16.03.2019 Epilog zu „Der Ruf von Südamerika“ 2018 auf 2019

Nun ist meine Reise nach 136 Tage zu Ende. Und da stellt sich nun die Frage bzw. wurde mir schon öfter die Frage gestellt, wo ist es am schönsten in Südamerika. Natürlich empfindet jeder anders und so möchte ich es auch verstanden wissen. Patagonien ist natürlich ein absolutes Highlight, was mit nichts zu vergleichen ist.
Von den abenteuerlichsten Straßen her hat mir Peru am besten gefallen. Hier hat man wirklich alles. Von Wüste über Grünland bis zum Hochgebirge einfach alles. Auch an interessanten Punkten, sticht es deutlich heraus. Argentinien ist nicht schlecht, aber einfach zu weitläufig. Von Paraguay habe ich nicht viel gesehen, war aber nicht umwerfend. Der südliche Teil Brasilien, wo ich durchgefahren bin, ähnelt unheimlich dem mittleren Europa. Gut die Temperaturen waren teilweise erheblich über den unseren. Uruguay ist landschaftlich norddeutsche Tiefebene mit etwas angenehmeren Temperaturen. An der Küste immer eine Briese und dadurch sehr angenehm. Montevideo als Stadt hat mir sehr gut gefallen. Hier ist es nur jammerschade, dass das Wasser am Strand immer braun gefärbt ist. Ich hatte ja schon berichtet, es ist halt Flußwasser, was aus dem Landesinneren kommt und somit hier für die Farbe verantwortlich ist. Chile hat Patagonien und dann die Atacamawüste. Ja, Berge und schöne Seen gibt es natürlich auch. Aber im Norden sieht  das Land teilweise so aus, als hätte man hier jeden Stein schon einmal umgedreht. Das Land ist teilweise extrem ausgebeutet. Ecuador war sehr interessant von der Landschaft, ist aber für südamerikanische Verhältnisse recht übersichtlich. Kolumbien ist einfach eine grüne Lunge. Diese Vegetation, mit der Vielfalt auch an Früchten, war sehr beeindruckend. Zum Amazonasgebiet kann ich überhaupt nichts sagen, dort war ich nicht nah genug dran.

Zusammenfassend ist Südamerika aber immer eine Reise wert. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen hier, ist mehr als beeindruckend.
In den Großstädten, wo also viele Touristen unterwegs sind, freuen sich auch andere über die Sachen, die wir dann so dabei haben. Ich habe überall nur zu hören bekommen:
– mach deine Uhr ab, keine Begehrlichkeiten wecken 
– Schmuck kannst du zu Hause tragen
– deinen Fotoapparat trag lieber verdeckt
– zeige nie was du im Geldbeutel hast, hab lieber zwei
– Taschen niemals über den Stuhl hängen im Cafe oder so
– halte deinen Taschen fest

Immer wieder wurden Menschen in meinem Bekanntenkreis hier bestohlen. Einem wurde gleich zweimal die Goldkette vom Hals gerissen. Die Zweite hatte er zum Glück  nur für 3$ hier gekauft. Im Cafe setzte sich eine Frau hin, hängte vorher die Tasche schon hin, drehte sich einmal weg und als sie saß war die Tasche schon futsch. Beim Moped beladen wurde einem das Zelt, was er nur 2 m neben sich am Boden abgestellt hatte gestohlen, er stand quasi daneben. Es ist teilweise schon erstaunlich, wie dreist die Diebe hier sind. Polizei und Sicherheitskräfte gibt es hier in Hülle und Fülle, aber trotzdem gibt es solche Übergriffe.
Das man sich genau überlegen sollte, wo man abends hingeht dürfte klar sein. Wer freiwillig in irgendwelche Favelas hineingeht ist selber schuld. Warum muß ich mich als Tourist in solche Gebiete begeben. Das Elend vieler Menschen ist auch so schon offensichtlich. Ich erinnere an Rio, wo die Leute teilweise am helllichten Tag auf der Straße schlafen und das normale Stadtleben geschieht um sie herum.
Bei der Benutzung von Taxis, grundsätzlich vorher den Preis abmachen, dass hilft ungemein. Und schützt vor bösen Überraschungen.

Ich hatte zum Glück keine ganz bösen Begegnungen bisher und will hier auch keine Ängste schüren. Aber ein gesunder Menschenverstand, mit etwas Rücksicht auf die Umstände können da in manchen Regionen sehr hilfreich sein.

Was kostet so eine Reise, ist auch immer wieder eine Frage. Ich kann immer nur sagen wie ich persönlich plane. Grundsätzlich hat es sich bewährt pro Tag 100,-€ einzuplanen, damit komme ich im Schnitt immer aus. Inbegriffen sind in der Regel Benzin, Unterkunft und Verpflegung sowie die Dinge des täglichen Lebens, ohne große Reparaturen. Natürlich kommt es immer auch auf das Reiseland an.
Diese Reise hat inkl. allem 11250,- Euro gekostet. Bei 136 Tagen, hat der Tag 83,-€ gekostet. Hier ist aber alles enthalten. Alle Flüge haben knapp 900,-€ gekostet. Der Transport der Maschine hat 3100,-€ gekostet. Die Krankenversicherung fürs Ausland hat 40,-€ pro Monat gekostet.
Wer länger reist sollte dabei bedenken, dass der Transport in ein so fernes Land natürlich mit erheblichen Kosten verbunden ist. Diese sollte mann aber separat betrachten. Wenn ich die Transportkosten abziehe, kann ich auch für 53,-€ pro Tag dort leben. Wenn man dann auf low Budget Ebene lebt ( Zelt und Selbstversorgung), kann diese Summe natürlich weiter reduziert werden. Ich habe immer in Hostels oder Hotels geschlafen und mich selten selber versorgt. 


Schlußendlich ist das Reisen auch in Südamerika allein kein Problem. Reisen zu Zweit würde ich immer wieder vorziehen. Man kann das Erlebte dann auch mal abends teilen. Weiterhin hat es den Vorteil, wenn man mal irgendwo hin muß, kann die oder der Andere auf die Sachen aufpassen. 

Südamerika ist auf jeden Fall eine Reise wert.

 

4 Gedanken zu „16.03.2019 Epilog zu „Der Ruf von Südamerika“ 2018 auf 2019“

  1. Hallo Michael.
    Eine tolle Reise mit einer super Dokumentation. Ich habe dich immer begleitet und den einen oder anderen Tipp für meinen eigenen Törn gut gebrauchen können. Liebe Grüße aus Cartagena von Holger

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