das überall Wohnmobile, auch viele Deutsche gestanden haben. 

Blick am Morgen in die Bucht!
Unsere Dachterrassen!
An dem Gischtschaum kann man vielleicht die Wasserbewegung erahnen.



Hier ist mal etwas das Wasser in der Luft zu sehen!
Ein gewaltiges Tor wenn an davor bzw. darunter steht!

15.01.2018 Tafraout nach Mirleft

Ja, heute Morgen sagte ich es hat geregnet, nein kam von Sabine, die haben bestimmt nur die Blumen gegossen. Als wir dann aus der Tür traten und zum Frühstück auf die Dachterrasse gehen wollten, war es draußen naß. Unsere Vermieterin sagte gleich, dass sie das Frühstück zu uns ins Zimmer bringt, da alles oben naß sei und es immer wieder etwas nieselte. So blieb es dann auch bei der Abfahrt und darüber hinaus. Ich sagte noch, dass hört bestimmt gleich wieder auf, aber nein es kam richtig dick. Zu dem stärker werdenden Nieselregen kam dann noch eine Baustelle über etliche Kilometer so richtig mit Matsch und grobem Schotter. Das wäre alles nicht schlimm, doch mit den Wassertropfen auf dem Visier und der Brille, dann gelegentlich beides noch etwas beschlagen, da kam schon Freude auf. Das Navi zeigt bei der Abfahrt 190 km und die Straßen wurden erst 90 km Reststrecke wieder trocken. Zudem war es die ersten 100 km sehr kalt, das Thermometer zeigte einmal nur 4°C an, gefühlt war es noch weniger. Unten auf dem Weg von Tiznit dann Richtung Atlantik kam Wind und etwas später sogar Sturm hinzu. Wir hatten zwar eine Adresse, bzw. nur die Telefonnummer von Norbert für Mirleft bekommen, uns aber trotzdem erstmal für eine andere Unterkunft entschieden. Als wir davor standen schauten wir uns an  und ich holte das Telefon raus. Sofort war jemand am anderen Ende dran, ich versucht zu erklären wer ich denn bin und was ich will. Sofort ging es von der anderen Seite auf französich los, ich verstand nichts. Zum Glück hörte Sabine mit und es ging dann auf FranzSpanEnglisch weiter. Da wir ja schon geschaut hatten wo es denn sein könnte, meldeten wir uns dort für 5 Minuten später an. Als wir vor fuhren kam Habiba die ältere Dame gleich raus und nahm uns in Empfang. Es paßte alles, wir konnten bleiben und meldeten uns für drei Tage an. Ein traumhafter Ausblick aus der Wohnung direkt aufs Meer, bzw. eine tiefer liegende Bucht. Die Wohnung komplett mit Küche, Bad, Wohn.- und Schlafzimmer, sowie zwei Dachterrassen war wirklich prima. Solide ausgestattet mit allem was man braucht. Das Motorrad mußten wir zwar durch die nur 90cm breite Pforte jonglieren, aber es ging gerade so, und konnten es so im Innenhof abstellen. Der Sturm war nun richtig heftig geworden. Wir gingen zu Fuß in die Stadt und waren erstaunt wie schnell wir da waren, der Rückweg dauerte dann umso länger, Gegenwind wie verrückt. Der Einkaufsbeutel mit vier Litern Wasser wehte trotz des Gewichts heftig nach hinten. Gefühlt konnte ich mich fast gegen den Wind legen. In unsere Wohnung zog es an allen möglichen Ecken, es war aber nicht mehr kalt. Als wir wieder gekommen sind gab es keinen Strom mehr, die Dame des Hauses brachte uns schließlich Kerzen und Streichhölzer. Zum Glück hatte ich meine Campingleuchte dabei, so dass wir uns richtig Licht zum Essen machen konnten. Es hatte wirklich etwas sehr romantisches später nur mit Kerzenschein. Natürlich waren wir nach dem Einkauf auch noch unten in der Bucht am Atlantik und haben uns Höhlen die hier bei Ebbe erreichbar sind schon angesehen. Morgen wollen wir uns die bekannten Felstore von Legzira ansehen, Richtung Sidi Ifni.

