20.11.2017 Saragossa

So, heute schreibe ich schon vor dem Aufbruch. Es sind immer so viele Eindrücke die ich hier gewinne und dann vergesse ich sie doch wieder. Erstens, die Heizung funktioniert hier gut, meine Wäsche wird sehr schnell trocken. Das WLAN ist hervorragend, das Bett ähnelt einer Hängematte zumindest in Ansätzen. Was mir gestern schon in der Stadt aufgefallen ist, selbst an einem Sonntag war Personal unterwegs, welches die Straßen sauber gehalten hat. Die Müllabfuhr war schon um Mitternacht unterwegs, tagsüber kommen die wahrscheinlich nicht durch. Heute Morgen um 09:00 Uhr fuhr schon eine Kehrmaschine vor der Tür. Ich kann mich an einen meiner aller ersten Besuche in Spanien erinnern, da sah es noch ganz anders aus. So nun muß ich aber endlich die Stadt mit dem Fotoapparat erobern.
Um 15:45 Uhr bin ich endlich wieder in der Unterkunft mit platten Füßen angekommen. Das Frühstück habe ich in der Stadt gefunden, ein Croissant und einen Kaffeeleche für 2,-€, so kann ich noch etwas bleiben. Die Basilica del Pilar, eines der ehrwürdigsten Bauten der gesamten Christenheit hat selbst mich nicht aus dem Staunen herausbekommen. Von außen schon recht imposant, von innen, eigentlich unbeschreiblich. Noch nie, habe ich so ein Gotteshaus zuvor gesehen. So viele Details, so viele Altare und abgetrennte kleine Nischen in der riesigen Halle. Beichtstühle in erheblicher Anzahl, die auch während meines Besuch reichlich Zulauf hatten. Eine unvorstellbare Deckenhöhe mit Bildern, Verzierungen, Fenstern und und und. Es war wirklich toll, allerdings auch Fotografierverbot, an das ich mich auch gehalten habe. Wer mal nach Saragossa kommen sollte, dieses Gebäude ist ein absolutes MUß. Weiterhin habe ich mir den Aljaferia-Palast, die Catedral de la Seo und das römische Forum von außen und die Markthalle von innen angesehen. Das Centrum der Stadt habe ich ebenfalls zu einem stattlichen Teil besichtigt. Im El Turbo einem Viertel mit vielen kleinen Gassen, befinden sich eine gewaltige Anzahl an Tapas Bars. Was wäre ein Besuch in der Stadt der Tapas, ohne hier einmal durch zu gehen. Es ist erstaunlich wie unterschiedlich die Bars ausgestattet sind, auch das Preisgefüge läßt keine Wünsche offen. Zum Mittag habe ich eine Tapas Bar gefunden wo ich wieder kostengünstig satt geworden bin. Ein Kaffee und noch ein Stück (una Ration ) Kartoffelauflauf sehr lecker, habe ich für 3,35€ bekommen . Was ich sehr auffallend empfunden habe, daß viele ältere Leute mit Kinderkarren und Kinderwagen unterwegs waren. Auf einem der Spielplätze lauter Großeltern mit ihren Enkelkindern, aber nicht nur die Frauen. Auf dem einem Spielplatz habe ich fast nur noch drauf gewartet, daß die Opa´s um die Wette rutschen. Ein toller Spiegel für die Gesellschaft hier. Ja, es könnte auch negativ sein, weil das Geld sonst nicht reicht. Die Kinder werden sich später bestimmt gut daran erinnern. Baulich ist hier alles vertreten. Neubauten passen sich manchmal stilvoll ein oder auch überhaupt nicht.
Als ich wieder an der Unterkunft ankam gab es erstmal eine Ermahnung, ich hätte ja den Schlüssel mitgenommen und nun hätte man überhaupt nicht saubermachen können. So geht es aber nicht. Ich entschuldigte mich freundlich mit „disculpe“ und erklärte dann, daß ich eigentlich nicht viel verstehe und auch nicht spreche. Aber disculpe, war wohl die richtige Wortwahl, die Dame erklärte es mir nochmal ganz langsam und fragte dann noch ob ich denn gut geschlafen habe und ob es mir denn sonst gefällt. Wenn die Leute langsam sprechen und einfache Worte benutzen kann ich schon eine Menge zu ordnen.
Heute morgen habe ich versucht mit dem Übersetzungsprogramm eine Mail an BMW in Murcia zu schreiben. Dort möchte ich eigentlich Freitag neue Heidenau Reifen aufziehen lassen. Den Importeur habe ich gleich mit genannt, in der Mail, bis heute Abend ist aber noch keine Antwort da, ich bin gespannt.

