23.09.2016 Feuchtwangen nach Neumünster bzw. Braunschweig

Der letzte Tag unserer Tour, mit dem Mammutanteil an Strecke. Wir hatten noch ein kurzes Stück Landstraße vor uns und dann ging es auf die Autobahn. Für mich waren es fast 700km bis nach Neumünster. Am Kirchheimer-Dreieck tankten wir um 13:30 Uhr wieder und tranken einen Cappuccino wie schon bei der Anreise in den Süden. Anschließend verabschiedeten wir uns schon. Bei Kassel Süd trennten sich unsere Wege dann. Sabine wollte noch bei Touratech in Kassel reinschauen. Sie hatte von dort ja auch nur noch gute 150km bis Braunschweig, ich jedoch knapp 400km. Da es auch schon auf 15:00 Uhr zu ging verzichtete ich auf diesen Abstecher und fuhr gen Norden. 

Um 18:50 Uhr bezahlte ich dann schon meinen Einkauf in Neumünster und kam nach insgesamt 5534km wieder mal zu Hause an. Eine tolle Reise geht zu Ende. Sardinien ist auf jeden Fall eine Reise wert und sieht uns bestimmt nochmal wieder.
An dieser Stelle nochmal vielen Dank an T&A für die freundlichen Info´s inkl. DvD über Sardinien.

 So und zum Schluß noch ein paar Tachoaufnahmen!

 

 Starttachostand in Neumünster 30.08.2016

Tachostand 55555 km am 05.09.2016! 

Tachoendstand am 23.09.2016 wieder in Neumünster

 

THE END

22.09.2016 Uzza nach Feuchtwangen

Die letzte Nacht im Ausland lag hinter uns. Total erschlagen sind wir gestern ins Bett gefallen. Es war ein verdammt langer Tag der hinter uns lag und der heutige würde auch nicht viel entspannter werden. Zum Glück schien die Sonne, so dass wir bei strahlend blauem Himmel zum Stilfser Joch hoch fahren konnten. Diese Kurven ein Wahnsinn. Und hier muß ich einfach auch mal ein Loblied auf meine Maschine los werden. Trotz vollem Gepäck und Geländereifen konnte ich die Kurvenparade zum Pass hoch voll genießen. Da wir noch recht früh unterwegs waren hatten wir die Straße fast für uns allein. Ein Traum von Wetter, grandiose Kurven, so kann der Tag beginnen. Über den Umbrailpass ging es dann weiter über Reschen und den Fernpass auf der Bundesstraße mit unzähligen Umleitungen bis nach Feuchtwangen. Wir hatten zwar gedacht weiter zu kommen, aber die Umleitungen und die Landstraße erforderten weit aus mehr Zeit als gedacht. In Feuchtwangen hatte ich gegen 17.00 Uhr die Unterkunft, im Gasthof Sindel-Buckel telefonisch, vorgebucht. Als wir gut 2 Stunden später endlich ankamen und ich den Gasthof sah mußte ich erstmal schlucken. Recht zentral gelegen in einem richtig alten Gemäuer lag der Gasthof vor uns. Er sah auch recht klein aus von außen. Ich ging erstmal allein hinein weil wir die Motorräder nicht gleich gut abstellen konnten. Als ich eintrat beschlug erstmal die Brille und ich stand in einem total quirligen Gasthof der mit mindestens 200 Gästen rappel voll war. Eigentlich habe ich gedacht, daß kann doch nicht sein, draußen absolute Ruhe und hier drin das totale Leben. Der Wirt begrüßte mich, sah sofort, dass wir miteinander telefoniert hatten, drückte mir den Schlüssel in die Hand und wies mir den Weg zum Zimmer.
Wir mußten einmal um das Haus herumfahren, konnten dann auch die andere Seite sehen, inkl. Wintergarten und großem Biergarten. Wir bezogen unser Zimmer im Karpfenhaus das neben dem Hauptgebäude steht. Die Motorräder sollten wir eigentlich in einen Abstellraum stellen, dieser war jedoch nagelneu und mit schönen Fließen ausgelegt, so daß wir verzichteten und draußen am Haus parkten. Die Fliesen hätten wir garantiert mit den Ständern ramponiert.
Zum Essen sind wir dann rüber in den Gasthof. Endlich lüftete sich das Geheimnis war hier soviel los war. Der Gasthof hatte Schlachtefest und im Ort ab morgen ein Stadtfest. Auch hier war das Essen wieder etwas ganz besonderes mit Bier aus einer Landbrauerei, köstlich. Morgen geht es nach Hause.