Der Blick zum Atlantik von der Dachterrasse!
Blick aus der Strandsicht nach oben, etwas links der freistehenden Palme!
Der aufgewühlte Atlantik, gegen die Sonne konnte man das Gischtwasser sehen.

Blick aus der Höhle gegen die Windrichtung!
Sicht aus der nächsten Höhle, nun mit Sonnenuntergang!

14.01.2018 Zweiter Tag in Tafraout

So der Zimmerwechsel hat sich als Wohnungswechsel entpuppt. Wir haben unsere Sachen eingepackt und die Treppe hinunter getragen, die Tür geöffnet und standen in einer Zweizimmer, Küche, Bad Wohnung zum Preis von 27€ pro Tag. Alles absolut sauber, eine wirklich empfehlenswerte Unterkunft. Anschließend ging es von Tafraout nach Norden über die R105 nach Ait-Baha und dann im Kreis über Lezzit wieder nach Tafraout. Der Himmel war zwar zwischendurch bedeckt und wir hatten anfänglich echt Sorge, naß zu werden. Die schwarzen Wolken waren tiefer gelegen und wir fuhren genau nach Norden in diese Richtung. Die letzten Tage war ich immer zu warm angezogen, heute habe ich es geändert und gefroren. Wir hatten nur zwischen 9 und 17°C. Später kam die Sonne auch wieder raus und es bot sich uns ein ganz besonderes Schauspiel. Kurz vor dem Ziel kam eine riesige Wolke wie ein Wattebausch  über einen Gebirgskamm gekrochen und sank recht schnell in das Tal hinein. Ein sehr schöner Anblick. Zu Hause angekommen waren wir fix und fertig. Die Strecke muß man sich fast so vorstellen, als wenn man das Stilfser Joch drei Stunden rauf und runter fährt ohne Pause. Es waren also stellenweise nur Kurven die sogar manchmal nur im ersten Gang zu fahren waren. Der Anti-Atlas gefällt uns sehr gut. Im Atlas soll seit heute auch wieder der Pass von Marrakesch nach Quarzazate frei geworden sein, dort werden wir bzw. ich wohl nicht mehr fahren können. Morgen geht es weiter an den Atlantik.

Hier lag der nebel noch im Tal, bei unserer Abfahrt!




Hier kommt die Wolke über den Kamm ins Tal gekrochen!


Küche, links war noch ein Herd!
Wohnzimmer mit Fernseher und allem was man so braucht, auch WLAN.
Schlafzimmer und anschließend nach rechts noch Bad und WC!

13.01.2018 Ein Tag in und um Tafraout

Heute sind wir in Tafraout bzw. der Nähe geblieben. Wir hatten uns eine Tour von gut 100 Km ausgesucht, die in etwas südwestliche Richtung gehen sollte. Sollte, weil wir nicht genau wußten ob alle Teile überhaupt befahrbar sind. So starteten wir gemütlich gegen 11:00 Uhr. Kurz nach dem Start kamen wir an großen Kullersteinen vorbei die hier irgendwie überhaupt nicht hin paßten. Sie waren aber schön anzusehen. Dann ging es gleich wieder in Serpentienen in die Berge. Nach ca. 30 km ging es in eine Schlucht mit einer Palmenoase. Diese Palmenoase war sehr schön. Einige Kilometer ging es durch die Oase auf einer max. 2,5m breiten Straße. Das ist eine der schönsten Stellen die wir bisher gesehen und durch fahren haben. Wenig später sind wir auf ein Dorf zu gefahren, dass von der Rückseite total verlassen war, weil die Häuser alle baufällig waren. Gut 10 Kilometer danach, wir wunderten uns eigentlich, dass hier überhaupt noch gute Teerdecke ist, ging es dann auf Schotter. Durch Flußbetten und recht holperig fuhren wir dann bestimmt eine knappe Stunde auf einem abenteuerlichen Weg weiter. Unterwegs überholten wir noch zwei Schweizer Wohnmobile auf Transit Basis. Ob die tatsächlich den gesamten Weg weitergefahren sind wage ich fast zu bezweifeln. Als wir endlich wieder feste Straße erreichten waren wir erstmal erleichtert. Mit zwei Leuten, zwar ohne Gepäck, ist es auf solch einem Weg doch mega anstrengend, nicht nur für den Fahrer. Auch der Beifahrer, in diesem Fall die Beifahrerin, ist ja dem Fahrer völlig ausgeliefert und kann nicht immer sehen wo es hin geht und schwitzt genauso mit. Zum Schluß sind wir dann noch zu  bemahlten Felsen gefahren, der Weg war wieder Offroad und wesentlich interessanter als die Steine. Gleich geht es zum Abendessen bei unserer Wirtin, ich werde berichten. 
Ergänzung: Das Abendessen war spitze, es gab eine leckere Suppe und dann eine Tajine mit Nüssen und Backpflaumen und zum Nachtisch Obstsalat. Die Bewertungen bei Booking Com sind absolut gerechtfertigt. Anschließend haben wir die Karte nochmal genau studiert und uns entschlossen morgen noch hier zu bleiben. Wir müssen zwar das Zimmer wechseln aber hier ist es so klasse, dass wir dafür gern das Zimmer wechseln.

