05.09.2021 Col delle Finestre und Assietta-Kammstraße von Susa

Heute geht es endlich auf Schotter. Die Unterkunft behalten wir und können so ohne das Gepäck fahren. Der Einstieg in die Route gestaltete sich etwas schwierig. Das Navi wollte unbedingt zu einem anderen Ort. Nach gut 10 km haben wir dann die Karte kontrolliert und dann auch gleich den richtigen Weg gefunden. Der Col delle Finestre ist harmlos und auch für geübte Fahrer ohne Probleme machbar. Die Assietta-Kammstraße würde ich schon als recht fordernd bezeichnen für ungeübte Fahrer. Thomas ist beide Wege mit seiner 1200er LC mit ganz normaler Straßenbereifung ohne jegliche Offroaderfahrung gefahren. Es geht durchaus, ist aber eine Herausforderung. Eine Stollenbereifung oder ähnliches würde ich hier schon anraten, die Maschine läßt sich dann einfacher manövrieren. Auf der Assietta war der Teufel los. Es war Sonntag und von Motorrädern über Quads bis zu Pkw„` s war alles vertreten. Das Wetter war aber traumhaft und so hatten wir auf jeden Fall unseren Spaß.
Unten auf der südlichen Seite sind wir dann zum Fort di Fenestrelle gefahren und haben von außen mal drauf geschaut. Es soll eins der größten Bauwerke neben der Chinesichen Mauer sein. Es zieht sich den ganzen Berg hinauf. Auf meinen Fotos leider nicht zu erkennen. Anschließend ging es dann über Oulx wieder nach Susa. Wir müssen riesiges Glück gehabt haben. Ein Straßenabschnitt war mit riesigen Wasserlachen überseht auf der Rückfahrt, dort muß es kurz zuvor mächtig geregnet haben. Wir sind mit ein paar Tropfen ohne Regenzeug ausgekommen.


Feintuning war noch etwas erforderlich!

04.09.2021 von Thonon-Les-Baines nach Sussa

Gut ausgeruht wurde als Erstes das Navi von Thomas geprüft. Es hat über Nacht die richtige Karte drauf gespielt bekommen. Das Frühstück war für Frankreich spitze. Mit einer kleinen Ausnahme vielleicht. Irgendeiner meinte es hätte ruhig auch ein Frühstücksei geben können. Ich habe dann eins vom Buffet mitgebracht. Thomas sagt die sind nicht gekocht! Eine Pfanne hatte ich aber nicht gesehen. Wie die sind nicht gekocht? Ich halte das Ei in meiner Hand, irgend etwas sagt mir, es ist gekocht. Schwupps haue ich es vorsichtig mit einer Seite auf den Tisch. Das Brechen der Schale klingt wie bei einem gekochten Ei, doch dann erscheint flüssiges Eiweiß. Er hatte tatsächlich recht, die Eier mußte man sich selbst kochen. Das Gelächter am Tisch war groß. Nun weiß auch ich, man muß vorsichtig sein mit Eiern am Frühstückstisch. Das Wetter spielte zum Glück mit, es war trocken und gelegentlich brach auch die Sonne durch. Immer wieder begegneten uns Rally-Fahrzeuge mit teils ohrenbetäubendem Lärm. Meine Sorge, dass womöglich unsere Strecke von einer Sperrung für die Rally betroffen sein könnte war allerdings unbegründet. Wenn man hier in einem Tal fährt gibt es außer der Hauptstraße oftmals keine andere Verbindung zum Nachbartal. In einem solchen Fall fährt man dann die Strecke ganz zurück und muß ggf. einen riesen Bogen machen um wieder auf die alte Strecke zu kommen, so wie einige Tage später. Die Aussichten waren spektakulär und immer wieder nur schön. Etwas mehr Sonne wäre schön gewesen. Ungefähr 80 km vor Susa mußten wir nach rechts abzweigen aber Thomas gab Zeichen. Nach kurzer Beratung entschieden wir uns noch einen weiteren Paß in die Strecke einzubauen. Das Navi sagte 18 km, dass es Luftlinie war merkten wir später. So fuhren wir Kehre um Kehre und es dauerte und dauerte. Eigentlich waren wir auch schon an der Abzweigung bereit ins Tagesziel einzulaufen, nun denn. Nach ca. einer Stunde hatte wir das Ziel erreicht, den Col du Petit St. Bernhard mit 2188m Höhe. 
Warum die hier Bernhardiner Hunde aufgestellt sind ist für mich nicht klar, denn die Hunde kommen aus der Schweiz. 
Unser eigentliches Tagesziel Susa erreichten wir dann  recht erschöpft. Das Navi hatte morgens 6,5 Stunden Fahrzeit angezeigt, geworden sind es gute 8,5 Stunden. Wir waren heute alle froh im Bett zu liegen.

