02.01. u. 03.01.2016 Tupiza nach Uyuni

Tupiza konnte uns Verpflegungsmäßig nicht überzeugen. Bolivien ist für die Verpflegung scheinbar eine Umstellung. Restaurants haben wir keine gefunden, leider! Zuerst sind wir durch die ganze Stadt getingelt und haben gesucht, dann haben wir uns entschlossen in einem Grill zu essen. Geschmeckt hat alles sehr gut, aber meinem Magen war es wohl nicht so bekommen. Das Frühstück war das Beste seit geraumer Zeit, es gab Rührei und Carsten war Glücklich. Sabine und ich fuhren morgens zuerst zu einer Gumeria mit Schweißgerät. Ihr Seitenständer war an der Halterung, die auch den Sturzbügel hält abgebrochen. Wahrscheinlich ist der Schaden schon beim Umfaller durch mangelnde Sicherung des Fährpersonals auf der Fähre von Punta Arenas oder durch den Umfaller durch den Sturm an der Grenze nach Chile entstanden. Jetzt ging erstmal nichts mehr, so daß die Reparatur dringend erforderlich war, Schnell war alles abgebaut und geschweißt, so daß wir dann starten konnten. Es ging über eine Umleitung auf eine unbefestigte Straße, mal wieder Schotter. Unser Tagesziel sollte knapp 230km entfernt sein und ich dachte auf geteerter Straße. Es ging wieder in eine grandiose Landschaft, nur die Straße oder daß was es sein sollte konnte ich nicht verstehen. Ein riesiges Flußbett war zur Straße umfunktioniert worden, einer Hauptstraße unbefestigt nicht geteert.  Es kam aber anders als gedacht, das Flußbett hörte überhaupt nicht auf und Wasserdurchfahrten hatten wir ebenfalls einige. Sogar etwas tiefere, zum Glück blieb ich verschont. Die Landschaft war auch durch die Höhe atemberaubend. Seit Tagen bewegen wir uns über 2500m Höhe nun sogar ständig  über 3800m. Den höchsten Punkt hatten wir wohl bei 4280m auf unbefestigter Straße. Diese unbefestigte Straße wurde mit jedem Kilometer extrem schlechter. Ein Kölner der uns auf seiner KTM entgegen kam, sagte nur: “Es wird noch wesentlich schlechter!“ Wir haben natürlich gedacht, was er wohl für schlecht hält und waren zuversichtlich. Tiefsandstellen kamen nun am laufenden Band und das in dieser Höhe, tatsächlich atemraubend. Körperliche Anstrengung viel schwer, bzw. führte zu Atemnot. Kilometer um Kilometer fuhren wir, staunten über die ständig wechselnde Landschaft aber kamen eigentlich nicht richtig voran. An einer Stelle konnten wir auf das unten im Tal liegende Gelände sehen und glaubten endlich eine geteerte Straße zu sehen. Es war aber nur ein Flußbett, welches wieder als Straße genutzt wurde, leider weit länger als wir es uns gewünscht hatten, knapp 40km. Der Tiefsand als auch das Flußbett mit ständigen Wasserdurchfahrten forderten alle unsere Kräfte. Endlich ein Ort am Wegesrand, leider ohne Unterkunft. Es hatte zwar eine Unterkunft aber keine Möglichkeit die Mopeds unterzustellen. Wir waren in diesem abgelegenen Ort scheinbar die Attraktion. Viele sahen uns an, als wenn wir der Vorläufer der Dakar wären. Viele hier konsumierten wohl auch erheblich Mengen an COCA-Blättern. Ich habe noch nie im Leben so viele glasige Augen gesehen. Ich glaube die waren Alle voll, wie man umgangssprachlich sagt. Viele schienen auch betrunken zu sein. Wir fuhren obwohl eigentlich erschöpft weiter. Der nächste Ort sollte nur 18km entfernt sein, allerdings ging es gleich wieder ins Flußbett. Die Stecke ging nach wenigen Kilometern wieder aus dem Flußbett allerdings nun wieder in Tiefsandpassagen. Die Maschinen waren kaum zu halten geschweige denn zu fahren. Das Tageslicht neigte sich dem Ende zu und das Ziel immer noch 87km entfernt. Wir entschlossen uns kurzfristig im letzten Tageslicht die Zelte in einer neben der Straße liegenden Sandkuhle aufzustellen und die Nacht hier zu verbringen. Leider hatten wir ausgerechnet heute nicht genügend Wasser mit, so daß wir eng kalkulieren mußten. Zum Abendessen gab es Epakekse und Käseaufstrich. Die Nacht verlief gut, gelegentlich hatten wir das Gefühl die Autos fahren durch unser Zelt, der Sandboden hat jede Erschütterung übertragen. Es war zwar ein ungeplantes Event in der Natur aber absolut Klasse. Am nächsten Tag erreichten wir dann endlich Uyuni. Die Straßen waren aber auch nicht besser geworden. Am späten Nachmittag, daß Hotel hatten wir schon bezogen, fuhren wir noch mit dem Taxi zum Lokomotivfriedhof. Morgen soll es an den Salzsee gehen.

Anmerkung zu dem Vorschlag/Komentar von Uli: Der Zimmerpreis beträgt heute 200BOB, Morgen 3200BOB, also hier bleiben und den Salzsee mit Jeep erkunden geht bedingt durch die Dakar nicht.

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Höhe 4040 m
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Die Straße wurde auf den Bergkamm gebaut. Sogar Busse fahren hier.

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Waschbrett Kilometer lang!