Ich wiederhole mich jetzt mal mit Absicht: Hervorragende Unterkunft in Tafraout, Maison Tigmi Ozra! Eine Unterkunft die auch über Booking Com gebucht werden kann. Sehr empfehlenswert und sehr sauber, die Hausherrin ist absolut um das Wohlergehen der Gäste bemüht. 










Zum Glück durfte ich fahren, als Sozius wäre ich bestimmt abgesprungen!

Ja, ab und zu haben wir den Schatten überholt!
Gigantische Steinformationen!

12.01.2018 Von Tazenakht nach Tafraout

Die Strecke ging erst recht langweilig los, so daß ich schon dachte der gestrige Tag wiederholt sich. Doch dann wurde die Landschaft aufregend und die Straße auch. Gewaltige Wassermassen haben hier die Straße stellenweise weggerissen. Als Ausweichmöglichkeit hat man einfach neben dran Durchfahrten durchs Flußbett mit Kies gebaut. Die Straße führte in Serpentienen immer wieder rauf und runter. Unter 1500 m Höhe sind wir wohl den ganzen Tag bis aufs Ziel nie, aber knapp 1900 m hoch haben wir mindesten zweimal geschafft. Ausblicke die unbeschreiblich sind haben wir in unserem Gedächtnis abgespeichert. Bilder können wie schon so oft, die Eindrücke überhaupt nicht vermitteln. Es gab sogar Schnee unterwegs. Im Nachgang haben wir dann gesehen, dass wir mitten durch und auf dem Anti-Atlas entlang gefahren sind. Gefahrene Kilometer 285, Luftlinie ca. 180 Kilometer, dann kann sich jeder denken, wie viele Kurven es denn waren.
In Tafraout angekommen haben wir eine Unterkunft angesteuert, die ich zuvor schon im Netz gesehen hatte. Bewertung 9.5 soll ja eigentlich schon etwas heißen. Als wir dann davor gestanden haben, nun denn, zumindest kein Trubel in direkter Nähe. Die Maison Tigmi Ozra in Tafraout ist der absolute Hammer. Die Unterkunft ist wirklich prima. Die Auberge La Festival mit Höhlenzimmer usw. war ja schon ein Knaller. Aber hier in der Stadt zu einem hervorragenden Preis, läßt diese Unterkunft keine Wünsche offen. Bei der Frage nach einer Wäscherei sagte die Dame des Hauses, kein Problem, wenn es nicht zu riesige Mengen sind erledige ich es gleich selber im Haus. Für Morgen Abend haben wir gefragt ob es möglich ist in der Unterkunft zu essen. In einigen Bewertungen hatte ich nämlich gelesen, man solle auf keinen Fall das Abendessen verpassen. Ich werde berichten.

Aus Sympathie zur Heimat habe ich mich auch mal in den Schnee gelegt.


18°C auf fast 1900m Höhe!





Die Dachterrasse unserer Unterkunft.