Die Temperatur heute morgen etwas frich mit T-Shirt und Jacke mi 9°C, aber heute Nachmittag 15:00 18°C, in der Sonne deutlich mehr. Alle Bilder kann ich natürlich nicht zeigen, aber eine kleine Auswahl folgt wie gewohnt. 












19.11.2017 Vilaller-Saragossa

So, zuerst der Nachtrag mit dem Essen. Es war hervorragend, reichlich und sehr schmackhaft. Vorweg gab es Salami mit Brot, dann Makkaroni mit Tomatensoße, Thunfisch und Käse überbacken, anschließend wahrscheinlich wahr es irgendein Bauchfleisch mit gemischtem Salat, dazu Rotwein und Wasser. Das Frühstück, als wenn man mir das Herzhafte ansieht, gleich wieder mit gutem Seranoschinken und Schaf- oder Ziegenkäse, Orangensaft und Kaffee, den Rest habe ich gleich abgewunken. Mit der Verpflegung die als HP gerechnet wurde, dem Zimmer und  zwei Bier und einen Kaffee habe ich dann doch 33,-€ bezahlt. Und sehr freundlich waren Sie obendrein Ich möchte nicht wissen, ob die mich immer verstanden haben, aber satt bin ich geworden und geschlafen habe ich auch gut.

Kurz vor 10:00 Uhr aufsitzen und Abfahrt, so wie jeden Tag bisher. Das Thermometer zeigt 8°C, kann ich gar nicht verstehen, ist doch sau kalt. Einen Kilometer weiter an der Tankstelle ist die Garagentemperatur verflogen und die realen -3,5°C werden angezeigt. Gefühlt ist es wesentlich kälter, habe erst gedacht ich hätte die Jacke noch offen, war aber zu. Habe gleich vollgetankt, die Zapfpistole wollte auch erst gar nicht die richtigen Mengen durchlassen. Der Tankwart zeigte mir von drinnen, war ja kalt draußen, ich solle die Pistole mehrfach drücken. Es kam aber trotzdem nicht richtig was raus, so daß er dann doch ein Einsehen hatte. Er versuchte es auch noch eine Minute, hatte aber wohl wärmere Hände als ich, denn endlich kam die normale Menge raus. Ich hätte sonst für die 20 Liter bestimmt 10 Minuten da stehen müssen. Dann ging es gleich wieder in einen Eiskeller, die Straße war wieder mit Reif belegt, so daß ich es wieder vorgezogen habe langsam zu fahren. Die Strecke war sonst völlig unspektakulär. Fast nur gerade aus. Nur eines hatte ich zuvor so noch nicht gesehen. Wassersprenger auf ganzen Feldern. Bis zum Horizont an einigen Stellen diese Wassersprenger. Ich habe sogar ein Bild vom Aufbau bzw. Anlegen dieser Einrichtung machen können, unglaublich was dort an Wasser verbraucht werden muß. Dann gab es noch netten Brücken zu sehen und eine Verkehrsinsel über die keiner unbeschadet abkürzt. Gegen 15:00 Uhr erreichte ich problemlos das Hotel. Schnell etwas Wäsche gewaschen und im Zimmer verteilt. Und dann ab in die Stadt. In 10 Minuten bin ich zu Fuß mitten im Zentrum, da freue ich mich auf morgen, da kommt dann auch der Fotoapparat mit.

Blick aus dem Zimmer in Vilaller
Sonne kann so schööööön sein!


Wassersprenger soweit man sehen kann!
Baustelle für neue Wasserprenger!

