27.11. bis 29.11.2015 Ankunft und erste Stunden

So, es ist tatsächlich soweit, 27.11.2015 die Reise geht los. Ich stehe in der Tür und warte, dass meine Frau von der Arbeit kommt und mich zum Flughafen bringt. Es ist Freitagmittag der 27.11.2015, 12:20 Uhr. Das Erste was ich von Ihr in die Hand bekomme ist der Autoschlüssel. So aufgeregt wie Du bist, fahr mal lieber selber und ich sitze daneben, dann bist Du wenigstens schon mal beschäftigt. Recht hat sie, denn die Ungeduld ist schon da. Simone, Jörg und Sabine, nebst Carsten sind gerade schon am Flughafen angekommen und ich bin noch zu Hause. Gut ich habe wohl den schnellsten Weg zum Flieger. Abfahrt, die Autobahn normal gefüllt, alles scheinbar kein Problem. Ich muß dazu sagen, in Schleswig-Holstein und Hamburg ist die BAB A7, eine einzige Baustelle. Und so kam dann auch 15 km vor dem Ziel, an einem erneuten Baustellenbeginn von hinten die Polizei mit Blaulicht und Martinshorn. Alles bremste wie verrückt und die Stauung war da. Dann 1 km vor der Abfahrt zum Flughafen “Stillstand“, alles steht! Erste Überlegung, es sind noch 2,5 Stunden bis zum Abflug: Wenn ich jetzt die Taschen nehme und mich zu Fuß auf den Weg mache, könnte ich nicht nur die Abfahrt erreichen sondern auch den Flughafen. Zum Glück ging es aber sehr schnell im Schritttempo weiter und wir erreichten den Flughafen ohne Probleme. Sabine hatte schon eine Nachricht geschrieben, daß Sie draußen auf uns wartet. Erstes Ziel erreicht, durchatmen und entspannen. Es folgte eine herzliche Begrüßung, wir hatten uns ja bereits einige Wochen nicht gesehen. Ich verabschiedete mich von meiner Frau für die nächsten 9 Wochen und beide waren wir froh, daß es endlich losgeht. Es drehte sich bei mir natürlich alles nur um die Reise, daß nervt irgendwann wenn man oder in diesem Fall meine Frau, selber nicht mitfährt. Simone, Jörg und Sabine hatten bereits Online eingecheckt.

IMG_0620                           Die norddeutsche Truppe

Beim Einchecken ließ sich das Gepäck von Sabine  an ihrem Schalter nicht durchbuchen bis Punta Arenas. Unser Flug ging ja von Hamburg nach Santiago über Madrid, sowie anschließend weiter nach Punta Arenas. Unsere Eincheckschalter waren direkt nebeneinander, aber der gute Mann war nicht dazu in der Lage. Seine Augen wurden groß als er sah, dass es bei uns geht. Er hatte aber bereits den Aufkleber angebracht und schwupp, war das Gepäck auf dem Band unterwegs. Zurückholen geht nicht sagte er, als wir alle interveniert haben. Somit war Sabine zurecht sauer, ausgerechnet in Santiago de Chile, auf einem riesen Flughafen, dann ihr Gepäck suchen zu müssen und dann erneut wieder einzuchecken. Schade, somit war natürlich schon ein Problem von vorn herein da, was nicht hätte sein müssen, aus unserer Sicht. In Santiago sollten wir ja auch nur max. 2,5 Stunden Aufenthalt haben, also eine sportliche Leistung, wenn man sein Gepäck holen soll und dann durch den Zoll raus und anschließend komplett wieder einchecken muß! Fortsetzung folgt!

Der Flug nach Madrid verlief ohne Probleme! Hier erwartete uns ein etwas größerer Flughafen mit vielen Buchstaben auf unserem Ticket und den Anzeigetafeln. Es gab auch zwei Terminals die mit einer S-Bahn verbunden sind. Zu den unterschiedlichen Buchstaben gab es Minutenangaben für die Wegstrecke, unsere sollte 24 Min. betragen. Skepsis machte sich breit, aber wir hatten ja genügend Zeit den richtigen Platz zu finden. Im anderen Terminal angekommen suchten wir eine Info, die erste Herausforderung. Dort erhielten wir die Auskunft, dass der Abflugbereich erst zwei Stunden später frühestens bekannt gegeben wird. In dem richtigen Bereich waren wir zumindest schon. Auf der Fahrt von einem zum anderen Terminal tauchte dann plötzlich Christian auf. Er mußte aber schon recht bald wieder los weil er andere Flüge gebucht hatte. Stefan und Conny tauchten auch irgendwann auf und mußten auch noch vor uns wieder los. Für die Raucher war der Weg in die Raucherecke etwas länger, Zeitansatz ca. 45 Minuten, daß ist kein Witz. Um Rauchen zu können mußte man ganz aus dem Flughafengebäude raus.  