 

 

21.09.2016 Genua nach Uzza

Zum Frühstück gab es nur Kaffee an Bord, der Rest sollte später folgen. Das Verlassen der Fähre ging noch recht zügig von statten, aber dann. Ich weiß gar nicht mehr wie lange es tatsächlich gedauert hat. Da die Fähre rappel voll war stauten sich im Hafenbereich an der Mole die Autos in bis zu vier langen Schlangen. Die Schlangen wurden dann am Ende paarweise zu einer Spur zusammengeführt. Alle mußten sich dann über die eine einzige Kreuzung, durch eine Baustelle mit Ampelschaltung, in den Verkehr von Genua einfinden. Es war die absolute Hölle, mir lief der Schweiß schon aus dem Helm. Das ständige Anfahren und Stehenbleiben fiel mir mit meiner Schulter unheimlich schwer.
Nachdem wir Genua verlassen hatten fuhren wir noch eine ganze Weile, bis wir endlich ein Kaffee an der Straße gefunden hatten an dem wir ohne Probleme halten konnten und endlich etwas zwischen die Zähne bekamen. Gelegentlich kam mal die Sonne kurz raus, dann wurde es wieder total finster. Ein paar mal hatten wir das Gefühl den regen schon sehen zu können. Schönes Wetter ist etwas anderes, aber es blieb sehr lange trocken. In Edolo entschieden wir uns für den Weg über den Passo di Gavia 2618m üNN zufahren. Bisher war es trocken, je höher wir kamen umso diesiger wurde es. Dann fing es richtig zu regnen an und wurde auch noch total nebelig. Kurze Zeit später war der Nebel weg und der Regen ging in Schneegriesel über. Gefühlt hatten wir Minusgrade, aber es waren wohl noch um die 2°C . Zuvor hatten wir den ganzen Tag immer hin noch 15-20°C gehabt. Die Kälte zog durch den ganzen Körper, es wurde auch bei der Fahrt ins Tal nicht wesentlich wärmer. Es regnete immer noch leicht als wir unten nach einer Unterkunft suchten. An der Pizzeria Al Frodolfo kurz vor Uzza stand dann Zimmer zu vermieten, der Rest sah hier alles recht verlassen oder geschlossen aus. Wir schauten uns noch im Dorf um und fuhren zur Pizzeria zurück. Dort wurden wir, mittlerweile recht naß, überaus freundlich empfangen. Der Wirt versuchte sofort seinen Neffen zu erreichen, dieser war aber leider nicht in der Nähe. Der Wirt nahm sofort das Telefonbuch und telefonierte mit einem  Hotel ca. 800 m entfernt. Er fragte dort nach einem Zimmer und Preis für uns und kündigte uns dort auch an. Wir bedankten uns und fuhren in das Hotel. Eine einfache aber sehr schöne Unterkunft mit Tiefgarage für die Motorräder. Nachdem wir alles geklärt hatten unsere Sachen verstaut hatten fuhren wir in die Pizzeria zum Abendessen. Das Essen war absolute spitze, ein wahrer Gaumenschmaus. Ein erfolgreicher Tag ging zu Ende. Wir freuten uns auch schon auf den nächsten Tag, wir waren ja schließlich kurz vor dem Stilfser Joch, dem absoluten Kurvenspaß in den Alpen.

