06.03.2019 Von Villa General Belgrano nach San Luis

Heute habe ich mal etwas später gefrühstückt, da ich ja noch zum Intendente Municipal, von Villa General Belgrano, Senior Sergio Favot will. Er ist der Bürgermeister dieser Stadt. Was will ich beim Bürgermeister von Villa General Belgrano. Das ist ganz einfach zu erklären. Als wir unsere erste Reise durch Südamerika geplant haben, sagte Sabine, dann fahre ich auf jeden Fall nach Villa General Belgrano. Daraufhin sagte ihr Vater, dann mußt Du dort zum Bürgermeister und ihm von mir Grüße ausrichten, der war mal  Schüler bei mir. Damals war allerdings der 23.12.2015 und alles war natürlich mit Weihnachten und Krippenspiel usw. beschäftigt. So verpaßte Sabine damals den Bürgermeister nur ganz knapp. Ursprünglich hatte ich zwar mal drüber nachgedacht über diesen Ort zu fahren, aber dann wieder verworfen. Vor einigen Tagen habe ich mit Sabine zu Hause telefoniert und sie berichtete von einem Gespräch mit ihrem Vater. Der hatte sich dahingehend geäußert, dann fährt Michael ja bestimmt über Villa General Belgrano und schaut sich dieses deutsch-argentinische Spektakel einmal an. So nahm ich die Karte zur Hand und siehe da, ohne riesige Umwege war es tatsächlich zu realisieren. Das war ein sehr guter Hinweis, der sich echt gelohnt hat.  Gestern bei meiner Ankunft hatte ich schon nach dem Rathaus gesucht. Im Hotel sagte man mir dann wo es ist. Ich hatte es schlicht vom Motorrad aus übersehen. Zu Fuß erreichte ich es dann sogar noch zu normaler Zeit, aber es hatte nur bis 14:00 Uhr geöffnet. Heute sollte es um 08:00 Uhr öffnen. So überlegte ich, wann denn der Bürgermeister wohl anfängt. Ganz früh konnte ich mir nicht vorstellen, aber gegen kurz nach 09:00 Uhr müßte eigentlich auch der Bürgermeister da sein. Ich fuhr also direkt beim Rathaus vor, ging hinein und war erstaunt. Genau wie in Deutschland, eine Behörde und viele Menschen die warten. Ich ging zur Kasse, weil dort niemand wartete und fragte ob es möglich ist den Bürgermeister zu sprechen. Leider sprach die gute Frau weder englisch noch deutsch und ihr spanisch verstand ich nur sehr schlecht. Sie zeigte irgendwie Richtung Eingang, es könnte aber auch sein, dass er draußen gegenüber in einem anderen Gebäude sitzt. Ich ging also Richtung Eingang, dort meldeten sich die Leute scheinbar an und wurden dann weitergeleitet. Hier ging es aber überhaupt nicht voran und es waren viele, die hier warteten. Es kam eine zweite Frau zum Empfang dazu und dort bin ich direkt hin und habe erneut gefragt. Auch wieder das Problem der Verständigung, sie zeigte ebenfalls nach draußen. Ich bedankte mich, entschuldigte mich bei den anderen Wartenden mit einer Geste und ging raus. Da war aber nichts zu sehen. Ich habe die Straßenseite gewechselt und drüben nochmal geschaut, aber da ist überhaupt nichts. Also wieder zurück zum Rathaus, dort stand ja auch mein Motorrad. Direkt daneben stand ein Bediensteter der Stadt, ihn hatte ich zuvor schon im Gebäude einmal gesehen. Nun ein erneuter Versuch. Mit Händen und Füßen habe ich dem guten Mann versucht zu erklären, dass ich zum Bürgermeister will und die Frauen mich immer wieder rausgeschickt haben. Er wollte wirklich helfen und schaute sich schon um, wie er es denn realisieren kann. Dann gab er mir ein Zeichen und ich folgte ihm.