In Santiago angekommen stand erstmal wieder das Gepäck von Sabine oben auf der Liste. Kurze Zeit später, steht Sabine vor mir und sagt mir, daß Kudret und mein Gepäck gerade unten auf dem Gepäckband vorbei gekommen sind. Wir nichts wie und erstmal sichergestellt. Das Ende vom Lied war, daß wir unser Gepäck wie eigentlich nur für Sabine geplant war neu einchecken müßen. Aber Sabine ihr Gepäck war gar nicht vor Ort. Es war aus Madrid nicht mitgekommen! Bis wir dieses geklärt hatten war unsere Aufenthaltszeit in Santiago schon fast um, so daß wir dringend wieder einchecken mußten. Kudret hat zum Glück einen Herrn mit Sicherheitsanhänger angesprochen der sofort unsere Lage erkannt hatte. Er brachte uns im Sauseschritt zum Checkinschalter, vorbei an ca. 150 in der Schlange stehenden anderen Fluggästen direkt vorn an einen Schalter. Er regelte unseren Checkinn, so daß wir binnen weniger Minuten fertig waren. Dann kam sein wahres Gesicht durch, Deutsch prima, Alemange gut Freund, Trinkgeld! Ich habe überhaupt nicht überlegt, dem guten Mann 5 Euro in die Hand gedrückt und mich bedankt. Hätten wir normal einchecken müssen, hätten wir unseren Flug nicht bekommen und bestimmt 2 Stunden angestanden. Flieger erreicht und nach weiteren vier Stunden glücklich endlich in Punta Arenas angekommen. Mit dem Taxi sind wir dann recht schnell an unserer hervorragenden Unterkunft angekommen.

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                    vor der Unterkunft in Punta Arenas

Dort wurde uns dann der Weg zum nächsten Supermarkt erklärt und ein Restaurant empfohlen, was sich als sehr gut erwiesen hat. Mit einem festlichen Mahl endete dann der Abend.

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         Das erste Festmahl

Zum Einkauf gibt es noch einen kleinen Nachtrag. Es gibt alles, wie bei uns in der Heimat, nur an den Tresen mit Bedienung muß man hier eine Nummer wie sonst im Verkehrsamt ziehen. An der Kasse ist es genauso wichtig wie zu Hause, daß die richtige Geheimnummer eingegeben wird. Einer von uns wollte mit Karte zahlen, hat dick rum getönt, zum Schluß habe ich bar bezahlt, nachdem er dreimal die falsche Nummer eigegeben hatte und die Kasse dann gesagt hat, ich nehme nur noch Bargeld.  Egal, bis auf das fehlende Gepäck von Sabine und von Stefan, welches auch nicht mit nach Santiago gekommen war, lief es sonst recht gut. Der erste Abend in Patagonien war gelungen und auch das Frühstück am ersten Morgen, mit gekochten Eiern und allem was so dazu gehörte war prima. Von Abenteuer noch keine Spur. Die Motorräder bekommen wir hoffentlich Morgen und können alles vernünftig verpacken, was wir noch im Handgepäck mitgenommen hatten. Heute nach dem Frühstück sind wir einige Kilometer durch Punta Arenas gelaufen.

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                  Das erste Frühstück in Südamerika

Unterwegs haben wir dann einen grauenvollen Kaffee getrunken und ein leckeres Stück Kuchen gegessen. Bisher sind alle, bis auf die Problemchen mit dem Gepäck ganz zufrieden. Geld holen, hat auch schon am Automaten funktioniert. Der heimische Rotwein ist ein Gedicht!

