09.03.2019 Von Mendoza nach Santiago de Chile

Gestern ist das Abendessen dem starken Regen und meiner Bequemlichkeit zum Opfer gefallen. Ich hatte vor noch eine Kleinigkeit essen zu gehen und dann fing es wieder fürchterlich zu regnen an. So nahm ich meine Reserve aus dem Koffer und blieb in der Unterkunft. Die Nacht über bin ich alle 2-3 Stunden wach geworden und habe immer noch den Regen gehört. So beschäftigten sich meine Gedanken natürlich mit der heutigen Fahrt. Hört es nicht auf muß ich mit Regenzeug fahren. Wie wird die Straße im Gebirge, komme ich überhaupt durch, liegt dort womöglich Schnee? Somit war ein ruhiger Schlaf eigentlich nicht möglich. Zum Frühstück hat es immer noch geregnet um kurz nach 08:00 Uhr. Danach habe ich dann meine Sachen alle schon drinnen neben die Haustür gestellt, damit ich nachher nicht mehr so oft hoch laufen muß, mit den dicken Mopedsachen. Dann bin ich los das Moped holen. Kaum aus der Tür, hört der regen auf. Zwischendurch kamen immer ma wieder einige Tropfen runter und als ich den Fotoapparat draußen hatte setzte sogar für einige Kilometer wieder Nieselregen ein. Der Himmel war die ganze Zeit bedeckt und es wurde mit zunehmender Höhe natürlich auch kälter. Dann in einiger Entfernung schon erkennbar, ein Stau. Ich bin direkt gleich an allen vorbei. Ein Lkw war hier wohl Nachts verunglückt und hing mehr oder weniger über dem Abhang. Er wurde von zwei anderen Lkw´s mit Seilen gesichert, so dass er nicht weiter abstürzen konnte. Ich kam mit dem Moped aber dann recht gut daran vorbei. Wenig später riß der Himmel auf und es gab hier absolut tolle Aussichten. An der Grenze kam ich dann allerdings recht gut durchgefroren an und wußte eigentlich gar nicht wie ich das Zittern in den Griff bekommen sollte. Es waren nur um die 4°C hier oben und dazu extreme Fallwinde. Ich schaute wo ich hin muß und bekam unaufgefordert wieder Hilfe von den Grenzern. Leider bekam ich hier, wo mir doch so kalt war und der Wind so doll bließ, Papiere in die Hand gedrückt zum Ausfüllen. Ich ging rein suchte mir ein Plätzchen wo ich dann die Zettel in Ruhe ausfüllen konnte. Dann ab in die Schlange, Platz 9 oder 10, also eigentlich nicht zu viel Wartezeit. Dann nur noch zwei vor mir, wird der Schalter geschlossen und wir müssen z einem anderen. Dort kommt eine Busbesatzung dazu und mengt sich dazwischen. Da werde ich laut und schimpfe. Sofort kommt einer von den Grenzleuten und dirigiert die Busleute in die separate Schlange für sie und ich stehe wieder an Platz fünf. Es ging dann aber schnell voran. Das war die Einreise Person nach Chile, nun mußte ich rüber auch die Rückseite vom Schalter in die nächste Schlange. Ausreise bzw. Aduana Motorrad. Der wollte dann tatsächlich nach unzählige Grenzübertritten dann mal wieder den Einreiseschein vom Moped haben. Als ich dann die neuen Zettel bekam, dachte ich ich sei fertig, nein nun kam als letzter Schalter die Einreise Motorrad nach Chile. Nun aber nichts wie raus hier. Es fehlte nu nur noch die Kontrolle des Motorrads durch einen Zollbeamten und viele wichtige Stempel. Zum Glück ging gerade einer raus um andere Mopeds abzufertigen und kontrollierte meins gleich mit. Dann ging es endlich weiter, bei strahlendem Sonnenschein über Serpentinen und Serpentinen und Serpentinen den Berg wieder runter. Schlagartig stieg die Temperatur bis das Thermometer dann bei 32°C stand. Es war sehr angenehm und ich habe bis Santiago nicht angefangen zu schwitzen. Die Unterkunft habe ich nach zwei verpaßten Abfahrten dann aber auch recht zügig erreicht. Hier wurde ich von Christian wieder herzlichst begrüßt.
Auf der fahrt heute habe ich insgesamt mehr Motorradfahrer gesehen als zuvor in mehr als 4 Monaten. Unglaublich wie viele heute hier auf der Straße unterwegs waren.
Abends wollte ich mich noch mit meinem Schwager Arno in Santiago treffen. Er schickte mir seinen Standort, der gerade mal 15 Minuten zu Fuß entfernt war. So machte ich mich auf den Weg zu ihm und seinen Begleitern. Im Restaurant begrüßten wir uns herzlich und mußten dann erfahren, dass ich nicht bleiben durfte. Die Vier hatten reserviert und zwar fürr vier Personen und keine mehr. Eine Stul ran stellen und  nur etwas trunken sei hier nicht erwünscht und so nicht gewollt. Platz wäre dort genug gewesen, aber wer so darauf besteht braucht mein Geld definitiv nicht. So gingen Arno und ich kurz vor die Tür und beredeten das Treffen für den nächsten Tag. Ich ging dann zurück Richtung Unterkunft. Auf dem Weg habe ich meine Telefonkarte nochmal mir etwas Geld gefüttert. das wurde in der Apotheke gemacht, so ist es hier in Chile. Leider hat die Dame nicht ins richtige System gebucht, so habe ich zwar WhatsApp aber kein Internet. Schade aber es geht auch so. In einer Bar habe ich dann noch einen Calpi getrunken. Die Rechnung bzw. das Bezahlen hat dann fast länger gedauert als das Trinken. Als ich dann nach 15 Minuten gemeckert habe, wurde ich auch noch groß angeschaut. Ja, hier geht alles etwas langsamer. Hier stehen die Menschen auch mit 50 Leuten in der Schlange vorm Geldautomaten, eigentlich unglaublich mit welcher Gelassenheit. Nun denn, morgen will ich mich mit Arno treffen und sonst meine Sachen auseinander und umpacken für die Rückreise. Vier mal schlafen noch an Land und einmal in der Luft, dann bin ich wieder in der Heimat. Ja, nun freue ich mich auch drauf, nach Hause zu kommen.

Zum Glück bin ich verschont geblieben.
Die Schneefallgrenze reichte morgens bestimmt bis an die Straße.





Entweder es war der regen oder Glatteis letzte Nacht, es standen noch zwei weitere Lastzüge im Gelände die auch von der Straße abgekommen waren.



Eine schöne Gedenkstätte oben in den Bergen!

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