18.11.2017 Ripoll nach Vilaller

Das Frühstück war wieder hervorragend, ansonsten entsprach die Unterkunft genau der Beschreibung, einfache Zimmer. Die Garage war prima und kostenlos dazu. Die Heizung im Zimmer schaffte es nur wenn die Badtür zu blieb. Das Bad muß irgendwie zwangsbelüftet gewesen sein, arsc. kalt und ohne Heizung. Um die Beine einseifen zu können mußte ich die Duschtüren öffnen. Die Dusche war so klein bzw. eng, daß ich mich gerade so reinstellen konnte, ich weiß nicht wer so geplant hat. Das Internet war ja auch nur sehr schlecht, dafür der Preis mit 50€ die Nacht eigentlich teuer. 
So wieder ein Tag bei strahlendem Sonnenschein verbracht. Aber der Schein kann auch trügen. Ich bin wie immer gegen 10:00 Uhr aufgebrochen. Leider hatte das Navi erst eine Stadtrundfahrt für mich geplant. Bei 3°C hätte ich gut darauf verzichten können. Nach dem Ortsausgangsschild ging das Thermometer gleich wieder auf 8°C. Kurze Zeit später blinkte die Temperaturanzeige und zeigte erst 0,5 und dann sogar nur 0°C für einige Meter an. Die Straßen waren fast alle trocken und nur in einigen Kurven immer mal etwas feucht. In Gedanken dachte ich schon immer, wenn das glatt ist habe ich verloren und fuhr also in die schattigen Kurven etwas langsamer und sehr behutsam. Gegen 11:30 Uhr kamen mir Fahrradfahrer und Autofahrer entgegen die eindeutige Zeichen machten langsam zu fahren. Dann ca. 500m weiter stand ein Polizist und hielt erst den Wagen vor mir und dann auch mich an. Es sah aus als wenn die Straße weiter vorn erneuert wird. Er deutete an, dass der Straßenbelag sehr glatt sei und ich über die Gegenspur an den Autos die 200m weiter, vor einer Kurve standen, vorbei müsse. Ich fuhr also weiter, das letzte Fahrzeug war ein Müllwagen, ab auf die Gegenspur. da sprangen gleich Motorradfahrer auf die Straße, die vorher verdeckt waren und gaben Zeichen zum Anhalten. Einer schlidderte mit den Mopedstiefeln wie auf Kufen und konnte sich fast nicht auf den Beinen halten. Jetzt nur keinen Fehler machen. Behutsam kam ich fast neben dem Müllwagen zum Stehen. Meine Stiefel fanden überhaupt nicht richtig Halt auf dem vereisten Boden. Zuerst den Seitenständer raus, Moped vorsichtig hin stellen und schauen was los ist. Sofort waren die anderen Motorradfahrer bei mir und erklärten mir auf allen erdenklichen Sprachen, daß hier nichts mehr geht. Die standen alle, ich schätze 8 Mann vor dem Müllwagen. Davor schon ein Rettungswagen. Ich war nur fünf Meter auf die hier tatsächlich neugemachte Straßendecke gefahren, aber die war total vereist. Die anderen halfen mir meine Maschine erstmal an die Seite zu bringen. Zu viert schafften wir es ohne Zwischenfall. Einer  erklärte mir dann, daß ich auf jeden Fall hier nicht weiterkomme mit dm Motorrad. Warum die dort stehen geblieben sind weiß ich nicht, einen Unfall konnte ich auch nicht sehen. Autos sind aber in beiden Richtungen immer noch irgendwie ganz langsam durchgekommen. Also wendete ich, drückte beim Navi auf Umleitung und fuhr wieder zurück. Nach der nächsten Kurve war inzwischen ein Rettungshubschrauber gelandet. Das Personal kam mir schon laufend entgegen, da muß wohl mehr gewesen sein. Ich war jedenfalls heilfroh nicht schnell unterwegs gewesen zu sein. Manchmal ist es wie Hellseherei, mein Gefühl hatte mir schon eine Stunde vorher gesagt, bloß vorsichtig in den Kurven. Die Temperaturen waren deutlich über dem Gefrierpunkt, 4-9°C,  nur die Straße sah manchmal komisch aus. Dank dem Navi und der Möglichkeit einfach Umleitung zu drücken, war auch eine problemlose Weiterfahrt möglich. Ich hatte an der Umkehrstelle schon mal so im Navi geschaut, aber die kleinsten Straßen zeigt es erst an, wenn man sie geplant hat oder durch die Umleitung  angezeigt wird. Es ging über eine ganz kleine Straße, eigentlich nur eine Fahrspur, gut 10km, bis wieder eine normale Landstraße erreicht war. Die Unglücksstelle lag nicht mal besonders hoch, wenn überhaupt  auf 800m. Die nächsten zwei Stunden bin ich in jeder schattigen Kurve fast Schritttempo gefahren. Denn es ging wieder bis auf 1400m hoch. Glatt war es aber erstmal nicht mehr. Heute gab es Felsen bzw. Berge in allen Farben und  Formen zu sehen. Daher auch die vielen Bilder davon. Kurz vor dem Ziel, es waren vielleicht noch 15km, ging es mal wieder in ein Tal. Als wenn man um die Kurve kommt und in ein Tiefkühlhaus fährt. Binnen 200m ein Temperatursturz von fast 8°C. Das Thermometer zeigt nur noch 2°C an und die Kieshaufen neben der Straße waren gefroren. Hier war es eine Baustelle die mich langsam fahren ließ, weil sie hinter einer Kurve war. Unvorstellbar wie unterschiedlich hier oben die Straßenverhältnisse sich ändern. Gewundert hatte ich mich schon, denn die Hauptstraßen müssen sie morgens schon massiv gestreut haben, die weißen Ränder sprachen zumindest dafür. Kurz nach 16:00 Uhr und 271 km bin ich dann heil an meiner Unterkunft angekommen. Von außen, nun denn; die Garage nun denn; eine kleine Kneipe unten im Haus, nicht schlecht. Das Motorrad konnte ich sofort unterstellen, ich hatte es per Mail angemeldet. Mit meinen Taschen stand ich dann in der wirklich  kleinen Kneipe oder vielleicht sagt man hier auch Bar. Der Wirt sagte mir ich solle einfach hoch gehen, die Senjora wisse bescheid. Ich also ab in den ersten Stock, drei Treppen! Dort erwartete mich schon die Dame des Hauses und schritt schnellen Schrittes, die nächsten drei Treppen hinauf. Endlich am Zimmer angekommen mußte ich erstmal nach Luft schnappen. Mit dem ganzen Gepäck (Koffertasche, Gepäckrolle, Tragetasche und Helm) war ich schon reichlich beladen. Das Zimmer heute kostet 19,50€ ist doppelt so groß wie das Letzte und im Bad sogar eine Badewanne und ein Heizkörper. Von der Ausstattung absolut sauber und ansprechend. So kann man sich irren, manchmal ist es dann eine schöne Überraschung. Frühstück wurde beim Buchen nicht  angezeigt. Als ich mich frisch gemacht hatte ging ich auf einen Kaffee und ein Bier in die Bar. Der Wirt fragte ob mir 09:00 Uhr recht ist für Frühstück, ich nickte und war froh. Denn hier in der Abgeschiedenheit wäre es bestimmt schwierig geworden an einem Sonntag ein Frühstück zu bekommen. Sogar ein Abendessen soll ich später hier bekommen können. ich bin gespannt was es schönes gibt. Ich werde morgen berichten. Woher hier auf einmal ein gutes Netz kommt kann ich nicht sagen, aber plötzlich geht hier richtig was. Eigentlich sagte der Wirt es gäbe nur unten gutes WLAN, davon hatte ich dort nichts gemerkt. Es folgen wieder die Bilder des Tages, zumindest eine Auswahl.