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Training für das Gleichgewicht

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01.01.2016 Humahuaca nach Tupiza

Neujahr 2016 in Südamerika! Unglaublich wir hatten es tatsächlich geschafft nach Südamerika zukommen, mit eigenen Motorrädern und einem schönen Polster an Urlaubstagen. Man muß sich dieses auch ab und zu mal wieder zu Gemüte führen, damit man überhaupt weiß was man macht. Südamerika ist wirklich unglaublich, diese Vielfalt an Landschaft, diese unglaubliche Weite von Argentinien ist schon wirklich atemberaubend. Zumal dieses nur ein kleiner Teil von SA ist den wir bereisen wollen. Der Norden von SA soll dem Süden laut Aussagen anderer Reisender noch weit übertreffen. Wir sind zumindest begeistert und freuen uns jeden Tag aufs Neue. Der andere Teil unserer Reisegruppe feierte Sylvester in San Pedro de Atacama. Somit trennte sich in Salta auch der Reiseweg. Die anderen fünf werden wohl von Süden hochfahren und etwas von der Dakar Rally sehen, wir hingegen sind heute direkt nach Norden in Bolivien angekommen. Die Landschaft war wieder  sehr schön, an jeder Ecke hätte man Bilder machen können, aber so viele Bilder kann man später gar nicht mehr verarbeiten. Der Grenzübertritt nach Bolivien der uns riesige Sorgen und Nerven in der Vorbereitung gekostet hatte war schnell gemacht. Beide Länder hatten ihre Grenzbeamten in einem Gebäude untergebracht, somit brauchten wir nicht mal fahren. Am Schlagbaum der bolivianischen Seite wurden wir nochmals angehalten und mußten, einen 150m zuvor erhaltenen Zettel erneut vorzeigen. Der Beamte machte einen Stempel drauf und wollte dann Geld. Ich tat so als wenn ich ihn nicht verstehe, habe ich ja auch nicht richtig, Sabine kam dazu erklärte ihm, daß wir noch kein Geld haben und wir durften ohne Bestechung fahren. Welcome to Bolivia!!! Unterkunft fanden wir dann an unserem Zielort schnell. Hier sehen die Menschen total anders aus, die Älteren tragen ihre traditionelle Kleidung tatsächlich noch. Manchmal hat man das Gefühl in eine ganz andere Welt einzutauchen. Die Menschen begegnen uns allerdings mit absoluter Zurückhaltung, selbst ein Lächeln wie wir es sonst immer erlebt haben bleibt aus oder kommt nur sehr zögerlich.

Tupiza1

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Tupiza4

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Schild an der Grenze zu Bolivien

Tupiza6

 

31.12.2015 Salta nach Humahuaca

Schade, die Unterkunft in Salta, diese kleine Oase in quirligen Stadt, zu verlassen war schon schade. Aber bis zum 02.12.16 ist das Hotel geschlossen, sonst wären wir wohl zu Sylvester hier geblieben. Von Salta ging es stramm weiter nach Norden. Die Straße war sehr gut und wir konnten richtig Kilometer schaffen. Später wollten wir eine Pause machen und suchten verzweifelt nach einem Cafe oder einer Bar, aber scheinbar gab es so etwas hier im Norden nicht mehr so oft oder sie waren alle zu, weil ja Sylvester war. Wir mußten auf eine richtige Pause dann tatsächlich verzichten. Auf dem Weg zu unserem heutigen Ziel in Humahuaca wollte Carsten eigentlich noch eine der Urstätten eines Indianerstamms besichtigen, diesen suchten wir erst vergeblich an der falschen Stelle. Wir suchten, nachdem wir einer Ausschilderung gefolgt waren diese Stätte auf einem Berg, natürlich mit Schotter, die Straße wurde zum Weg und der Weg war zum Schluß eine Art kleines Flußbett mit großen Kieselsteinen geworden. Ich fand die Straße mehr als bescheiden. Kudret war schon recht früh umgedreht. Carsten hielt zwar auch bis oben durch, war aber auch durchgeschwitzt und nicht erfreut über die Straße. Nur Sabine war begeistert, für ihre alte 800er BMW war es wohl alles kein Problem. Sie fuhr die Strecke fast wie auf einer Teerstraße, absolut unglaublich. Anschließend beim Tanken im Ort wollte sie glatt nochmal diese sch…. Strecke fahren, wir schauten ungläubig drein. Carsten fand die gesuchte Indianerstätte dann aber noch und war sehr enttäuscht, da es mehr als übersichtlich war. In Humahuaca angekommen suchten wir dann eine Bleibe, wie immer. In einer kleinen Seitenstraße fanden wir auch schnell eine recht schöne sehr saubere Unterkunft, leider nur mit einer Abstellmöglichkeit für die Mopeds auf einem öffentlichen Platz in 250m Entfernung. Carsten hatte so etwas schon geahnt und sucht parallel schon einen weitere. Und er hat sogar eine grandiose Unterkunft gefunden. Wenige Gehminuten von der Kernstadt des Ortes entfernt sin wir wieder sehr schön untergekommen. Sylvester und wir hier, was machen? Nachdem wir Essen waren setzte die Müdigkeit ein, so daß wir beschlossen schon mal etwas zu schlafen um dann zum Jahreswechsel, auf der Brücke  die zu unserer Unterkunft führte das neue Jahr zu erleben. Zum Feuerwerk sind dann aber nur noch Sabine und ich gegangen. Kein Unterschied zu einem Feuerwerk zu Hause. Allerdings war das Spektakel hier nach 20 Minuten vorbei und danach nur noch wenige Böller zu hören. Das Feuerwerk wurde von einem starken Gewitter ohne Regen aber mit grandiosen Wetterleuchten begleitet. Der Jahreswechsel in Südamerika war geschafft.

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Humahuaca4