06.01. Merzuga über Quarzazate, Dades und Todraschlucht bis 11.01.2018 Tazenakht

Nachträge wegen schlechter Datenleitung

06.01.2018
Wir sind heute von Merzuga nach M´Hamid gefahren. Eine riesen Strecke von 435km. Zuerst ging es wieder durch wüstenähnliche Verhältnisse Richtung Norden, dann 200 km gen Westen, die Gebirgszüge waren recht interessant. Später merkten wir dann, dass das Navi uns einen anderen Weg als ursprünglich geplant geführt hat. Wir sind etwas oberhalb von Zagora auf die Hauptstraße gekommen und mußten dann ca. 150 km noch gen Süden zur Wüste fahren. In M´Hamid haben wir nur ganz kurz eine Visitenkarte geholt, da wir in der Stadt mit einem Führer für die Wüste verabredet waren. Norbert der Bekannte von Sabine hatte eine Tour in die Wüste organisiert und wir mußten nur noch den Kontaktmann treffen und ihm das Hotel benennen, wo wir am nächsten Tag abgeholt werden wollten.  Die Tour mußten wir auch noch bezahlen, da der Kontaktmann nur heute mit einer Gruppe in die Wüste fährt und wir morgen mit jemand anderem ins Dessert fahren sollten. Wir haben Asis sofort angetroffen und alles für den nächsten Tag besprochen. Die Unterkunft war nicht schlecht, alles aus Lehm, richtig nett zurecht gemacht. Das Abendessen war dann allerdings nicht so gut wie sonst.


 

Am 07.01.2018 wurden wir dann wie besprochen an der Unterkunft abgeholt und sind in die Wüste gefahren. Dort angekommen haben wir erstmal unser Lager bezogen, mit einem richtigen Bett und elektrischem Strom. Auf den Betten dann ordentlich Sand, damit wir auch merkten wo wir sind. Dann haben wir die angrenzenden Dünen erobert. Bevor es dann dunkel wurde haben wir noch einen gut einstündigen Ausflug mit Dromedaren durch die Dünen gemacht. Die Schaukelei bei mir hielt sich in Grenzen, Sabine hatte oft das Gefühl, dass ihr Sattel nicht richtig fest saß. Wir haben den Ausflug aber ohne Verletzungen gut überstanden. Dann ging das Licht aus! Innerhalb weniger Minuten war die Sonne verschwunden und es dauerte nur einen kleinen Moment, da war es stockfinster. Das Abendessen war um eine vielfaches besser als im Hotel. Es wurde in einem separaten Zelt gereicht. Danach gab es Lagerfeuer und Berbertrommelmusik, richtig klasse. Der Sternenhimmel war grandios. Geschlafen haben wir hervorragend und uns anschließend, am 08.01.2018, an einem perfekten Frühstück für den Tag gestärkt. Danach ging es zum Hotel durch die Wüste zurück, im Jeep wie auch auf der Fahrt raus. Das Motorrad und unsere Ausrüstung haben wir am Hotel stehen lassen können, ohne Mehrkosten. Es war noch richtig früh, so dass wir uns entschieden haben noch zu Norbert und seiner Familie nach Quarzazate zu fahren. Gegen 15:00 Uhr erreichten wir den Treffpunkt in Tabount und wenige Minuten später stand Norbert schon bei uns. Anschließend sind wir bei Norbert, Fatima und Miriam eingezogen und zwei Nächte geblieben.



Unser Berbercamp



Mein Reisemittel bei Tiefsand!
Die ersten Sonnenstrahlen erobern die ersten Dünen!
Sonnenaufgang am Wasserspeicher!
Unser Zimmer in der Wüste!

 

Am 09.01.2018 haben wir uns mit den ortsüblichen Verkehrsmitteln auf den Weg zu den Filmstudios von Quarzazate gemacht. Gladiator, Asterix und Obelix am Nil und einige Filme mehr wurden hier gedreht. Die Kulissen waren schon imposant. Die Fahrt in die Stadt haben wir mit dem Gran Taxi und anschließend mit dem petit Taxi zurückgelegt. Für den Rückweg haben wir zum Glück gleich ein petit Taxi erwischt und den Weg von der Stadt in die Vorstadt mit dem Bus. Die Kosten für diese Art der Beförderung sind spitze. Wir haben 35 Cent für die Fahrt in die Stadt bezahlt und zu den Studios 90 Cent pro Person. Das absolut größte an unserem Besuch bei Norbert und seiner Familie war aber Fatimas Küche. Egal ob Abendessen oder Frühstück, es war viel zu viel und hat viel zu gut geschmeckt. Ich habe zum ersten Mal im Leben CousCous gegessen und muß sagen es hat hervorragend geschmeckt. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Fatima für die tolle Art der Küche. Natürlich gebührt sowohl Fatima als auch Norbert unser Dank für die First Class Bewirtung. Der Aufenthalt bei Euch war etwas ganz besonderes.