17.11.2017 Ripoll-Andorra-Ripoll

Heute mal ein Tagesausflug ins Eis. Es stehen 261 km auf dem Navi beim Start, Ankunft 14:45 Uhr wieder in Ripoll, dass habe ich nicht geschafft. Es ist 16:30 Uhr geworden. Ins Eis aus dem einfachen Grund es war saukalt heute morgen. Als ich das Moped aus der Garage geholt habe waren es noch 2°C, bei der Abfahrt 40 Minuten später zum Glück schon 3°C, es bestand Grund zur Hoffnung. Kurz nach   Verlassen von Ripoll, als wenn man aus dem Kühlschrank heraus fährt, waren es gleich 5, 6, 7 und dann sogar 9°C. Also alles halb so wild. Die dicken Handschuhe hatte ich trotzdem angezogen und was ich sehr selten mache, sogar die Sturmhaube hatte ich auf. Alles in allem war es auch gut so, denn in den schattigen Tälern war es deutlich unangenehm. Je höher ich gekommen bin umso wärmer ist es geworden, zumindest bis 1400m. Dort waren es irgendwann stattliche 18°C, alles richtig gemacht war wieder einmal mein Gedanke. Die Straßen sind hier in einem ausgezeichneten Zustand. Kurven bis zum Abwinken, einfach nur schön. Den ganzen Tag habe ich wohl 4 Motorradfahrer gesehen, nur einheimische. Hier hat die Bezeichnung goldener Herbst ein ganz anderes Gesicht als zu Hause. Die Farben wesentlich gemischter und in brillianter Intensität. Ich freue mich jeden Tag aufs Neue, daß ich hier in den Süden gereist bin. Ja, ich habe zur Kenntnis genommen, Plön ist schön, Kiel ist schön, aber beides zu kalt für mich und zu wenig Sonne (siehe Kommentare). Hier glüht der Planet noch den ganzen Tag. Andorra war überhaupt nicht schön, die Architekten, die hier gebaut haben sollte man alle erschießen. Selten habe ich so häßliche Orte gesehen. Die Kulisse einfach nur schön und den Rest kann man vergessen. Die Leute kaufen hier wie verrückt ein, einige Sachen sind scheinbar erheblich billiger als wo anders, aber man muß da genau aufpassen. Denn auch die hier wissen wie man Geld verdient. Die eine Pulle Schnapps im Angebot und die Andere kaum billiger. Nur die Gebinde sind erheblich größer. Viele Flaschen gleich als 1,5 , 2 oder mehr Liter groß. Ich habe im Vorbeigehen dann aber auch noch etwas gefunden, ein großes Opinel für 9,50€, da konnte ich nicht vorbei gehen. Mir hat es hier nicht gefallen und so bin ich schnell durch den Tunnel wieder gen Spanien gefahren. Außerdem waren hier noch einige Stellen, die auf dem Parkplatz im Schatten lagen, mit Eisplatten bedeckt, sonst aber alles trocken, sau gefährlich. Nun denn, bei über 2000 Metern Höhe kein Wunder. Die müssen hier auch schon mal richtig Schnee gehabt haben. In einigen Bereichen haben sie den heute sogar noch mit Radladern von der Straße geräumt, damit Platz ist für den Nächsten.  Bei den folgenden Bildern ist eines dabei, darauf sieht man eigentlich erst nur Dächer, wenn man näher ran kommt, sieht man , dass es Häuser sind mit min. 5 Stockwerken. Ich glaube an einigen Stellen kommt unten kein Tageslicht an. Mittagspause habe ich total abgelegen auf einer gut ausgebauten Landstraße mit traumhaften Rundumblick gemacht. Hier herrschte absolute Stille, herlieger Sonnenschein und mehr als 20° Grad aber nur in der Sonne. Morgen verlasse ich die Berge, es geht nach Saragossa.