20.09.2016 Rückfahrt Torre di Bari nach Genua

Es heißt mal wieder Abschied nehmen, diesmal von Torre di Bari. Wir müssen nach 8 Tagen unsere Sachen wieder auf den Mopeds verstauen. Zuvor haben wir uns aber noch bemüht, möglichst alles sauber zu machen und ordentlich einzupacken. Denn die nächsten Tage wollten wir das Zelt eigentlich nicht wieder nutzen. Meine Schulter machte ja auch noch Probleme und ich freute mich schon auf ein richtiges Bett. Nicht mehr auf dem Zeltboden rumkrabbeln, ein schöner Gedanke. Wir fuhren bei bedecktem Himmel los und kamen zum Glück trocken in Olbia an. An der Fähre mußten wir noch gut 2 Stunden warten bis wir endlich an Bord konnten. Vor der Fähre standen recht viele Motorräder. Es waren die unterschiedlichsten Leute. Einige Österreicher hatten ihre Maschinen auf dem Anhänger hinter einem Pkw verladen und gleich noch einen Schwung Ersatzreifen dabei. Das sind dann die, die einen noch kurz vor einer Kurve überholen und dann mit schleifenden Knien dahin rasen, als wenn die Landstraße eine Rennstrecke ist. Hier fehlt mir immer wieder das Verständnis, denn sie gefährden nicht nur sich, sondern auch alle anderen. Wir kamen mit einem Schweizer GS-Fahrer und seiner Frau ins Gespräch. Die hatten eine R 1200 GS ADV LC und bestaunten unsere Heidenau K 60 Scout. Vor allem wollte er wissen wie lange die in der Regel halten. Als wir ihm sagten, daß die bei uns so 12-16000 km halten, konnte er es überhaupt nicht glauben. Bei ihm hält der normale Straßenreifensatz gerade mal 5-6000km, dann sind die fertig. So unterschiedlich kann man fahren und ich schlafe auch nicht ein, beim Gas geben.
Ein Pan-European Fahrer war mit ein paar Kumpels auf der Insel und berichtete von mehreren sehr schweren Motorradunfällen mit tödlichem Ausgang, so ein Anblick blieb uns zum Glück erspart. Es bleibt festzuhalten, daß die rasenden Mopedfahrer auf der Insel wohl massiv zugenommen haben sollen. Somit ist es aus unserer Sicht wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, wann die Sarden Straßen sperren.  Wir sind ja meistens zu unseren Tagestouren  erst gegen 10-11:00 Uhr losgefahren und haben dann in den Straßenkaffee´s die anderen Mopedfahrer oft schon bei der Pause gesehen. Somit hatten wir die Straßen meistens für uns und konnten entspannt fahren. 
Das Verladen auf der Fähre war wieder völlig entspannt. Mit dem bekannten Strick wurde das Motorrad wieder angebunden und fertig. Für die Überfahrt nach Genua hatten wir diesmal eine Kabine gebucht. Verpflegung hatten wir uns ausreichend mitgenommen, so waren wir nicht auf die Restauration an Bord angewiesen. Die Nacht verlief unproblematisch. Die Wetterprognose für den Bereich unserer morgigen Tagesetappe sah nicht gut aus.