Karl-Heinz, Du wirst es nicht glauben vor wem ich 10 Sekunden später gestanden habe.
Es war tatsächlich der Bürgermeister, Herr Favot. Der Bedienstete hatte ihm schnell erklärt, dass ich aus Deutschland komme und ihn suche. Daraufhin fragte der Bürgermeister in klarem deutsch, wie es mir geht. Ich war sehr erfreut, dass es tatsächlich geklappt hat. Nun erklärte ich ihm wer ich denn bin und dass ich Grüße von seinem alten Lehrer Karl-Heinz Göpke ausrichten möchte. Weiterhin erklärte ich ihm, dass wir es schon einmal vor drei Jahren versucht haben. Der Bürgermeister hörte den Namen und wußte sofort von wem ich spreche und freute sich riesig, dass ich diese Grüße übermittelt habe. Er nannte dann noch ein paar andere Namen von Lehrern, die ich aber vor Freude, dass es nun doch noch  geklappt hat, vergessen habe. Meinem Wunsch ein Foto von uns zu machen stimmte er sofort zu. Auch er holte sein Handy heraus und hat ebenfalls ein Foto von uns machen lassen. So hat der Tag für  den Bürgermeister und mich mit einer freudigen Überraschung begonnen.

Die Fahrt nach San Luis war am Anfang landschaftlich absolut toll und wurde später wieder recht eintönig. Gegen 15.30 Uhr hatte ich eingecheckt und konnte mich gleich um den Blog kümmern. Mal sehen was es heute Abend zu essen gibt. Gestern hatte ich mich zu einer riesen Frankfurter im Schinkenmantel mit Sauerkraut und Pommes entschieden. Mein Favorit wird dieses Gericht garantiert nicht. 

Der Bürgermeister Herr Senior Sergio Favot mit mir.
Ein sehr netter Mensch und überaus freundlich!
Verkehrschaos in Villa General Belgrano!

Ein Abenteuerpark!

Was hier teilweise noch fährt und fahren darf ist Wahnsinn.
Einfach wunderschön hier.

Die Staumauer der Talsperre.
Auch solche Bilder gibt es immer wieder.
Endlose Entfernungen, im Hintergrund die ersten Berge.

05.03.2019 Von Rosario nach Villa General Belgrano

Bin früh hoch, weil für heute 468 km dran waren. Und ich wollte ja heute noch unbedingt im hellen durch den Ort kommen. Die ersten fast 400 km ging es stumpf über die Autobahn was bestimmt für die Maschine nicht schlecht war. Sie macht aber auch keine Zicken, so bin ich frohen Mutes. Gestartet bin ich bei strahlendem Sonnenschein und dann zogen immer wieder mal schwarze Wolken auf. Das Navi zeigte noch ca. 30 km an, da kam doch noch Regen von oben. Richtig heftiger Sprühregen und keine Möglichkeit gut anzuhalten. So bin ich weiter gefahren. Gut 7 km vorher war der Regen dann wieder vorbei und die Sachen am Hotel fast wieder ganz trocken. Ich habe dann die Kamera am Ortseingang montiert und bin einmal durch den Ort gefahren. Unglaublich, wie es hier alles um das Oktoberfest geht. Deutsch Namen in Hülle und Fülle. Meine eine Bedienung sprach sogar etwas deutsch. Ich habe dann die Straße besucht in der Sabine vor mehr als 50 Jahren mal gewohnt hat. Auch den Arbeitsplatz ihres Vaters von damals, die Deutsche Schule, habe ich gesehen, die gibt es immer noch. Ich bin anschließend durch den Ort gegangen und habe mich umgesehen und Schwarzwälder Kirschtorte gegessen. Die war nicht schlecht.  Morgen will ich noch eine Runde durch den Ort drehen und dann geht’s weiter. Hier noch ein paar Bilder von heute!


Überreste vom regen der letzten Tage auf den Wiesen!
Hinter dem Haus befindet sich das Wohnhaus von damals.
Die Straße sah so auch schon 1967 aus!
Der Arbeitsplatz von Sabines Vater von damals!

Eine Tafel mit den Bürgermeistern bis heute.
Der Oktoberfestpark steht das ganze Jahr über.
Typisch argentinische Namensgebung!



Fremde Biersorten???

Mitten im Ort ein idyllischer Grünstreifen!

