27.11.2018 Von Mindo über Quito nach Tena

Zum Frühstück waren wir wieder von Mengen an Kolibris umgeben, sie schauten uns und wir ihnen beim Frühstück zu. Nach 20 km zickte wieder mal Ulis Moped, Enttäuschung machte sich breit. Wir hatten so gehofft, dass es der Unterdruckschlauch war, dem war aber nicht so. Wir entschieden über Quito zu fahren. Am Sonntag bei der Anreise nach Quito hatte Rafael, ein Werkstattbesitzer und leidenschaftlicher Mopedfahrer angehalten und wollte helfen. Wir verzichteten erst, weil wir die Hoffnung hatten es in den Griff zu bekommen, leider vergebens. Zur Vorsicht hatte Rafael uns aber seine Karte da gelassen. So kontaktierten wir seine Werkstatt. Die Fahrt in den Molloch Quito war weniger schlimm als Bogota oder Medellin. Seine Jungs wußten schon von unserem Besuch, Rafael kam kurze Zeit später. Bei der  Maschine wurden neue Kerzen eingebaut, die Vergaser  gereinigt und der Benzinfilter sowie Benzinhahn gereinigt. Rafaels Frau hatte Mittag gekocht, es gab sehr leckere Leber. Sie hat uns prompt zum Essen mit Ihren Jungs und einem Mexikaner, der zur Zeit bei Rafael in der Werkstatt wohnt eingeladen. Rafael und seine Frau gehören einer Verbindung an, die Motorradfahrern über alle Grenzen hinweg helfen die Unterstützung oder Hilfe brauchen. Wir bekamen sowohl von Rafael und Frau Patjes und Aufkleber als auch von dem Mexikaner. Der Hatte sich auf seiner Reise das Schlüsselbein irgendwie doll gebrochen, so dass man ein Stück Rippe als Ersatz eingesetzt hat. In Kolumbien hat er sich dann einen Seitenwagen für sein Moped bauen lassen, weil das Solo fahren wohl so nicht mehr ging.  Nachdem Ulis Moped zu guter Letzt dann auch noch gewaschen wurde, machten wir uns nach ca. 4 Stunden wieder auf den Weg nach Tena. Der Feierabendverkehr ging gerade richtig los. Nach ca. 35 Kilometern dann die totale Ernüchterung, Uli zeigte an, sie will nicht mehr. Die Maschine zickte schon wieder. Uli bekam sie noch zweimal zum Laufen dann ging nichts mehr. Wie es sich gehört für Nachmittags waren wir natürlich schon an der Werkstatt von Rafael mit Regenzeug gestartet. Jetzt standen wir auf knapp 4000 m üNN in den Bergen und nichts ging mehr. Wir entschieden erneut Rafael zu kontaktieren. Es gab hier aber kein Netz, so fuhr ich einen halben Kilometer weiter zu einer Gaststätte. Hier wurde mir bestätigt, dass es hier kein Netz gibt und sie auch kein Telefon (Festnetz) haben. Einen Kilometer weiter soll es aber wieder Handyempfang geben. Ich fuhr knapp fünf Kilometer und hatte tatsächlich hier oben Empfang. Ich kontaktierte Rafael der mir absolut zusicherte, dass er Uli hier oben abholt und sich um Uli und Maschine kümmern wird. So fuhr ich zu Ui zurück, der schon über seinen Regenkombi noch den Regenponcho gezogen hatte und berichtete ihm, dass Rafael unterwegs sei um ihm zu helfen. Den Standort von Uli hatte ich Mittels Foto von einem Kilometerschild am Straßenrand mitgeteilt. Uli bestand darauf, dass ich erstmal weiter nach Tena fahre und die geplante Dschungeltour mache. Es fiel mir wirklich schwer, Uli hier oben erstmal allein stehen zu lassen. Uli sagte, er habe so dann genug Zeit, um das Motorrad wieder zum Laufen zu bringen. Ich fühlte mich nicht wohl bei dem Gedanken, aber wir wußten ja, auf Rafael ist Verlaß und so fuhr ich allein weiter. Es war inzwischen bereits 17:55 Uhr und vor mir lagen noch knapp 150 km. Das Navi zeigte als Ankunftszeit 19:35 Uhr an , es wurde dann aber 20:15 Uhr. Die letzten 100 km war die Straße stellenweise sehr schlecht. Durch den Regen war die Sicht schon schlecht, aber durch meinen Schweinwerferschutzgrill war mein Fahrlicht sehr eingeschränkt. Ich hielt kurz an und baute in kurzer Hand ab. In Tena an der Unterkunft angekommen kontaktierte ich sofort Uli. Er wurde wie versprochen von Rafael abgeholt. Die Maschine haben sie irgendwie wieder zum Laufen gebracht und Uli saß nun wohlbehalten bei Rafael zu Hause, zum Glück hatte alles geklappt. Morgen Abend um 23:00 Uhr geht die Dschungeltour los, wenn Uli bis dahin hier ist. Für eine Person kosten die drei Tage und zwei Übernachtungen sonst fast 450 Dollar, dass ist e mir nicht wert. Mal sehen wie es morgen dann weiter geht!

Der Seitenwagen von dem Mexicaner, sogar eine Plane haben sie ihm gebastelt. Der ganze Wagen ist aus 30×30 mm Winkeleisen gebaut und mit Alublech verkleidet. Eine ganz einfache Konstruktion die bei Bedarf wieder geschweißt wird. Der  Beiwagen hat sogar einen Sitz, obwohl er eigentlich nur als Stütze für das Moped gedacht ist. Der Fahrer kann die Maschine sonst wohl nicht halten, wegen der Schulterverletzung.
Seitenwagenaufnahmen aus Baustahl.
Das ist die Zugmaschine vom Beiwagen.
So einen Seitenwagen habe ich noch nie gesehen!
Uli hilft natürlich mit!
Der Chef Rafael
So werden Vergaser gereinigt!
Blick aus dem Zimmer auf die Stadt, absolut toll!

Ein Gedanke zu „27.11.2018 Von Mindo über Quito nach Tena“

  1. Moin Micha. Ich habe deinen Film vom 18.11. gesehen. Rasante Überholmanöver!!
    Hoffentlich kriegt Uli seine Africa hin.
    Viel Spaß bei der Dschungeltour.

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