 

 

 

 

 

24.11.2015 , Ungeduld

Ja, langsam steigt die Spannung. Gestern hat der Spediteur noch einen neuen Ansprechpartner im Hafen von Punta Arenas (Chile), unserem Startpunkt benannt.
Ich habe mit meinen hervorragenden Englisch-Kenntnissen sofort in Chile angerufen. Und siehe da, man, bzw. in diesem Telefonat war es eine Frau, hat mich verstanden. Unsere Motorräder sollen tatsächlich angekommen sein. Sie teilte mir die Öffnungszeiten mit und den Terminal für die Abholung. Ich teilte der freundlichen Dame dann mit, dass wir wenn 08:30 Uhr geöffnet wird, pünktlich vor der Tür stehen werden. Mal sehen wie es dann tatsächlich wird. 
Gestern kam in den Nachrichten mal wieder eine Ankündigung von Streiks bei der Lufthansa. Zum Glück fliegen wir nicht mit Lufthansa! Bei dieser Streikpolitik des Personals muß man sich wirklich überlegen, mit wem man zukünftig fliegen will.

In 72 Stunden sitzen wir schon in Madrid, zumindest Teile von uns. Christian muß Freitag schon ganz früh morgens bei 05:00 Uhr los! Conny ist dann bestimmt schon bei Stefan und Carsten aus der Nähe von Berlin macht sich auch bald auf den Weg! Die Harzer, Simone und Jörg werden wohl dann um und bei 08:00 Uhr aufbrechen, Sabine in Braunschweig einsammeln und gen Hamburg reisen! Kudret aus dem direkten Hamburgerumland und ich, aus der Nähe von Neumünster, werden erst gegen Mittag aufbrechen. 
Es wird nun tatsächlich ernst, der Abflugtermin rückt in greifbare Nähe!

 

12.11.2015 Endspurt

Seit Wochen sende ich fast täglich in unserer WhatsApp-Gruppe die Tageszahl die es noch bis zum Start der großen Reise dauert. Heute sind es noch 15 x Sandmännchen! Aufgeregt bin ich noch nicht, trotzdem kann ich,  sowie einige der Mitreisenden nicht durchschlafen. Unsere Maschinen sind schon seit geraumer Zeit unterwegs. Das Schiff hat den Container schon in oder in der Nähe von Valparaiso entladen. Wie er von dort weiter kommt ist uns leider nicht bekannt. Morgen in einer Woche sollen sie nach Planung des Spediteurs in Punta Arenas ankommen. 

 

 

Die ersten Motorräder sind schon unterwegs

Heute in einer Woche sind die letzten Motorräder dran, den langen Weg nach SA anzutreten. Die Ersten drei Maschinen wurden schon abgeholt, die Vierte wird am Montag nach Hamburg gebracht. Nächsten Freitag bringen die letzten fünf Teilnehmer aus dem Norden ihre Maschinen zum Überseezentrum nach Hamburg. Teilweise werden sie noch direkt dorthin gefahren, teilweise auf dem Anhänger transportiert. Ja, ihr habt richtig auf dem Kalender gesehen, es ist erst der 18.09.2015 und die Reise beginnt erst Ende November/Anfang Dezember. Das Schiff legt auch erst am 7. Oktober ab, aber etwas Vorlauf für den Spediteur und schon ist der späteste Abgabetermin der 30.09.2015! Deshalb haben wir uns für den 25.09. als Abgabetermin entschieden. Warum ist ein Vorlauf von 8 Wochen erforderlich? Ganz einfach,  unsere Vorgabe war es,  dass die Maschinen am 30.11.2015 garantiert in Punta Arenas stehen. Das Schiff fährt  über Valparaiso . Da die Maschinen bzw. der Container dort wohl umgeladen wird, sind zu den normalen drei Wochen, nochmal drei dazu gekommen. Dann der zeitliche Sicherheitszuschlag und schon ist alles klar. Wahrscheinlich kommt der Container schon am 21.11. an, wird dann entladen und wir müssen dann hoffentlich am 30.11. nur noch die Zollformalitäten klären. Da wir die Maschinen mit Gepäck verschicken können, sind wir natürlich schon lange am planen und packen, packen und planen, um es dann doch wieder anders auf den Moped´s zu verstauen. Denn beim Flug will ich, für meine Person, nicht in der kompletten Montur fliegen. Also werden die schweren Stiefel schon mit Zelt, Kocher , Ersatzteilen und Werkzeug sowie diversen anderen Sachen auf dem Motorrad verpackt. Wir haben auch festgestellt, dass scheinbar erhebliche Unterschiede in der Ausrüstung bestehen. Vielleicht auch nur in den unterschiedlichen Bedürfnissen der Einzelnen Personen. So ist die Beladung und das Volumen des Gepäcks doch recht unterschiedlich, wie man unschwer erkennen kann. Das sind die Maschinen von Jörg, Conny und Stefan, auch so in der Reihenfolge.