04.03.2019 Rosario Aufenthalt

Gestern Abend bzw. die Nacht hat es hier dann tatsächlich ein starkes Gewitter gegeben. Ich bin vom Regen wach geworden, so stark hat es gegen die Fenster geprasselt.  Nach einem relativ guten Frühstück bin ich dann vor die Tür, mit Rucksack, Regenjacke und Schirm. Es hatte aber zum Glück aufgehört. Es war 10:00 Uhr und ich wollte bei dem Telefonanbieter um die Ecke mein Guthaben prüfen und ggf. aufladen lassen. Den Laden habe ich gefunden, aber auch dieser war wie die meisten geschlossen. Da fiel mir die schlechte Verfügbarkeit von Hotelzimmern wieder ein. Also schaute ich nach Feiertagen in Argentinien und siehe da, es ist gesetzlicher Feiertag. Man glaube es kaum, aber für Rosenmontag um das Wochenende zu verlängern ist hier frei. Morgen der Dienstag wird teilweise auch noch als Brückentag genommen. Ich habe hier nichts von Karneval gesehen. Ich bin dann einfach zum Denkmal ans Wasser runter gegangen. Die frühe Stunde war optimal, ich konnte den Turm besichtigen bzw. den Blick von oben noch allein genießen. Zwei Stunden später war dort die Hölle los. Schlange stehen ohne Ende an einem Platz wo ich zuvor fast alleine war. Ich habe dann versucht etwas zu Essen zu finden, leider vergebens, bzw. das Restaurant zur goldenen Möwe und gleichgesinnte wollte ich nicht. So werde ich heute Abend zur Not wieder im Hotel-Restaurant essen. Gestern habe ich es auch genutzt und war von Menge, Preis und Geschmack sehr angetan. 

Wieder ausgesprochen schöne Bilder an den Häusern!





Sehr viele Gebäude befinden sich hier in angeschimmeltem Zustand. Auch die Instandhaltung erfolgt selbst an relativ neuen Gebäuden scheinbar nur laienhaft oder unzureichend. Wasser von oben scheint hier ein richtiges Problem zu sein.



Das Flag Memorial ist ein monumentaler Komplex, der nahe dem Ufer des Paraná Flußes steht. Zum Jahrestag des Todes vom Schöpfer der argentinischen Flagge Manuel Belgrano wurde es  am 20. Juni 1957 eingeweiht wurde.

Blick von oben auf die Stadt, die bei dem bedeckten Wetter sieht sie echt schmuddelig aus. Es ist hier aber eigentlich recht sauber!

Der wirklich breite Strom!
Viel Grün hier in der Stadt, genauso war es auch schon in Montevideo und Rio. Die machen irgendwas besser als wir.

Die Rosario-Victoria-Brücke aus Stadtperspektive!

In der Mitte, links die Kirche, die unten von innen zu sehen ist.



Hier hat tatsächlich ein Angler einen Fisch rausgeholt. Durch den heftigen Regen von letzter Nacht kommt hier viel Grünzeug den Fluß mit runter. Teilweise einige Quadratmeter groß aus Gras oder Schilf.

 

03.03.2019 Von Montevideo nach Rosario

Heute standen 648 km auf dem Navi, also mußte ich früh los. Um 08:00 Uhr habe ich schon auf dem Moped gesessen und bin los. Ich hatte wieder kürzeste Strecke drin und wurde so wieder durch Montevideo geführt auf den abenteuerlichsten Wegen, die aber sehr schnell gingen. Es war ja Sonntag und somit wenig Verkehr. Dann habe ich das Navi aber bis zur Grenze doch auf schnellste Route umgestellt, will es immer wieder abkürzen wollte, was zeitlich aber grauenvoll gewesen wäre. Kurz vor der Grenze habe ich nochmal vollgetankt, das Geld von Uruguay mußte noch unter die Leute. Dann an der Grenze lief eigentlich alles ganz gut, nur beim Zoll mit dem Moped hat er irgendetwas nicht verstanden mit meinem Paß. Er hat echt lange gebraucht und ist dann gekommen und hat irgendetwas erzählt, was ich nicht verstanden habe. Ein Herr der neben mir stand, hat es dann in englisch übersetzt. Der Zöllner meinte wohl ich würde hier leben und hat wegen der vielen Stempel im Paß dem Motorrad für 6 Monate den Aufenthalt im Land eingetragen. Es hat dann aber alles irgendwie geklappt. Von dort ging es über eine Brücke rüber nach Argentinien. Ich bin nach Rosario gefahren und habe den Weg über Victoria  gewählt. Dort fährt man dann mehr als 50 km durch Sumpfgebiet mit Kanälen und richtig viel Wasser. Man muß auch an einem Stück über mehrere Brücken fahren, so dass ich Erinnerungen an den Atlanterhavsvegen in Norwegen hatte. Diese Wasserflächen haben auch irgendwie mit ein paar Hütten den Eindruck vermittelt, dass Tom Sawyer und Huck Finn gleich um die Ecke kommen. Eine traumhafte Landschaft, die am Ende von einer mächtigen Brücke gekrönt wurde. Rosario präsentierte sich schon von weitem als sehr imposant mit seinen Hochhäusern. Die Unterkunft war schnell gefunden, allerdings hat heute das Navi zu erste Mal auf dieser Reise abgeschaltet. Das kannte ich von unserer ersten Tour hier drüben. Ich mußte abbiegen in kleinere Straßen und schwubs, da war es aus. Gleich zweimal hat sich es einfach ausgeschaltet. Mal sehen ob es nun wieder öfter passiert, ich habe seit heute eine andere Karte geladen. Morgen bleibe ich noch hier und werde je nach Witterung am Dienstag in die deutsche Enklave nach Villa General Belgrano reisen. Dort war Sabines Vater der Lehrer vom heutigen Bürgermeister, als der noch klein war. Ich werde berichten.