12.09.-20.09.2016 Torre di Bari

So, der eigentliche Plan noch ein oder zwei Tage im Süden von Sardinien zu verbringen wurde ganz schnell verworfen. Wir waren kaum von der kleinen Halbinsel herunter gefahren und nach rechts Richtung Süden abgebogen, da nahm der Verkehr stark zu. Am südlichsten Zipfel wurde dann schon für das normale Parken kassiert und die Massen an Menschen die dort plötzlich vorhanden waren schreckten uns dann doch ab. Der Campingplatz der es werden sollte sah auch nicht gerade sehr einladend aus, so daß wir uns bei Chia dazu entschieden bis Torre die Bari im Osten der Insel zu fahren.
Torre die Bari war ein Tipp von T&A. Das sind alte Freunde, die Sardinien schon fast als Wahlheimat erkoren haben. Die Beiden kennen Sardinen recht gut und hatten uns den Campingplatz „Camping Marina“ empfohlen. Ein sehr guter Tipp wie sich dann später herausstellen sollte.
Der Weg dorthin war nicht unbedingt reizvoll. Vor Cagliari der Hauptstadt von Sardinien ging es an der Küste durch eine Industrielandschaft direkt am Meer. Wir kamen aber gut voran und wählten auch den direkten Weg. Kurz vor Torre di Bari haben wir dann tatsächlich für fünf Minuten einen richtigen Regenschauer abbekommen. Manchmal frage ich mich, wie wir früher ohne Navi  gefahren sind. Den Campingplatz hatte ich genau eingegeben und wir sind auch tatsächlich über einen ca. 1,5km langen Sandweg dort angekommen. Ich glaube nur nach Karte wäre ich dort hin den Weg wohl nicht gefahren. Das Erste was wir durch den Zaun sahen waren Motorräder die gleich links am Eingang standen. Dort hatten sich einige Mopedfahrer mit ihren Zelten platziert. Wir meldeten uns wie immer  erstmal an der Rezeption an und gingen dann über den Platz um zu schauen, ob er denn auch für uns in Ordnung ist. Das haben wir überall so gemacht! Die Sanitäreinrichtungen waren wichtig und natürlich die Platzwahl. Denn es gibt überall irgendwelche Überraschungen die man so zumindest auf ein Minimum reduzieren kann. Wir fanden dann auch einen schönen Platz im hinteren Teil.
Wir nutzten diesen Platz dann als Stützpunkt oder besser gesagt als Basis für die nächsten 8 Tage. Der Platz wie vorhin schon erwähnt ist recht schön direkt am Strand gelegen, an einem Ende eines Sandwegs, somit eigentlich auch sehr ruhig. Eigentlich nur weil in der Nähe, ca. 350m vor dem Platz direkt am Meer unter Pinien das Sard Rock Cafe ist. Hier gibt es nämlich öfter auch mal Livemusik. Wir lagen abends schon im Zelt und konnten uns dann an der Musik erfreuen, sie war auch recht gut. Der Nachteil war nur, daß die erst gegen 22:00 Uhr angefangen hat. Halt typisch Süden, wenn wir ins Bett gehen, wird hier erst richtig losgelegt. Wir machten dann die nächsten Tage schöne Touren in die  Berge im Landesinneren, denn dort waren wir bisher noch nicht. Wir waren ja durch Südamerika und seine geteerten Straßen, was Kurven anbetrifft, verwöhnt. Aber auch hier in Europa ein solches Eldorado an Kurven vorzufinden hatten wir wirklich nicht gehofft. Landschaftlich sehr schön gelegene und meistens auch in guten Zustand zu befahrende Straßen ließen unsere Begeisterung täglich wachsen. Abwechslungsreich war es noch dazu. Malerische Bergdörfer die die Hänge säumten und dann wieder Fernsicht bis zum Meer, Sardinien hatte uns in seinen Bann gezogen. An einem der Tage hatten wir uns wieder eine kleine weiße Straße ausgesucht! Daß man so grandios durch die Landschaft fahren kann ohne jeglichen Verkehr, auf einer nur max. 2m breiten Straße, war mehr als überwältigend. Ungefähr zwei Stunden sind wir über Bergkämme und Täler gefahren und haben nur einen Ziegenhirten und seine Tiere sowie freilaufende Rinder und Pferde angetroffen. Es wurden gleich wieder Erinnerungen an die endlosen Weiten von Südamerika wach.
An  einem Abend sind wir zum Essen ins Dorf zur Pizzeria gefahren. Davor stand schon ein Motorrad mit „Braunschweiger Kennzeichen“. Da Sabine ja auch aus Braunschweig kommt, freuten wir uns natürlich jemanden aus der direkten Heimat hier  zu treffen. Wir stellten uns dann auch daneben. Als Platz bekamen wir auch den Tisch direkt neben den anderen Mopedfahrern, begrüßten diese und hielten einen kurzen Plausch. Wie klein die Welt doch manchmal sein kann. Am nächsten Tag beim Einkauf trafen wir die Beiden, Kerstin und Ernst wieder. Sie erzählten uns, daß sie sich schon seit 10 Jahren mit einer Gruppe von Motorradfahrern hier unten treffen und dann über die Insel fahren. Der Bann von Sardinien, halt. Außerdem erzählten sie uns von San Giorgio, einem hervorragendem Lokal in Bari Sardo. Hier wollten sie abends dann mit ihrer Gruppe essen gehen und haben uns kurzerhand gefragt, ob wir nicht auch Lust hätten dazu zu kommen. Wir sagten gern zu. Es war eine nette Truppe, die Meisten auch schon etwas älter. Das Lokal können wir wärmstens weiter empfehlen, sehr gutes Essen zu wirklich gutem Preis. 