Nur Dächer, kaum zu glauben. In Wirklichkeit sieh es noch schlimmer aus!





16.11.2017 Figueres nach Ripoll

Der direkte Weg sind wohl nur 85 Kilometer, ich habe einige andere Sträßchen gewählt und war ca. 175 km unterwegs in gut 5 Stunden. Kleinste Sträßchen waren es wirklich. Gleich zu Beginn habe ich irgendwo ein Castle auf einem Berg gesehen, welches mich total in seinen Bann gezogen hat. Als dann auch noch eine Ausschilderung dorthin erfolgte, war kein Halten mehr. Blinker rechts, runter vom Teer, ab ins Gelände. Die ersten 400 Meter waren noch ganz gut. Ich fragte dann bei einem Spaziergänger mit Hund, ob es denn der richtige Weg dorthin sei. Er versicherte mir, dass der Weg richtig ist, schaute mich aber zugleich etwas sparsam mit der großen Maschine an. Er wußte warum, ich da noch nicht. Der Weg war mehr als bescheiden, ich sah ab und zu nochmal Autospuren und dachte, wo die lang fahren komme ich auch durch. Dann waren keine Spuren mehr da, nur noch Eselschei.. . Der Weg entpuppte sich dann auch nur noch als Esel oder vielleicht auch Wanderpfad. An einigen Stellen ging es sehr steil bergan und gleich wieder um die Kurve. Eine Steigung wurde mir dann doch zum Verhängnis. Ich war schon fast oben, mußte halten und die Maschine kippte ins Kurveninnere. Festhalten kommt für mich nicht mehr in Frage, so kippte ich recht sanft aber denoch um. Ich bekam die Maschine wieder aufgestellt und fuhr weiter hinauf. Mal auf die linke Seite, mal auf die  rechte Seite vom Weg, immer um die tiefsten Stellen herum. An einer Stelle mußte ich soweit rechts an den Rand und dachte, (zu spät da krachte es auch schon und ich stand quer) daß könnte eng werden. Es war wohl tatsächlich zu eng. Ich blieb mit dem rechten Koffer irgendwo an der Böschung hängen. Hier konnte ich aber sowieso nichts ausrichten, er war auch noch dran. Also weiter nach Oben. Endlich wenige Serpentienen weiter war es tatsächlich geschafft, ich war an der Ruine des Castle angekommen. Es waren nur 12°C, aber ich war klitsch nassgeschwitzt. Der Kofferdeckel saß total unförmig auf dem Unterteil, die ersten Gedanken waren, wie soll der je wieder dicht werden. Ich öffnete den Koffer und schwubs, da sprang er schon fast in die Originalform zurück. Noch etwas über die Diagonale gegen gedrückt und der Deckel paßte wieder recht gut. Hier hat sich wieder einmal das Trainingszentrum von BMW in Hechlingen bewährt. Ohne dieses Training bzw. die dort gesammelten Erfahrungen und das Zutrauen in mich, wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen hier hoch zufahren. Ich war ja voll beladen. Die Waage ich Deutschland hatte 455kg angezeigt. Und mit soviel Gewicht auf zwei Rädern hier hoch, da war ich schon sehr zufrieden mit mir. Sonst hat die Maschine einpaar Kratzer abbekommen und mehr nicht. Der Ausblick von hier oben war schon gewaltig. Runter ging es dann einfacher, obwohl auch hier an einigen Stellen der Angstschweiß wieder durch kam. Unten traf ich den Spaziergänger nochmals und hielt an. Bedankte mich nochmals bei im für die Auskunft und erzählte ihm mit meinem spanischen sehr begrenzten Wortschatz, dass es ein toller weg war und es sich gelohnt hat rauf zu fahren. Er freute sich, genauso wie sein Hund (ein Bruno für Eingeweihte), dass ich mich bei ihm bedankt habe. Die Fahrt ging dann ohne weitere Zwischenfälle bis zum Ziel nach Ripoll. Ich weiß nicht wie viele Schilder ich gesehen habe, auf denen überall Col d´…… gestanden hat. Einen möchte ich hier nennen, er war auch der Höchste heute, der Cole d´ Ares mit 1513m. Die Temperaturen heute lagen zwischen 6-18°C. Auf der Sonnenseite der Berge 16°C und dann um die nächste Kurve in den Schatten mit 10°C. Aber den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein.
Das Fahren ohne jegliche Zeitbegrenzung ist absolut toll. So wie heute, den ganzen Tag nur diese paar Kilometer gefahren und soviel Tolles gesehen und erlebt. Der Weg ist das Ziel!
Es werden die Tage auch noch Bilder reingestellt, aber hier in Ripoll in meiner Unterkunft laufen die Bits und Bytes noch zu Fuß übern Berg. 27kb soll die Verbindung vorhin gehabt haben. Ich wollte den Film von meiner Tour zum Castle in die Cloud laden, da zeigte mir der Rechner, dass es 12 Tage dauern soll. Somit bin ich froh, zumindest etwas Text schreiben zu können.