Das Bild oben und unten ist die Grenzbrücke von Uruguay nach Argentinien!






Erinnerungen an Norwegen!



Dort sitzen bestimmt Tom und Huck hinter der Hütte.

Die Skyline von Rosario im Hintergrund!


Der breite Fluß an dem Rosario liegt!
Ein tolles Bauwerk!

02.03.2019 Aufenthalt Montevideo Tag 4

Heute kümmere ich mich nochmal um die Route für die letzte Woche. Checke Unterkünfte und die Strecke. Das Wetter soll wohl nochmal schlechter werden. Sonst werde ich einen absolut ruhigen Tag im Hotel und am Strand verbringen, denn morgen soll es wieder weiter erneut nach Argentinien gehen. Bilder gibt es heute nicht.

Die Mopedgarage in der Hotel-Lobby!
Tagsüber parkte ein Angestellter sein Moped immer daneben, damit meins nicht so allein stehen mußte.
Jeder Gast der rein kam hat über das Moped gestaunt und dass ich damit durch fast ganz Südamerika gefahren bin. Das hat der Manager natürlich auch immer gleich den Gästen erzählt.
Der Eingang zu Hotel von außen.
Wir hatten heute richtig Wind hier an der Küste.


Ein bißchen höher geht noch!
wunderbar

und wieder sicher gelandet, fantastisch!
Hier sind die Blogleser gefragt, um was es sich hier handelt?


Traumhafte Aussichten.
Er hat extra stillgehalten fürs Foto!
Den gesamten Strand bzw. die Küste, die hier bis zur Mitte im Bogen nach links geht, bin ich zu Fuß abgelaufen. Alles in allem gut 13 km.

01.03.2019 Aufenthalt Montevideo Tag 3

Ursprünglich wollte ich eigentlich eine Runde mit Harry auf den Motorrädern drehen. Das Wetter sollte heute aber über 30°C werden, so sagte ich kurzer Hand ab und fuhr zum Bummeln in die Stadt. Harry hatte zum Glück auch noch einiges zu erledigen. Nachdem ich das Bild von gestern Abend gesehen hatte, war klar, der Bart muß kürzer. Erste Tat heute war also der Friseur. Inzwischen bin ich da recht gut drin, ich zeige einfach was gemacht werden soll und lasse mir dann die Kämme der Schneidemaschine zeigen und lege dann so die Länge fest. Die meisten probieren es dann erstmal an einer Stelle und fragen ob es so tatsächlich sein soll. Ruckzuck ist der Jungbrunnen erledigt ich wieder 10 Jahre jünger. Ich bin dann einfach noch mal so durch die Stadt geschlendert und habe mir das Treiben immer mal wieder von einer Bank aus betrachtet. Hier, so hat man zumindest das Gefühl, hetzt überhaupt niemand, die haben alle die Ruhe weg. Zum Mittagessen wollte ich dann eigentlich unten im Hafen in der Markthalle etwas essen gehen. Die Preise waren so gut, dass ich nichts mehr bestellen brauchte und schon vorher satt war. Ab 20 € aufwärts bis zu 40€ für einen bestimmt auch großen Grillteller war mir aber zu viel. Ich wußte ja wo es sehr gute Empanadas gibt und dort holte ich mir wieder zwei für 3,-€ und war auch satt, aber von der Menge und nicht vom Preis. Es war wieder absolut toll die Menschen hier zu beobachten. Alle Touristenerkennt Du sofort, die haben alle den gleichen Flyer in der Hand und irren planlos umher. Ich muß sagen, Montevideo ist trotz der Größe recht übersichtlich. Ich glaube in zwei Wochen käme ich hier gut zurecht. Gegen 17:00 Uhr war ich dann mit dem Bus 7E7R wieder an der Unterkunft angekommen. 
Später kam Harry dann noch vorbei und wir sind zu Fuß die Rambla gut 3 km runter gegangen. Die führt am Meer entlang und es geht immer eine Briese, was sehr angenehm ist. Direkt neben oder besser vor dem „Hard Rock Cafe“, gibt es El ITALIANO ein sehr gutes Restaurant. Es gibt dort nur Fisch und Pasta. Ich habe mich für Spagetti mit Frutti de Mare entschieden. Ein hervorragendes Essen, absolut empfehlens-wert. Wir haben anschließend gleich das Essen, auf den 3 Kilometern nach Hause, wieder verbraucht.
Was ich aber unbedingt noch berichten wollte, hier als auch in Brasilien geht es erst so ab 21:00 Uhr los, vorher ist vieles noch geschlossen oder nur dürftig besucht. Um 22:00 Uhr sind die Restaurants und Bars rappeldicke voll und bleiben es dann auch bis Mitternacht. In den Bars geht es bis in die frühen Morgenstunden. 