In den Filmstudios

Miriam die Tochter des Hauses vor dem CousCous!

 

Am 10.01.2018 sind wir von Quarzazate in die Dades-Schlucht und dann in die Todra-Schlucht gefahren. In der Todra-Schlucht sind wir dann geblieben. Wir haben in der Auberge Le Festival übernachtet, eine Unterkunft die sogar Felsenzimmer hat. Die Dades-Schlucht sind wir soweit gefahren bis in den schattigen Kurven noch Eis und Schnee lag, dann sind wir doch umgedreht. Ich hatte die stille Hoffnung über die Verbindungsstraße zur Todra-Schlucht fahren zu können, aber das war nicht möglich. Ein Autofahrer den ich gefragt hatte, winkte sofort vehement ab, selbst die Weiterfahrt wäre wohl nicht mit dem Motorrad möglich gewesen. Die beiden Schluchten haben uns recht gut gefallen. Es wäre natürlich schöner gewesen komplett durch zu fahren, aber oben liegt sehr viel Schnee. Selbst die N9 von Marrakesch nach Quarzazate war wegen Schnee für ein oder zwei Tage gesperrt.
Der schneebedeckte Atlas im Hintergrund!
Der schwerhörige Storch direkt über dem Lautsprecher vom Muezzin!
Die Kurven der Dades-Schlucht !

Da liegt tatsächlich Schnee auf dem Acker!

Die Todra-Schlucht!


Blick aus unserem Zimmer in der Unterkunft La Festival!

Unser Zimmer von draußen

Am 11.01.2018, ich bin heute genau 2 Monate unterwegs, haben wir uns wegen der tollen Straße durchs Gebirge nochmal für die Tour über Quarzazate entschieden, um nach Tazenakht zu fahren. Diese Gebirgsstraße ist einfach der Hammer. Man sieht den schneebedeckten Atlas und fährt selber auch in fast 1800 m Höhe durch eine Landschaft mit Kurven ohne Ende. Die Straße nach Tazenakht war grün auf der Karte gekennzeichnet, also als lohnenswert, selten war es so langweilig. Ich weiß nicht warum ich mir die Strecke auch schon markiert hatte, gelohnt hat sie sich nicht. Sie geht von der N 9 zur N 10 und lohnt sich aus meiner persönlichen Sicht nicht. In Tazenakht haben wir dann ein Hotel direkt an der Hauptstraße genommen. Der Wohntrakt war nach hinten in die zweite Reihe zurückgesetzt, so dass man vom Straßenlärm recht wenig mit bekam. Für  eine Nacht aber mehr geht hier auch wirklich nicht, sollte es reichen.

Die Unterkunft in der Todra-Schlucht von der Straße!
Die Zufahrt geht nur über das Flußbett!
Nichts ist unmöglch Toyo.. , das kann Mercedes auch!