15.11.2017 Ein weiterer Tag in Figueres

Heute geht es mal Richtung Süden über  L´ Escala nach Cassa de La Selva. Kurz vor La Selva gab es eine Kurvenstrecke wie in den Dolomiten. Kurve an Kurve und das über 12 Kilometer Länge. Bilder habe ich davon mal keine gemacht. Für mich habe ich einen Film davon gedreht. Morgen geht´s nach Norden in die Pyrenäen nach Ripoll.

Vielen Dank an dieser Stelle an Alle in der Heimat, die mit Nachrichten und Kommentaren meinen Blog oft täglich verfolgen und mich so auch begleiten!

14.11.2017 Verbleib in Figueres

Wie angekündigt bin ich noch weiter in Figueres. Die Sonne hat mich aus dem Bett getrieben. Nach dem Frühstück habe ich das Moped gleich aus der Garage geholt und mich anschließend in die nahen Berge Richtung Küste aufgemacht. Der Weg führte mich über Monestir de Sant Pere de Rodes direkt an die Küste. atemberaubende Aussichten. Die schon schneebedeckten Pyrenäen, die Küstenstreifen und Buchten, einfach schön. Die Straßen sehr kurvig zu meiner persönlichen Freude. Dann weiter nach Cadaques und Roses. In Cardaques war der Hund total begraben, zum Glück habe ich dort keine Unterkunft genommen und in Roses ist alles auf Boote bzw. Jachten ausgelegt. Zu dieser Jahreszeit ist hier absolute ruhe. In der Hochsaison möchte ich nicht hier sein. Über die Berge sind mir mal gerade 5 Autos begegnet. Allein an dem einem Parkplatz waren ca. 30 Tische und eine große Anzahl von gut befestigten und geschützten Grillstellen, wegen der Brandgefahr. Da tummeln sich garantiert die Einheimischen und Touristen. Heute bis zum Mittag hatten wir aber noch reichlich Wind. Und ich meine Wind, einmal mußte ich sogar meine Mütze retten, selbst die war mir vom Kopf geweht. Ich werde auch morgen noch hier bleiben, Unterkunft und Ort sind schön. Hier nun noch einige Bilder des Tages.           

Pflanzkübel vor einer Gärtnerei

 

Hier fährt der Teufel noch selber!

Die schneebedeckten Ausläufer der Pyrenäen!

 

Die Bucht von El Port de la Selva mit starker Brandung!

          

11.11. bis 13.11.2017 Der Start gen Süden

Es ist der 11.11.2017, die Uhr zeigt 08:45, der Start geht wie geplant pünktlich in Braunschweig los. Das Regenzeug habe ich gleich von Anfang an angezogen. Beim Verlassen des Hauses, stellt sich sofort etwas Regen ein, also alles richtig gemacht.

