16.11.2017 Figueres nach Ripoll

Der direkte Weg sind wohl nur 85 Kilometer, ich habe einige andere Sträßchen gewählt und war ca. 175 km unterwegs in gut 5 Stunden. Kleinste Sträßchen waren es wirklich. Gleich zu Beginn habe ich irgendwo ein Castle auf einem Berg gesehen, welches mich total in seinen Bann gezogen hat. Als dann auch noch eine Ausschilderung dorthin erfolgte, war kein Halten mehr. Blinker rechts, runter vom Teer, ab ins Gelände. Die ersten 400 Meter waren noch ganz gut. Ich fragte dann bei einem Spaziergänger mit Hund, ob es denn der richtige Weg dorthin sei. Er versicherte mir, dass der Weg richtig ist, schaute mich aber zugleich etwas sparsam mit der großen Maschine an. Er wußte warum, ich da noch nicht. Der Weg war mehr als bescheiden, ich sah ab und zu nochmal Autospuren und dachte, wo die lang fahren komme ich auch durch. Dann waren keine Spuren mehr da, nur noch Eselschei.. . Der Weg entpuppte sich dann auch nur noch als Esel oder vielleicht auch Wanderpfad. An einigen Stellen ging es sehr steil bergan und gleich wieder um die Kurve. Eine Steigung wurde mir dann doch zum Verhängnis. Ich war schon fast oben, mußte halten und die Maschine kippte ins Kurveninnere. Festhalten kommt für mich nicht mehr in Frage, so kippte ich recht sanft aber denoch um. Ich bekam die Maschine wieder aufgestellt und fuhr weiter hinauf. Mal auf die linke Seite, mal auf die  rechte Seite vom Weg, immer um die tiefsten Stellen herum. An einer Stelle mußte ich soweit rechts an den Rand und dachte, (zu spät da krachte es auch schon und ich stand quer) daß könnte eng werden. Es war wohl tatsächlich zu eng. Ich blieb mit dem rechten Koffer irgendwo an der Böschung hängen. Hier konnte ich aber sowieso nichts ausrichten, er war auch noch dran. Also weiter nach Oben. Endlich wenige Serpentienen weiter war es tatsächlich geschafft, ich war an der Ruine des Castle angekommen. Es waren nur 12°C, aber ich war klitsch nassgeschwitzt. Der Kofferdeckel saß total unförmig auf dem Unterteil, die ersten Gedanken waren, wie soll der je wieder dicht werden. Ich öffnete den Koffer und schwubs, da sprang er schon fast in die Originalform zurück. Noch etwas über die Diagonale gegen gedrückt und der Deckel paßte wieder recht gut. Hier hat sich wieder einmal das Trainingszentrum von BMW in Hechlingen bewährt. Ohne dieses Training bzw. die dort gesammelten Erfahrungen und das Zutrauen in mich, wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen hier hoch zufahren. Ich war ja voll beladen. Die Waage ich Deutschland hatte 455kg angezeigt. Und mit soviel Gewicht auf zwei Rädern hier hoch, da war ich schon sehr zufrieden mit mir. Sonst hat die Maschine einpaar Kratzer abbekommen und mehr nicht. Der Ausblick von hier oben war schon gewaltig. Runter ging es dann einfacher, obwohl auch hier an einigen Stellen der Angstschweiß wieder durch kam. Unten traf ich den Spaziergänger nochmals und hielt an. Bedankte mich nochmals bei im für die Auskunft und erzählte ihm mit meinem spanischen sehr begrenzten Wortschatz, dass es ein toller weg war und es sich gelohnt hat rauf zu fahren. Er freute sich, genauso wie sein Hund (ein Bruno für Eingeweihte), dass ich mich bei ihm bedankt habe. Die Fahrt ging dann ohne weitere Zwischenfälle bis zum Ziel nach Ripoll. Ich weiß nicht wie viele Schilder ich gesehen habe, auf denen überall Col d´…… gestanden hat. Einen möchte ich hier nennen, er war auch der Höchste heute, der Cole d´ Ares mit 1513m. Die Temperaturen heute lagen zwischen 6-18°C. Auf der Sonnenseite der Berge 16°C und dann um die nächste Kurve in den Schatten mit 10°C. Aber den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein.
Das Fahren ohne jegliche Zeitbegrenzung ist absolut toll. So wie heute, den ganzen Tag nur diese paar Kilometer gefahren und soviel Tolles gesehen und erlebt. Der Weg ist das Ziel!
Es werden die Tage auch noch Bilder reingestellt, aber hier in Ripoll in meiner Unterkunft laufen die Bits und Bytes noch zu Fuß übern Berg. 27kb soll die Verbindung vorhin gehabt haben. Ich wollte den Film von meiner Tour zum Castle in die Cloud laden, da zeigte mir der Rechner, dass es 12 Tage dauern soll. Somit bin ich froh, zumindest etwas Text schreiben zu können.

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