05.01.2018 Von Ifri nach Merzouga

Heute haben wir vor der Abfahrt endlich auch mal einem Marokkaner helfen können. Es war ein Arbeiter des Hotels der eigentlich nur einen Imbusschlüssel haben wollte. Als er merkte, dass ich wissen wollte wofür er es genau braucht holte er das Opfer. Es war eine Stil Motorsäge, die ich in der Ausfhrung auch zu Hause habe. Ihm war das Starterseil gerissen. Er brauchte aber keinen Imbus sonder einen Torxschlüssel. Also Tankrucksack auf und den Satz Torxsteckschlüssel herausgeholt und dann noch die kleine Knarre mit den Steckeinsätzen. Dann habe ich ihm die Säge auseinander gebaut und in Gemeinschaftsarbeit mit Sabine den Seilzug wieder eingefädelt. Der gute Mann konnte sein Glück überhaupt nicht fassen. Er freute sich riesig und bedankte sich in einer Tour. Dann kam der Chef des Hauses dazu und staunte als sah, dass wir für ihn arbeiteten. Seinem Arbeiter war es mächtig peinlich. Ich erklärte dem Chef aber, dass wir uns riesig freuen endlich auch mal Marokkanern helfen zu können, wo doch alle immer so freundlich und hilfsbereit zu uns sind. Der Chef  hat uns dann zum Cusscuss-Essen eingeladen wenn wir wieder vorbei kommen sollten. Die Reparatur hat bestimmt 1,5 Stunden gedauert, der Arbeiter hat uns dann noch zwei große Flaschen Wasser gebracht, die wir auch nicht ablehnen konnten. 
Dann ging es endlich los Richtung Wüste. Zuvor sind wir aber noch durch reichlich Berge gefahren und haben dann an einem Cafe eine Oase im Tal gefunden. Unglaublich, da fährt man durch die Wüste, glaubt man sieht alles und dann tut sich da auf einmal ein Tal auf, in dem ein Dorf mit einer Oase ist. Auch die Straße führte dann wie wir es schon aus Südamerika kannten steil nach unten. Grandiose Landschaften präsentierten sich uns hier. Später die letzten 25km vor Merzouga hatten wir dann erheblichen Seitenwind. Links und rechts der Straße nur schwarze Wüste und am Horizont später die Ausläufer des EErg Chebbi. Wir sind in der Unterkunft Auberge de Les Rouches gelandet, die war uns vor gut 300km schon empfohlen worden. Wir hatten ja nicht gebucht und sind einfach vorgefahren. Die Preisverhandlung gefiel mir erst gar nicht. Wir sollten 600 Dirham zahlen für das Doppelzimmer mit Halbpension. Ich holte mein Handy raus und fragte wieviel denn sein Abendessen kosten soll. Er zeigte mir seine Speisekarte und da stand das Menü mit 100 Dirham, zwei also 200 plus Zimmer für 270 sind 470 statt 600. Er stimmte zu und wir blieben. Beim Begrüßungstee kam ein neuer Ansprechpartner, der uns dann eine Wüstentour verpassen wollte. Vom Preis nicht ganz schlecht, aber wir hatten mit Norbert schon so einen Trip besprochen und er wollte sich auch kümmern. Etwas später sahen wir, das Norbert sogar für hier unten etwas organisiert hatte, da war es aber schon zu spät, wir hatten schon eingecheckt bis morgen. Leider hat genau heute mein Telefonguthaben versagt und ich konnte nicht mehr telefonieren. Daten funktionierten aber telefonieren ging überhaupt nicht mehr, mein Guthaben war verfallen. Nun per WhatsApp zu kommunizieren war sehr schwierig hier unten. So gingen wir erstmal noch schnell in die Wüste und nutzten das letzte Licht zum fotografieren. In der Unterkunft wurde uns anschließend wieder ein tolles Abendessen bereitet. dann kam eine Nachricht von Norbert, Sabine hatte in per Message über unsere Lage informiert. Norbert hatte nun für den nächsten Tag in Mhamid in 400 km Entfernung alles klar gemacht für eine Wüstentour. Morgen also etwas beeilen und dann paßt das schon. Die drei chilenischen Frauen die bei Norbert zur Zeit zu Besuch sind kommen dort auch hin. Wir treffen uns zwischen 16-17:00 Uhr in dem Ort am Busbahnhof. Das wird bestimmt sehr lustig morgen. Unsere Unterkunft her ist wieder ganz prima, bisher hatten wir wirklich Glück.


Die Straße führt rechts am Berg entlang und führt bis links hinten oben!
Kurz vorher sind wir auf Horizontebene gefahren, ohne zu ahnen was kommt!


Die Wüste beginnt direkt hinter unserer Unterkunft!