Es ist immer wieder erstaunlich, wenn der Bart ab ist.
Eine Kirche die mir besonders gefiel.
Frutti de Mare bei EL ITALIANO, sehr lecker!

28.02.2019 Aufenthalt Montevideo Tag 2

Ich wohne ja am Rand vom Stadtteil Malvin, von Montevideo! Somit ist es bis in die Stadt, also das Centrum oder den Platz de Independencia sehr weit. Schnurgerade sind es knapp 11 Kilometer. Mit dem Bus waren es 48 Minuten, 12 Haltestellen inkl. der Zeit zum Platz und zur Bushaltestelle. Daher war wieder zeitgerechtes Aufstehen angesagt. Für 10:30 Uhr hatte ich mich bei einer Free Walking Tour angemeldet. Ich hatte die Buslinie mit Google Maps gefunden und hoffte, das es auch klappt und ging frohen Mutes zur Bushaltestelle einige hundert Meter entfernt. Als ich dort ankomme rollt gerade der Bus auf der anderen Straßenseite an die Haltestelle. Ampel wie immer auf rot, viel Verkehr , egal ich spurte rüber. Ich hatte beim Beobachten des Verkehrs aber schon Blickkontakt mit dem Fahrer und per Fingerzeig auch schon signalisiert, dass ich auch mit will. Absolut toll, er hat gewartet bis ich eine Lücke durch den fließenden Verkehr bekam und mich mitgenommen. Die Fahrt hat mich dann ca. 1,25€ gekostet. Im Handy habe ich verfolgt ob er denn auch in die richtige Richtung fährt. Alles war prima und ich bin pünktlich angekommen. Es ist schon prima, mit den vielen kleinen Helferlein die man heute so nutzen kann. Handy mit Stadtplan, Internet wo man es braucht. Ich habe erst an der falschen Stelle vom Platzgewartet aber dann doch die Guides gesehen. Allerdings auch Massen von Menschen drum herum. Für den Teil in spanisch waren es nur -6- Leute, ich war echt am überlegen, denn für den englisch sprachigen Teil waren es locker 25 Teilnehmer. Aber in spanisch hätte ich noch weniger verstanden. So ging es halbwegs und der Guide hat eine sehr aufgelockerte Tour gemacht. Für meine Begriffe hat er etwas zu viel Geschichte gebracht. Ansonsten war die Tour nicht schlecht, aber auch räumlich so begrenzt, dass ich sie nicht nochmal machen würde. Viele Highlights gab es somit nicht zu sehen. Nach den gut 2,5 Stunden habe ich erstmal zwei Empanadas gekauft und unten am Wasser genüßlich verputzt. Dann mußte ich wieder hoch ins Getümmel. Als weiteres Ziel hatte ich mir das Rathaus ausgesucht. Das Gebäude ist 256 Fuß hoch und hat 26 Stockwerke. Oben gibt es eine Dachterrasse, einen sogenannten Mirador= Aussichtspunkt. Der ist kostenlos und man kann mit dem Fahrstuhl nach oben fahren. Von hier hat man einen gigantischen Blick über die ganze Stadt. Inzwischen war es schon 15:00 Uhr und ich mußte ja auch noch zurück fahren. Zuerst wieder die richtige Bushaltestelle finden, ohne Handy mit Karte unmöglich, da jegliche Beschriftung fehlt. Dann habe ich gewartet und gewartet. Es waren bestimmt schon 30 Busse an mir vorbei gefahren und ich stand hier schon gute 20 Minuten. Laut meinem Plan im Handy hätte schon ein Bus dabei sein müssen, nun gut, warte ich halt noch. Dann kamen Busse die wohl auch in die Richtung fahren und ich überlegte schon. Dann kam der auf den ich gewartet hatte, die Nummer 7E7R, nur funktionierte die Anzeige nicht genau, so dass ich de Busfahrer zur Vorsicht nochmal fragte. Aber er bestätigte mir nach Malvin zu fahren und so ging es ohne Probleme für 1,25€ zurück zum Hotel. Nun aber erstmal ab in die Dusche und anschließend wieder Wäsche waschen. Nun konnte ich mich erstmal ausruhen, denn später soll es noch mit Harry und Begleitung in die Stadt gehen. Mal sehen ob es was wird und vor allem wie es wird, ich werde berichten.



