02.11.2018 Aufenthalt Cartagena

Seit letzter Nacht läuft der Rechner wieder, zwar habe ich noch nicht alle Programme wieder drauf die ich gern hätte, aber ich kann hoffentlich auch weiterhin den Blog schreiben und nun auch endlich Bilder hoch laden.

Heute wollte uns Philipe anrufen und mitteilen wann es wo weiter geht. Uli hatte nun schon die zweite Nacht unbequem auf seiner Matratze geschlafen. Da wir ja noch einige Tage hier bleiben, wurde um Abhilfe gebeten. So kam es, dass wir unser Zimmer, welches nur über eine schmale Wendeltreppe zu erreichen war und mit 6 qm inkl. Bad auch übersichtlich war gegen ein wesentlich größeres tauschen konnten. Dann gingen wir zügig in die Stadt, um 09:30 Uhr sollte am Platz de la Coche eine Free Walking Tour los gehen. Wir waren pünktlich, aber den Treffpunkt leider nicht gefunden. So machten wir uns über die und teilweise auf der Stadtmauer selber auf den Weg. Gegen 11:00 Uhr hatten wir dann eine Menge gesehen und sahen wie gerade die anderen Touren zurück kamen. Ein Anruf bei Philipe brachte zuerst noch keine neuen Infos. Einige Zeit später rief er aber zurück und bestellte uns für 13:15 Uhr erneut in das Büro. Die Agentur ist ein Familienbetrieb. Da wir noch genügend Zeit hatten, machten wir uns zu Fuß auf den Weg dorthin, gute 20 Minuten. 
Bei unserem ersten Besuch hatte der Chef uns schon ein bisschen vorbereitet, dass hier in Kolumbien alles seine Zeit braucht und ein Tag bestimmt nicht machbar ist. Im Büro angekommen, ging es dann leider diesmal nicht mit Philipe, sondern einem anderen Mitarbeiter erneut zum Hafen. Hier sollten wir die Motorräder sichten und fotografieren, ob wir sieh noch rausbekommen war sehr fraglich. Die Fahrt in den Containerhafen verlief fast ohne jegliches Gespräch, der Mitarbeiter verstand uns wohl nicht, Uli spricht aber so gut spanisch, dass er sonst überall gut durch kommt, oder er wollte nicht. Gut es ist Freitagnachmittag und da hat er vielleicht auch keine Lust mehr. Im Hafen angekommen erhielt auch nur ich eine Zutrittsberechtigung für den Hafenbereich. Leider dauerte die Zeit im Hafen erheblich länger als uns ursprünglich angekündigt war. Unser Fahrer, für mehr konnte man ihn aus unserer Sicht auch nicht nutzen, mußte jeden seiner Schritte immer wieder per Telefon abgleichen, gab dann einem von uns das Handy in die Hand um mit Philipe zu sprechen. Dem teilte ich beim zweiten oder dritten Gespräch dann auch meinen Unmut über die Verzögerung mit. Gegen 14:30 waren wir im Hafen, um 15:45 ging es dann endlich hinein. Dort wurde ich zu einem Bürocontainer gebracht und mußte erneut 15 Minuten warten. Endlich ging es los, wir fuhren erneut über das große Gelände zu einem anderen Platz. Dort stand dann tatsächlich unser Container. Er wurde geöffnet und ich machte schnell die Fotos die erforderlich waren. Dann befreite ich die Motorräder mit einem Mitarbeiter aus dem Container. Er fragte mich dann ob wir die Motorräder denn zum Sammelplatz fahren können. Ich schaute ihn mit riesigen Augen an und teilte ihm mit, dass die Batterien abgeklemmt sein und ich nur für meins einen Schlüssel dabei habe. Die Enttäuschung in seinem Gesicht war deutlich zu erkennen, Panik wäre vielleicht übertrieben, aber der Eindruck entstand. Als ich ihm dann sagte, dass ich meine zum Laufen bekommen würde, war Erleichterung in seinem Gesicht erkennbar. Ich telefonierte kurz mit Uli, da ich wußte, es gibt evtl. einen Zweitschlüssel an der Maschine. Als ich dann auch noch Ulis Maschine zum Laufen bekam, war der Hafenmitarbeiter förmlich begeistert. Aber die Maschinen gleich mitnehmen, war überhaupt nicht möglich. Ich schwitzte wie verrückt, mußte irgendwie improvisieren um die Batterien anzuklemmen und dann bimmelte ewig das Telefon. Der Hafenmitarbeiter stand mittlerweile schon mit laufendem Automotor neben mir und ich war noch dabei Ulis Batterie anzuklemmen. Wieder Telefon, es war Uli der mir mitteilte, dass sofort die Bilder an eine bestimmte E-Mailadresse gesandt werden müssen, sonst bekommen wir diese Woche keine Mopeds mehr. Batterie anklemmen bei einemfremden Moped, Hafenarbeiter die drängeln, Fotos die abgeschickt werden müssen, es wurde etwas streßig. Der Hafenmitarbeiter ermahnte mich, ich solle nicht mit dem Handy rummachen sondern fertig werden. Dann änderte sich noch die E-Mailadresse, es war wirklich Streß. Dann hatte ich endlich die Bilder verschickt, tat so als ob ich noch Probleme mit der Maschine gehabt hatte und telefonieren würde, damit der Hafenmitarbeiter ruhig blieb. Wir brachten nun auch Ulis Moped auf den Abstellplatz und ich wurde wieder nach draußen gebracht. Die Hafenmitarbeiter hatten wohl Feierabend, deshalb auch der Streß und die anfängliche Panik, dass wir nicht pünktlich fertig werden. Klitschnaß geschwitzt war ich kurz nach 17:00 Uhr endlich wieder aus dem Hafen raus. Der sprachlose Fahrer brachte uns wieder zu unserer Unterkunft zurück. 
Kurz frisch machen und gleich wieder los in die Stadt, denn hier sollte heute ein Musikfestival sein. Es war ein sehr geschäftiges Treiben in der Stadt. Auf der Hauptbühne war die Musik so laut und mit so viel Bass, dass es unerträglich war dort stehen zu bleiben. Wir tranken ein Bier ganz in der Nähe, dort kam dann Musik aus drei verschiedenen Richtungen. Lange blieben wir hier nicht. Zu guter Letzt sind wir wieder zu dem Platz an der Hafeneinfahrt gegangen. Hier gab es endlich etwas zu essen. Auf dem Rückweg kauften wir uns noch ein Bier für die Veranda. 

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