04.01.2018 Von Fes nach Ifri

Heute sind wir sehr gut losgekommen und haben bereits um 10:00 Uhr auf dem Motorrad gesessen. Aus Fes raus wie immer in den größeren Städten ein modernes Abenteuer. Einige der einheimischen mögen es wohl nicht wenn man mit dem Motorrad schneller ist als sie, sofort wird wieder überholt und bis dahin fahren sie so dicht auf, dass einem Angst und Bange werden kann. Das erste Stück geht es sogar über eine Autobahn, dann geht es über die Landstraße von Sefrou nach Timahdite und weiter die N13 nach Süden bis kurz hinter Ifri zur Kasbah Jurassique. Unterwegs machten wir Rast und tankten, dort wurden wir deutschsprachig empfangen. Der Mann auf der Raststätte irgendwo im Nirgendwo sprach perfekt deutsch. Sogar er kannte unser Ziel die Kasbah. Er gab uns dann einen tollen Tip für Merzouga. Die Unterkunft Auberge Les Roches, sie liegt direkt an den Sanddünen des Erg Chebbi. Mal sehen ob wir dort dann tatsächlich bleiben oder schon in die Richtung der Todrha Schlucht fahren. Heute war es landschaftlich so unterschiedlich wie selten. Bei Fes war es relativ grün. Oben in den Bergen waren sogar auf fast 1800 m Höhe noch Olivenbäume und zum Schluß ging es nur noch durch Wüsten ähnliche Landschaft. Dann ging es wiederrauf auf fast 2000 m Höhe und wieder runter. Teilweise mit abenteuerlichen Kurven. Nun sind wir in der Kasbah gut untergekommen und haben gerade köstlich gespeist. Temperaturen hatten wir heute von 10- 22°C.









In einem der Türmchen ist unser Zimmer, einfach toll.

03.01.2018 Ein Tag in FES

Heute sind wir in Fes geblieben. Gestern Abend hatten wir ja schon einen Teil der Gassen von Fes gesehen. Heute versuchten wir uns mit Karten in dem Labyrinth zurechtzufinden. Es ging auch nicht wesentlich besser, nur wir waren etwas entspannter. Die Altstadt liegt tatsächlich an einem Hang, so dass man recht lange auch bergab geht. Die Befürchtung des hinauf Gehens, erwies sich einfacher  als gedacht. Die vielen Gassen sind schon recht verwirrend und auch anstrengend. Wir haben uns heute eine Koran-Schule angesehen und eine Gerberei von oben gesehen und sogar Erklärungen, natürlich gegen Devisen bekommen. Die Koranschule fand ich nicht so interessant, die Gerberei hingegen schon. Morgens werden die Tiere geschlachtet und am selben Tag kommen die Decken, also die Felle mit den Hautschichten noch in die Gerberei. Dort werden sie sofort in eine Lauge eingelegt, so dass anschließend die Haare abgelöst werden können. Die gesamte Verarbeitung erfolgt hier auf dem Gelände. Ja die gesamte Verarbeitung, vom Rohmaterial, also dem Fell bis hin zur fertigen Tasche. Die Masse ist Handarbeit davon. In den kleinen Fenstern bzw. dahinter sitzen überall Handwerker die das Leder be.- und verarbeiten. Gelegentlich reicht wohl der Platz zum Trocknen der Leder hier nicht aus, dann werden sie mit Eseln auf einen nahe gelegenen Berg gebracht und dort zum Trocknen ausgelegt. Ab und zu kamen Gerüche hoch zu uns auf die Dachterrasse von der wir das Treiben da unten beobachten konnten, es war sehr unangenehm. Im Sommer bei 45°C soll es ganz grauenvoll stinken. Auch die Arbeiter sollen dann sehr schlimm riechen. Die Verkäufer sind mit Masse sehr freundlich und zurückhaltend, hingegen die Schlepper der Restaurants mega nervig. Ja, die wollen auch nur überleben. Aber wenn Dir alle zwei Meter an einigen Stellen eine Speisekarte unmittelbar vors Gesicht gehalten wird ist es sehr aufdringlich. Mir persönlich hat Fes nicht gefallen, wobei die Vielfalt die man hier wohl hat, nirgendwo zu übertreffen ist. Morgen geht es Richtung Erg Chebbi, wir haben nichts vorgebucht, mal sehen wie weit wir kommen.


Unsere Unterkunft von außen!

Die Koranschule

Hier werden die Häuser abgestützt damit die Altstadt nicht zusammen bricht.

Die Gerberei