Die Fahrt geht direkt auf die BAB A7 für den heutigen Tag. Die ersten 476 km führen mich zum Kaffee zu Karin P. in Aahlen. Hier war schon lange ein Besuch fällig, wo sie doch aus Schleswig-Holstein kommt. Nach einem netten Plausch geht es wieder raus in den Regen. Wieder hat mich die BAB A7 wieder. Kurz hinter Ulm verlasse ich sie endgültig und fahre nach Warthausen. Hier beziehe ich heute, bei Silvi und Markus  (beide Familie), das Nachtlager. Von den 590 km am heutigen Tourbeginn waren dann ca. 440 km im Regen, mal mehr mal weniger! Die Temperaturen hielten sich Jahreszeit gemäß in Grenzen, 3-7 °C. 
Silvi hat wieder keine Mühen gescheut und Schokokuchen und ganz lecker gekocht. Es gab anschließend noch bräunliches Wasser mit köstlichen Geschmack und Hopfenkaltschale. An dieser Stelle herzlichen Dank für Speis und Trank an Euch Beide.

Sonntag der 12.11.2017
Um 08:00 Uhr steht das Frühstück schon wieder perfekt vorbereitet auf dem Tisch und läßt keine Wünsche übrig. Gegen 10:00 bin ich dann auch wieder unterwegs. Heute soll es über den Schwarzwald direkt nach Freiburg und dann schnurstrax weiter nach Lyon in Frankreich gehen. Der Wetterbericht hat den ganzen Tag Wort gehalten. Es regnete von der Abfahrt an. Die Temperaturen recht moderat, zu Beginn 9-12°C dann plötzlich binnen weniger Kilometer Temperatursturz auf 3°C. Bei der Einfahrt nach Frankreich, kein Regen sondern Sonne. Aber wenige Kilometer später platzte der Traum vom trockenen Reisen. Der Wetterbericht hatte 28 Liter/m2 angekündigt und die habe ich voll ausgekostet. Irgendwann ging es dann bergauf, gemerkt habe ich bei dem schei… Wetter nichts davon. Nur als ich die Griffheizung anstellen mußte war mir klar hier geht es hoch. Es kam zu dem heftigen Regen, teilweise wie sprichwörtlich aus Kübeln nun auch noch Hagel. Den Regen hatte ich schon trotz Mopedanzug und Regenzeug deutlich gemerkt. Der Hagel hatte nun schon fast Massagefunktion bis zum Unangenehmen. Die Autos fuhren dann alle auf der rechten Seite es ging auch wieder weiter bergauf. Ich blinke links und gehe auf die Überholspur. Hier hatte ich wesentlich bessere Sicht. Unsagbare Wassermengen liefen hier über die Straße. Am helllichtem Tag wurde es finster, die Sicht war sehr bescheiden. Zuerst dachte ich es ist Regenwasser was durch die hindurch fahrenden Autos schäumen würde. Bei einer größeren Lücke reihte ich mich auch wieder ein und stellte fest, es war Schneematsch. Dieser lag am Rand teilweise sogar leicht angehäuft. Nun entschied auch ich mich die Fahrt langsamer fortzusetzen. Zum Glück ging das Termometer nochmal etwas hoch aber richtig warm ist mir nicht wieder geworden. Das Ziel ein Hotel etwas südlich von Lyon war aber noch gute 150 lange Kilometer entfernt. Nun brach auch noch der Abend herein, es regnete mal wieder sehr heftig. Teilweise waren die Fahrstreifen nicht zu erkennen. Der gesamte Verkehr lief teilweise nur mit 50 km/h auf der Autobahn. Das schlimmste waren die  wenn auch nur seltenen Moutstellen. Das Wasser lief mir förmlich aus dem Ärmel der Regenjacke. Ich hatte den Gummihandschuh drüber, ein Fehler. Denn so konnte das Wasser nicht ablaufen und schoß erst heraus als die Handschuhe aus gezogen wurden. In diesem Moment wollte ich aber auch das Geld aus der Tasche holen. Mit diesen Massen an Wasser kein leichtes Unterfangen. Nun hat man endlich bezahlt, da leuchtet die Ampel grün, die Schranke geht hoch und du bekommst dieses schei.. Geld nicht wieder in die Tasche, weil nun alles naß ist. Die Autos stehen hinter dir, die Ampel leuchtet immer noch grün. Eine sehr unangenehme Situation. Also Portemonnaie in den Mund genommen und erstmal an die Seite gefahren. 
Endlich zeigte das Navi die Unterkunft in wenigen Kilometern an. Schnell nochmal vollgetankt, damit es Morgen gleich verzugslos weitergehen kann. Die Unterkunft war schnell gefunden, ohne Navi und den Mut abzubiegen, hätte ich das Hotel bei dem Wetter bestimmt nicht gefunden. Da ich nicht gebucht hatte wurde es nochmal spannend. Aber Glück gehabt, ich konnte ein Zimmer mit Frühstück für 42,50€ bekommen. Essen viel heute etwas kürzer aus. Unterwegs hatte ich nur in Freiburg einen Kaffee sonst nichts. Jetzt nach der Dusche gab es die Löwenwürstchen und zwei Brötchen, die ich zum Glück im Gepäck hatte. Erschöpft bin ich dann nach der Kontaktaufnahme mit der Heimat ins Kissen gefallen. Es waren insgesamt heute ca. 640 km!