Dann kam der 16.092016, ein Freitag der uns wenig Freude bereiten sollte. Das Wetter sah erst gar nicht gut aus. Die Nacht hatte es so doll geregnet, daß der Dreck vom Boden bis ca. 30 cm am Innenzelt hochgespritzt war. Zum Glück hatten wir Sabine´s Tarp mit und auch aufgestellt. Ich weiß nicht wie unser Vorzelt ohne das Tarp ausgesehen hätte. Nachts stand der Weg vor unserer Parzelle regelrecht unter Wasser. So kam es auch, daß wir uns erst nicht entscheiden konnten, ob wir den nun los fahren und eine Tour machen oder auch nicht. Mittags dann die Entscheidung, wir fahren los. Nach ca. 40km tankten wir. Sabine machte die Zündung an ihrer Maschine an und diese begann sofort zu starten ohne den Knopf zu betätigen. Sofort schaltete sie die Zündung erstmal wieder aus. Wir schauten uns mit großen Augen an. Neuer Versuch, neues Glück oder auch nicht. Zündung an und sofort startete die Maschine wieder jedoch ohne anzuspringen. Diesmal betätigte Sabine den Killschalter und machte dann die Zündung aus. Beim erneuten Versuch ging dann überhaupt nichts mehr. Ich telefonierte schon mit meinem Schrauber Bodo in Neumünster, der mir dann noch einige Tipps gab. Unter anderem auch die Batterie abzuklemmen und einige Zeit zu warten, um es dann erneut zu versuchen. Es half aber alles nichts, den Anlasser überbrückte ich und er funktionierte einwandfrei, die Maschine sprang aber nicht an. So entschieden wir uns für den Abschleppdienst. Tolle Idee auf einem Freitagnachmittag gegen 16:00 Uhr. Aber man sagte uns Hilfe zu und wollte in ca. 2 Stunden bei uns sein. Ich hatte noch die Hoffnung, daß es vielleicht die Ringantenne sein könnte und fuhr zu unserer Basis zurück, weil ich dort eine im Gepäck dabei hatte. Kurze Zeit später kam ich mit dem Ersatzteil wieder an der Tankstelle an. Sabine sagte, jetzt funktioniert wieder alles, aber die Batterie ist zu schwach. Gleich darauf kam der Abschleppdienst. Wir entschieden uns nur für die Starthilfe mittels Überbrückung. Und was soll ich schreiben, die Maschine sprang an. Der Abschleppdienst gab uns noch seine Karte, falls das Problem nochmal auftauchen sollte. Im Nachgang wird das Problem aller Wahrscheinlichkeit nach Wasser im Zündschloss gewesen sein oder das Can-Bus-System, welches sich aufgehängt hatte.
Das Pech war aber noch nicht vorbei. Beim losfahren lenkte ich recht stark ein und blieb kurz mit dem Vorderrad an einem Bodendeckel hängen, so daß die Maschine umfallen wollte. Ich versuchte noch die Maschine wieder hoch-zureißen, es gelang mir aber nicht. So fiel ich wie in Zeitlupe auf die Seite. Ich merkte sofort, hier stimmt etwas nicht. Ich richtete die Maschine mit Sabine´s Hilfe wieder auf und stellte sie ab. Den rechten Arm konnte ich nicht mehr richtig bewegen. Vom Gefühl her hätte ich gesagt, der ist ausgekugelt. Da ich selber hier aber nichts groß machen konnte, die Schmerzen auch noch nicht zu groß waren, entschied ich mich die Maschine zumindest auf den Campingplatz zurück zu fahren. Gesagt getan, denn hier an der Rezeption sprach eine Frau deutsch. Sie vermittelte uns dann eine Ambulanzstelle in Bari Sardo. Hier schaute sich eine Ärztin meine Schulter an, konnte aber nicht´s machen, ohne Bildgebung und verwies uns an das Krankenhaus in Lanusei. Dort sollten wir aber erst am nächsten Morgen hinfahren, jetzt im Dunkeln riet man uns wegen der vielen Kurven ab. Sabine war mit meiner Maschine gefahren und ich hinten drauf. Die Ärztin traute ihren Augen nicht als Sabine mit der Maschine vorfuhr, und mich hinten drauf nahm. Am nächsten Tag sind wir dann nach Lanusei ins Krankenhaus gefahren, ich wieder hinten drauf. Hier muß ich dann mal Sabine´s Fahrkünste loben. Daß sie gut fahren kann, auch mit mir hinten drauf,  wußte ich bereits, aber auch hier durch dieses heftigen Serpentienen, daß war Können! Nach knapp vier Stunden und einem hervorragenden Check sagte man mir, daß keine knöcherne Verletzung vorliegt. Ich solle den Arm schonen. Von meinem Unfall in 2014 wußte ich noch, das Mobilisation oft sehr gut hilft. Bis zum Campingplatz fuhr Sabine wieder zurück. Nachmittags versuchte ich dann im Meer sogar schon die ersten Schwimmbewegungen, mit Erfolg. Ab dem nächsten Tag sind wir dann wieder Touren gefahren, die Haltung für den Arm am Lenker war besser als wenn er runter hing. Nachts war es mit dem Liegen allerdings recht problematisch, vor allem weil ich mich überhaupt nicht mit dem Arm abstützen konnte. Somit hatten die letzten Tage hier auf der Insel immer einen bitteren Beigeschmack. Dank der Unterstützung von Sabine mußten wir den Urlaub aber nicht abbrechen.
Nachtrag: Die Schulterverletzung ließ ich in Deutschland dann nochmals untersuchen. Es war wie von mir auch schon befürchtet, eine Tossy III Verletzung. Da ich diese Verletzung schon von links kannte, verzichtete ich auf eine Operation, da die letzte im Nachgang nicht erfolgreich war. Jetzt Anfang Februar 2017 ist die Schulter  wieder voll belastbar. 

