13.11.2018 Von Marinilla nach Medellin

Heute Morgen der Blick aus dem Fenster und die große Enttäuschung. Es ist naß draußen und nieselt die ganze Zeit vor sich hin. Gegen 07.45 Uhr machen Uli und ich uns auf den Weg zum Frühstück. Wir gehen die Straße 100m Richtung Marktplatz und bekommen Blätterteiggebäck und Kaffee. Für uns beide kostet es zusammen mal gerade 1,35€, das sind 5000 Peso. Anschließend machen wir uns fertig, denn wir wollen nach Guatape zum La Piedra de El Penol, einem riesigen Granitfelsen. Leider hat das Wetter uns heute nicht lieb. Kurz nach der Abfahrt schüttet es förmlich. Ich habe die Jeans mit der Regenhose drüber angezogen und nur die Halbschuhe gewählt. Die Motorradjacke ist ja dicht, aber bei diesem Schauer wurde es schon recht kritisch. Die Schuhe hielten dicht, die Regenhose sowieso und auch die Jacke hielt dicht. Nach 30 km war das Ziel erreicht, es regnete weiter, zum Glück mal nicht ganz so doll. Die Helme konnten wir in einem Lokal ablegen. Uli kaufte sich noch einen Plastikponcho fürs Gröbste, ich nahm den Regenschirm. Für umgerechnet 5,-€ machten wir uns auf den Weg, die Stufen zu erklimmen. Die Angaben differieren wie schon gestern berichtet. Nach 20 Minuten waren wir mit einigen Atemstopps endlich oben. Der Blick war tatsächlich absolut grandios. Natürlich, wenn die Sonne geschienen hätte und bei klarer Sicht, es wäre bestimmt noch schöner gewesen. Bei klarem Wetter, so Wikipedia, soll man 500km weit sehen können. Da es auch oben noch regnete und der Nebel nun auch direkt am Felsen hoch zog, verweilten wir dort nicht sehr lange. Der Abstieg fiel wesentlich leichter. Unten machten wir in dem Lokal, wo wir die Helme ablegen konnten, noch fast eine Stunde Pause, dann wurde der Regen endlich weniger. In dem Lokal gab es eine riesige Küchenhexe, so ein alten Küchenofen von früher, der mit Holz befeuert wird. Hier wurden gleich dünne Stämme von 6-10 cm und 1,5 m Länge in den Ofen geschoben. Die Bilder sprechen für sich. Die Fahrt ging zurück zum Hotel der letzten Nacht, dort hatten wir unser Gepäck gelassen. Wir zogen uns noch schnell wieder um, bzw. ich meine Motorradkluft komplett an. Dann bedankten wir uns für das Entgegenkommen und brachen Richtung Medellin auf. Die Programmierung hier mit den Adressen bereitet uns erhebliche Schwierigkeiten. Die meisten Adressen übernehmen wir direkt von der Karte aus dem Netz auf die Karte im Navi. Selten ist die Unterkunft im Navi hinterlegt. Bei der Abfahrt in Marinilla zeigte das Navi 28 km Entfernung zum Ziel in Medelin an. Dann wollte es nach rechts in einen ganz kleinen Weg von einer zweispurigen Straße abbiegen. Ich blieb aber auf der großen Straße. Und schon ging die Entfernung von 26 km auf 52 km hoch. Auf der Karte konnte ich aber erahnen, dass der Weg nicht passen konnte. Es ging dann auf gut ausgebauten Straßen in den Talkessel von Medellin. Unten in der Stadt war der Verkehr dann gigantisch. Teilweise ging es achtspurig in eine Richtung. Ich fuhr vor und hatte Sorge die falsche Spur zu nehmen und dann nicht rechtzeitig rüber zu kommen. Es sollten immer noch drei Kilometer sein und ich entschied mich in der Mitte zu fahren. Dann wurden die Fahrspuren plötzlich geteilt und wir landeten auf den linken drei Spuren die durch einen Mittelstreifen getrennt waren. Auf dem Navi wurde plötzlich angezeigt, dass wir nach rechts in gut einer Minute abbiegen müssen. Zum Glück wurde der Mittelstreifen kurz vor der Abbiegung unterbrochen, so dass wir nach rechts rüber kamen. Die Verkehrsdichte ließ auch den unmittelbaren Schwenk nach ganz rechts zu. Nach zwei Kreuzungen und 200 m waren wir tatsächlich an der Unterkunft angekommen. In dieser riesen Metropole eine wirkliche Oase der Ruhe mit viel Grün. Das Grand Hostel Medellin können wir nur empfehlen. Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten bekam Uli die Adresse der Werkstatt von dem Händler den wir gestern getroffen hatten. Er machte sich gleich auf den Weg um neue Benzinschläuche zu besorgen. Die alten waren wahrscheinlich schon etwas porös und so roch es immer nach Benzin. Das würde ggf. auch den Gestank nach Benzin im Container erklären. Nun gut, Uli ist allein los und ich schreibe schon mal den Blog.

Der Felsen sieht aus etwas Entfernung gigantisch auf dem Berg aus. Leider regnete es so doll, dass ich mich nicht getraut habe den Fotoapparat heraus zu holen.
Das Spritzwasser sagt wohl genug über die Wassermassen aus!

Das Lokal mit der Küchenhexe, links neben den blauen Tonnen!
Die Regen-Boutique!
Uli, wie immer gut gelaunt!
Ein Blick auf einen der größten Stauseen.
Wir kommen langsam höher!
Endlich ganz oben, wir haben uns durch einen Baustelle bis ganz oben geschlichen. Ich hatte das Gefühl als wenn die oberste Plattform zur Zeit gesperrt ist, wir waren trotzdem oben!




Der Blick von oben an der Wand hinunter!
Der Blick von 740 Stufen auf die Plattform der 650 Stufen.



Die Küchenhexe!
Und der Stamm paßt komplett hinein!

Ein Gedanke zu „13.11.2018 Von Marinilla nach Medellin“

  1. ? toll, toll zu lesen.
    Ein fantastisches Land. Bis auf die wenigen “ Müllbilder “ , sieht das Land richtig aufgeräumt aus und soooo grün.
    Am Besten gefallen mir die vielen Verkehrschilder mit den Tieren ? Klasse.
    Und nun weiß ich auch, was eine “ Küchenhexe ist ? wir sind immer noch in Kavala und warten auf unser Notebook .
    Freuen uns schon, wie es bei Euch weiter geht. ?️ Viel Spaß weiterhin und gute Fahrt ???

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