Das Frühstücksei!!!!!

Schön wenn man gute Freunde am Tisch hat.

         

 

 


Erstmal das Gepäcksystem von Carsten begutachten.


Die Unterkunft war prima.


Col de la Colubiere 1618m


Cormet de Roselend 1968m


Col du petit St‘ Bernhard 2188m


Col de I‘ Iseran 2770m


Col du Mont Cenis 2083m

03.09.2021 von Saales nach Armoy bei Thonon-les-Bains

Nun war es schon fast ein Ritual, morgens um 08:00 Uhr saßen wir wieder beim Frühstück. Für französische Verhältnisse ein ordentliches Frühstück. Die Sonne begrüßte uns auch wieder, was will man mehr. Es ging über die Landstraßen in die Schweiz. Gegen Nachmittag wurde es zum Glück bedeckt. Denn ab Lausanne ging es dann fast nur noch im Schneckentempo für viele Kilometer so weiter. Jede, aber auch wirklich jede Ampel begrüßte uns mit einem leuchtenden Rotsignal. Die Ampeln waren aber alle in guter Sichtweite, der erste Gang reicht meistens vollkommen aus. Es war irgendwann mega nervig und total anstrengend.
Gegen 20:00 Uhr ist auch der Dritte im Bunde eingetroffen, mein Kumpel Carsten, genannt Charly, aus Berlin. Nun ist das Team vollzählig. Das Hotel war absolut prima und hatte im Restaurant einen Sternekoch. Die Preise waren entsprechend. Für einen Burger haben die satte 30,-€ aufgerufen, er soll aber sehr gut geschmeckt haben.
Als Nachtarbeit hatte ich die Aufgabe auf das Navi von Thomas noch die Frankreichkarte zu laden. Mit dem recht bescheidenen WLAN im Zimmer gelang es erst im zweiten Anlauf und brauchte fast 6 Stunden dafür. Vor der Fahrt hatte Thomas  nicht nachgesehen welche Bereiche als Karte auf dem Navi waren. So machte er es heute im Laufe des Tages zum ersten Mal an und es gab keine Straßen. Somit war klar, wo das Problem liegt. Aber das Laden der Karte konnte ohne Aufpasser geschehen, somit konnten alle schlafen.


Tolle Straßen
Schöne Aussichten

Lausanne und seine schönen alten Gebäude.

Weinberge, Autostrada, Schienenverkehr und dann der Genfer See.


Das Abendessen war sehr lecker!

 

