03.02.2018 Tag 3 in Essaouira mit Ausfahrt

Nachdem Frühstück habe ich mir eine schöne Strecke ins südliche Umland von Essaouira ausgesucht und das Navi programmiert. Als ich das Motorrad draußen hatte, wollte ich dann doch erstmal etwas von der Maschine sehen und bin zum Waschen gefahren. Nun gut, ich habe es nur mal eben mit dem Schlauch abspritzen lassen, für nicht mal einen Euro. Aber das Salz, was ggf. vom Paß noch dran war, ist zu mindest runter. Die Straße die ich ausgesucht hatte war mir in kleinen Bereichen schon bekannt. Ich war die Stellen auch schon einmal auf dem Weg nach Süden gefahren. Nun wollte ich aber in die Berge und von den Hauptstraße nach links irgendwann abbiegen, leider war die ausgesuchte Straße nicht mal ein richtiger Feldweg und das Navi zeigte min. 45 Minuten bis zur nächsten Abzweigung, da habe ich einen anderen Weg gewählt. So viel Spaß auf Offroad habe ich im Moment nicht, mein Reifen sieht auch nicht mehr ganz so gut aus und tut mir bei jedem Kilometer Offroad leid. Die neu gewählte Straße führte mich auch wieder durch sehr schön gelegene Ecken oben in die Berge um Essaouira. Überall blühen hier mal mehr mal weniger die Mandelbäume. Die Aussichten sind zwar immer sehr schön aber nicht immer etwas neues für ein lohnendes Foto. Daher mache ich mittlerweile weniger Aufnahmen, weil sie sich doch nur noch in Nuancen unterscheiden, von denen die ich auf dieser Reise schon gemacht habe. Irgendwo wollte das Navi oben auf dem Berg auch wieder auf eine Schotterpiste. Ich sah mir die Himmelsrichtung an in die ich fahren wollte und es sah so aus, als wenn auch eine andere Straße in die Richtung führt, also habe ich die genommen. Nach wenigen Kilometern stehe ich dann vor einer Schranke, schade dachte ich. Aber hier hatte man eine Staumauer gebaut um scheinbar Wasser aufzustauen. Sehen konnte ich es nicht genau nur erahnen. Solche Sachen sind her militärisches Sperrgebiet und daran sollte man sich auch unbedingt halten. Aber eine Art Trampelpfad, vielleicht auch der neue Umgehungsweg führte hier unterhalb der Schranke, die oben auf dem Hang stand, durch ein altes Flußbett rüber zur anderen Seite des kleinen Tals. Gut umdrehen brachte auch nicht viel, probiere ich es einfach mal aus. Die ersten Meter waren sehr holperig und eigentlich auch nicht richtig als Weg erkennbar. Nach gut einem Kilometer wurde es dann wieder ein Schotterweg. Parallel zu diesem Weg legte man gerade eine neue Wasserleitung in den felsigen Boden. Hier und da wurden auch Pumpstationen oder evtl. auch sehr große Speicherbehälter aus Stahlbeton gebaut. Der Schotterweg blieb dann noch gute 45  Minuten so. Im Nachgang hätte ich dann auch gleich den Schotterweg oben nehmen können, aber hinterher ist man ja immer schlauer. Wieder in Essaouira angekommen habe ich gleich nochmal im Carrefour Market eingekauft, hier gibt es auch den Wein in einem separaten Raum mit eigenem Eingang und Kasse. Man kann zwar vom großen Markt in den kleinen gehen, im kleinen Markt auch Sachen aus dem großen Markt bezahlen aber alkoholische Getränke dürfen nicht mit in den großen Markt mit hinüber genommen werden. So ist es hier halt, daß kann man ja auch ohne Probleme respektieren. Zumindest habe ich auch wieder Pfeffersalami und Seranoschinken sowie Cambert mit genommen. An meiner Unterkunft angekommen stellte ich dann fest, dass die Garage noch anderweitig besetzt war. Der zukünftige Barbiershop wurde schon mal ausprobiert. Auf einem Plastikstuhl vor einem an die Wand gelehnten Spiegel saß ein junger Mann dem die Haare geschnitten wurden. Ich stellte die Maschine dann erst später wieder hinein. Es war noch früh, ich ging einige Hauseingänge weiter und holte mir wieder ein Stückchen von dem leckeren Kuchen und verspeiste diesen bei herrlichem Sonnenschein auf der Dachterrasse. Dort fand ich die Schildkröte des Hause hilflos auf dem Rücken liegend. So hatte ich sie die Tage schon einmal mit dem Sohn zusammen gefunden und konnte mir nicht erklären, wie eine Schildkröte es schaft sich auf den Rücken zu drehen. Ich nahm sie natürlich auf drehte sie um und setzte sie unter dem Tisch wieder auf den Boden. Keine zwei Minuten später ist die Schildkröte wieder an der Stelle wo ich sie zuvor fast gefunden hatte. Nur diesmal konnte ich mit ansehen was sie da so treibt. Irgend etwas muß sie hierher magisch anziehen. Sie läuft auf der Dachterrasse immer zu der Außenmauer die hier einen Einschnitt hat der max. 15 cm hoch vom Boden aufhört. Davor verläuft noch eine Leitung an der Wand. Diese Leitung nutzt die Schildkröte um sich darauf abzustützen. Dann drückt sie sich hoch und schafft es mit der nächsten Pfote bis auf die Mauer. Nun reicht der Weg der Pfote aber nicht um den Panzer über die Kante zu drücken. So steht sie nun da und kann eigentlich weder vor noch zurück. Und irgendwann fällt sie dann stumpf nach hinten über um und landet wieder auf ihrem Panzer. Als ich meinen Kaffee leer hatte, habe ich sie wieder unter den Tisch gesetzt und bin gegangen. Ich weiß nicht ob es die Vögel sind, die sie den ganzen Tag hier zwitschern hört und fliegen sieht, dass sie vielleicht auch glaubt fliegen zu können. Denn wenn sie es einmal schaffen sollte auf diesen Einschnitt hinauf zu kommen ist ihr freier Fall nach unten garantiert. Es geht dann bestimmt 12 Meter die Hauswand hinunter, direkt auf die Straße. Ob sie das überleben würde zweifele ich an. Wie üblich, also hier in Essaouira mache ich es so, bin ich auch nochmal zum Strand an die Promenade gegangen. Einfach herrlich dieser Ausblick. Und so neigt sich wieder ein schöner sonniger Tag dem Ende zu.

Suchbild, wo ist der Schäfer!

Und immer mal wieder Mondlandschaften mitten drin!