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Weniger geht nicht!

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Ich bin gespannt wie meine und die anderen Mopeds aussehen werden! 
Zeitsprung, 6 Stunden später!
Und da ist sie auch schon fix und fertig gepackt. Alles abgeklemmt und isoliert sowie ohne nenneswertes Bezin!

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 Wie ich vor einigen Stunden erfahren habe ist die Überschrift dieses Blogs nicht mehr ganz richtig. Seit Dienstag sollten eigentlich die Maschinen von Christian und Conny schon unterwegs sein. Ich bin sogar davon ausgegangen, dass auch die BMW von Carsten  schon in Hamburg steht! Aber nein, der/die Spediteur/e waren noch garnicht da. Die machen die Transporte erst die kommende Woche. Nun denn, Conny hat seine schon zu Christian von der Schweiz nach Deutschland gebracht und somit ist mindestens eine schon unterwegs. Dann paßt die Überschrift doch wieder.

Transport5So Carsten hat sein Foto auf auch geschickt, sieht auch sehr professionell aus. 
Auch am Bodensee wurde fleißig gepackt und im Foto festgehalten!

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Die Zielgerade des Verpackens ist erreicht. Es folgt die Nummer Sieben!
In drei Tagen kommen die letzten dann nach Hamburg in den Hafen.

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 So die Damen sind auch fertig!

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Nun sind alle fertig und wie ich soeben gehört habe auch alle aus dem Süden sind nun unterwegs. Schade, die wurden heute erst abgeholt, die werden wir also nicht mehr in Hamburg zu sehen bekommen. Hatte schon gehofft ein Gruppenbild der Mopeds machen zu können, naja, dann halt in Südamerika!

So, heute war großer Abgabetermin, fünf Maschinen auf einmal. Wir standen natürlich an dem falschen Platz und hatten alles abgeklemmt, daher war dann schieben angesagt. Jörg sagte 150 m, ich sage es waren bis zur Halle locker 300 und dann nochmal knapp 200 durch die Halle bis zum Abstellpunkt. Wir haben unsere dann zu Stefans Maschine gestellt, damit sie nicht so einsam ist.

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HafenHH1 (1)Nach der Anlieferung gab es dann köstlichen Kuchen von Dorothe, der war so lecker, dafür hier nochmals vielen Dank. Natürlich auch an Kudret für Speiß und Trank.

Zum Transport durch den Spediteur bzw. eine von ihm beauftragte Firma möchte ich noch einiges ergänzen! Ursprünglich war die Abholung der Maschinen eigentlich mit Vorlauf geplant, dachten unsere Teilnehmer zumindest. Wie weiter oben beschrieben, hatten besagte Teilnehmer schon wesentlich früher mit dem Spediteur gerechnet, war auch so angekündigt. Urlaub wurde verkürzt, weil es ja hieß, die Maschinen werden dann und dann abgeholt. Es kam aber keiner. Tage später, nachmittags um 16:00 Uhr klingelte das Telefon bei Carsten. Die Transportfirma teilte ihm mit, „Morgen früh kommen wir und holen ihre Maschine!“ , soviel zum Vorlauf.  Wer berufstätig ist und nicht gerade von zu Hause aus arbeiten kann, ist dann schon in den Allerwertesten gekniffen. Vom Befestigungsmaterial ganz abgesehen, war auch die Abholung im Süden nicht wesentlich anders. Somit hatten die Ersten von uns schon Schweißperlen auf der Stirn, bevor es überhaupt richtig losgeht. Zum Glück wissen wir nicht wie es im Container aussieht wenn die Mopeds verladen sind. Wir werden in Südamerika sehen was übrig ist!

Heute am 07.10.2015 gab es die Diskussion mit welchem Schiff werden die Mopeds eigentlich transportiert und wir haben tatsächlich Fotos von den Schiff erhalten. Es soll die MSC LEIGH sein, die unsere Schätzchen auf die andere Seite der Scheibe bringt. Dank Kudret, der in tagelanger geheimer Mission Bilder von dem Schiff ergattern konnte, wird es nun hier präsentiert.

MSC LEIGH 2 MSC LEIGH 1

Nun heißt es geduldig abwarten bis der Abflugtag endlich da ist. Jetzt habe ich auch mal Zeit, mich um Land und Leute, sowie die Sprache zu kümmern.