Industrieanlage direkt vor Cagliari am Meer

Cagliari, Hauptstadt von Sardinien


 Der Platz des Hirten, einsam oben auf einer Klippe!!

 

Gelegentlich sah man dann auch ein paar Rennfahrer!!!

Eine Strecke 2 Stunden ohne anderen Verkehr, total einsam, genial!

Kurven satt, fast wie in Südamerika!

Das Gefälle kommt auf dem Bild nicht rüber, es war heftig!

 

 

 

 

Planung ist alles!!!

Sonnenuntergang in Torre di Bari

Camping Marina in Torre di Bari

Selten habe ich so viele Pfeile auf einmal in einem Kreisverkehr gesehen!

Der Nuraghe von Torre di Bari! 
Diese Türme sind auf ganz Sardinien verteilt und die am besten erhaltenen in Europa.

Strand von Torre di Bari

10.-12.09.2016 Spiaggia Is Arutas nach Mercuri

Wir fuhren wie schon zuvor wieder die Küstenstraße bis auf die kleine Halbinsel im südlichen Osten von Sardinien kurz vor den Ort Mercuri. Der Campingplatz
Camping Tonnara, war direkt am Meer gelegen und alle Plätze hatten ein riesiges Sonnensegel darüber. Der Boden war zwar steinhart ohne Gras aber die Parzellen waren durch hohe Hecken und Büsche recht nett von einander getrennt. Die Masse der Urlauber hier war mit Wohnmobilen unterwegs. Motorradfahrer haben wir bisher nur vereinzelt gesehen, auf unseren Campingplätzen bisher keine. Der Platz ist von der Infrastruktur, Sauberkeit und Lage wirklich empfehlenswert. 
Den 11.09.2016 verbringen wir am Strand der nur wenige Meter entfernt ist. Zwischen den Felsen gibt es hier und da etwas feineren Kiesel oder auch mal etwas Sand, sonst ist alles recht scharfkantiger Felsen. Hier könnten Badeschuhe wirklich sehr hilfreich sein.

 

 

09.-10.09.2016 Vignola Mare nach Spiaggia Is Arutas

Die Sonne scheint und es geht weiter gen Süden. Die Entscheidung die Insel entgegen dem Uhrzeigersinn zu umrunden war richtig. Denn im Osten der Insel kommen dieser Tage immer wieder Regenschauer runter, von denen wir bisher verschont geblieben sind. Die Temperaturen sind um die 22°C und gut auszuhalten. Es ist schon erstaunlich wie sich manch ein kleines Wohnmobil hier die teilweise erheblichen Steigungen der Küstenstraße hochquält. Grundsätzlich wird so gefahren, daß die gesamte Straßenbreite auch genutzt werden muß, ein Vorbeikommen ist fast unmöglich. So bleiben einem trotz schönster Kurven nur die  Dieselwolken! Einige verhinderten sogar absichtlich das Überholen, welcher Frust muß in diesen Menschen stecken. Der Campingplatz des heutigen Tages ist ein  kleiner etwa 300m vom Meer entfernter Platz. Wir finden einen schönen schattigen Platz. Da der nächste Ort etwas entfernt ist sind die Preise in dem kleinen Einkaufsladen auf dem Platz entsprechend. Wir machen uns zum Strand über eine staubigen Feldweg auf. Hier muß in früheren Zeiten auch mal ein Campingplatz gewesen sein, die Stellplätze und einiges an Infrastruktur ist noch gut erkennbar. Warum der nicht mehr existiert erschließt sich uns nicht. Der Strand ist recht schön und mit einer leichten Briese ist es schon fast etwas frisch.