02.09.2021 von Lichtenfels nach Saales in Frankreich

Wir sind früh dran und sitzen schon um 08:00 Uhr beim Frühstück, das heute noch unseren Vorstellungen entspricht. Mal sehen wie es dann so in Frankreich wird. Die Route haben wir gestern Abend schon gewählt und ins Navi eingegeben. Geplant war eine Überfahrt über den Rhein bei Boppard, ich bin in Koblenz, welches eigentlich auch umfahren werden sollte, leider falsch abgebogen, somit entfiel die Minikreuzfahrt. Es zog sich endlos hin, bis wir aus dem Dunstkreis Koblenz raus waren und dann auf der Hunsrückhöhenstraße wieder gut vorangekommen sind. Es ist immer wieder grandios welche Wege das Navi nimmt wenn man Autobahn vermeiden eingibt. Mal sind es Kraftfahrstraßen und dann wieder Waldwege oder kleine Straßen bei denen es bei Gegenverkehr auch mal eng werden kann.
In Frankreich ging es dann vermehrt über kleinste Straßen. Immer wieder hat man mal Autos vor sich die man überholen will, dann aber nicht kann oder wie auch immer. Nachmittags hatten wir auch so eine Situation, da fuhr vorn in der Schlange ein Auto recht verhalten. Die Folgenden konnten oder wollten nicht so richtig überholen und es zog sich und zog sich. Endlich faßte ein weiße kleiner Toyota an vierter Stelle sich ein Herz und setzt an. Und wie beim 7.ten Sinn, dem Automagazin von früher, zieht noch ein Auto raus und drängt den Weißen auf den Grünstreifen. Dieser schafft aber den Weg nicht wieder auf die Straße und schlägt zwar abgebremst aber trotzdem noch sehr heftig in eine Grabenüberfahrt ein. Das ganze Heck vom Fahrzeug hebt sich recht hoch in die Luft, mein erster Gedanke war, der überschlägt sich. Zum Glück hat er sich nicht überschlagen. Der Verursacher hat sich aus dem Staub gemacht und wir sowie einige Autofahrer die noch davor waren hielten an. Die Fahrerin, eine junge Frau hatte außer einem Schock nichts an äußeren Verletzungen abbekommen und konnte mit meiner Hilfe das Auto verlassen. Sie hatte Glück im Unglück, denn einen Sicherheitsgurt hatte sie wohl nicht um, der Airbag hat sie wohl ausreichend geschützt. Wir setzten unsere Fahrt dann fort. Überholen wollte ich an dem Tag nicht mehr so richtig.
Am Hotel angekommen war alles verschlossen. Wir hatten die Nachricht erhalten, einchecken erst ab 18:00 Uhr. Wir waren 10 Minuten zu früh und man wollte  die Tür auf unser Klopfen erst nicht öffnen. Als wir dann klar machten, dass wir reserviert haben wurde uns aufgetan. Es dauerte dann noch bis wir endlich unser Zimmer bekamen. Irgendwie war es komisch hier. Restaurant und Hotel schienen irgendwie nicht zusammen zu gehören und dann aber wieder doch. Denn das Abendessen konnten wir aufs Zimmer schreiben lassen. Das Zimmer war sehr übersichtlich, aber in Ordnung. Auch hier fand der Tag ein frühes Ende. 

Pause muß auch mal sein!

Die erste Unterkunft in Frankreich.

01.09.2021 Start zur Route des Grandes Alpes

Endlich ist es Zeit zur Abfahrt. Wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Die Corona-Maßnahmen lassen endlich wieder etwas Reisefreiheit zu. Es ist 09:00 Uhr ich starte in Neumünster und mein Mitfahrer Thomas C. in Eutin. Ein dritter Teilnehmer gesellt sich zwei Tage später südlich vom Genfer See noch dazu. Thomas und ich treffen uns in Grande an der B404. Von hier geht es durch den Sachsenwald, die Lüneburger Heide und über Hildesheim bis zu unserem ersten Ziel in Lichtenfels. Hier haben wir eine Pension im Felsenkeller gewählt. Mit dem guten Netz der T….m hat man hier überhaupt keinen Empfang.  

Das Wetter hat morgens erst recht frisch  begonnen und ist dann zu sommerlichen Temperaturen angewachsen. Zeitweise waren es über 25°C, fast schon wieder zu viel. Unsere Corona App brauchten wir dann auch um einen Kaffee unterwegs zu bekommen. Sitzplätze gab es nur mit 3 G ( für spätere Zeiten; geimpft, genesen, getestet ). Irgendwann ist Corona vorbei und keiner weiß mehr was 3 G war.

Nach einigen Bierchen gingen wir recht zeitig schlafen.


Nur die beiden Mopeds rechts sind unsere!