06.09.2021 von Susa zum Col de Sommeiller dann nach Risoul Village

Nach zwei Nächten ziehen wir heute weiter. Thomas wird heute allein eine Tour unternehmen und wir treffen uns am Abend in der nächsten Unterkunft die wir bereits gebucht haben wieder.
Carsten und ich wollen heute den Col de Sommeiller anfahren und haben den Tag so geplant, dass wir anschließend nur noch zur nächsten Unterkunft fahren müssen.
Bevor wir irgendwohin abseits der normalen Straßen fahren wird immer der Tank gefüllt. Heute wollten wir in Bardonechia tanken, leider war die Tankstelle geschlossen. So fuhren wir etwas weiter, aber die nächste Tankstelle wäre auf der Autobahn  in die falsche Richtung gewesen. So hielt ich auf dem Zubringer  der Richtung Autobahn führte an und fragte die Carabinieri die gerade von dort kamen. Der italienische Freund und Helfer schaute mich verwundert an und zeigte in Richtung der geschlossenen Tankstelle. Ich erklärte ihnen, dass diese geschlossen sei. Sie machten eine Handbewegung zum Folgen. Sie fuhren auch wieder in die Richtung zur geschlossenen Tankstelle, sahen das Elend und fuhren noch 200m weiter und hielten an. Ich war etwas verdutzt, aber das Fenster öffnete sich und der Gendarm zeigte in die Straße nach rechts. Dort standen zwei einsame Zapfsäulen mit Kartenzahlung. Ich bedankte mich und somit war unser Benzinproblem auch gelöst. Das Navi hätte ohne die Hilfe der italienischen Polizei die nächste Tankstelle in 18km gefunden. Manchmal hilft auch fragen, vor allem in diesen ländlichen Regionen. 

Der Einstieg in den Weg zum Sommeiller ist schnell erreicht. Der Weg beginnt recht harmlos. An einer Mautstation muß man 5,-€ pro Motorrad zahlen und hat dann freie Fahrt. Das Wetter ist traumhaft und so wird uns recht schnell recht warm. Der Weg ist teilweise mega holperig mit faustgroßem Geröll. Immer wieder stehen Steine recht hoch und andere liegen mitten im Weg. Ich glaube es macht auch viel aus, wer gerade vor einem hier hoch gefahren ist. Denn es können sowohl Autos, Quads, Fahrräder und Motorräder hier hoch fahren. Einige Autos wühlen dann an den Engstellen und somit liegen dann auf einmal größer Steine in der Fahrspur. Von den verrückten Vollcrossern die hier teilweise hochballern, anders kann man es nicht beschreiben, ganz abzusehen. Es ist sowohl für Fahrer als auch Material recht anstrengend, aber auch gut  machbar. Mir tut nur immer wieder das Material leid, wenn ich die Einschläge am Unterbodenschutz höre. Oben angekommen macht sich die Höhe bemerkbar, es ist hier deutlich kühler und etwas windig. Die Jacke ziehe ich schnell wieder an, ohne ist es zu kalt. Auch hier oben ist die Klimaveränderung deutlich am Gletscher zu sehen. Früher war hier auch im Sommer wesentlich mehr Eis. Es ist erstaunlich was und wer hier so alles hoch fährt. Da kommt kurz nach uns hier oben ein russischer UAZ 452 Kleinbus an und wenig später ein Dodge RAM. Wie der Dodge um die engen Kurven gekommen ist weiß ich nicht aber mehrfaches Rangieren dürfte erforderlich gewesen sein. Wir genießen die Aussicht auf die Berge und nehmen anschließend unten an einer Hütte noch einen Kaffee. Die Bedienung äußerst unfreundlich, meinte wir sollten doch nächstes Mal vorher reservieren. Wir haben zwar auf der Terrasse keinen Platz bekommen, konnten aber davor auf ein Rastbank den Kaffee trinken. Der Preis für den Kaffee war für die Abgelegenheit allerdings absolut in Ordnung.  
Über schöne Straßen ging es dann zum heutigen Zielort. Hier erwartete Thomas uns schon und ein mehr als traumhafter Ausblick von weit oben über das Tal und den Ort Guillestre. Wir haben auf der Terrasse mit Bierchen die Aussicht genossen und uns gefreut wie schön das Leben doch sein kann. An Corona denkt man schon nicht mehr, obwohl oft der Impfstatus geprüft wird. Masken werden eigentlich überall getragen wo man im Restaurant, Hotel usw. ist. 
Abends planen wir noch den nächsten Tag bzw. die Tour und liegen wieder verdammt früh total geschafft im Bett.

Col de Sommeiller 2393m


Col d‘ Izoard 2360


Kuriose Felstürme!


Die Ortsdurchfahrten sind oft recht schmal!