07.-09.09.2016 Ankunft auf Sardinien

Die Überfahrt verlief unproblematisch. Das Frühstück an Bord war mehr als bescheiden. Die Motorräder haben trotz der einfachen Sicherung mit einem Strick keinen Schaden genommen. Wir beginnen unsere Tour über Sardinien in Olbia und fahren entgegen dem Uhrzeigersinn die Insel in den nächsten zwei Wochen ab. Erstes Ziel ist die Costa Smeralda wo wir in einem Hafen dann die Boote bestaunen können, deren Preise mindestens siebenstellig sind. Es ist halt die Region der sogenannten Reichen und Schönen(oder auch nicht). Es geht dann weiter an der Küste bis nach Vignola de Mare zum Camping Village Saragosa bis zum 09.09.2016.
Am 08.09.2016 machten wir dann einen Tagesausflug in die Umgebung ins Landesinnere auf einen hohen Berg. Leider war es bedeckt und oben diesig, so daß die Fernsicht leider nicht gegeben war, nur stellenweise konnte man einen Blick durch die Wolken erhaschen. Abends bin ich natürlich auch in die Fluten des Mittelmeers gesprungen. Die Temperatur war recht angenehm, obwohl ich die einzige Bader war. Überlaufen ist es hier definitiv nicht gewesen.

06.09.2016 Gardasee nach Genua

Heute heißt es Abschied nehmen von Doris und Heinz. Die Beiden fahren noch zu einem alten Bekannten von Heinz und anschließend im laufe der Woche wieder Richtung Heimat. Sabine und ich müssen heute Abend in Genua die Fähre nach Sardinien erreichen, die ist schon gebucht. Es ist schon wieder recht warm als wir aufbrechen.  Wir fahren über Brescia durch die Ebene Richtung Piacenza (eine absolut langweilige Strecke) und dann die SS45 über Bobbio nach Genua. Die Hitze nimmt ab Piacenza noch erheblich zu. Unsere Suche entlang der Strasse und dem teilweise parallel verlaufenden Fluß eine Badestelle zu finden blieb leider erfolglos. Dort wo der Fluß schön zum Baden und Pausieren war gab es keinen Zugang. Die Strecke Bobbio nach Genua verlief durch bewaldetes Gebiet und war durch die kurvenreiche Straßenführung schön zu fahren.
Der Fähranleger in Genua war etwas umständlich zu finden. In diesem Bereich wurde gerade massiv gebaut, somit herrschte eine unübersichtliche Straßenführung  und das zusammen mit Feierabendverkehr. Trotzdem erreichten wir den Hafen zeitgerecht. Die Motorradsachen zogen wir aus und tauschten diese gegen luftigere Kleidung. Das Verladen ging bereits 3 Stunden vor der Abfahrt los und verlief recht unproblematisch. Die Maschine wurde ganz stumpf nur auf dem Seitenständer mit eingelegtem Gang an der Seite abgestellt und vom Fährpersonal nur mit einem Strick über die Sitzbank festgebunden. Hierzu empfiehlt es sich ein altes Mauspad oder ein Stück Teppich zum Schutz der Sitzbank dabei zu haben. Für die Hinfahrt hatten wir auf eine Kabine verzichtet und nur Schlafsessel gebucht. Da es schon Nachsaison und außerdem noch ein Dienstagabend war, fanden wir im Unterdeck einen leeren Schlafsaal mit Sesseln und konnten uns jeder quer über mehrere legen. Ein Bett ist natürlich bequemer, aber es ließ sich recht gut aushalten. Die Verpflegung an Bord war weder preislich noch geschmacklich der Hit. Bei der Onlinebuchung wurde auch Verpflegung zum Buchen angeboten, zum Glück hatte ich darauf verzichtet.

Fährhafen Genua