07.02.2018 Von Essaouira nach Marrakesch

Gegen 09:45 Uhr war alles verstaut und es regnete tatsächlich noch nicht. Also verabschiedete ich mich bei meinem Barbier dem Sohn des Hauses und fuhr ab. Nach wenigen Kilometern fing dann doch der Regen an, zum Glück nur mal ein paar Tropfen mehr und mal weniger. Später hörte es dann ganz auf, es blieb aber vorerst bedeckt. Losgefahren bin ich bei knapp 11°C dann ging es hoch auf 14° und später gegen Abend auf 7°C in Marrakesch. Ich bin gut durchgekommen und hatte dann wirklich Glück, der Regen holte mich auf dem Weg nach Marrakesch nicht wieder ein. Am Hotel angekommen habe ich dann erstmal wieder Spaß gehabt. Ich hatte wegen der Mängel beim ersten Besuch über Sylvester nicht vorgebucht. Natürlich hatte ich bei Booking Com schon geschaut, ob etwas frei ist und was es kostet. Am Tresen fragte ich dann nach einem Zimmer und bekam auch einen Preis dazu. Da bin ich fast vom Hocker gefallen, wie man so schön sagt. 660 Dirham für eine Nacht, unvorstellbar viel. Ich wollte ja vier  Nächte bleiben. Da sagte ich ihm, dass ich bei Booking Com doch andere Preise bekomme, da sagte er, dass er es leider nicht ändern könne. Erneut fragte ich ihn ob ich tatsächlich über das Portal buchen muß, um den anderen Preis zu bekommen. Er nickte bestätigend! Mir haben da echt die Worte gefehlt, denn eigentlich spart das Hotel, wenn es keine Abgaben leisten muß. Nun denn, ich wollte das Zimmer sehen bevor ich buche. Nicht, dass es wieder keinen Balkon hat, die Duschtür klemmt und es womöglich auch wieder nicht fertig ist. Da sagt der gute Mann doch tatsächlich, ich müsse erst buchen und bezahlen, dann könne er mir das Zimmer erst zeigen. Ich dachte echt ich höre nicht richtig. Aber selbst auf energisches Nachfragen blieb er standhaft. Wenn das Hotel  für mich nicht die optimale Lage und diesen sehr guten Preis gehabt hätte, wäre ich hier spätestens abgefahren. Da ich das Zimmer aber haben wollte lenkte ich ein, sagte aber gleich dazu, wenn es nicht in Ordnung ist, bekomme ich mein Geld zurück. Da schaute er groß, ich nickte und sagte sofort, das dann der Manager kommen müsse und ich zur Not auch die Polizei dazu holen würde. Er versicherte mir, dass ich auf jeden Fall ein Zimmer bekommen werde, dass absolut in Ordnung ist. Natürlich hatte ich dem armen Kerl schon klar gemacht, dass beim letzten Mal einiges schief gegangen ist und mein Ärger auch nicht gegen ihn gerichtet sei. Ich holte mein Handy raus, buchte das Zimmer, er konnte es unmittelbar sehen und ich bezahlte auch vor der Besichtigung des Zimmers. Zum Glück war auch alles in Ordnung und ich absolut zufrieden. Es hingen diesmal sogar Kleiderbügel im Schrank. Zuvor hatten wir natürlich auch geklärt, dass das Motorrad wieder in die Tiefgarage kann. Ja, da war ich heute mal sehr umständlich, aber ich wollte klar machen, dass das Zimmer von Anfang an in Ordnung ist und nicht erst am zweiten Tag. Man glaubt es kaum, es war genau das Zimmer neben unserem vom letzten Besuch. Kaum war ich mit dem Einchecken fertig kam von meinem Bekannten Joe die Frage, wann ich denn in Marrakesch ankommen würde. Ich antwortete per WhatsApp, mit meinem Standort. Eine Stunde später habe ich dann schon bei ihm auf dem 11,5 km entfernten Campingplatz gestanden. Bei einem Pott Kaffee haben wir dann  unsere ersten Erlebnisse ausgetauscht. Joe war schon vor mir mit seinem selbstgebauten Wohnmobil aus Neumünster abgefahren. Zuerst konnten wir sogar noch ein paar Sonnenstrahlen genießen, mußten dann aber vor dem Regen nach drinnen flüchten. Es prasselte schon heftig aufs Dach und ich mußte an meinen Rückweg in die Stadt denken. Die Stiefel und die Motorradhose hatte ich im Hotel ausgezogen, damit ich nicht die ganze Zeit in dem dicken Zeug rumlaufen muß. Regenzeug hatte ich ja im Koffer dabei. Als es dann langsam schummerig wurde bin ich schnell in die Regenhose gesprungen und Richtung Hotel aufgebrochen. Aber es war natürlich schon wieder zu spät. Die Dunkelheit bricht hier so schnell herein, da hat man wirklich nur Minuten Zeit. Und 11,5 km wollen hier auch erstmal gefahren sein. Der Regen hatte zum Glück aufgehört und fing erst wieder richtig ausgiebig an, als ich beim Hotel vor gefahren bin. Da hatte ich aber wirklich großes Glück, es schüttete anschließend sehr heftig und lange. Die Fahrt in der Dunkelheit, mit Spritzwasser auf Brille und Visier war schon abenteuerlich. Zumal die Autos hier teilweise nicht mal Scheibenwischer drauf haben. Geschweige denn, dass sie mit Licht fahren oder es funktioniert überhaupt nicht. Man muß es wirklich mal erlebt und gesehen haben wie hier gefahren wird. Videos von Youtube entsprechen hier der Wahrheit. Nur eines muß man den Marokkanern lassen, es besteht niemand auf sein absolutes Recht der Vorfahrt, jeder nimmt trotz Hupen Rücksicht, will sich und dem anderen keinen Schaden zu fügen. Der Verkehr läuft wie geschmiert möchte ich sagen, man hört die ganze Zeit irgendwo eine Hupe, aber es läuft.  Für den nächsten Tag haben wir uns locker für ein mögliches Treffen in der Stadt verabredet.