Die Aussicht von der Terrasse auf Guillestre

05.09.2021 Col delle Finestre und Assietta-Kammstraße von Susa

Heute geht es endlich auf Schotter. Die Unterkunft behalten wir und können so ohne das Gepäck fahren. Der Einstieg in die Route gestaltete sich etwas schwierig. Das Navi wollte unbedingt zu einem anderen Ort. Nach gut 10 km haben wir dann die Karte kontrolliert und dann auch gleich den richtigen Weg gefunden. Der Col delle Finestre ist harmlos und auch für geübte Fahrer ohne Probleme machbar. Die Assietta-Kammstraße würde ich schon als recht fordernd bezeichnen für ungeübte Fahrer. Thomas ist beide Wege mit seiner 1200er LC mit ganz normaler Straßenbereifung ohne jegliche Offroaderfahrung gefahren. Es geht durchaus, ist aber eine Herausforderung. Eine Stollenbereifung oder ähnliches würde ich hier schon anraten, die Maschine läßt sich dann einfacher manövrieren. Auf der Assietta war der Teufel los. Es war Sonntag und von Motorrädern über Quads bis zu Pkw„` s war alles vertreten. Das Wetter war aber traumhaft und so hatten wir auf jeden Fall unseren Spaß.
Unten auf der südlichen Seite sind wir dann zum Fort di Fenestrelle gefahren und haben von außen mal drauf geschaut. Es soll eins der größten Bauwerke neben der Chinesichen Mauer sein. Es zieht sich den ganzen Berg hinauf. Auf meinen Fotos leider nicht zu erkennen. Anschließend ging es dann über Oulx wieder nach Susa. Wir müssen riesiges Glück gehabt haben. Ein Straßenabschnitt war mit riesigen Wasserlachen überseht auf der Rückfahrt, dort muß es kurz zuvor mächtig geregnet haben. Wir sind mit ein paar Tropfen ohne Regenzeug ausgekommen.


Feintuning war noch etwas erforderlich!

04.09.2021 von Thonon-Les-Baines nach Sussa

Gut ausgeruht wurde als Erstes das Navi von Thomas geprüft. Es hat über Nacht die richtige Karte drauf gespielt bekommen. Das Frühstück war für Frankreich spitze. Mit einer kleinen Ausnahme vielleicht. Irgendeiner meinte es hätte ruhig auch ein Frühstücksei geben können. Ich habe dann eins vom Buffet mitgebracht. Thomas sagt die sind nicht gekocht! Eine Pfanne hatte ich aber nicht gesehen. Wie die sind nicht gekocht? Ich halte das Ei in meiner Hand, irgend etwas sagt mir, es ist gekocht. Schwupps haue ich es vorsichtig mit einer Seite auf den Tisch. Das Brechen der Schale klingt wie bei einem gekochten Ei, doch dann erscheint flüssiges Eiweiß. Er hatte tatsächlich recht, die Eier mußte man sich selbst kochen. Das Gelächter am Tisch war groß. Nun weiß auch ich, man muß vorsichtig sein mit Eiern am Frühstückstisch. Das Wetter spielte zum Glück mit, es war trocken und gelegentlich brach auch die Sonne durch. Immer wieder begegneten uns Rally-Fahrzeuge mit teils ohrenbetäubendem Lärm. Meine Sorge, dass womöglich unsere Strecke von einer Sperrung für die Rally betroffen sein könnte war allerdings unbegründet. Wenn man hier in einem Tal fährt gibt es außer der Hauptstraße oftmals keine andere Verbindung zum Nachbartal. In einem solchen Fall fährt man dann die Strecke ganz zurück und muß ggf. einen riesen Bogen machen um wieder auf die alte Strecke zu kommen, so wie einige Tage später. Die Aussichten waren spektakulär und immer wieder nur schön. Etwas mehr Sonne wäre schön gewesen. Ungefähr 80 km vor Susa mußten wir nach rechts abzweigen aber Thomas gab Zeichen. Nach kurzer Beratung entschieden wir uns noch einen weiteren Paß in die Strecke einzubauen. Das Navi sagte 18 km, dass es Luftlinie war merkten wir später. So fuhren wir Kehre um Kehre und es dauerte und dauerte. Eigentlich waren wir auch schon an der Abzweigung bereit ins Tagesziel einzulaufen, nun denn. Nach ca. einer Stunde hatte wir das Ziel erreicht, den Col du Petit St. Bernhard mit 2188m Höhe. 
Warum die hier Bernhardiner Hunde aufgestellt sind ist für mich nicht klar, denn die Hunde kommen aus der Schweiz. 
Unser eigentliches Tagesziel Susa erreichten wir dann  recht erschöpft. Das Navi hatte morgens 6,5 Stunden Fahrzeit angezeigt, geworden sind es gute 8,5 Stunden. Wir waren heute alle froh im Bett zu liegen.

Das Frühstücksei!!!!!

Schön wenn man gute Freunde am Tisch hat.

         

 

 


Erstmal das Gepäcksystem von Carsten begutachten.


Die Unterkunft war prima.


Col de la Colubiere 1618m


Cormet de Roselend 1968m


Col du petit St‘ Bernhard 2188m


Col de I‘ Iseran 2770m


Col du Mont Cenis 2083m