Unglaubliche Architektur.
Bis 1935 war es das höchste Gebäude Südamerikas mit 105m.















Ein schöner Ausblick hier vom Rathaus.




Einfach auch eine riesige Stadt!

Um kurz nach 20:00 Uhr stand Harry unten an der Rezeption und holte mich ab. Wir haben dann Cristina und Silvia abgeholt und sind ins Zentrum gefahren. Dort wo sonst die Bands spielen war es aber sehr ruhig. Dann haben wir aber doch noch ein Lokal gefunden, es war allerdings komplett reserviert bis auf einen keinen Stehtisch. Um diesen wurden dann schnell ein paar Hocker besorgt und schon hatten wir auch einen Platz. Wir setzten uns etwas unglücklich in den Raum und bekamen so den Tisch nach oben, wo wesentlich mehr Platz dafür war. Später spielte dann eine Rockband deren Namen ich leider nicht weiß. Die fangen hier aber immer erst gegen 22-23:00 Uhr an. Die haben dann hervorragende Musik gemacht, etwas laut aber absolut gigantisch. Der Gitarrist hat seine Instrument in absoluter Vollkommenheit beherrscht. Die haben dann mal eben so in eins durch gute 20 Minuten ein Stück gespielt und danach in eins durch noch eine gute Stunde. Der Gitarrist konnte die Seiten in unvorstellbarer Geschwindigkeit zupfen, es war wirklich sehr beeindruckend. Cristinas Freundin Silvia spricht deutsch. So hatten wir dann eine Dolmetscherin dabei und ich mußte mir nicht total einen abbrechen mit meinem bißchen spanisch. Einiges nach Mitternacht ging es dann zurück in die Unterkunft. Ein gelungener Abend. 

27.02.2019 Aufenthalt Montevideo Tag 1

Um 08:00 Uhr bin ich aufgestanden und habe gefrühstückt, es hätte nicht viel schlechter sein können, war aber im Gegensatz zum Hostel, einen Tag zuvor, wiederum besser. Ich hatte mit vorgenommen in Richtung Centrum zu gehen, weil dort eine Telefongesellschaft ein Geschäft betreibt. Normalerweise wollte ich für diese paar Tage keine Karte kaufen, aber ich brauche ständig irgendwelche Onlineinfos, so dass ich für 7,-€ dann ein Sonderangebot, welches für 10 Tage ist, bekommen konnte. Dort sind 30 GB Datenvolumen enthalten, ich weiß nicht wie ich die in 2 Monaten hätte weg bekommen sollen. Nun denn, so bin ich frei beweglich, habe immer Zugang zu den wichtigen Sachen in der Stadt. Dann habe ich in dem Einkaufscentrum noch eine neue Mütze gekauft.  Anschließend bin ich noch am Hard Rock Cafe Montevideo vorbeigegangen. Die Lage und das Gebäude erklären die Preise, zum Glück war es zu und ich kam gar nicht erst in Versuchung. Von dort ging es dann auch wieder zu Fuß zurück zur Unterkunft. Alles in allem waren es knapp 10 km. Als ich meinem Bekannten Harry am Telefon sagte, dass ich zu Fuß unterwegs bin und wo ich war, konnte ich mir seine weitaufgerissenen Augen gut vorstellen. Ich hatte ihm auch schon geschrieben, dass ich für Donnerstag ein Free Walking Tour machen will. Er fragte nur wie lange die denn geht, als ich sagte, 2,5 Stunden war er bedient. Später stellte sich heraus, er kannte diese Touren nicht und dachte ich wolle 2,5 Stunden stramm Walken gehen. Ich machte in meiner Unterkunft nur eine kleine Pause und bin dann zu Harry und Cristina auch wieder zu Fuß gegangen. Cristina mußte als Oma heute Nachmittag Kinder bei der Tochter hüten, so haben Harry und ich viel Zeit zum schnacken gehabt. Wir waren dann noch etwas essen und gegen 19:30 Uhr hab ich mich auf den Rückweg zum Hotel gemacht. Ich hatte inzwischen mehrere Anfragen, ob alles gut ist, weil von gestern kein Blog im Netz war.

