14.12.2018 Von Cajamarca nach Trujillo

Nach einem ganz exzellentem Frühstück sind wir dann um kurz nach 09:00 Uhr aufgebrochen. Die Unterkunft war für peruanische Verhältnisse zwar teuer aber hatte natürlich auch Stil. Die Anlage als solche war sehr schön und das Frühstücksbuffet, welches im Preis enthalten war konnte sich wirklich sehen lassen. Von Wurst über Käse, Müsli, Obstsalat, Säfte, Kaffee sowie Rührei nach unseren Wünschen, war alles in einem netten Ambiente vorhanden.
Dann ging es ab in den Stadttrubel von Cajamarca. Vor dem Ortsausgang sah ich dann auf der rechten Seite eine Schlosserei. Ich drehte sofort m und hupte vor der Tür, da ich niemanden sehen konnte. Es kam sofort ein kleiner Mann die Treppe herunter. Ich zeigte im den gebrochenen linken Hauptständerarm. Er verstand und nickte. Ich holte meine Torxeinsätze heraus, er seine Halbzollknarre, ich weiterhin noch kleinere Torxeinsätze mit kleiner Knarre und eine 10mm Nuß. Wir demontierten den Hauptständer recht schnell, ich wußte wie es geht. Dann wurde er gerichtet, geschweißt und alles wieder zusammen gebaut. Gedauert hat es nicht mal eine Stunde. Haben wollte der gute Mann dann 10 SOL, ich gab ihm 20 SOL (ca. 5,30€), auch wenn es vielleicht die Preise kaputt macht. Er hatte mir sofort geholfen, hat es geschweißt, auch wenn ich mein Werkzeug dazu geholt habe weil es besser und schneller ging, fand ich die 5,30€ mehr als angemessen. Wir bedankten uns herzlich und konnten nun ohne schleifenden Ständer wieder wesentlich besser durch die Kurven fahren. Ich hatte inzwischen das Fahrwerk auf hartes Gelände hochgestellt. So konnten wir wieder richtig durch die Kurven fahren. Zufriedenstellend ist das Fahrwerk so trotzdem noch nicht für mich, aber gut händelbar.

In einem der Vororte liefen plötzlich Leute auf ein Stauende zu. Ich dachte erst ein Reisebus sei stehen geblieben und die wollten ihn noch erreichen. Aber der Reisebus war der erste aus unserer Richtung der vor einem auf dem Kopf liegendem Lkw stand. Dieser war in der Kurve wohl direkt vor uns umgekippt und lag nun in der Gosse unserer Fahrspur. Viele Leute standen daneben. Ich fuhr bis nach vorn links vorbei und mogelte mich durch den Verkehr an der Unfallstelle vorbei. Die Fahrt ging dann weiter auf der Landstraße durch schöne Landschaft, leider wieder mit vielen Baustellenabschnitten und Wartezeiten. Dann kam endlich die N1 die nach lins abging. Über sie wollten wir ursprünglich abkürzen. Das Navi wollte diesen Weg eigentlich überhaupt nicht nehmen. Nach gut einer halben Stunde wußten wir auch warum. Die Straße schraubte sich in endlosen Serpentinen den Berg hinauf. Später kam Nebel dazu und  die Teerdecke wich einer Schotterpiste. Der Nebel wurde sehr extrem und die Schotterpiste teilweise nicht richtig zu sehen. Das Navi zeigte noch 179 km an, ich dachte eigentlich müsse bald wieder geteerte Straße kommen. Aber die Schotterpiste samt Nebel blieb. Nach gut einer Stunde durch den Nebel verzog sich dieser endlich. Wir waren von im total naß geworden. Ständig mußte ich anhalten und die Brillengläser trocken wischen. Die Schotterpiste blieb uns noch weitere 100 km erhalten und so verging Stunde um Stunde. Zwischendurch kamen dann noch Baustellen auf der Schotterpiste hinzu. Grauenvolle Abschnitte taten sich hier auf. Einmal kam uns ein Gräter, so heißen die Teile wohl entgegen und wir mußten über frischen gerade neu verteilten Schotter gute 250m fahren. Unglaublich wie weit die BMW sich hier in den frischen Schotter eingedrückt hat. Mit viel Gefühl haben wir es aber zu Zweit auf der Maschine ohne Sturz geschafft. Am Ende der gesamten Schotterstrecke mußten wir nochmals Geduld beweisen. Ein Bagger mit Kettenantrieb kam die Straße oder Piste hoch, genau so breit wie die Piste. Bis diese endlich so breit war, dass wir an dem Bagger vorbei passten, waren wieder 15 Minuten vergangen. An unserem Ziel sind wir statt gegen 16:00 Uhr dann endlich ohne Versorgungsstop, es gab nirgendwo etwas , um 18:45 Uhr angekommen. Fix und fertig, aber um eine Erfahrung reicher. Wen das Navi hier eine Straße nicht fahren will, sollte man es nicht mit Trix überlisten um doch den Weg zu fahren. Wir wären viel entspannter hier angekommen. Später nahm ich die karte nochmal raus und schaute was schief gegangen war. Irgendwo oben auf 2800 m üNN. müssen wir eine Straße nicht gesehen haben. Denn statt die N1 zufahren haben wir eine Nebenstrecken erwischt. Der Gipfel waren die letzten Kilometer der Schotterpiste, die bin ich dann nur noch nach Gefühl über irgendwelche Schotterwege gefahren. Das Navi hatte schon lange keine Wege mehr, bis wir endlich wieder auf der N1 waren. Insgesamt waren es gute 340 km, in etwas über 8 Stunden mit beherztem Fahrstil, bei schlechter Sicht und teils sehr bescheidener Wegstrecke. Lob an Sabine, ich hätte als Sozius Gift und Galle gespuckt bei dem Weg, der Sicht und der Geschwindigkeit.

Unsere letzte Unterkunft!

Der Ständer dürfte aus meiner Sicht durch Materialermüdung an der Stelle und durch heftiges Durchschlagen des Fahrwerks auf den linken Fuß des Hauptständers gerissen sein. Mit einigen guten Schweißpunkten dürfte er für die nächsten 100000 km halten.



Ich bin immer bis nach vorn an den Warteschlangen der Baustellen vorbei gefahren. Da war es dann manchmal recht knapp, so wie hier, wenn der Gegenverkehr dann durch gekommen ist.
Serpentinen über Serpentinen.
 



Oh je, was kommt denn da?
Wenn das man gut geht!
 

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