22.11.2017 Aufenthalt in Madrid

Das Moped bleibt heute an der Kette!

Heute Morgen habe ich noch schnell den Blog von gestern geschrieben und sogar hochgeladen bekommen, wie man ja sehen konnte. Meine Hausbank teilte mir mit, dass es so aus Sicherheitsgründen natürlich nicht geht, daß man Sepa-Lastschriftverfahren des Kunden, der sich nur über das Bank eigene Onlinebanking, auch für die entsprechende  Nachricht angemeldet hat, freischaltet. Wer so angemeldet ist aht vollen Zugriff auf Konto und kann eigentlich machen was er will, nun denn! Zum Glück haben sie mir noch den Tipp gegeben, dass es im Onlinebanking für so etwas auch eine kurzfristige Möglichkeit gibt. Vor der Banknachricht war aber schon eine Mail vom Reifenimporteur da, der mir berichtete, den Zahlungsbeleg erhalten zu haben und die Reifen heute auf dem Weg nach Murcia sind. Da klappt der Service hervorragend. Ich will auch nicht unbedingt über die Hausbank meckern, bloß jedes Mal wenn ich finanziell etwas schnell reagieren mußte, patzte die Hausbank bzw. die Infos fehlen.

So, nun wieder zu den angenehmeren Sachen. Beim Gang durchs Treppenhaus nach unten habe ich mal ein Fenster fotografiert. Die sind nämlich noch mit Blei eingefasst. Der Fahrstuhl scheint auch irgendwo aus den Anfängen der Technik zu sein, aber er funktioniert. Mein Motorrad stand auch noch unbeschadet auf der anderen Straßenseite. Bin heute dann große Teile der Strecke von gestern auch noch mal bei Licht gegangen, sah total anders aus. Die Touriecken um den Palast habe ich alle gesehen. Leben möchte ich hier nicht, es war aber schön anzusehen. Gefühlt waren gestern Abend doppelt so viele Menschen unterwegs, wobei es auch tagsüber ein Ameisenhaufen ist. Zum Mittag gab es heute mal Nudeln mit Meeresfrüchten total lecker. An der Plaza Mayor eine Tourihochburg war ich dann in einer Tapshalle, so möchte ich es einfach beschreiben. Dort gab es Tapas in Hülle und Fülle. Keines unter 1,50€ und das Teuerste was ich gesehen habe lag bei 15,-€, mit irgendeinem Fisch mit Muschel usw. toll angerichtet. Da es dazu aber Sekt gab, habe ich drauf verzichtet. In den Nebenstraßen kann man aber auch ein Baguette gut belegt mit Serano Schinken, zum satt werden für 2,90€ bekommen.  Und unvorstellbar, mitten in dem Gewusel an dem einen Platz alles voll mit Prostituierten.  Was mir hier in Madrid auch aufgefallen ist, sind die vielen Menschen die hier auf der Straße leben. Viele betteln direkt neben dem Geldautomaten der an der Hauswand ist oder stehen direkt vor Eingang der Restaurants. Ja halt eine Hauptstadt wie viele andere auch. Was ich hier nur ganz wenig, bis überhaupt nicht, gesehen habe waren verschleierte Frauen. 
So nach nun fast sieben Stunden sind die Füße rund. 

Eines der schönen Fenster im Treppenhaus, rechts der Fahrstuhl.

Das Gebäude auf der rechten Seite welches, sich in der Häuserfront etwas abhebt ist im 8. Stock meine Unterkunft.

Angst muß mein Motorrad nicht haben, Gesellschaft ist ja genug da.
                   Ganz links oben ist das Schild von meiner Unterkunft.
Hier gibt es auch einen König der Löwen.


                        Dieses Bild finde ich auch sehr gelungen.
Kunst von mir, eine Feuertreppe günstig fotografiert!
Hier kann man mal erahnen wie hügelig Madrid eigentlich ist.

Eine kleine grüne Oase mitten in der Stadt.