An dieser Stelle vielen Dank an meine treuen Leser vom Blog. Max uns Sabine aus Mexico, Birgit, Alex, Arno, sowie Sabine und einige andere mehr haben mir dann mitgeteilt, dass es Wasserschweine vorgestern waren. Ich habe auch noch einen Kaiman hinzugefügt, der ist mir beim Blog schreiben durchgerutscht. Hier nun einige Bilder von heute. 






Diese Ecke um das Einkaufscentrum heißt World Trade Center Montevideo, deshalb das Schild als Foto.

Sie sind etwas kleiner als die anderen, aber diese stehen zum Glück noch.


Temperaturen heute zwischen 20 und 27°C, gut auszuhalten.


Das ist Harry, ein absolut netter Mensch und es macht Spaß mit ihm über die Dinge des Lebens zu schnacken.

26.02.2019 Von Punta de Diabolo nach Montevideo

Morgens habe ich noch mit dem Italiener zusammen gefrühstückt. Für den Zimmerpreis war es mehr als bescheiden und selber abwaschen, weil Hostel, kam auch noch dazu. Diese Unterkunft war der erste richtige Reinfall während meiner gesamten letzten Touren. Es war sowieso nicht mein Tag in diesem Hostel, es ging noch mehr schief, aber dass erfahren nicht alle.
Die Fahrt nach Montevideo ging bei strahlendem Sonnenschein los. Ja, der Wetterbericht hatte Wind und Regen angesagt. Der Wind kam wesentlich stärker als geahnt. Ich fühlte mich an Patagonien erinnert, es war wirklich heftig. Der Himmel wurde dann dunkler und dunkler. Alle Autos kamen mit Licht und ich hielt schon mal an einer Bushaltestelle an und packte den Fotoapparat wieder ein und machte den Tankrucksack regenfest. Dort habe ich dann 5 Minuten einen heftigen Schauer, der fast waagerecht ankam, abgewartet und bin dann trocken bis Montevideo gekommen. Die Strecke war nicht gerade aufregend. Das Hotel habe ich auf anhieb gefunden. Ein sehr einfaches, auch nicht sonderlich bewertetes, aber im Gegensatz zu anderen wieder preiswert. Irgendwie sind die Preise zum Wochenende fast doppelt so hoch und ich wollte ja auch in Strandnähe und einem bestimmten Bereich unterkommen. So kosten 5 Nächte mal eben 8900 Peso, knappe 279 USD. Das erste Zimmer was mir der Herr von der Rezeption angeboten hat, lehnte ich vehement ab, das zweite akzeptierte ich, weil ich in den anderen Hotels noch mehr hätte zahlen müssen und dann wesentlich mehr Fahrkosten gehabt hätte. Normalerweise wäre ich hier nicht geblieben. Nun denn, gegenüber ist ein Einkaufsmarkt, nebenan ein guter Bäcker und der Strand 200m entfernt. Das Motorrad muß ich noch fotografieren, es steht im Eingangsbereich des Hotels. Das hatte der Manager, meinem Bekannten Harry aus Pforzheim, schon gesagt, als der angefragt hatte, ob man hier ein Moped sicher parken kann. Der Herr von der Rezeption wollte es draußen stehen lassen, der wollte mir ja auch ein grauenvolles Zimmer anbieten. Umso mehr freute ich mich, dass das Moped nun drinnen steht. Der Manager war beim Einchecken dazu gekommen und er fragte irgendwann einmal heftig nach, bei der Zimmerauswahl des anderen Herren und da war ich hellhörig geworden. Der Manager half mir auch meine Sachen rein zu bringen. Er sagte oben am Zimmer nur, dass er das andere Zimmer auch nicht genommen hätte. Für eine Nacht wäre es vielleicht gegangen, aber für 5 Nächte und so viel Geld, da wollte ich etwas mehr Tageslicht haben.

Zum Glück gab es nur eine Schauer!

Direkt am Strand der Blick nach rechts Richtung Centrum.



Knappe 200m von hier bis zur Unterkunft, optimale Lage.
Tolle Temperatur hier und schöner Ausblick!