Montag 13.11.2017
Der erste Blick durchs Fenster war nicht schlecht, es ist trocken. Nichts wie angezogen, schnell gefrühstückt und alles verpackt. Ja, das Regenzeug habe ich trotzdem erstmal wieder angezogen. Starttemperatur heute 10°C. Es ging dann sogar mal auf 15°C hoch, blieb aber trotz einer riesigen schwarzen Wolke trocken. Nach 485 km erreichte ich gegen 15:00 Uhr die Unterkunft in Figueres, direkt an der Fußgängerzone. Das Dali Theater ist aus dem Fenster unmittelbar zu sehen. Die Unterkunft für die Einzelpersonen ist vom Hostel etwas abgesetzt in einer Seitenstraße, einfach aber gut. Bei 28,50€ für Zimmer, 4,-€ Frühstück und 5,-€ für eine abgeschlossenen Garage, alles in Ordnung. Der heftige Sturm der seit  heute Mittag mein ständiger Begleiter war, nimmt nun in den Abendstunden noch erheblich zu. Ich bin hei froh eine abgeschlossenen Garage zu haben. da sind auch noch ein paar Stockwerke drüber, so daß auch kein Dach dort wegfliegen kann, im Gegensatz zu meiner Unterkunft. Über mir im 2. OG ist glaube ich nur noch Dach. es rumpelt draußen fürchterlich. Die Unterkunft liegt in einer kleinen Gasse, die durch den Sturm wie ein riesiger Staubsauger das Laub und alles andere, wie Dosen oder Plastikeimer dadurch transportiert. Vorhin war ich noch schnell etwas zum Essen einkaufen und habe mich an der Altstadt den kleinen Gassen und dem Rambla erfreut. Hier habe ich für zwei tage gebucht, hoffentlich ist der Sturm dann vorbei.  Temperatur bei der Ankunft, 12°C, Sonne und heftiger Sturm.   

Nachtrag: Um 10:31 Uhr habe ich den ersten Motorradfahrer seit Tagen gesehen. Es wurden dann noch einige mehr. Scheinbar alle auf dem Weg Richtung Norden.         

08.11.2017 Letzte Vorbereitungen

Das ist der Abfahrtkilometerstand in Neumünster:

Das Motorrad ist auch schon für die Abfahrt gepackt.

Heute Abend ist nochmal ehemaligen Stammtisch von  Bootown und morgen geht’s gen Süden. Der von mir ursprüngliche Plan sollte ab der Grenze zu Frankreich über die Landstraße gehen. Da der Winter nun aber mit Kälte und sogar Schneefall Einzug hält, werde ich direkt auf dem schnellsten Weg bis zum Mittelmeer fahren. Ja, hoch gepokert und leider eine Woche zu spät dran.  Aber was solls, wenn ich erstmal da unten bin, kann eigentlich nicht mehr viel witterungsbedingt dazwischen kommen. Gespannt bin ich auch auf Barcelona. Die Unabhängigkeitserklärung der Katalanen bringt sehr viel Unruhe in die Hauptstadt von Katalonien. Demonstrationen sind dort im Moment an der Tagesordnung. Daher überlege ich sehr gut, ob ich Unterkunft in Barcelona nehme oder eher außerhalb. Mein erstes Ziel ist Braunschweig, dann Samstag Warthausen und am Sonntag über Freiburg im Breisgau nach Frankreich.

Vielen Dank an ALLE, die mich bei den Vorbereitungen unterstützt haben.

Nachtrag: In den Vorbereitungen hatte ich geschrieben, dass ich meinen Anzug zur Reparatur weggeschickt habe. er ist schon einige Zeit wieder da, 3 Wochen hat es nur gedauert inkl. Versand. Touratech hat ihn zu Stadler geschickt und die haben ganze Teile ersetzt. Wenn ich es richtig sehe sind die Kniee neu und andere teil der Hose sowie die Schulterbereiche der Jacke. Ich bin gespannt wie er sich bei Regen ohne Regenschutz verhält. Bisher habe ich es noch nicht gewagt, da es entweder zu naß, bzw. war oder ich keine Möglichkeit hatte, den Anzug über Nacht wieder trocknen zu können.