21.11.2017 Saragossa nach Madrid

Der Tag beginnt etwas schwierig. Gestern Abend recht spät, kam noch eine Mail von Booking com. Wie immer ein Angebot, da irgendwo die Preise gefallen sind. Manchmal kann man, wenn eine Stornierung noch möglich ist auch ein Schnäppchen machen. So war auf einmal mein Hotel für Madrid für 44 € statt 70 € angepriesen. Kurzer hat nochmal kontrolliert, stornieren geht bis 21.11.2017, 18:00 Uhr, also kein Problem. So drückte mein Zeigefinger auf stornieren und sollte nach dem erhalt eigentlich auch wieder buchen. Nun denn, dass war aber nicht möglich. Entgegen dem üblichen Stempel, “daß alle Zimmer bei Booking com ausgebucht sind“, kam diesmal nichts, trotzdem stand ganz klein ein Satz, in normaler schwarzer Schrift, keine Zimmer mehr verfügbar. Ich traute meinen Augen nicht, es ist 23:00 Uhr, alles ist klar für morgen und dann ist plötzlich das Zimmer weg. Ja, man lernt nie aus. Auch ich werde in Zukunft erst buchen und dann stornieren. So ging nach einem erfolgreichen Tag, ich war eigentlich fertig, die Suche nach einer neuen Unterkunft die auch meinen Vorstellungen entsprach los. Preis, WLAN und Parkplatz, daß sind meine Filter die ich setze, überwiegend buche ich über Booking com. Die Plattform dort gefällt mir ganz gut und ich habe mich auch dran gewöhnt. Die Suche blieb aber erfolglos. Egal welchen Filter ich änderte, nur in der Peripherie war noch etwas mit meinen Filtern zu bekommen oder direkt an der Autobahn, ähnlich der Entfernung meiner ersten Unterkunft. Es ist 00:30 Uhr, immer noch kein Zimmer in Sicht. Ich wechsele den Anbieter und siehe da, bei HRS bekomme ich mit meinen Filtern sogar  noch attraktivere Zimmer als vorher. Es ist kaum zu glauben, aber ich habe dann noch ein Zimmer zwar für 20 € mehr als vorher statt der eigentlich gewollten Ersparnis bekommen. Für 90 € wohne ich nun knapp 700m vom Zentrum entfernt im achten Stock. Das Moped steht leider an der Straße vorm Hotel, auf einem separaten Motorradparkplatz. Die vorbeigehenden schauten nicht schlecht, erst die Kette um Gabel und durchs Vorderrad, dann das Drahtseil um die Koffer und durch die Hinterradnarbe. Ich hoffe eigentlich, daß alles gut geht und ich Übermorgen dann auch weiterfahren kann. Soweit vorab zu der nächsten Unterkunft in Madrid.