25.02.2019 Von Cassino nach Punta de Diabolo

Es ging fast 3 Stunden nur gerade aus von Rio Grande Richtung Süden. Aber es gab dort so viele Tiere zu sehen, dass es mir nicht langweilig wurde. Von Papageien, die allerdings für den Fotoapparat zu schnell waren bis zum Kaiman der sich in der Sonnen aufwärmte. Die Grenze war dann recht unproblematisch. Der brasilianische Beamte war wohl sauer, dass er arbeiten mußte. Er fragte mich dreimal etwas wegen meinem Motorrad, ich sagte ihm dann, dass das Motorrad nicht abgefertigt werden muß und zeigte ihm den Zollzettel wo es drauf stand. Er verstand es nicht und gab mir meine Sachen dann schon sehr lässig, mit Schwung zurück. An meinem Gesichtsausdruck dürfte auch er gemerkt haben, dass ich nicht begeistert war von seinem Verhalten. Also ab auf die andere Seite. Nach vier Kilometern soll dann die Einreise und der Zoll fürs Moped sein. Zwischendurch kam noch eine Tankstelle, dort konnte ich wenigstens nochmal ein paar Real los werden. Den Rest muß ich dann irgendwo an einer Wechselstube zurück tauschen. Der angekündigte Regen blieb aus, bzw. er zog wohl geradeso an mir vorbei, denn stürmisch wurde es kurzfristig und dunkel auch. An der Grenzseite Uruguay ging alles problemlos. Beim Zoll mußte ich doch tatsächlich wieder ans Motorrad zurück und meine Versicherungspolice holen. Die wollten die sehen und notierten sogar die Nummer und einiges mehr. Wie gut, dass wir vorgesorgt hatten. Mein Zielort war dann auch schnell erreicht. Hier war aber erstmal Geld holen angesagt. Die Freude über die spanische Sprache war dann schnell getrübt. In einem Supermarkt fragte ich nach einem Geldautomaten, weil bei mir hier auch einer eingezeichnet war, aber den guten Mann verstand ich nicht mal im Ansatz. Mit Händen und Füßen verständigten wir uns dann. Den Geldautomaten fand ich dann tatsächlich zwischen ein paar Verkaufsläden  in Holzhütten. Ich habe sogar Geld rausbekommen. Dann bin ich zu meinem angepeiltem Hotel gefahren und gleich weiter wieder Richtung Wasser. Denn das Hotel hätte nicht weiter entfernt vom Wasser sein können. Dort wollte ich nicht hin. Teuer wäre es auch noch gewesen. Ich fragte an der Touristeninformation nach einer günstigen Unterkunft. Ein Hostel wurde mir empfohlen, mit privaten Zimmern. Das günstig hatte sie wohl überhört, 80 Dollar hat die Hütte dann gekostet. Ich hatte aber, da die Suche schon fast eine halbe Stunde dauerte, keine Lust weiter zu suchen bzw. zu fahren und habe es genommen. Der Ort als solches war absolut toll, nur warum hier alles so extrem teuer ist an Unterkünften konnte ich nicht verstehen. Hier liefen nur Rucksacktouristen rum und selbst in einem Schlafsaal 16,-€ ist mehr als happig. Ich bin gespannt wie es in Uruguay weiter geht. Zur Ehrenrettung des Hostels muß ich aber sagen, es hätten noch zwei Leute mehr hier mit schlafen können. Ich ging dann noch etwas durch den Ort und anschließend etwas Essen. Dort traf ich dann noch einen Italiener der sein Moped hier in Uruguay geparkt hatte und nun mal wieder eine Stippvisite hier macht. Wir haben dann noch nett geplaudert. Er wohnt auch in meinem Hostel. 
Meine Reise geht im übrigen nicht mehr über Nacht nach Valparaiso, ich bleibe in Santiago und werde dort wieder im Hostel Casa Matte wohnen. 

Ich weiß im Moment nicht mal den Namen dieser Tiere!
Capybara sind es, auch als Wasserschweine bekannt und gehören zur Gruppe der Neerschweinchen. Von so einem Meerschweinchen wäre ich auch satt geworden.


Da haben sich zwei gefunden!

Es gibt aber auch komische Vögel!

Schweinchen, wo bleibst du? Den Kaiman habe ich so im Vorbeifahren auf der Wiese gesehen, der ist mir vorgestern beim Blog verlorengegangen, deshalb nun als Nachtrag.
Zwei Minuten später waren sie dann naß!

Surfer ohne Ende hier!
Eine recht alte Hütte!