Bevor ich jedoch in Saragossa los fahren konnte mußte ich noch die Abblendlichtbirne tauschen. Die Anzeige signalisierte Lampe. Da ich aber aus meiner Erfahrung die Halteklammer der Birne etwas modifiziert hatte, war der Wechsel völlig problemlos innerhalb weniger Minuten erledigt. So, nun aber Abfahrt, es ist schließlich schon 09:45 Uhr. Das Thermometer zeigt gerade mal 3°C, eigentlich etwas frisch. Die Wolken von meinem Atem kommen wie Rauch aus meinem Helm, die Autofahrer müssen auch denken, was für ein Verrückter. Nach einer knappen Stunde ist das Thermometer dann aber schon wieder auf 9-11°C angestiegen. Die Fahrt über die Autobahn, etwas anderes lohnt sich hier einfach nicht ist total langweilig. Wer in Schleswig-Holstein von der Kanalbrücke in Rendsburg schon einmal bis Dänemark gefahren ist weiß wovon ich spreche. Es war landschaftlich bis auf ein paar Felsformationen die durch die Erosion geformt  echt langweilig. Unterwegs telefonierte ich noch mit BMW in Murcia. Denen hatte ich ja eine Mail mit der Anfrage für neue Heidenaureifen gesendet und bisher keine Antwort. Wie immer bis zum nennen des Namens alles kein Problem, doch dann wenn ich sage, daß ich nur sehr wenig spanisch spreche gehen die Probleme los. Einige sind dann gewillt doch etwas mit mir auf Spanisch zu versuchen, eine hat sogar aufgelegt. Andere wiederum haben es dann auch auf Englisch probiert oder jemanden gefunden der englisch konnte oder wir dann mit Brocken auf Spanisch zum Erfolg kamen. So auch in Murcia, die Dame vermittelte mich an ihren Kollegen, als sie hörte, dass ich schon eine Mail geschickt habe. Der Kollege sprach Englisch und teilte mir letztendlich mit, dass er mir viele reifen besorgen könne, aber keine Heidenau, obwohl ich ihm die Adresse des Generalimporteurs schon in der Mail mitgeteilt hatte. Nun denn, nächster Versuch Madrid anrufen. Die Dame sprach kein Englisch, hatte auch niemanden zur Hand der es konnte und somit war dann das Gespräch kurzer Hand von ihr auch zu Ende. Ich hatte aber zuvor schon geschaut, wo der BMW-Händler in Madrid seinen Sitz hat. Zu meiner Freude nur wenige Kilometer von meinem Hotel, also fast im Zentrum entfernt. Das Navi eben mal auf BMW umprogrammiert und ab die Post. Ich fuhr etwas zügiger als sonst, da ich eigentlich nicht in Madrids Hauptverkehrszeit geraten wollte. Bei BMW angekommen, sprach tatsächlich niemand englisch, ich war etwas verwundert. Es wurde ein Mechaniker oder ggf. auch der Lagerist ein älterer  Herr geholt, dem zeigte ich dann was ich will. Er krabbelte dann auch dem Boden rum um die Marke usw. aufzuschreiben. Ich hatte mein Handy mit den Daten schon in der Hand, aber er konnte damit nichts anfangen. Er ging mit dem Zettel weg, kam wieder, holte einen Kollegen aus der Werkstatt, nun standen beide dort und schauten sich die Reifen an. Ich hatte mittlerweile mein IPAD herausgeholt und den Mailverkehr mit dem Generalimporteur aufgemacht, mit dem hatte ich auf Spanisch geschrieben. Da lüftete sich das Geheimnis, die kannten die Marke Heidenau nicht und konnten deshalb wohl erst nicht helfen. Dann kam aber wieder alles anders, eine Angestellte wurde dazu geholt, sie sprach sogar etwas Englisch, so dass wir uns verständigen konnten. Sie teilte mir dann mit, dass diese Werkstatt nicht mit dem Importeur zusammenarbeitet, sie wolle aber ihren Chef fragen ob es vielleicht diesmal möglich ist. Hoffnung keimte auf, ich war ja schon am überlegen, was ich als andren Reifen wähle. Sie bekam, so glaube ich auch erst ein OK, dann bei dem Herren der die Bestellung machen sollte aber ein NEIN. Warum kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich erklärte ihr, wie ich es in Deutschland mache, sie hatte auch sofort Verständnis, konnte auch meine Verwunderung verstehen und bot mir an, die Reifen zu besorgen, dann könne man sie mir montieren. So fuhr ich unverrichteter Dinge weg. Unterwegs zum Hotel überlegte ich mir dann, wenn die mir die reifen montieren können, dann bestelle ich die Reifen eben selber und lasse sie nach Murcia zu BMW liefern, denn in Puerto de Mazarron bleibe ich ein paar Tage, dass könnte passen.

Das Hotel habe ich auf Anhieb gefunden, sogar gegenüber in einer kleinen ganz wenig befahrenen Seitenstraße sogar eine Möglichkeit das Motorrad abzustellen. Das war wirklich Glück mit dem Platz. Vor der Tür des vermeintlichen Hotels stand ich nun, ein kleines Schild hatte ich auch gefunden, wie nur reinkommen. Klingelknöpfe ohne Ende aber kein Name vom Hotel darauf. Zum Glück kam jemand mit einem Schlüssel, die Dame ließ mich mit ein. Als ich sie dann nach dem Hotel fragte schaute sie mich fragend an und signalisierte, dass sie davon nichts weiß, auch nicht in welcher Etage es ist. Ich hatte zum Glück erstmal nur den Helm mitgenommen und stieg nun Etage für Etage hinauf. Im sechsten Stock nahm ich das Telefon heraus und rief im Hotel an, um zu fragen wo ich sie denn finde. Ja, da war das Problem wieder, ich noch zu wenig Spanisch, das andere Ende kein Englisch. Wir versuchten es aber irgendwie, ich ging während dessen weiter hinauf. Außer Atem stand ich mit dem Telefon am Ohr und die Dame hinterm Tresen auch dann endlich in meiner Unterkunft. Der Blick aus dem Fenster von der Rezeption über die Dächer von Madrid zeigte mir, alles richtig gemacht. Die Verständigung mit ihr war schwierig aber nicht unmöglich. So verstand ich sie, wo ich alles finde, wie alles funktioniert und sogar das ab 15:30 Uhr jemand kommt der Englisch spricht. Ich brachte Helm und Jacke aufs Zimmer und fuhr nun Fahrstuhl, ich wußte ja jetzt wo ich hin muß. Mit dem Parkplatz für die Maschine war ich nicht unzufrieden, hätte aber gern eine Garage gehabt. Mal sehen was der Kollege später so sagt.

Nachdem ich meine Sachen alle oben hatte nahm ich mich dem Reifenproblem erneut an. Ich rief also beim Generalimporteur für Heidenaureifen an, erklärte dem Herren an der anderen Seite, daß ich schon mal Mail-Kontakt gehabt hätte und er sagte gleich, oh Adolfo. Er stellte mich zu seinem Kollegen durch der auch Englisch sprach und sich wohl sogar an diese Mail erinnern konnte. Ich erklärte ihm, das BMW nicht dazu in der Lage ist mir die Reifen direkt zu bestellen. Ich fragte ihn ob er mir die nicht auch zu einem BMW Händler schicken könne. Kein Problem war seine Antwort. Ich solle ihm einfach eine Mail senden mit der Bestellung und der Adresse wo die Reifen hin sollen. Den Preis wollte er mir dann in der Antwort Mail mitteilen. Nun gut, gesagt getan, ich schickte ihm die Bestellung mit der Adresse von BMW Murcia. Mit denen konnte ich aber noch nicht sprechen, weil die noch bis 16:30 Uhr geschlossen hatten. So beteiligte ich BMW Murcia an meinem Schriftverkehr mit dem Importeur. Sendete anschließend noch eine an BMW Murcia in der ich alles nochmals erklärte. Es war ja nun auch etwas Eile geboten, denn ich reise Montag nach meinem Plan weiter. Bis dahin sollte alles erledigt sein und ich habe  ja keine Ahnung wie lange die hier in Spanien brauchen um Reifen von A nach B zubekommen. Letztendlich telefonierte ich dann später noch mit BMW und erklärte, dass ich am Freitag um 09:00 Uhr bei ihnen sein will. Abends kam dann die Mail mit der Rechnung für die Reifen, die ich dann auch gleich überwiesen habe. Mit meiner Hausbank ging es natürlich wieder mal nicht, weil wieder mal irgendetwas nicht freigeschaltet war. Es erfolgte gleich eine Meckermail an meinen Sachbearbeiter dort.

So nun war ja alles klar. Der Herr an der Rezeption erklärte mir, dass es zwar auch einen Hotelparkplatz angemietet gäbe, dieser aber für zwei Tage auch 50€ kosten würde. Mein Parkplatz momentan in der Seitenstraße sei zwar offiziell nicht erlaubt würde aber geduldet. Er zeigte mir dann von oben aus dem achten Stock, wo denn  eigentlich Motorräder abgestellt werden sollen. Ich parkte die Maschine später abends wie oben schon beschrieben um und fesselte sie ordentlich, GRINS.

So endlich ab ins Getümmel. Die Stadt ist riesig, der Speckgürtel von Madrid hat schon 50 km vorher begonnen. Nun war ich zu Fuß unterwegs, wie ein echter Tourist, Karte aber in der Tasche, Fotoapparat in der Jacke. Die Menschen und die Gebäude, für den Jungen vom Dorf, mehr oder weniger, ein Wahnsinn. Auch wieder die Gebäude, nun auch noch in der Abendsonne bzw. später in der Dunkelheit mit Licht, einfach atemberaubend. Ich kann mich nicht erinnern so viele Menschen schon einmal irgendwo hin laufen gesehen zu haben. Ich kann überhaupt nicht abschätzen wie viele es so waren, einige Tausend ganz bestimmt. Ich bin weit über eine Stunde nur durch Menschenströme gelaufen. An ein paar Stellen habe ich sogar den Sonnenuntergang dann schön aufnehmen können. Nur leider wollen das dort alle anderen auch, so lief mir immer wieder entweder er oder sie vor das Objektiv. Schöne Bilder sind es trotzdem geworden.

Leider habe ich hier keine Internetverbindung mit dem Rechner, die ist einfach zu schlecht hier, daher kann ich nur erstmal Text versuchen hochzuladen, Bilder folgen später irgendwann.













Irgendwoher sind wieder mal BITS und BYTES aufgetaucht und so konnte ich doch noch die Sachen  hochladen.